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Kompressor = Turbo ?

Themenstarteram 13. August 2005 um 14:10

Hi

Meine Eltern haben einen C 180 Kompressor, jetzt würde mich ma interessieren, ob dieser Kompressor genauso funktionioniert wie ein Abgasturbolader, oder vielleicht sogar einer ist und Mercedes es blos anders bezeichnet?

Oder funktioniert dieser Kompressor nach einem anderen Prinzip?

Würde mich mal interessieren.

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52 Antworten

Gute Frage.

Vermutlich weil der Abgasstrom gerade beim Diesel auch schon bei minimaler Last durch den permanent hohen Luftüberschuß im Vergleich zum Benziner wesentlich effektiver zu nutzen ist.

Wenn die Gasmenge, die in den Auspuff geblasen wird, eh schon wesentlich größer ist als beim Benziner, warum dann noch die Nutzleistung an der Kurbelwelle um die für den Lader benötigte Leistung reduzieren, wenn anderswo die benötigte Leistung mit weniger Verlust abgegriffen werden kann ?

Prinzipiell ist natürlich jeder Widerstand im Auspufftrakt auch ein Leistungsfresser, aber schon bei mittlerer Last wird dieser Effekt vermutlich durch die zusätzlich vorhandene Wärmeenergie, die beim Entspannen im Turbolader teilweise noch nutzbar gemacht werden kann, gegenüber einer Abnahme an der Kurbelwelle kompensiert, während beim Kompressor nur die energetisch teurer erzeugte, mechanische Leistung an der Kurbelwelle abgegriffen werden kann, und die im Motor nicht mehr nutzbare Energie der Abgase ungenutzt verpuffen würde.

Diese Argumentation wäre zwar für den Benziner genauso wenn nicht sogar stärker zutreffend, aber (wiederum vermutlich) wäre die Komforteinbuße im unteren Lastbereich beim Benziner zu groß, als daß man dafür unbedingt den besseren energetischen Wirkungsgrad eines Turboladers haben wollte.

Nach dieser Überlegung also alles nur eine Frage des Ansprechverhaltens und der kurzfristigen Verfügbarkeit der Ladewirkung.

Aber wie gesagt - nur der Versuch einer plausiblen Erklärung.

 

MfG ZBb5e8

 

PS - Zum Einwand "Kein Kolbenkompressor":

Ist prinzipiell berechtigt.

Unter Kolbenkompressor stellt man sich evtl. nur eine Hubkolbenpumpe vor.

Thermodynamisch sind aber auch die genannten Schraubenkompressoren Kolbenpumpen - genauer: Rotationskolbenpumpen.

Alle folgen dem gemeinsamen Prinzip, daß pro Umdrehung ein prinzipiell fixes Volumen Luft gefördert wird.

Die Luft ist quasi zwangsgeführt durch wie auch immer geartete Kolben, die ein betimmtes Luftvolumen einschließen und "auf die andere Seite" zwingen.

Beim Turbolader ist dagegen eine Turbine für den Vortrieb der Luft zuständig, deren Fördermenge durch die geschwindigkeitsabhängigen Strömungsverhältnisse an den Turbinenflügeln (Schaufeln) bestimmt wird - ein völlig anderes Prinzip.

(Deshalb versucht man auch, durch verstellbare Schaufelausrichtung den Turbolader an verschiedene Lastverhältnisse anzupassen, was der Kompressor prinzipbedingt nicht nötig hat.)

Zur groben Prinzipunterscheidung zwischen Kompressor- und Turbolader sollte die "Kolbenpumpe" als Gattungsbezeichnung ursprünglich genügen, aber jetzt ist es ja gründlich geklärt. ;)

Hallo,

beeindruckt von den bis zu 200000 U/min des Turbo meines C 220 CDI und seiner Wärmebelastung stellt sich mir die Frage:

Was kann der Fahrer tun, um ein möglichst langes Leben des Turbo zu erreichen?

Danke

Hellmuth

Hallo erstmal,

mittelfristig wird bei DC der Kompressor verschwinden.

