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Krieg auf der Autobahn

Themenstarteram 11. August 2010 um 14:41

Hallo zusammen.

Nach 8 Jahren Führerschein habe ich heute meinen absoluten Härtefall erlebt. Ein Mercedes neuere E-Klasse fuhr rechts von mir auf die Autobahn. Als wir beide am beschleunigen waren zog er mir in vollem Bewußtsein in mein Auto. Nur eine schnelle Bremsung meinerseits rettete beide Fahrzeuge. Der Fahrer ist dann auf der ganz rechten Spur an anderen Fahrern vorbei und hat auf allen 3 Fahrspuren grob fahrlässig zwischen den Sicherheitsabständen überholt.

Ich war mit meiner schwangeren Frau unterwegs und kann mich im Nachhinein nur aufregen, daß ich in der Rage das Nummernschild nicht notiert habe. Das Ganze ereignete sich auf der A46 bei Düsseldorf.

Vor einem Jahr mit einem BMW M1 genau die gleiche Situation und sich dann noch beschweren. Leiden viele Premiumfahrer unter Realitätsverlust?

Da ich seit Jahren immer zwischen Thüringen und NRW pendel, muß ich als Brandenburger pauschalisieren, daß im "Westen" deutlich egozentrischer und rücksichtsloser gefahren wird. Trotz blinken wurde ich 30min vorher von einer Rechtsabbiegerspur nicht nach links gelassen (Golf 3 in Hilden).

"Drüben" kann ich mich an keinen einzigen ähnliche Fall erinnern.

Sicherheitsabstand ist grundsätzlich wohl auch ein Fremdwort, damit bloß keiner einschert.

Ist es die Verkehrsdichte, das Unterschichtenfernsehen, der Zeitdruck? Ich weiß es nicht.

 

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von tec-doc

 

...

@Mr. Hyde

Herr Lehmann... sie missverstehen imho, ich erlaube mir mal eine Interpretation des Einwurfs :)

Es ist einfach so, dass ein Einkommen durchaus - unter Weglassung weiterer Kosten und zukünftiger Verpflichtungen und/oder ungeplanter Überraschungen zum Teil - für die monatliche Rate eines Fahrzeugs ausreichen mag... jedoch der laufende Unterhalt, hier besonders die variablen Kosten, dann doch arg an den Grenzen des machbaren Budget schrammt.

Ich versuche mal Mr. Hyde zuhause zu lassen und sachorientiert zu antworten, billigend in Kauf nehmend, dass ich das OffT-Thema hier weiter forciere und nicht wirklich den Brückenschlag zum Krieg a. d. AB finde ;)

Also: wer nicht rechnen kann und keinen Plan hat, welche laufenden Kosten monatlich oder jährlich anfallen, wird auch ohne Auto früher oder später Schiffbruch erleiden. Aber ich denke, wer in entsprechenden Sphären kalkuliert, besitzt üblicherweise das intellektuelle Rüstzeug, seine Buchungsein- und Ausgänge dahingehend kritisch reflektieren zu können. Es sei denn, er heißt vielleicht Mozart und ist ein total verträumter Spinner (oder ein Mike Tyson und auf Koks) ;)

Zitat:

Der Bank ist das ja egal - eine Mär ist nämlich, diese würde sich großartig für das gesicherte Gelingen der Gesamt-Übung interessieren. Wie hinreichend bekannt und belegbar, platzen deswegen ja massenhaft Verbraucherkredite in D bzw. sind ganze Heerscharen hoffnungslos überschuldet.

Gerade bei Konsumentenkrediten in so einer Größenordnung ist das einer seriösen Bank nicht egal, weil die darauf nämlich wirklich sitzen bleiben. Die zocken eher ab, wenn Söhnchen auf Pump das Moped kauft und man Vati dann prima unter Druck setzen kann, dass der die fälligen Raten nachlöhnt. Wo nichts zu holen ist, winken die von vorneherein schnell ab. Nicht zuletzt deswegen wird ja die Bonität geprüft und der persönliche Kreditzins nach den recherchierten Finanzdaten ermittelt. Mit 0,00 auf dem Konto bekomm ich einen Zins, mit dem sich NIE eine Finanzierung lohnen wird. Oder was meinst Du (oder muss ich Sie sagen ;) ) weswegen es die ganzen UNseriösen Kreditlockangebote gibt?

