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Kühlsystem wie Reinigen?

Themenstarteram 9. Januar 2018 um 14:33

Hallo Leute, bei meinem Zafira Tourer wurde vor einem Jahr ein neuer Zylinderkopf eingebaut, der Motor hatte einen ZKD defekt gehabt, nach 4 Monate war immer noch Öl im Wasser die hatten das Kühlsystem nicht gereinigt, heute habe ich Mal nachgesehen und es ist immer noch etwas Öl im System, wie bekomme ich das am besten aus dem System raus? Die Werkstatt die es damals gemacht hatte ist vor 5 Monate abgebrannt und der Besitzer macht nichts mehr, OK ist 68 Jahre alt. Nun Leute brauche ich eure Ratschläge.

Gruß Stefan

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53 Antworten

@KJ121 und anderen

Du scheinst wie ich auch von der alten Schule zu sein. Find ich prima, daß noch einige diese bewährten alten Mittel verwenden.

Früher haben wir die Motorkühlanlage mit P3 HK-extra entfettet und dann noch mit T288 einer chemischen Säure entkalkt.

Die Kühler und das System waren danach blitzsauber.

Übrigens haben die Kühler-Reparaturbetriebe das gleiche Zeug verwendet.

Natrürlich hatten wir früher fast nie einen Alu-Kühler, bzw einen Alu-Zylinderkopf. Messing und Kupfer hat das total sauber gemacht und in sofern sicherlich einige 1000stel mm abgetragen - na und?

Wahrscheinlich muß man bei Alu aufpassen. Aber ich kann mir nicht denken, daß ein Alu-Teil nach 30Min einwirken bei Leerlauf und bei der anschließenden Entkalkung wieder ca 30Min einen auch noch so geringen Schaden nimmt.

Zwischendurch und danach wird ja mit klarem Wasser gespült und damit kann man ja auch mal einen Tag fahren, wenn keine Minusgrade sind.

Man muß es ja die Chemie nicht tagelang einwirken lassen.

Es gibt so vieles, was man nicht machen soll. Die Frage ist doch: Was passiert, wenn man es trotzdem macht.

Nach meiner Erfahrung: In den meisten Fällen nichts.

Vergaser von Oldtimern bekommt man nur sauber, wenn man sie total zerlegt und dann im Ultraschallbad mit Vergaserreiniger welcher Phosphorsäure enthält für (sehr) kurze Zeit einwirken läßt. Wenn sich die blanke Legierung anfängt etwas dunkel zu färben müssen die Vergaserteile raus und in einem Eimer Wasser gespült werden.

Danach kommt er in das Ultraschallbad welches nun mit Vergaser-Kaltreiniger gefüllt ist. Da bleibt er über Nacht drinn. Am nächsten Tag wird alles nochmal gereingt und gut ausgeblasen.

So habe ich schon zig Vergaser von Bootsmotore und fürher auch von K-Rädern gereinigt, welche eigentlich nicht mehr zu reinigen gingen und ersetzt werden sollten. (übrigens so ein Yamaha-Vergaser für einen 9,9PS Außenborder sollte vor 5 Jahren 1.500,- kosten).

Klar ist auch hier: Phosphorsäure ist brutal und saugefährlich. Aber wenn man die Vorschriften einhält passiert auch damit nichts, außer das so ein altes Teil wieder funktioniert.

Soll jeder so machen wie er es für richtig hält und ich mache das auch so.

Außerdem: Höre niemals auf den gut gemeinten Rat eines anderen - auch auf diesen nicht.

L.G. sendet der olle-biker

Als allerersten Patienten habe ich 1981/82 das Kühlsystem eines Fiat 124 Sport Coupé mit P3 gespült.

War ein Rat eines alten Schraubers.

Der Motor hatte einen Alu-Kopf und hat das bestens vertragen, die zuvor gewechselten WaPu auch.

P3 konnte man damals noch in jeder gut sortierten Drogerie kaufen.

