Kühlflüssigkeit

VW Tiguan 1 (5N/5N2)

So, 1300 KM gefahren und eben mal Kontrolle im Motorraum gemacht. Im Kühlmittelausgeichbehälter liegt der Pegel der roten Kühlflüssigkeit bei mehr oder weniger lauwarmen Motor einen Fingerbreit über Min und eben drei Finger breit unter Max. Muss das so sein - muss man im kalten oder warmen Zustand kontrollieren? Ich kann mich nicht mehr an den Stand bei Wagenübernahme erinnern. Aber wo soll denn die Flüssigkeit auch hin? Das Auto läuft absolut klasse - bin total begeistert.
VG
Jochen

18 Antworten

Der mögliche Schden durch Leitungswasser hält sich in Grenzen, zumal das Wasser in verschiedenen Regionen Deutschlands durchaus so weich ist, daß man kaum das Shampoo aus den Haaren bekommt!

Aber: Der Anteil an Frostschutzmittel trägt kaum zur Kühlung bei! (sonst würde man da ja 100% Frostschutz einfüllen!!)
Und genauso, wie man bei der Batterie nie Säure nachfüllt, sondern nur Wasser, füllt man ohne gewichtigen Grund nie Frostschutzmittel nach, ohne, daß man neben der Füllmenge, auch die Frostsicherheit ausgewogen hat ...
Denn zuviel Frostschutzmittel reduziert die Kühlwirkung!!

So long...

Zitat:

Original geschrieben von Triumph BGH 125



Aber: Der Anteil an Frostschutzmittel trägt kaum zur Kühlung bei! (sonst würde man da ja 100% Frostschutz einfüllen!!)
Und genauso, wie man bei der Batterie nie Säure nachfüllt, sondern nur Wasser, füllt man ohne gewichtigen Grund nie Frostschutzmittel nach, ohne, daß man neben der Füllmenge, auch die Frostsicherheit ausgewogen hat ...
Denn zuviel Frostschutzmittel reduziert die Kühlwirkung!!

Kaum ist vielleicht etwas zu sehr dramatisiert. Wasser hat eine Wärmekapazität von 4,18 kJ/(kg*K), reines Glykol ~2,4kJ/(kg*K) und ist immer noch besser, als viele andere Flüssigkeiten. Das ist klar ersichtlich nur noch etwas mehr, als die Hälfte der Wärmekapazität von reinem Wasser. Aber wer fährt seine Karre schon am absoluten Limit der Wärmebelastung?Meinst Du, VW hätte keine Reserven im Kühlsystem eingebaut? Tiguans fahren sogar bei den Mullas in der Wüste. 😉

Die Töffs halten locker Temperaturen von  deutlich >45° und mehr bei Vollgas aus. Außerdem sieht man die eingeschränkte Wärmeabfuhr dann sehr schnell durch eine deutlich steigende Wasser- und Öltemperatur.

Da man aber i.d.R. keinen kompletten Kühlmittelaustausch von ~9ltr vornimmt sondern gerade mal 0,25...0,5 ltr nachfüllt, wird sich die Wärmekapazität der kompletten Soße nicht wesentlich verändern, wenn es denn mal nur Wasser oder nur mal die pink Soße ist, die da pur drin landet.

Muss man aber alle 10.000km nachfüllen, hat man eh ein anderes Problem, dem man auf die Schliche kommen sollte. Immerhin muss das abhanden gekommene Kühlwasser ja irgendwo bleiben.

Andere Flüssigkeiten, als Wasser und Frostschutz fülle ich da kaum rein.
Und wie Du ja selbst belegst, "kühlt" Wasser doppelt so gut, wie Frostschutzmittel. Deshalb sollte von letzterem nie mehr, als absolut nötig, drin sein.
Das kann dann schon den Unterschied ausmachen, wenn man mit einer nachgerüsteten AHK und einem schweren Hänger im Hochsommer von Süden kommend zum Katschberg-Tunnel im Stop&Go hocheiert: Der eine bleibt liegen, der andere nicht...
Bei der Original-AHK ab Werk ist schon in unseren Breiten ein stärkerer Kühler verbaut, wie auch definitiv bei den Mullahs in der Wüste! Und die Mullahs haben ab Werk auch nicht soviel Frostschutz drin...
Das mit dem Kühler in Verbindung mit der werksseitigen AHK wissen z.B. viele nicht, und sind in dem Irrglauben, eine AHK-Nachrüstung wäre da gleichwertig...

so long...

Zitat:

Original geschrieben von Triumph BGH 125


Und wie Du ja selbst belegst, "kühlt" Wasser doppelt so gut, wie Frostschutzmittel. Deshalb sollte von letzterem nie mehr, als absolut nötig, drin sein.
Das kann dann schon den Unterschied ausmachen, wenn man mit einer nachgerüsteten AHK und einem schweren Hänger im Hochsommer von Süden kommend zum Katschberg-Tunnel im Stop&Go hocheiert...

Dann muss ich leider wirklich mal mit Zahlen um mich werfen:

Ich gehe dabei zu Deinen Gunsten von der anfänglich besten aber utopischen Wärmekapazität aus ( 9,0 ltr) reines Wasser und nach Einfüllen von 0,5 ltr reinem Glykol (schlechtester Wärmekapazität) zu 8,5 ltr Wasser.

Da komme ich zu dem Schluss, dass die Wärmekapazität um gerade mal 2,5% sinkt. => 37,62 : 36,73

Berücksichtige ich dann noch, dass in der Originalflüssigkeit schon ~33% Glykol drin ist, wird das Verhältnis noch einmal schrumpfen. Bei dem anfänglichen Defaultverhältnis von ~1:2 sinkt Dein Kühlvorteil auf gerade mal schlappe <1,8% - müssen wir darüber wirklich reden?

Ein Birkenblatt vor dem Kühler aus größere Auswirkungen. 😉

Daher schrieb ich ja, dass Deine so strikte Formulierung etwas zu dramatisiert ist. Vor allem, wenn nach 0,5 ltr reines Glykol beim nächsten Mal wieder 0,5ltr reines Wasser "getankt" wird... 😉

Und umgekehrt, einfach nur Wasser nachzufüllen kommt Deiner obigen Forderung nach bester Kühlleistung sogar noch entgegen, da im Vergleich zur Originalfüllung die Wärmekapazität und damit die potentielle Wärmeabfuhr, also Kühlleistung, ja noch steigen wird. Es ist unter dem Strich nur wichtig, dass die Frostfestigkeit ausreichend erhalten bleibt. Das kann man ganz einfach ausspindeln, bzw durch den 🙂 bei der Durchsicht/Inspektion o.ä. ausspindeln lassen, um im Winter keine böse Überraschung zu erleben.

Mehr gibt es eigentlich nicht zu beachten.

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