Kraftstoff sparen - Hubraum/Leistung viel oder wenig?
Hallo Leute,
ich hab mal eine Frage. Ich lege Wert darauf, möglichst kraftstoffsparend zu fahren. Was ist eigentlich besser:
- großer Hubraum + wenig Gas geben?
- viel PS + wenig Gas geben?
- kleiner Hubraum + wenig PS (da ist der maximale Kraftstoffverbrauch ja sowieso begrenzt)
Meine Frage ist also, ob ein Wagen mit einem großen Motor vielleicht sogar sparsamer sein kann als ein kleinmotoriger, wenn man auf eine entsprechend kontrollierte Fahrweise achtet?!
Bestimmt gibt es auch noch andere Faktoren, die zu beachten wären, aber ich kenne mich leider (noch?) nicht so gut aus mit Fahrzeugtechnik.
Vielleicht kann mir ja wer weiterhelfen. Danke im Voraus!
Beste Antwort im Thema
Achso, man kuppelt ja bei 1897 UPM ein egal welchen Motor man hat. Wie konnte ich das bloß vergessen.
Die Drehzahl selbst lässt ohne Angabe des Hubs nicht wirklich viel über den Verbrauch vermuten. Beispiel? Mein Motorrad hat im Leerlauf etwa knapp über 1000 Touren. 45mm Hub. Mein Auto mit seinem Ottomotor steht bei 600-700, hat aber 93mm Hub. Pro Zeiteinheit quasi der gleiche Kolbenweg. Damit annähernd die gleiche Reibung. Der Wirkungsgrad ist jedoch beim Fahrzeug mit mehr Hub besser. Die Flammgeschwindigkeit ist beim Otto eine Quasi-Konstante, damit hat der langsamer drehende Motor den höheren Kolbenmitteldruck. Blöderweise hat der Kurzhuber (Bohrung > > Hub) die höhere Leistung, denn der macht zwei Umdrehungen, wo das langhubige (Bohrung < < Hub) Dickerchen eine schafft. Bei vergleichbarem Füllgrad, einem theoretisch identischen Hubraum und nur etwas geringeren Wirkungsgrad holt die Kurzhub-Kiste ihre Power schlicht über die Drehzahl. Beim gängigen Motorrad recht exakt 200PS je Liter Hubraum. Ohne Aufladung. Mein 3.0V6 liegt trotz Fünfventiltechnik, Schaltsaugrohr und Nockenwellenverstellung bei lausigen 73PS/l.
Bei der Frage, mit welcher Drehzahl der Motor gefahren werden will, spielt also Hub eine nennenswerte Rolle. Und wer auf "unten" effiziente Langhuber steht, der kann sich von dem Konzept langsam verabschieden. Denn Langhuber haben eine größere Kolbenfläche je Arbeitsvolumen als gängige und untenrum eher schwach erscheinende Quadrathuber (Bohrung ca. Hub). Damit gehen Quencheffekte des abbrennenden Gemisches nahe der Wand und damit die Abgaswerte leider hoch. Zudem "verhungern" Langhuber durch die hohen Kolbengeschwindigkeiten obenrum, was diese beim festen Tritt aufs Gas nicht besonders agil erscheinen lässt. Auch deswegen haben Supersport-PKW Hochdrehzahl-Motoren und keine umgebaute Landmaschine.
Bei Turbos mit einer hohen Literleistung ist übrigens die Teilchendichte und damit die mittlere freie Weglänge kleiner, damit werden auch die für nen Quencheffekt relevanten Grenzschichtdicken kleiner. Vorteil Turbo. Dummerweise steigt auch der Wärmestrom durch die Fläche, weil eben mehr Gemisch verarbeitet wird. Nachteil Turbo.
Wer wirklich Kraftstoff sparen will, der soll sich ne möglichst leichte Kiste (senkt den Verbrauch in der Stadt) mit wenig Stirnfläche (senkt den Verbrauch außerorts) gönnen. Ein 2l Sauger mit typisch 200Nm ist in einem Mittelklassewagen akzeptabel, in einem Westfield Leichtbau als Trackday-Car eine Waffe. Und wer ganz viel Kraftstoff sparen will, der fährt mehr mit dem Fahrrad und fliegt definitiv nicht zum Arsch der Welt in den Jahresurlaub 😉
Sorry, ich kann diese Pseudodiskussionen nicht mehr ernst nehmen. Die sich am besten verkaufenden Fahrzeuge sind Hochdach-Kombis und SUVs und irgendwelche E/5/A6 Mittelklasse Renndiesel. Cw*A wie eine Schrankwand und selten unter 1.5t Lebendgewicht anzutreffen.