Dass es trotzdem viele Privatinsolvenzen gibt, liegt m. E. eher an spontan geänderten Lebensverhältnissen (arbeitslos, Frau weg, Kind schwer krank, Unfall etc.) Da bleibt natürlich jedem selbst überlassen, wie sehr er auf Sicherheit Geld bunkert oder eben das Geld anderweitig nutzt. Da kann im Ernstfall aber auch das Auto noch zuwenig sein... und so mancher Schicksalschlag macht einem vielleicht auch mal klar, dass das letzte Hemd keine Taschen hat.

Davon unbenommen sind eben die "Zwegerts", aber da wirds wohl nicht das Auto sein, das die in die Insolvenz treibt, sondern denen reichen schon 4000,-€ Miese für Klingeltöne und 9-live-Anrufe, ;)

Zitat:

Oder - auch eine Variante - der dicken Hose Willen wird finanziell das Maximum ausgeschöpft und dann eingespart.... der berühmte Hl. Sonntagsporsche, aber nur eine Matraze im Zimmer (und wehe ein Vogel kackt auf den Lack - Herzinfarkt) ;)

Das ist genau der Punkt, der mich aufregt. Da verwirklicht sich einer seinen Traum und jeder moppert dann "höhö, dafür hat der ja nicht die Butter aufm Brot". Selbst wenns so ist: Na und? Dann kauft euch doch die Butter und dafür nen billigeres Auto oder versauft die Kohle, oder macht ne Weltreise damit... Oder macht alles zusammen, wenn ihrs euch leisten könnt (aber die Karre nach der Zechtour bitte stehen lassen ;) ) Mein Gott, soll doch jeder nach seiner Fasson selig werden. Und es ist doch mal kein Geheimnis, dass der eine mehr Einkommen hat und der andere weniger. Wen störts denn? Doch nur den, der neidvoll auf andere schaut, weil er sich nämlich selbst insgeheim nur über so einen kapitalistischen Tand definiert. Ich hab aber und ich bin aber, und dann bin ich stinkig wenn irgend so ein Hansel mit ner Karre vorbeikommt, die 50PS mehr hat, den ich in meinem fest betonierten Sozialgefüge eigentlich unter mir wähne. Das kann ja nicht sein. Das genau meine ich dann mit Neiddebatte ;)

Wenn euch der Mammon so wichtig ist und das ganze Plimplim, dann wechselt halt den Job oder grießgrämt euch, dass ihr den falschen gewählt habt, aber putzt doch nicht Leute runter, die sich in ihrem Leben mal was gönnen wollen. Bzw.: argwöhnt doch nicht bei jedem, der irgendwas hat, was ihr auch gerne hättet, dass er das im schönsten Doppelsinne eigentlich nicht VERDIENT hat :)

 

Zitat:

 

Eventuell kann man ja sagen - nicht wenige neigen dazu, in einem Auto und dem Verkehrsgeschehen Dinge zu sehen bzw. ausdrücken zu wollen... welche dort deplatziert, unnütz bis gefährlich sind? Und so auch Krieg sehen... wo andere einfach von A nach B wollen, sonst nix.

Da sind wir uns ja wieder einig :) Der Tiel diese Threads suggeriert ja auch schon ein gewisses "Wettrüsten". Diese Hackordnerei ist leider allzu menschlich (und auch hier im Forum gibts ja genug Leute, die ihre scheinbar gehobene Position intensiv ausleben müssen ;) ) Und vermutlich wird sowas auch medientechnisch forciert. Wettbewerb ist der Motor der Entwicklung, aber viele vergessen dabei manchmal auch, dass Leben mehr ist als "immer mehr". Und wenn ich im Straßenverkehr mein Ego aufbauen und mich gegenüber anderen unbedingt beweisen muss, hab ich eigentlich sowohl an der StVO als auch am Menschsein an sich was falsch verstanden ;)

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Zitat:

Original geschrieben von Vollgasfuzzi

Mein Bekannter, ganz gemütlich, holt seine Sturmhaube aus dem Handschuhfach, sowie sein Messer, greift hinter den Sitz und holt sein Beil hervor => Sein Hobby, Holzfäller ;) steckt sich sein Pfefferspray in den Gürtel und steigt aus.