Bei allen Motoren-Diesel und Benziner die aufgeladen werden sollen-wird der Turbo eingesetzt.

Das Stichwort hierzu ist der Flottenverbrauch.Mit dem Kompressor sind wohl die gefordertern Verbrauchsreduzierungen nicht machbar.

Grüßle

Rudolf

Was wohl die These vom besseren Wirkungsgrad stützt.

Wie wir hier kürzlich mal nachgerechnet haben, kommt da ja einiges an Leistung zusammen, so daß allein schon der Wirkungsgrad des Laders verbrauchsrelevant sein kann.

Ich finde zwar nicht, daß der 200 K (M271) durstig wäre, aber vielleicht ging´s ja mit Turbo noch besser.

Zitat:

Original geschrieben von he2lmuth

Hallo,

beeindruckt von den bis zu 200000 U/min des Turbo meines C 220 CDI und seiner Wärmebelastung stellt sich mir die Frage:

Was kann der Fahrer tun, um ein möglichst langes Leben des Turbo zu erreichen?

Ich würde sagen: Längeres Knüppelgas und sowieso Höchstleistung vermeiden.

Also für einigermaßen gleichmäßige Temperatur des Laders sorgen und seine Drehzahl nicht allzu hoch prügeln.

Evtl. gibt´s noch ein paar spezielle Tricks, aber mit Turbos habe ich keine praktische Erfahrung. (Außer mit dem Turbo auf der anderen Seite des Gaspedals, wobei man aber nichts über seine Befindlichkeiten lernt, sondern nur sein Loch hassen (so er eins hat). :D)

 

MfG ZBb5e8

am 23. August 2005 um 10:09

Hallo an alle,

und @ Hellmuth - speziell wenn Du auf der Autobahn mit hohem Tempo fährst und plötzlich ein Parkplatzschild siehst, in den Parkplatz braust und den Wagen sofort abstellst, um eilig zum Pinkeln zu gehen, ist das Gift für den Turbo.

Dies ist ein mögliches Beispiel in dem ich aufzeige wo man oft ohne nachzudenken einen Turbolader schädigen kann.

Der Grund ist die Nachlaufphase der sehr schnell drehende Turbinenschaufel, die auch nach dem sofortigen Abstellen des Motors noch weiterläuft. Die Ölpumpe wird aber vom Motor angetrieben, folglich wird der Lader nicht mehr ausreichend geschmiert und das auch noch wenn es ihm ohnehin ziemlich heiss ist. - Mein Tip, bevor Du den Zündschlüssel abziehst, lass den Motor noch ein- zwei Minuten laufen.

Oder wenn ich nicht allein bin und jemand im Auto zurückbleibt, einfach den kurzen Moment laufen lassen.

Viele Grüsse - Jürgen

Danke Jürgen!

Zum Thema: Warum Kompressor nur bei Benziner und Abgasturbo (fast nur) bei Diesel.

Wie hier schon mal erwähnt, liegt es zum großteil an der Temperatur.

Der Abgasturbo erreicht problemlos Temperaturen über 1000°C bei einem Benziner, und ab hier spielt dann der Kat und die Lambdasonde nicht mehr mit. Bei Großen Autos nicht problematisch, hier kann man genügend Abstand zwischen den Komponenten lassen, und das System kühlt von alleine.

Beim Diesel ist wiederum die Verbrennungstemperatur grundsätzlich um 200 bis 300°C geringer. Hier kann ein Abgasturbo seine stärke voll ausspielen!

Ein Kompressor (Rootsgebläse) ist im Bezug auf Leistung (Power) das Beste. Er hat kein Turboloch und ist somit immer zu 100% einsatzfähig! Allerdings braucht er in Teillastbetrieb viel Kraft (Sprit), und ist auch in der Anschaffung VIEL teurer.

Ich finde es schade, das Mercedes vom Kompressor weggeht, mit einigen Entwicklungsaufwand könnte man hier bestimmt noch was machen...

Gruß

Roger

Es wurden aber auch effektive Kolbenpumpen in Motoren eingesetzt.

