Kupplungsschaden durch Konstruktionsfehler?

Audi A4 B8/8K

Hallo liebe Motor-Talker,

mein A4 Avant 2,7 TDI (EZ 12/08, 185000 Km) ist vorletzte Woche liegen geblieben und mit Mobilitätsgarantie zur nächsten Audiwerkstatt geschleppt worden. Dort war wohl zu viel los, weswegen ich erst heute erfahren habe, dass der Kupplungsgeberzylinder undicht, die Kupplung "verbrannt", das Schwungrad defekt und der Anlasser durchgebrannt ist. Kosten bei Audi: 3500 €. Wie so etwas passieren kann, konnte sich der Werkstattmeister auch nicht erklären.
Ich habe da inzwischen eine Theorie zu, die auf einen Konstruktionsfehler hinausläuft. Der ursprüngliche Schaden war der defekte Kupplungsgeber, dessen Defekt trotz getretenem Pedal dazu führte, dass die Kupplung nicht getrennt hat. Dies führte dazu, dass bei dem eigentlich vorgesehenen Gangwechsel der Wagen ausging. Die normale Reaktion, zumal der Wagen mitten auf einer Kreuzung stand, war der Versuch, den Wagen wieder zu starten. Das sollte eigentlich nur bei offener Kupplung funktionieren. Anscheinend "fragt" die Fahrzeugelektronik aber nicht den Kupplungszustand sondern nur das Kupplungspedal ab. Die Folge: Der Starter versucht den Motor mit geschlossener Kupplung zu starten, verbrennt die Kupplung bevor er selber den Heldentod stirbt.
So führt ein 500€ Defekt des Geberzylinders zu einem Schaden von 3500 €, wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege. Damit zur eigentlichen Frage:
Weiß jemand, wie der B8 "kontrolliert", dass die Kupplung getreten ist beim Starten des Motors? Wenn meine Vermutung stimmt: Ist jemandem schon etwas ähnliches passiert?

Vielen Dank schon mal für die Antworten,

Netco

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Ähm... Hat man das früher nicht sogar machen sollen, wenn der Wagen an einer Gefahrenstelle stand?
Also Gang rein und mit dem Starter ein paar Meter "fahren"... Da wurde ja auch nix kaputt.
Oder habe ich den Threadersteller falsch verstanden?

LG Günther

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Und wo genau soll der Konstruktionfehler liegen? Viele Fahrzeuge fragen zum Motor-Start überhaupt nicht ab ob die Kupplung geöffnet ist, da lässt sich das Fahrzeug gnadenlos starten, ohne die Kupplung und den Anlasser zu beschädigen.

Und ja, am Pedal erfolgt die Abfrage.

Ich würde auch vorsichtig behaupten wollen, dass man das spürt wenn der Anlasser mit eingelegtem Gang und eingekuppelt arbeitet. Das gibt einen ordentlichen Ruck.
Immerhin gab es ja nicht immer schon eine Elektronik die das verhindert. Ist doch sicher nicht nur mir früher schonmal passiert zu starten ohne Kupplung zu treten.
Und wenn die Kupplung nicht betätigt ist, aber kein Gang eingelegt ist, dann tut das weder dem Anlasser noch der Kupplung übermäßig weh.

Ähm... Hat man das früher nicht sogar machen sollen, wenn der Wagen an einer Gefahrenstelle stand?
Also Gang rein und mit dem Starter ein paar Meter "fahren"... Da wurde ja auch nix kaputt.
Oder habe ich den Threadersteller falsch verstanden?

LG Günther

Also, dass ein Anlasser durchbrennt muss er schon ein paar Minuten georgelt haben.
Egal bei welchem Fahrzeug hatte ich mit bis zu 2min starten keine Probleme.
Auch verbrennt eine Kupplung bei einer Anlasserdrehzahl von ca. 800-900 1/min nicht nach ein paar Minuten, die muss schon so ziemlich am Ende gewesen sein, wie das ZMS auch, nur hat man es da gesehen.
Hattest du einen Gang eingelegt beim starten oder nicht?
Wenn ja, hat das Auto gruckt oder sich bewegt?
Und wie lange hast du gestartet?