Messer, Beil, Pfefferspray und Sturmhaube im Auto?

Bizarr.

am 12. August 2010 um 10:56

Zitat:

Mein Bekannter, ganz gemütlich, holt seine Sturmhaube aus dem Handschuhfach, sowie sein Messer, greift hinter den Sitz und holt sein Beil hervor => Sein Hobby, Holzfäller ;) steckt sich sein Pfefferspray in den Gürtel und steigt aus.

Abgesehen davon dass ich dir deine niedliche Geschichte nichtmal annähernd glaube (die ganzen Sachen griffbereit liegen zu haben das man im Eifer es Gewichts alles gemütlich zusammenkramen kam halte ich für seeehr unrealistisch) hätte es für euch auch ganz anders ausgehen können...

 

Immerhin musste der BMW-Fahrer dort einen Angriff auf sein Leben befürchten, hätte ins Auto steigen, euch beide über'n Haufen fahren und die Bullen rufen können (so würde ichs wohl machen wenn ich solchen kranken Spinnern begegnen würde...).

 

Ansonsten ist allein die Wiedergabe deiner Geschichte wieder das typische Altwagen vs. Dicke Autos Ding - der Golf/Opel/Peugeotfahrer fühlt sich ganz stolz weil er es dem vermeintlich überlegenen und arroganten, großkotzigen BMW/Benz/Audi Fahrer offensichtlich mal richtig gezeigt hat.

*Gähn*

am 12. August 2010 um 11:13

Zitat:

Original geschrieben von downforze94

 

Nach 8 Jahren Führerschein habe ich heute meinen absoluten Härtefall erlebt. Ein Mercedes neuere E-Klasse fuhr rechts von mir auf die Autobahn. Als wir beide am beschleunigen waren zog er mir in vollem Bewußtsein in mein Auto. Nur eine schnelle Bremsung meinerseits rettete beide Fahrzeuge. Der Fahrer ist dann auf der ganz rechten Spur an anderen Fahrern vorbei und hat auf allen 3 Fahrspuren grob fahrlässig zwischen den Sicherheitsabständen überholt.

Besoffen/Drogen warscheinlich, mit dem daraus resultierenden realitätsverlust. :rolleyes:Ich erlebe sowas auch immer wieder. Nicht den Realitätsverlust :D, aber solche idioten.

Aber auch oft Rücksichtnahme, einscheren lassen, Rechts blinkende "kannst überholen" LKW auf Bundesstrassen, uvm... Und das im Westen.

Ich war mal im Berlin.. DA wird gedrängelt und geschoben was die Stosstange hält.

Es ist Krieg? Warum sagt mir das denn keiner :eek:

Was mach ich denn jetzt? Ich war doch nur Zivi :confused:

Gruß Meik :D

am 12. August 2010 um 11:49

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er

Es ist Krieg? Warum sagt mir das denn keiner :eek:

Was mach ich denn jetzt? Ich war doch nur Zivi :confused:

Gruß Meik :D

Sturmhaube, Beil und Messer im Auto bereitlegen, das wäre schonmal ein Anfang.

Wenn ich mir die teilweise merkwürdigen Kommentare zu diesem Thema bzw. zu dieser beschriebenen Situation durchlese, frage ich mich ob hier manche dem TE gar nicht zuhören bzw. seine Ausführungen gar nicht wahr nehmen.

