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Kreuzungsunfall, Teilschuld möglich ?

Hallo,
ich hatte die Tage einen Kreuzungsunfall bei der mir die Vorfahrt genommen wurde.
Ich befuhr mit 100 km/h (kein Tempolimit) eine gerade Landstraße, die an einer Kreuzung vorbei führte.
An der Kreuzung ist dann ein Linksabbieger über ein Stoppschild gefahren, direkt auf meine Fahrbahn.
Ich leitete daraufhin eine Vollbremsung ein, leider ohne Erfolg etwa 30-35m hinter der Kreuzung kam es dann leider zur Kollision.
Erschwerend ist noch hinzugekommen, dass der Unfall Gegner kurz vor der Kollision ebenfalls eine Vollbremsung einleitete (vermutlich aus Reflex).
Als die Polizei eintraf, wurde der Unfall Gegner daraufhin sehr ausfallend und unterstellte mir ich sei zu schnell gefahren und es handele sich um einen Auffahrunfall, er habe am Stoppschild gehalten usw....
Sachschaden an meinem Auto etwa 10.000€.
Die Sache liegt jetzt beim Rechtsanwalt und wird vermutlich vor Gereicht gehen.
Wie ist eure Einschätzung wie die Sache ausgehen wird?!

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48 Antworten

Was bringt ihm die Quotenregelung? Ob er nun 30 oder 50 oder 70 Porzent Teilschuld hat, ist egal. Die Prämie für die Versicherung steigt, wenn sie leisten müssen.
Oder bin ich da nicht auf dem aktuellen Stand?

Die Prämie steigt unabhängig vom Verschuldungsgrad, korrekt.
Und ja, Du bist entweder nicht auf dem aktuellen Stand und/oder weißt nicht genau, was die Quotenregelung konkret bedeutet...;-)
Da ich es nicht mit Sicherheit absolut korrekt erklären kann (ich weiß aber, dass es bei der Inanspruchnahme der eigenen VK und der Quotenregelung von Bedeutung ist, wie hoch die Quote ausfällt), überlasse ich es lieber den Profis....;-)

Betrachtet man Bremsweg und Brems-Reaktionszeitweg bei Tempo 100 in Kombination mit wo ca. der Aufprall war.- ist ja evtl. auch fraglich weil danach beide Fahrzeuge sicherlich noch etwas Bewegung mitgenommen haben - solltest Du zumindest hier maximal mit einer Teilschuld rausgegen (die wird leider viel zu häufig vor Gericht gegeben). Aber der Unfallgegner kann sich nur schwer rausreden. Er hatte ein Stoppschild und klar die Vorfahrt missachtet.
Ich meine, dass bei Verletzungen von Leib und Seele automatisch die Staatsanwaltschaft ermittelt. Auch ohne Zutun oder/und Wollen des Unfallgegners.

Zitat:

@GolfFahrer751 schrieb am 11. September 2021 um 15:23:44 Uhr:


Wir waren alle nicht dabei und wir hören hier nur deine Version von der Geschichte.
Genau so sehe ich das auch.
Niemand hier war dabei und weiß irgendwas.
Die Schilderungen des TE sind rein subjektiv und können absichtlich oder unabsichtlich falsch sein.
Genausogut ist möglich, dass der TE mit (weit) überhöhter Geschwindigkeit gefahren ist und den Unfall wesentlich mitverursacht hat, oder er ihn hätte vermeiden können.
Die Aussage, der Gegner hätte erst das Stopschild überfahren und nach dem Abbiegen gebremst kann man glauben oder auch nicht, auf jeden Fall kann man sie nicht beweisen.
Aus meiner Sicht sind sie ein wenig zuviel des vermeintlich Guten beim Versuch aus der (Mit)Haftung zu kommen.
Ohne Zeugen und objektive Beweise wird das auf jeden Fall spannend.

Zitat:

@berlin-paul schrieb am 11. September 2021 um 15:16:23 Uhr:


was macht dein Anwalt beruflich?
Vielleicht hat der Anwalt noch was anderes im Sinn als seinen eignen Kontostand und schickt seinen Mandanten nicht auf eine Reise dessen Ende keiner kennt.
Auch wenn das für den ein- oder andern jenseits des Vorstellbaren ist.

"Der andere hat eine Vollbremsung gemacht" - die Behauptung habe ich schon oft gehört, bei Auffahrunfällen.
Also so ganz flott/vorausschauend/defensiv reagiert hat der TE, nach seiner eigenen Schilderung unterm Strich, jedenfalls nicht.

Zitat:

@Pfuschwerk schrieb am 11. September 2021 um 18:24:09 Uhr:



...

Zitat:

@berlin-paul schrieb am 11. September 2021 um 15:16:23 Uhr:


was macht dein Anwalt beruflich?

Vielleicht hat Anwalt noch was anderes im Sinn als seinen eignen Kontostand und schickt seinen Mandanten nicht auf eine Reise dessen Ende keiner kennt.
Auch wenn das für den ein- oder andern jenseits des Vorstellbaren ist.

