Kupferpaste um Rost an der Radnabe zu verhindern?
Hallo, in einem Video habe ich gesehen wie ein Reifenmonteur die Radnabe abgeschliffen hat und dann mit Kupferpaste eingeschmiert hat bevor er die Alufelge montiert hat.
Nun habe ich gelesen, dass man Kupferpaste nicht in Verbindung mit Aluminium bringen soll, weil die Gefahr der Kontaktkorrosion besteht.
Wie macht ihr das?
Auf dem Foto sieht man wie verrostet meine Radnaben sind.
60 Antworten
Wie kommt man an solche Fotos, wenn das in einer Werkstatt gemacht wird? Sagt man da "Wartet mal eben, ich will die Sauerei eben fotografieren, bevor ihr die beseitigt."?
Na, übertreiben brauch mans meiner Meinung nicht, (bezogen auf die letzten 2 Kommentare)
Besser als nix, schöner, besser, toller geht immer...
Kupferpaste haben wir in den Achtzigern bei BMW benutzt, State Of The Art wäre Ceramicpaste (höhere Temp.-beständigkeit und neutral bei Alu an Eisen) oder alternativ LiquiMoly Radnabenpaste.
Zitat:
@Unimog8000 schrieb am 11. Juni 2022 um 19:37:21 Uhr:
Besser als nix
Da bin ich mir in dem Falle nicht sicher ;-)
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An den Radflanschen benutze ich lediglich, schon seit Jahren bei verschiedenen Autos, eine ganz dünne Schicht vom Öl meines Kettenölers vom Motorrad. Der Gammel hält sich damit in erträglichen Grenzen und die Räder backen nicht fest.
Fotos sind hier zu sehen. War zwar ein anderes Thema aber es hilft.
Zitat:
@Silbermopf schrieb am 11. Juni 2022 um 20:16:34 Uhr:
Ceramicpaste
Hallo alle zusammen.
Genauso wie es mein Vorredner erwähnt, ist es korrekt.
Früher habe ich ebenfalls Kupferpaste genommen und mich immer über den Dreck gewundert, der kaum noch abgeht....
Auch würde ich die Ceramikpaste lediglich auf die anliegenden Stellen der Felge aufbringen, denn diese sind weniger als die gesamte Radnabe "einzusuppen".
Auftrag mit Pinsel spart zusätzlich im Gegensatz zum Auftrag mit Spühflasche!!
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Kunz
Zitat:
@W211BJ2005 schrieb am 06. Juli 2022 um 17:16:06 Uhr:
Auch würde ich die Ceramikpaste lediglich auf die anliegenden Stellen der Felge aufbringen
Immer noch nein. Die Felge wird durch die Radbolzen an die Bremsscheibe gepresst, wodurch die Kraftübertragung stattfindet. Wäre blöd, wenn bei einer Vollbremsung die Radbolzen abscheren.
Auch der gehört da nicht hin. Zwischen Felgenauflage und Bremsscheibe gehört Metall auf Metall. Die Auflageflächen von Felgen dürfen nicht beschichtet sein. Ansonsten könnte man diese mit pulvern. Lediglich an die Mittenzentrierung gehört Keramikpaste.
Hallo Schubbie.
Du wirst mit dem was du sagst auf jeden Fall Recht haben.
Allerdings reden wir hier nicht von 10mm Paste. Auch nicht über 5,4,3,2,1 mm Paste.
Nein diese Stärke läßt sich mit keinem Zentimetermaß messen.
Wir reden hier über eine reine "Beschichtung" die vielleicht im Mikrometerbereich liegt??
ICH denke eine Abscheerwirkung wie von Dir befürchtet, dürfte hier also nicht stattfinden.
Eher bricht unbemerkt eine überalterte Schraube.......
Ich denke aber ganz ehrlich, dass die Kräfte die nötig sind eine festgefressene Felge von der Narbe zu lösen, zu viel größeren Schäden führen dürfte, als die Gefahr des "Abscheerens".
Sonst hätte ich auf jeden Fall schon mehr von Verunglückten gelesen, mit der Begründung die Felge wurde beschichtet und dadurch ist die Schraube gerissen...
(;-)))
Aber ok, es soll ja auch Hirnis geben die eine 4 Schichtlackierung auch dort auftragen. Dann....