Heute gibt's P3X sogar bei Ama..n und wird für die Anwendung auf Alu empfohlen.

Ist allerdings schon ein Unterschied, ob ich damit Flächen reinige, die ich umgehend mit Wasser nachwische, oder das Zeug vorher in Wasser auflöse, den Motor damit warmlaufen lasse bis der Lüfter mindestens 3x angelaufen ist und dann mit klarem Wasser spüle.

Aber bis jetzt hat das noch jeder Motor, jeder Kühler und jede Wapu ohne Schaden überlebt.

Ich habe damit noch einige Opel-Motoren von Kadett GSI und Calibra gereinigt.

Ebenso den alten Graugußklotz eines MGB.

Und der erste Patient, besagter Fiat-Motor,

war anders auch gar nicht mehr sauber zu bekommen.

Solange da noch Ölschlamm im Kühlsystem war, ging die Temperatur regelmäßig wieder in den roten Bereich.

Damals gab es auch noch nicht zig Reiniger im Autoshop, da wurde verwendet, was andere Schrauber schon erfolgreich eingesetzt und weiterempfohlen haben.

Vergaserteile habe ich bisher immer im Ultraschallbad mit WD-40 gereinigt.

Die Einspritzdüsen meines alten Peugeot habe ich

in einem kleinen Ultraschallbad für Schmuck mit WD-40 wieder sauber bekommen.

War halt ne 50/50 Chance, hat aber geklappt.

@KJ121

ja, so war das damals. Auch ich habe derzeit viele VW, DB und Opel in Kundschaft gehabt, später dann überwiegend Nissan-Fahrzeuge.

Hat auch immer alles gut geklappt.

Mit Vergaser reinigen hat das was ich da gemacht habe nichts direkt zu tun.

Das waren bei den Motorrädern uralte Teile, die jahrelang völlig verklebt und verdreckt gelegen haben.

Die bekommt man mit nichts anderem mehr sauber.

Bei den Bootsmotoren waren es 2 Probleme:

1. auch lange nicht gefahren, Krafstoff eingetrocknet und fest, zu allem Übel aber so moderne Vergaser, welche zig Feinst-Bohrungen haben, die nach der Herstellung auf beiden Seiten (mindestens auf einer seite) mit Kugeln zugepreßt werden. Alles für die bessere Verbrennung - der Umwelt zu liebe. - Ebenso der Umwelt zu liebe immer schlechtere Kraftstoffe.

Früher sind nur bei den 2-Taktern die Vergaser zugegangen bei längerer Standzeit, weil das Öl verharzt ist.

Heute ist sogar der Super-Kraftstoff so schlecht, daß sich (ich weiß nicht was es ist, aber ich sage mal Mineralien) diese Mineralien nach einiger Standzeit absetzen und sehr fest werden. Das Zeug hängt dann in den feinen Bohrungen und Kanälen. - Viel Spaß !

Ich war mal bei einem Bootshandel in Stralsund mit dem Vergasrer von einem Yamaha 9,9 PS Außenborder und wollte einen neuen haben.

Der Händler sagte, das haben wir gleich, ich sehe mal nach was der kostet. Dann entgleisten ihm die Gesichtzüge und er sagte: Kommen sie mal her und sehen selbst was da steht, sonst glauben sie mir das nicht. Da standen ca 1.500,- Euro auf dem Bildschirm für den Vergaser.

Ich sagte nur noch: Laß mal sein, wenn der Vergaser so viel kostet, dann nehme ich einen kompletten Motor ohne Vergaser. Er sah mich unverstanden an. Ich sagte ihm dann: Der Motor hat neu 3.800,- DM gekostet, das sind ca 1.900,- Euro. Wenn der Vergaser also 1.500,- Euro kostet bekomme ich den restlichen neuen Motor für ca 400,- Euro.

Nun verstand er, lachte und sagte nur noch: ja das ist schon irre. Er sagte dann, daß er das Gleiche "Erlebnis" hatte. Er hat einem Kunden an einer Motoryacht mit Achtzylinder und 2 riesigen Vergasern eine Inspektion gemacht. Alles lief danach bei der Probefahrt.