Wenn der TE hier so gehandelt hat wie beschrieben, kann ich ihm hier keinerlei Schuld zusprechen. Wenn er dem Mercedesfahrer sogar die erste Spur freimacht, damit dieser gefahrlos einfädeln kann, dann wirds doch für den Mercedesfahrer möglich sein, den TE fahren zu lassen, hinter ihm die Spur zu wechseln (2x) um dann auf der 3.Spur (waren es überhaupt 3) gefahrlos am TE vorbeizuziehen.

Egal wie oder was der TE aber auch gemacht hat, es ist einfach nicht zu verstehen, wenn einer ohne Vorwarnung auf gleicher Höhe einfach rüberreisst.

Was soll das? Das ist doch kein Fahrfehler, das ist versuchte schwere Körperverletzung mit möglicher Todesfolge. Im seinem Falle sogar hoch 3, da ja 2 Erwachsene und ein ungeborenes Kind an Bord waren.

 

Aber dass es solche Pfosten gibt, braucht man nicht abzustreiten.

Hatte heuer im Spätwinter eine ähnliche Sitation. Östereichische Autobahn mit 130er Begrenzung. Ich fuhr mit Tempomat 140 bei 2 Spuren auf der 2., da ich dabei einige Fahrzeuge überholte. Hinter mir weit und breit kein Auto. Dann gingen die 2 auf 3 Spuren und vor mir wechselten ein paar langsamere Autos auf die Mittelspur um LKW's zu überholen. Ich sah im Rückspiegel hinter mir nur sehr entfernt ein Auto fahren, dachte mir nichts und wechselte ordnungsgemäß auf die 3. Spur um an den anderen Autos vorbei gehen zu können. Noch immer alles mit Tempomat 140. Nach wenigen Sekunden schau ich in den Rückspiegel und schon klebte mir ein Audi Allroad so dicht am Heck, dass ich seine Lichter nur noch im linken Seitenspiegel sah. Ich sagte noch zu meiner Frau "schau dir den Deppen mal an". Sie darauf "ich seh da hinten kein Auto, ach ja da ist ja doch noch einer, aber den sieht man nicht mal mehr im Rückspiegel".

Da auf der Mittelspur noch Autos auf meiner Höhe waren, konnte ich nicht sofort rüberfahren. Als dann vor mir von der 2. noch einer auf die 3. Spur zog musste ich sanft (sonst wär mir der hintere sicher ins Heck geknallt) abremsen damit ich meinem Vordermann nichts aufgefahren wäre. Mein freundlicher Hintermann hupte und lichthupte schon was das Zeug hergab. Die Autos vor mir wechselten wieder die Spur und vor mir war freie Bahn (neben mir noch immer Autos), ich drückte den Restart-Knopf vom Tempomat, der Wagen beschleunigte wieder Richtung 140 und als ich gerade auf dei Mittelspur wollte, um den Deppen fahren zu lassen, sah ich grad noch im Augenwinkel dass er auf die Mittelspur riss und rechts an mir vorbei zog. Als der dann auf meiner Höhe war (bzw. eine halbe Wagenlänger vor mir, mein Wagen hatte schon wieder die 140 km/h mit Tempomat erreicht) riss er seinen Wagen extrem stark und schnell auf meine Spur. Hätte ich sein Vorhaben nicht aus irgendeinem unerfindlichen Grund schon "gerochen" und in die Eisen gestiegen bzw. sogar etwas auf den schmalen Streifen zwischen 3. Spur und Betonleitschiene ausgewichen, hätte er uns voll erwischt.

Habe dann völlig verdattert von dieser Aktion per Handy die Polizei gerufen da ich meine Frau und mich in dieser Situation einer extremen Nötigung ausgesetzt fühlte. Hab denen das erzählt und der Polizist meinte, ich solle auf die nächste Dienststelle fahren um ihn anzuzeigen. 2-3 Minuten später rief mich ein Autobahnpolizist zurück und sagte mir, sie hätten den Audi wenigen KM vor uns mit 250 Sachen auf der rechten Spur einige Autos überholend gestoppt.

Ich sah dann über eine Anzeige hinweg in der Hoffnung die freundlichen Herren in blau würden diesen Vollpfosten mal ordentlich in die Mangel nehmen.