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Kunz
Zitat:
@W211BJ2005 schrieb am 6. Juli 2022 um 18:44:52 Uhr:
Hallo Schubbie.Wir reden hier über eine reine "Beschichtung" die vielleicht im Mikrometerbereich liegt??…...
ICH denke eine Abscheerwirkung wie von Dir befürchtet, dürfte hier also nicht stattfinden…….
Moin,
wie hier schon mehrfach beschrieben, werden die auftretenden Kräfte (Bremsen u. Beschleunigen) zwischen Radnabe und Felge, durch die Haftreibung zwischen der aufeinander gepressten Felgen.. und Nabenfläche, übertragen.
Um dort also eine hohe Haftreibung zu erzeugen, benötigt man einerseits die Kraft (Flächenpressung) die durch die Radbefestigung, sprich durch die Zugkraft / Vorspannkraft der Radschrauben erzeugt wird und andererseits eine entsprechende Größe der aufeinander liegenden Flächen.
Das alles hält und funktioniert ist kein Zufall, sondern durch Berechnungen aufeinander abgestimmt. Eine große Rolle dabei spielt die „Rauheit / Reibwert“ der aufeinander gepressten Flächen.
Und genau diese „Rauhheitswerte“ verändern sich dramatisch zum schlechten, wenn man „irgendetwas“ auch noch so dünn auf diese Flächen aufträgt.
Das entspräche in etwa einem „polieren oder glätten“ dieser Flächen…..und wer käme auf so etwas?
Um diese „veränderten“ Rauhheitswerte korrekt auszugleichen, würde man eine höhere Flächenpressung der Bauteile benötigen, das aber wiederum wird dann die Festigkeitswerte der Radbolzen, möglicherweise auch des Felgenmaterials (wenn Alu) überlasten.
Das es dennoch nicht reihenweise zu Katastrophen kommt, liegt wohl daran das sich in den Berechnungen der Ingenieure reichlich Sicherheitszuschläge befinden und sich die Grenzen bei denen dann „geschmierte“ Flächen die Kräfte nicht mehr übertragen können, im „Normalbetrieb“ nicht erreicht werden.
Das ganze „System“ ist allerdings nicht nur gleichbleibend statischen und damit vielleicht kalkulierbaren Kräften ausgesetzt, sondern auch sich dynamisch verändernden Kräften ausgesetzt. (Wärme/Kälte, Reifengrößen, Fahrbahnunebenheiten u.ä.)
Da könnte es schon bei vielen gleichzeitig schlechten Bedingungen zum Versagen kommen.
Fazit der vielen Worte:
Wer sicher gehen will „schmiert“ diese Flächen nicht., gar nicht, auch nicht dünn, mit gar nix.
Wer‘s trotzdem macht - kann gutgehen, auch viele Jahre…..aber vielleicht nicht immer. Und das wäre mir zu wenig.
Einmal im Jahr die Felgen lösen, ruckeln..vielleicht sogar reinigen, sollte ein unlösbares festbacken verhindern können.
Über ein wenig „Rostschutz“ im Bereich des Nabenlochs reden wir nicht, das sollte kein Problem sein.
Hallo alle zusammen.
Ja, ist ja gut, ich habe es verstanden.
Also ist aufgrund der Reibhaftung ein so genanntes "festgammeln" erwünscht und erhöht zusätzlich die Sicherheit?
Ich wünsche allen einen schönen Tag noch.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Kunz
Zitat:
@W211BJ2005 schrieb am 7. Juli 2022 um 00:42:02 Uhr:
.Also ist aufgrund der Reibhaftung ein so genanntes "festgammeln" erwünscht und erhöht zusätzlich die Sicherheit?
"Fesrgammeln" tut es wenn dann an der Zentrierung, nicht an der Planfläche. Daher ja auch die Nabe an der Zentrierung (und nur dort!) Hauchdünn einfetten z.B. mit Plastilube.
Hallo kine050683.
Jaaa. Ich habe es ja verstanden.
Danke für die Ausführliche Erklärung.
Allerdings ist mir unmöglich und das wird auch so bleiben, zu verstehen, wie einer Auflagefläche des Zentrierringes es derartig anhaftet dass ich mit einem Vorschlaghammer das Rad demontieren muss?
Aber du/ihr werdet Recht haben.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Kunz