Manchmal wünsche ich mir vom Staat statt einer "95 g/km" sinnlos Regel in einem praxisfernen EU-Zyklus analog zur Formel 1 eine einfache Grenze für die Spritzufuhr: Mehr als 30l/h Durchsatz der Einspritzanlage sind bei allen Fahrzeugen unter 7.5t nicht zulassungsfähig. Das wären etwa 250kW Brennleistung. Reicht satt. Bei einem Seriellen Hybrid wären sogar 10l/h vollkommen ausreichend um sich artgerecht bewegen zu können.
125 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Noctilux
Hast du noch im senilen Kopp, wie wenig dein windiger, leichtgewichtiger Fiesta-Eierkarton in den 80ern eigentlich wog?
Mit oder ohne Rostlöcher? 😕
Zitat:
Original geschrieben von Diabolomk
Seh ich ja auch so, aber man stelle sich mal vor, den Fiesta ST Motor ohne Abgaskorken und mal alle Airbags und sonstige Sicherheits/- Comfortmehrgewichte raus. Dann geht der richtig ab und wäre noch sparsamer 😁Zitat:
Original geschrieben von martins42
Mein Fiesta ST hat so einen "Abgasnormkorken" und distanziert dieses "Öko-Auto" 325e was da oben zitiert in allen Belagen: Realverbrauch (nach unten hin natürlich), Beschleunigung, Durchzug Topspeed etc und das bei etwa gleicher Masse.
Und in einem Crash-Test würde der ja anscheinend den BMW zerreißen. 😉Nix "gute alte Zeit". Alles Quatsch.
Aber ich denke, für die Umwelt und Sicherheit ist der Preis bezahlbar!
Für mich nicht in Versuchung. Straßenzulassungsfähig bekommt man den auf ca. 260 PS. Da ist dann sogar noch so ein Alibi-Kat in der Aga drin. Gewicht kann man ca. 300kg rausschrauben, schätze ich.
Selbst mit der miesen Anfahrtraktion dürften dann niedrige 5,x sec für 0-100 anliegen. Bis 200 niedriger 20er Bereich.
Aber bin ich zu alt für. 😉
Zitat:
Original geschrieben von Moers75
Mit oder ohne Rostlöcher? 😕Zitat:
Original geschrieben von Noctilux
Hast du noch im senilen Kopp, wie wenig dein windiger, leichtgewichtiger Fiesta-Eierkarton in den 80ern eigentlich wog?
Ich sehe, du hast das geniale Konzept nicht verstanden, welches damals seiner Zeit weit voraus war; das nannte sich "intelligenter Leichtbau" und sorgte dafür, dass die Bude von Jahr zu Jahr weniger verbrauchte... 😉
Zitat:
Original geschrieben von Noctilux
Ich sehe, du hast das geniale Konzept nicht verstanden, welches damals seiner Zeit weit voraus war; das nannte sich "intelligenter Leichtbau" und sorgte dafür, dass die Bude von Jahr zu Jahr weniger verbrauchte... 😉
Stimmt, hatte ich gar nicht bedacht. 😮
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von Diabolomk
Deswegen steige ich jetzt auch um, von 2l TDI auf 1,4l TSI der neuesten Generation, also quasi ohne große Gemischanfettung und mit Zylinderabschaltung.
Wenn Du ernsthaft glaubst, die Werte eines 2 - Liter - Turbodieselmotors mit einem kleinen Otto - Turbomotor zu erreichen, hast Du Dich jetzt schon geschnitten, das garantiere ich Dir. 😉
Zitat:
Original geschrieben von Moers75
Ach ja, 9 Liter Verbrauch, 23 Sekunden von 0 auf 100 und 139 Spitze.Und das war schon der leistungsstärkere Motor.
Der leistungsstärkste Dieselmotor des Mercedes W123 war der 300 TD (125 PS), der leistungsstärkste Ottomotor der 280 (185 PS). Leistungen, mit denen man auch im heutigen Verkehr noch sehr gut zurechtkommen würde.
Zitat:
...Hast du noch im senilen Kopp, wie wenig dein windiger, leichtgewichtiger Fiesta-Eierkarton in den 80ern eigentlich wog?