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Leider habe ich keine Ahnung von dem genauen Ablauf, da meine Frau in diesem Moment den Wagen fuhr und keine genauen Angaben mehr machen kann. Für Sie war das Stehenbleiben auf einer Kreuzung das entscheidende Erlebnis und nicht, was das Auto wann gemacht hat.
Allgemein habe ich immer noch nicht verstanden, wie das Versagen des Kupplungsgeberzylinders einen solchen Schaden verursachen kann. Warum kann ein Anlasser durchbrennen? Ist der nicht mit einer Sicherung abgesichert? Sollte der Wagen den Startversuch nicht abbrechen, bevor alles zerstört ist?
Warum sich der Wagen nicht bewegt hat, kann ich mir nur mit dem Hold-Assi erklären. Der öffnet nämlich auch erst, wenn man die Kupplung kommen lässt. Das Pedal lag aber auf dem Bodenblech, so dass der Anlasser wohl gegen die Bremse gekämpft hat.
Insgesamt bleibe ich bei der Einschätzung, dass hier ein Konstruktionsfehler vorliegt, da sich das Auto eigentlich bei geschlossener Kupplung nicht starten lassen dürfte.
Trotzdem vielen Dank für die Antworten!

Ich sehe da keinen Konstruktionsfehler.
Selbst wenn durch das Starten Starter und Kupplung zerstört wurden, wie soll man prüfen, ob die Kupplung getrennt ist, ohne dass es noch mehr Probleme gibt?
Zb mit einer Lichtschranke, die zwischen prüft, ob ein Spalt ist, ginge es. Aber dann wäre das Forum voll mit "mein Auto springt nicht mehr an", weil der Sensor vom Abrieb verschmutzt ist und nur deswegen das Getriebe ab muss.
Selbiges, wenn man einen Schalter im Ausrücklager unterbringen müsste. Dieser bräuchte einen Schleifring mit Kohlen. Da kann man dann auch ins Serviceheft schreiben: "Alle 30.000km Kupplungsglocke öffnen und Kohlen tauschen."
Also auch nix sinnvolles

Eine sinnvolle Möglichkeit wäre es, die Kupplungshydraulik zu überwachen oder einfach den Anlasser abzuschalten, wenn eine gewisse Drehzahl des Motors nicht erreicht wird.
Der erste Weg benötigt einen zusätzlichen Sensor, der zweite sollte in der Motorsteuerung eigentlich implementiert sein. Beides hätte mir viel Ärger erspart.

Woher willst du das denn wissen? Du weißt doch gar nicht ob das überhaupt die Ursache war. Wie oben bereits geschrieben, das Starten mit geschlossener Kupplung ist ein Szenario was einkalkuliert wird, da ein häufig vorkommender Bedienfehler.

Hinzu kommt, dass der Anlasser aufgrund der Start/Stop Automatik sowieso stärker ausgelegt ist, den killt man nicht mal so eben.

In der Tat kenne ich die genaue Ursache für den Schaden nicht. Allerdings gibt es im Moment keine andere sinnvolle Erklärung für das Schadensbild.
Warum sollte ein Anlasser durchbrennen? Das kann er meiner Meinung nach nur, wenn der Widerstand zu groß ist. Das kam in diesem Fall wohl daher, dass die Kupplung einen Kraftschluss zu den Rädern hergestellt hat, die durch die Bremse blockiert waren. Ich bin der Meinung, dass ein Anlasser so "abgesichert" sein sollte, dass er aufhört zu drehen, wenn der Strom zu groß wird.

Deine Meinung in ehren, aber einen Elektromotor kann man noch auf ganz andere Art und Weise zerstören. Wird zB der Anlasser, aus welchen Gründen auch immer, vom Verbrennungsmotor angetrieben, so werden in den Spulen hohe Spannungen induziert.

Wie kann es dazu kommen? Ursache könnte ein verklemmter Freilauf vom Anlasser sein. Wenn dann das Ritzel bei laufenden Motor eingespurt bleibt, dann ist der Anlasser ziemlich sicher kaputt.

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