Das ärgste an der Sache war aber der Umstand, dass dieser Idiot eigentlich so auf den kurzen Blick von Auto zu Auto einen ganz normalen, seriösen Eindruck machte und die 3 restlichen Mitfahrer ebenfalls.

 

Was muss in solchen Leuten vorgehen, dass sie durch solche Aktionen ihr Leben, das ihrer Mitfahrer und das vieler anderer VT's so in Gefahr bringen?

Manchmal glaube ich die Leute haben das Gefühl für die physikalischen Kräfte verloren, die bei solchen Geschwindigkeiten und Manövern frei werden. Gerade in hochpreisigen Fahrzeugen geht das echte Fahrgefühl und das Gefühl für die gefahrene Geschwindigkeit immer mehr verloren. Manche können mir dieser Umstand scheinbar nicht umgehen.

Zitat:

Original geschrieben von IbiFR

Sturmhaube, Beil und Messer im Auto bereitlegen, das wäre schonmal ein Anfang.

Bester Kommentar des ganzen Threads! :D :D :D

Themenstarteram 12. August 2010 um 13:10

Zitat:

Original geschrieben von Austria_VAG

Wenn ich mir die teilweise merkwürdigen Kommentare zu diesem Thema bzw. zu dieser beschriebenen Situation durchlese, frage ich mich ob hier manche dem TE gar nicht zuhören bzw. seine Ausführungen gar nicht wahr nehmen.

Wenn der TE hier so gehandelt hat wie beschrieben, kann ich ihm hier keinerlei Schuld zusprechen. Wenn er dem Mercedesfahrer sogar die erste Spur freimacht, damit dieser gefahrlos einfädeln kann, dann wirds doch für den Mercedesfahrer möglich sein, den TE fahren zu lassen, hinter ihm die Spur zu wechseln (2x) um dann auf der 3.Spur (waren es überhaupt 3) gefahrlos am TE vorbeizuziehen.

Egal wie oder was der TE aber auch gemacht hat, es ist einfach nicht zu verstehen, wenn einer ohne Vorwarnung auf gleicher Höhe einfach rüberreisst.

Was soll das? Das ist doch kein Fahrfehler, das ist versuchte schwere Körperverletzung mit möglicher Todesfolge. Im seinem Falle sogar hoch 3, da ja 2 Erwachsene und ein ungeborenes Kind an Bord waren.

 

Aber dass es solche Pfosten gibt, braucht man nicht abzustreiten.

Hatte heuer im Spätwinter eine ähnliche Sitation. Östereichische Autobahn mit 130er Begrenzung. Ich fuhr mit Tempomat 140 bei 2 Spuren auf der 2., da ich dabei einige Fahrzeuge überholte. Hinter mir weit und breit kein Auto. Dann gingen die 2 auf 3 Spuren und vor mir wechselten ein paar langsamere Autos auf die Mittelspur um LKW's zu überholen. Ich sah im Rückspiegel hinter mir nur sehr entfernt ein Auto fahren, dachte mir nichts und wechselte ordnungsgemäß auf die 3. Spur um an den anderen Autos vorbei gehen zu können. Noch immer alles mit Tempomat 140. Nach wenigen Sekunden schau ich in den Rückspiegel und schon klebte mir ein Audi Allroad so dicht am Heck, dass ich seine Lichter nur noch im linken Seitenspiegel sah. Ich sagte noch zu meiner Frau "schau dir den Deppen mal an". Sie darauf "ich seh da hinten kein Auto, ach ja da ist ja doch noch einer, aber den sieht man nicht mal mehr im Rückspiegel".