Ist dir eigentlich klar, wie gravierend sich mehrere hundert(!) Kilogramm Mehrgewicht in der Kleinwagenklasse im Beschleunigungsvermögen auswirken?...
Soweit sich mein seniler Kopp erinnert, sind wir mit dem Fiesta mit 5 Leuten, vollem Kofferraum und prall gefüllten Dachgepackträger bis nach Südspanien gefahren. Dieses Tour machten wir mehrmals. Prinzipiell war der Wagen völlig überladen, interessierte aber niemanden. Geschwächelt hat er nie. Mit unserem Firmen-Corsa hätte ich ja schon mit meiner prall gefüllten Notebooktasche in den Kasseler Bergen Probleme.
Zitat:
Original geschrieben von Holger-TDI
In den 80er hatte mein Fiesta 64 PS mit 1,6 Liter, und das war schon die Sportausführung. Mit der Kiste hatte ich an den Ampeln fast alle abgehängt. Der Corsa mit 60 PS hat nicht mal ansatzweise dieses "gewaltige" Drehmoment und die Spritzigkeit. Vielleicht liege ich ja mit meiner gefühlten Wahrnehmung und aufrund von Altersstarsinn völlig daneben, aber zwischen diesen Motoren liegen Welten, und das nicht zum Vorteil vom Corsa.
Du liegt keinesfalls daneben. Ich hatte mal als Winterauto einen VW Polo II mit 1.3 Litern / 54 PS, ganz ohne Verarsche, das Ding war im unteren Bereich bis etwa 80 km/h eine Rakete. Da gingen einfach beide Reifen durch, wenn man im eingekuppelten Zustand im 1. Gang Vollgas gab (bei trockener Straße!), dazu schob der untenrum kräftig und fast aggressiv an, dass es eine Wonne war. Geringes Gewicht (820 kg, selbst gewogen) und recht kurze Übersetzung sowie großzügig eingeschenkter Hubraum. Ganz ähnlich ein Opel Corsa A 1.4 (60 PS). Da kann man einen nur 100 kg schwereren VW Up 1.0 mit 60 PS völlig vergessen im Vergleich dazu. Alleine am Gewicht hat es nicht gelegen, denn selbst mit drei Personen an Bord war der noch um einiges energischer als ein leerer Up. Interessant aber, dass der auf dem Papier schlechter auf 100 km/h beschleunigte als ein Up, 15.5 zu 14.4 Sekunden. So kann das Magengefühl täuschen.
Faszinierend fand ich damals den Fiesta 1,6D (Bj. 85 oder 86?) meines heutigen Schwagers. Karosserie weich wie Plastik, aber ein unzerstörbarer Deutzmotor mit 54PS, der zwar geraucht hat wie ein Raffineriebrand, aber sich standhaft weigerte mehr als 5l zu verbrauchen... 😉
Zitat:
Original geschrieben von Holger-TDI
Soweit sich mein seniler Kopp erinnert, sind wir mit dem Fiesta mit 5 Leuten, vollem Kofferraum und prall gefüllten Dachgepackträger..."
Jaja; vor allem hast du vergessen, daß die Bude ja eigentlich keinen Sprit verbraucht, sondern sogar welchen produziert hat und ihr regelmässig halten und ihr denselben ablassen musstet, weil sonst der Tank geplatzt wär...und nicht zu vergessen,
den 20-Tonner, den ihr nebenbei mit der Wunderkarre aus dem Graben gezogen habt 🙄
Zitat:
Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb
Du liegt keinesfalls daneben. Ich hatte mal als Winterauto einen VW Polo II mit 1.3 Litern / 54 PS, ganz ohne Verarsche, das Ding war im unteren Bereich eine Rakete. Da gingen einfach beide Reifen durch, wenn man im eingekuppelten Zustand im 1. Gang Vollgas gab (bei trockener Straße!), dazu schob der an, dass es eine Wonne war. Geringes Gewicht (820 kg, selbst gewogen) und recht kurze Übersetzung sowie großzügig eingeschenkter Hubraum. Ganz ähnlich ein Opel Corsa A 1.4 (60 PS). Da kann man einen nur 100 kg schwereren VW Up 1.0 mit 60 PS völlig vergessen im Vergleich dazu.Zitat:
Original geschrieben von Holger-TDI
In den 80er hatte mein Fiesta 64 PS mit 1,6 Liter, und das war schon die Sportausführung. Mit der Kiste hatte ich an den Ampeln fast alle abgehängt. Der Corsa mit 60 PS hat nicht mal ansatzweise dieses "gewaltige" Drehmoment und die Spritzigkeit. Vielleicht liege ich ja mit meiner gefühlten Wahrnehmung und aufrund von Altersstarsinn völlig daneben, aber zwischen diesen Motoren liegen Welten, und das nicht zum Vorteil vom Corsa.