Heute allerdings nicht mehr:

http://www.kfz-tech.de/ZweitaktmotorA.htm

 

Zitat:

Was kann der Fahrer tun, um ein möglichst langes Leben des Turbo zu erreichen?

Wie erwähnt den Motor ordentlich warmfahren, damit das Motoröl die (meist Gleit-)lager ordentlich schmieren kann.

Des weiteren ist auf die Qualitat und die Wechselintervalle des Motoröls zu achten, insbesondere auch auf die volle Funktion des Ölfilters. Feststoffe im Öl killen einen Lader viel früher als den Rest des Motors. Ein verstopfter Filter öffnet den Nebensrom und lässt so allen Dreck ungehindert zirkullieren.

Ebenso muss der Lufi einwandfrei funktionieren. Keine Spielereien dort, wenn man nicht wirklich weiss was man macht.

Chiptuning höchstens von seriosen Anbietern, besser gar nciht. Jedes Tuning dass den Ladedruck erhöht bewirkt automatisch eine höhere mechanische Belastung des Laders. Höherer Ladedruck bewirkt einen höheren Unterdruck im Ansaugtrakt womit das Laufzeug stärker in Richtung Verdichterrad gezogen wird und somit die Achsiallagerbelastung auf der Turbinenradseite übermässig steigt.

Tuning welches nur die Kraftstoffmenge erhöht ist vom Lader her unbedenklich.

Bei Benzinmotoren auf korrekt funktionierende BOV's achten.

Und das wichtigste ist ordentlich kalt fahren. Wurde aber schon hinlänglich erklärt.

Ebenso ist darauf zu achten vor dem Ausschalten des Motors diesen ein paar Sekunden im Lehrlauf drehen zu lassen, damit das Laufzeug die tiefst mögliche Drehzahl im Standgas erreicht hat wenn durch den ausgeschalteten Motor die Ôlzufuhr abbricht. Das Laufzeug läuft dann immer noch nach...

Danke Aurian,

alles was mir hier geraten wurde, beherzige ich bereits. Also müsste mein Lader lange Zeit O.K. bleiben :)

Habe jetzt 70000 Km, Kulanzreparaturen in Höhe von 10500.-€ aber keinerlei Motor-Getriebeprobleme.

Hellmuth

Gern geschehen

Sollte im Prinzip gut möglich sein. Hersteller von Ladern wie z.B. Borg Warner geben bei korrekter Behandluch eine Lebensdauer an, welche die des Motors an sich erreichen soll.

Unser Turbodieselchen hat zwar jetzt erst gut 25'000 km drauf, schnurrt aber fehlerfrei. Mit etwas 2T Öl im Diesel seid einiger Zeit sogar noch leiser und feiner.

am 27. August 2005 um 17:33

Aber wenn Mercedes weiterhin Komfortbetonte Fahrzeuge anbieten will, dann werden sie erstmal bei der Kompressortechnik bleiben müssen, denn ein Mercedes mit Turboloch ist imo nicht so wirklich angebracht. Auf der anderen Seite müsste ein komfortoptimierter Turbo schon knapp über Leerlaufdrehzahl Leistung bringen... => weniger max. Leistung.

Themenstarteram 28. August 2005 um 18:17

jo, is klar, da er dadurch deultich kleiner ausfallen müsste, und weniger leistung ist ja auch nicht im sinne des mercedes käufers.

Müsste man halt mit Registeraufladung arbeiten ...

Hier nun die Kombi von Turbo und Kompressor:

http://focus.msn.de/hps/fol/article/article.htm?id=16307

...oder wie man Downsizing konsequent betreibt...

Mir fällt dazu nur ein:

WIE VERARSCHE ICH DEN KUNDEN !!!

Zitat:

220 km/h aber nur 7,2 Liter auf 100 Kilometer

Jup. Bestimmt.

Dumm nur, dass ab ca 160km/h über 20L durch den Motor laufen, und das bei ca. 60tkm mit überwiegend BAB (bei zügiger Fahrweise) der Motor schon Schrott ist!

Okay, mark vielleicht übertrieben sein, ein Turbo hat schon Vorteile aber man sollte es nicht übertreiben...

Gruß

Roger

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