Wenn du mich zitierst, dann zerpflücke den Text gefälligst nicht sinnentstellend! Es ging darum, dass der TE offenbar ohne jeden Ausblick über den erwartbaren Ablauf nach hause geschickt wurde und hier um Aufklärung nachsuchen muss. Sowas ist nunmal nicht professionell.

Der andere ist zu Schnell gefahren ist glaube ich auch nicht gerade neu... Häufig reine Schutzbehauptung für Schlafmützen.
Fakt ist, ob der TE 95, 100, 110 oder 115 gefahren ist, wird vermutlich nur schwer feststellbar sein, da auch keiner weiß wann und wie schnell der, der eingebogen ist war. Aus der Deformierung der Fahrzeuge lässt sich sicherlich die ungefähre Geschwindigkeitsdifferenz errechnen. Vermutlich kann man auch ungefähr feststellen, wo der Aufprall war.
Ob der Unfallgegner gebremst hat ist eigentlich uninteressant. Es würde eher für den TE sprechen, weil dadurch der Aufprall näher zur Kreuzung stattgefunden. Ergo sieht es dann so aus, als wäre der Unfallgegner noch später oder langsamer eingebogen.
Das Bremsen würde ich mal dezent weglassen in meinen Aussagen...

Zitat:

@berlin-paul schrieb am 11. September 2021 um 18:40:10 Uhr:


Es ging darum, dass der TE offenbar ohne jeden Ausblick über den erwartbaren Ablauf nach hause geschickt wurde und hier um Aufklärung nachsuchen muss. Sowas ist nunmal nicht professionell.

Wenns denn auf die Fragen hinsichtlich des Vorgehens bei der angezeigten Körperverletzung bezogen war: Ok.

Das solte ein Anwalt seinem Mandanten in der Tat in 3 Min. erklären können, bzw. sogar müssen.

Da du dich aber im selben Beitrag - freilich auch ohne irgendwas zum Unfallhergang zu

wissen

- darauf festgelegt hattest dass es sich um einen vorsätzlich herbeigeführten Unfall ("Autobumser"

;)

handelt sah das im Kontext etwas anders aus.

... aber seis drum.

Ein Autobumser würde sicherlich NIEMALS von einem Stoppschild aus den Unfall verursachen. Das wäre Megadämlich.

Zitat:

@drukel schrieb am 11. September 2021 um 18:56:13 Uhr:


Ein Autobumser würde sicherlich NIEMALS von einem Stoppschild aus den Unfall verursachen. Das wäre Megadämlich.

Das stimmt.

Ich vermute mal der Unfallgegner hatte es eilig (hatte er auch am Unfallort gesagt "Meine Zeit, meine Zeit..."

;)

,

ist in der Eile an die Kreuzung gefahren und hat nicht richtig geschaut und mich dabei schlicht übersehen.

Als er gemerkt hat, dass jemand von Hinten ankommt, hatte er Panik bekommen und aus Reflex abgebremst, was natürlich Kontraproduktiv war.

Wie gesagt ich warte jetzt ab was der Rechtsanwalt sagt.

Was mich bei der Sache zum Nachdenken bringt, ist neben der (eigenen) Schadenshöhe von ~ 10k€ der Auftreffpunkt weit nach der Kreuzung und keinerlei Erwähnung eines Gegenverkehrs.
Ohne den hätte man auch laut hupend an der "Schlafmütze" (welcher von beiden, oder ob beide, sei dahingestellt) vorbeirauschen können; so hätte ich die Situation gelöst.

Zitat:

@Franjo001 schrieb am 11. September 2021 um 19:11:17 Uhr:


Was mich bei der Sache zum Nachdenken bringt, ist neben der (eigenen) Schadenshöhe von ~ 10k€ der Auftreffpunkt weit nach der Kreuzung und keinerlei Erwähnung eines Gegenverkehrs.
Ohne den hätte man auch laut hupend an der "Schlafmütze" (welcher von beiden, oder ob beide, sei dahingestellt) vorbeirauschen können; so hätte ich die Situation gelöst.

Du hast die bis jetzt einzig richtige Folgefrage gestellt! So hätte ich auch versucht einen Zusammenstoß zu verhindern. Hier stellen sich viele Fragen auf!

https://kradblatt.de/.../
Eine Hamburger Spezialität, lässt sich aber sinngemäß überall anwenden.

Mal was zum Lachen oder Weinen, je nach Mentalität:
Außerorts, 100 km/h erlaubt, Querstraße rechts kommt jemand mit Caddy und Anhänger raus, der Vorfahrtberechtigte knall in den Anhänger. Laut gegn. Versicherung hätte er dort nicht 100 fahren dürfen, wegen langgezogener Linkskurve wäre die Sicht (nicht auf die Kreuzung) beeinträchtigt. Und das Amtsgericht schlug einen Vergleich unter Berücksichtigung der Betriebsgefahr vor.
Egal, wie klar die Sachlage auch sein mag, ein "fähiger" Richter ist immer in der Lage, das anders zu sehen...
Erwähnte ich schon, dass solche Unfälle der Grund sind, dass die Dashcam ständig in Betrieb ist?

Hoffentlich RS-versichert und genügend Futter für die 2. Instanz ... :D

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