Er sagte: Dann ließ er das Boot 2 Jahre bei mir stehen, weil er knapp bei Kasse war. Als er es dann auslöste lief der Motor nicht. Eine Kontrolle brachte zutage, daß die Vergaser völlig zugesetzt waren. Wir mußten die 2 Vergaser auf unsere Rechnung ersetzen. Seitdem lasse ich bei jedem Fahrzeig das länger steht die Vergaser ablaufen.

Für diesen Vergaser vom 9,9 Yamaha habe ich mich dann an den Reiniger mit Phosporsäure aus meiner Oldtimer-Motorradzeit erinnert und das Zeug im Internet gesucht. Rest wie beschrieben. Damit bekommt man in einem guten Ultraschallbad alles wieder sauber.

L.G. sendet der olle-biker

Wir hatten an unseren Großbaggern und Muldenkippern oft völlig verschlammte Kühlsysteme durch defekte Ölkühler. entschlammt wurden sie mit "ich glaub es nannte sich Tri aber auch P3". bis mir mal jemand sagte: Mensch, das ist hoch krebserregend. Da haben wir das nie mehr angepackt. Es wurde nur noch Waschmittel verwendet. ob das mit dem Krebs stimmt, weiß ich nicht, jedenfalls lebe ich noch.

Abkürzungen wie Tri oder P3 können für alles mögliche stehen. Wird oftmals nur Branchen bzw. jobmässig in die Runde geworfen. Une zweifelsfreie chemische Bezeichnung hängt da für keinen Chemiker hinter ... und wenn, dann gehört der zum Team.

Tric *könnte* sein Trichlorethen ... oder zw. Trichlormethan ... tatsächlich beide nicht gesund und reglemetiert. Im Straßenbau hat man früher öfter Tri gehört. Da wird es vermutlich Trichlorethen gewesen sein ... war wohl auch tauglich zur Enfernung von Bitumenresten.

P3

Gab es schon Anfang der 80er in jeder gutsortierten Drogerie.

20221128

Zitat:

@oller-biker schrieb am 25. November 2022 um 07:32:27 Uhr:

@ metallhead79 und anderen:

auch wenn der thread schon sehr alt ist möchte ich anmerken, damit niemand Kühlerschäden davon trägt:

Zitronensäure bildet mit vorhandenem Kalk im Kühler bei Erwärmung ein Citrat, daß sich nur sehr schwer bis garnicht entfernen läßt.

Wenn Zitronensäure verwendet wird, so nur kalt bis lauwarm und das bei Wärmezufuhr von außen, nicht Motor laufen lassen, weil es da drinn Stellen gibt, welche schon serh warm werden, bevor man "lauwarm" am Kühlerschlauch bemerkt.

...

Hmmm, die Zitronensäure gilt doch als Mittel der Wahl zum Entkalken von Wasserkochern und Kaffeemaschinen? Ich habe da noch nie irgendwelche Schwierigkeiten festgestellt. Im Gegenteil: Bei Warm- oder Heißeinsatz ist der Kalk im Nullkommanix aufgelöst.

Habe ich was übersehen?

 

Warum sollte in einem Autokühler übeerhaupt viel Kalk drin sein der über ein paar mü hinausgeht? Ist doch keine Dampflook wo jeden Tag Kubikmeterweise in den Kessel gefüllt wird.

Bei Oldtimern ist das gar nicht so selten. Jahrzehnte lang das härteste Leitungswasser genommen kann der Kopf und /oder der Kühler schon dicht gehen, dass du ernsthafte Kühlungsprobleme bekommst. Blöderweise investieren die Leute dann in Tropenkühler, Zusatzlüfter und all son Heckmeck um das Problem in den Griff zu bekommen anstatt mal das Übel an der Wurzel zu packen und nicht nur die Symptome zu überspielen.

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