Im Prinzip gebe ich Dir ja Recht.
ABER:
Lahme Krücke! 😁
Mein erstes Auto war ein Polo I GT mit 1,3 l Hubraum und 60 PS. Der wog aber (Herstellerangabe) nur 685 kg!
http://www.volkswagen-classic.de/.../pdfviewer?...Zitat:
Wenn Du ernsthaft glaubst, die Werte eines 2 - Liter - Turbodieselmotors mit einem kleinen Otto - Turbomotor zu erreichen, hast Du Dich jetzt schon geschnitten, das garantiere ich Dir.
Habe ich irgendo geschrieben, dass ich daran glaube? Nen halber Liter wird sicher noch übrig bleiben...
Zitat:
Original geschrieben von Rael_Imperial
Im Prinzip gebe ich Dir ja Recht.
ABER:
Lahme Krücke! 😁
Mein erstes Auto war ein Polo I GT mit 1,3 l Hubraum und 60 PS. Der wog aber (Herstellerangabe) nur 685 kg!
http://www.volkswagen-classic.de/.../pdfviewer?...
Danke für den Prospektlink. Herzerfrischend, wie man früher mit 60 PS Spaß haben konnte. Und unglaublich, dass ein richtiges Auto mit unter 700 kg Gewicht bei Verwendung konventioneller Materialien überhaupt machbar war. Ein Up hat ja auch nichts drinnen, nacktes Blech, gilt im Vergleich als leicht, hat aber auch schon wieder 929 kg inkl. Fahrer, also leer 854 kg. Selbst Exoten mit sündhaft teuren Materialien wie die 1 - Liter - Zigarre (VW XL1) kommen nur auf knapp unter 800 kg mit Fahrer.
Ich vermisse die Spritzigkeit des Polo 86c mit dem 1.3 er, mein aktueller BMW ist nur spritzig, wenn man wirklich drauftritt, ansonsten ist der eher ein Klotz am Bein, ähnlich wie heutige Kleinwagen.
Zitat:
Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb
Und unglaublich, dass ein richtiges Auto mit unter 700 kg überhaupt machbar war.
Naja, im Vergleich zu Heute Blechdose mit 4 Rädern. 😉
Zitat:
Original geschrieben von Moers75
Naja, im Vergleich zu Heute Blechdose mit 4 Rädern. 😉
Wie der Up eben auch. Ich denke aber auch, dass die Motoren selber viel ausmachen. Da trifft einfach zu wenig Hubraum auf zu viel Gewicht und wer das nicht möchte, dem bleiben nur Turbomotoren.
Zitat:
Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb
Wie der Up eben auch.
Da liegt eine Welt zwischen, sowas wie stabile Fahrgastzelle, Knautschzone, Airbags gab es damals nicht, kein Wunder dass die Autos auch ohne Leichtbau nicht schwer waren. Alleine die Klima geht ohne weiteres mit 30kg ein. Dann noch mal 20kg Dämmmaterialien, größere Bremsen, ...
Pack das mal in einen alten Kleinwagen, dann ist der erheblich schwerer bei deutlich geringerer Stabilität der Karosse. Der Up ist vielleicht im Vergleich zu heutigen SUV und Co. eine Blechdose, im Vergleich zu älteren Kleinwagen ein verdammt stabiles Auto.
Bei den Motoren scheitert es in den meisten Fällen schlicht an zu hohen Ansprüchen. Wobei die alten Autos mit ihrer Leistungscharakteristik und kaum vorhandener Dämmung subjektiv schneller waren als sie tatsächlich sind. Wie groß subjektive Unterschiede sind merkt man z.B. wenn man mal einen Golf TDI fährt und dann in einen Prius umsteigt. Objektiv etwa gleich schnell, subjektiv ist der Prius lahm. Durch das stufenlose Getriebe, fehlende Schaltrucke und konstante Motordrehzahl fällt die eben nicht so auf.