Da auf der Mittelspur noch Autos auf meiner Höhe waren, konnte ich nicht sofort rüberfahren. Als dann vor mir von der 2. noch einer auf die 3. Spur zog musste ich sanft (sonst wär mir der hintere sicher ins Heck geknallt) abremsen damit ich meinem Vordermann nichts aufgefahren wäre. Mein freundlicher Hintermann hupte und lichthupte schon was das Zeug hergab. Die Autos vor mir wechselten wieder die Spur und vor mir war freie Bahn (neben mir noch immer Autos), ich drückte den Restart-Knopf vom Tempomat, der Wagen beschleunigte wieder Richtung 140 und als ich gerade auf dei Mittelspur wollte, um den Deppen fahren zu lassen, sah ich grad noch im Augenwinkel dass er auf die Mittelspur riss und rechts an mir vorbei zog. Als der dann auf meiner Höhe war (bzw. eine halbe Wagenlänger vor mir, mein Wagen hatte schon wieder die 140 km/h mit Tempomat erreicht) riss er seinen Wagen extrem stark und schnell auf meine Spur. Hätte ich sein Vorhaben nicht aus irgendeinem unerfindlichen Grund schon "gerochen" und in die Eisen gestiegen bzw. sogar etwas auf den schmalen Streifen zwischen 3. Spur und Betonleitschiene ausgewichen, hätte er uns voll erwischt.

Habe dann völlig verdattert von dieser Aktion per Handy die Polizei gerufen da ich meine Frau und mich in dieser Situation einer extremen Nötigung ausgesetzt fühlte. Hab denen das erzählt und der Polizist meinte, ich solle auf die nächste Dienststelle fahren um ihn anzuzeigen. 2-3 Minuten später rief mich ein Autobahnpolizist zurück und sagte mir, sie hätten den Audi wenigen KM vor uns mit 250 Sachen auf der rechten Spur einige Autos überholend gestoppt.

Ich sah dann über eine Anzeige hinweg in der Hoffnung die freundlichen Herren in blau würden diesen Vollpfosten mal ordentlich in die Mangel nehmen.

Das ärgste an der Sache war aber der Umstand, dass dieser Idiot eigentlich so auf den kurzen Blick von Auto zu Auto einen ganz normalen, seriösen Eindruck machte und die 3 restlichen Mitfahrer ebenfalls.

 

Was muss in solchen Leuten vorgehen, dass sie durch solche Aktionen ihr Leben, das ihrer Mitfahrer und das vieler anderer VT's so in Gefahr bringen?

Manchmal glaube ich die Leute haben das Gefühl für die physikalischen Kräfte verloren, die bei solchen Geschwindigkeiten und Manövern frei werden. Gerade in hochpreisigen Fahrzeugen geht das echte Fahrgefühl und das Gefühl für die gefahrene Geschwindigkeit immer mehr verloren. Manche können mir dieser Umstand scheinbar nicht umgehen.

Danke hierfür, die Situation läßt sich fast 1 zu 1 übertragen.

Die Interpretationsgabe mancher verstehe ich hier nicht so recht.

Ich fahre links rüber, um ein Auffahren auf die Autobahn zu ermöglichen (alles andere wäre Gefährdung ohne Mitdenken), werde fast von der Straße gedrängt und dann wird mir hier vorgehalten, ich wäre neidisch auf die Marke, wollte mir ein Rennen inklusive meiner schwangeren Frau liefern und sonst was. Nein das wollte ich nicht! Ich bin letzte Woche umgezogen und meine Prioritäten liegen bei Studium, Wohnung, Garten und Familie (in ungeordneter Reihenfolge). Es mag Schrauber geben, deren Lebenssinn im Understatement besteht, Premiumfahrzeuge auszubeschleunigen. Damit kann ich mich nicht identifizieren, handel gleichermaßen, auch wenn es noch 20x unterstellt wird.

edit:

Verwehren werde ich mich auch gegen die Unterstellung, daß ich geschrieben habe "Wessis" fahren fahrlässig und "Ossis" vorausschauend. Es steht da "im Westen" und "Drüben" (im Osten). Das ist ein wichtiger Unterschied.

Den Ausdruck "Premiumfahrer" habe ich genutzt, weil das mein subjektiver Eindruck ist und ich mir das Ausschreiben der 4 typischen Marken ersparen wollte. Möglicherweise durch die höhere Motorleistung in diesen Segmenten bedingt, vielleicht durch andere Sachen. Es ist nur MEIN Eindruck und muß nicht der objektiven Wahrheit entsprechen.

Zitat:

Original geschrieben von IbiFR

Wenn ich Ausdrücke wie "Premium" oder "Bonze" lese, spricht daraus der blanke Neid, sonst nichts.

Die Leute arbeiten in der Regel viel dafür, um sich ein solches Auto leisten zu können bzw. zur Verfügung gestellt zu bekommen.

Also ich für mich benutze den Ausdruck "Premium", weil die betreffenden Automarken diesen Ausdruck von sich selbst etabliert haben oder etablieren wollen und ich finde ihn eher lächerlich, denn das Auto muss von alleine und anders überzeugen und nicht irgendwelchen Showroom-Attitüden nacheifern (obwohl das für Viele halt eben dazugehört, sonst ist ein Autokauf ja kein Erlebnis mehr :rolleyes:).

Meine Frau hat selber ein solches Auto mit Stern vorne drauf (Selbständige und auch 50 tkm p.a. unterwegs, ich 35 tkm auf unterschiedlichen Fahrzeugen) und ich werde wohl beim nächsten Wagen auch in die Richtung schwenken, weil ich bei uns in der Familie z.T. festgestellt habe, dass günstigere Fahrzeuge nicht automatisch günstiger zu unterhalten u. zu reparieren sind. Da kostet der Bremsflüssigkeitswechsel oder der Querlenker locker das Doppelte bei einem zehnjährigen Ford gegenüber einer relativ jungen C-Klasse.

Den Ausdruck "Bonze" benutze ich eher selten bis gar nicht. Meine Frau und ich sind libertär eingestellt und sind der Meinung, dass jeder seines eigenen Glückes Schmied ist. Jeder, der den Mumm hatte, etwas aus sich zu machen, der ohne Schuld ist, sich hocharbeitet, hat sich das, was er besitzt, redlich verdient. Da gebe ich Dir absolut recht. So meine ich das auch nicht.

Trotzdem muss man nicht gleich Schaum vor den Mund kriegen, nur weil nicht jeder einen V6 oder nen Turbo hat und eben nicht wie in 0,nix von 100 auf 200 beschleunigen kann.

Gelassenheit ist alles und keine Einbahnstraße im Verkehr ;)

cheerio

am 12. August 2010 um 13:29

Das Problem ist doch, dass hier jeder sich ein Bild vor seinem inneren Auge vorprojeziert. Dabei bleibt unberücksichtigt, dass jede Situation im Straßenverkehr wieder irgendwie anders ist.

Wichtig ist, dass man mit Überblick und Voraussicht fährt, sich der jeweiligen Verkehrslage anpasst und sowohl die Leistungsfähigkeit seines Fahrzeugs und von einem selbst mit einkalkuliert. Vorschriften sind generell dafür da, dass sie eingehalten werden. Auf der anderen Seite braucht man aber auch in der jeweiligen Situation manchmal so viel Flexibilität im Handeln, dass man u. U. auch leicht abweichend zu den Vorschriftten fahren muss, um ggf. eine Situation nicht zu verschärfen.

Ich sehe keinen Krieg auf den AB und sehe auch keinen Grund dafür. Ich sehe viele vernünftige Autofahrer, manche unachtsame, einige Sturköpfe und ein paar wenige Wahnsinnige.

Zitat:

Egal wie oder was der TE aber auch gemacht hat, es ist einfach nicht zu verstehen, wenn einer ohne Vorwarnung auf gleicher Höhe einfach rüberreisst.

 

Was soll das? Das ist doch kein Fahrfehler, das ist versuchte schwere Körperverletzung mit möglicher Todesfolge. Im seinem Falle sogar hoch 3, da ja 2 Erwachsene und ein ungeborenes Kind an Bord waren.

Nein, Fahrfehler ist jetzt nicht ganz die richtige Vokabel dafür... eher... mh.. Gewohnheit? Annahme, das man ihm schon Platz machen würde? (auch um sein eigenes Blech heile zu halten?) Das Problem seh ich (rein subjektiv) folgendermaßen:

 

Zitat:

Original geschrieben von MartinSHL: "...klar muss ich das nicht, aber es macht mir selber eine freude, anderen minimal geholfen zu haben.

 

Denn auch ich ärgere mich sehr über die typen, die trotz meilenweit freier linker spur nicht auf der rechten platz machen, wenn man auffahren will.

 

daher ist mein eigenes verhalten einfach nur ein danke an alle, die es mir gleichtun."

Das ist rein vom Prinzip her schön und rücksichtsvoll/nett und stellt auch in einer "Standardsituation" wie bei der von dir beschriebenen "meilenweit freier linker Spur" kein Problem dar. Das mag auch bei umsichtigen und vorrauschauenden Fhzglenkern kein Thema sein.

Jedoch - und jetzt kommen wir zu dem Problem was ich mit diesem Verhalten hab - ist dieses Verhalten mittlerweile schon zur Regel geworden, sobald jemand vom Beschleuningungsstreifen auf die AB einfädeln (!) will wird sofort hektisch Platz gemacht ohne Rücksicht auf Verluste... diesen Zeitgenossen ist es dann auch meist vollkommen egal, wenn ich (mit einem TraPo unterwegs) auf der rechten Spur nicht nach links ausweichen kann, weil dort leicht versetzt (für sie NICHT sichtbar!) jemand auf der Überholspur neben mir herfährt. Es wird ohne den weiteren Verkehr zu beobachten mittlerweile schlicht davon ausgegangen "Der da neben mir macht mir schon Platz"... und dann kommen meist hektische und gefährliche Situationen zustande, wenn dies dann einmal doch nicht geschieht, weil es halt nicht passt.

 

Versteh mich bitte nicht falsch, Martin... ich mach gerne Platz wenn ich die Möglichkeit dazu hab... aber ich hab echt ein Problem mit denen die dann denken es wäre ihr RECHT das ich das tue ohne Rücksicht auf Verluste !

 

 

 

 

 

Zitat:

Original geschrieben von MartinSHL

Zitat:

Original geschrieben von IbiFR

Sturmhaube, Beil und Messer im Auto bereitlegen, das wäre schonmal ein Anfang.

Bester Kommentar des ganzen Threads! :D :D :D

Frage: wofür braucht man zum Holzfällern eine Sturmhaube? Um Bäume zu erschrecken, damit sie von alleine umfallen?

Zitat:

Original geschrieben von Ori23

Versteh mich bitte nicht falsch, Martin... ich mach gerne Platz wenn ich die Möglichkeit dazu hab... aber ich hab echt ein Problem mit denen die dann denken es wäre ihr RECHT das ich das tue ohne Rücksicht auf Verluste !

hallo ori,

nein, da versteh ich dich voll und ganz.

leider gibt es diese auffahrenden auch.

mein beispiel bezog sich jedoch explizit darauf, wenn die möglichkleiten zum freimachen der rechten spur gegeben sind. wenn dies, aus welchen gründen auch immer, nicht geht, dann ist das natürlich nicht zu beanstanden.

Nur leider beobachte ich das in letzter Zeit immer häufiger, da hat sich was eingebürgert oder ist zur Gewohnheit geworden was nicht unbedingt gesund ausgehen kann. Ich bleib dann lieber mit gleichbleibender Geschwindigkeit auf der rechten Spur, so das sich der Auffahrende darauf einstellen und sich dementsprechend dem Verkehr einordnen kann. Nur irgendwie haben einige das verlernt und sind völligst überfordert und bremsen am Ende des Beschleuningungsstreifens bis zum Stillstand ab, weil sie sich nicht in den fliessenden Verkehr einsortieren können.

Und gerade deswegen entstehen solch gefährliche Situationen wie vom TE beschrieben....

Themenstarteram 12. August 2010 um 13:56

Wenn links ebenfalls ein Fahrzeug ist, kann ich natürlich nicht wechseln. Das war hier aber nicht der Fall.

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