Kompletter Stromausfall während der Fahrt
Hi,
Ich war am Montag mit dem Audi auf der Autobahn unterwegs, auf einmal gab es einen Ruck, der Audi war sofort aus. Keine Servolenkung, kein Bremskraftverstärker, keine Cockpit... Die Lämpchen im Cockpit glimmten noch während des Ausrollens, danach war alles dunkel.
Nach dem Abschleppen stellte sich heraus, dass die Batterie total warm ist - irgendwo im Stromkreislauf ist ein Kurzschluss.
Wie würdet ihr vorgehen, um herauszufinden, wo der Kurzschluss ist?
Mit dem Multimeter hab ich mal im Motorrad durchgeklingelt. Kann bislang nur ausschließen, dass es die Lima ist.
Danke für eure Hilfe.
Fahrzeug:
Audi A6 4f
Motor BRE 2.0tdi
39 Antworten
danke für die Blumen und ja, es ist viel Arbeit diese Pläne zu erstellen, da geht schon mal ein ganzer Nachmittag und mehr für drauf, weil jedes Schaltsymbol mit Linien, Punkten, Kreisen und Pfeilen erstellt werden muss. Aber ich helfe gerne und mir macht das Erstellen auch Spaß. 🙂
Beide Anlasser-Relais werden ja vom Motorsteuergerät (MSG) per Masse gesteuert und ein Schaltkontakt führt zum MSG. Ich vermute, das ist eine Rückmeldungsleitung, wenn da kein Signal kommt, könnte das MSG die Relais wieder ab steuern und es wäre nur kurz Steuerspannung am Anlasser. Das sind aber nur Überlegungen.
Zitat:
@Atomickeins schrieb am 30. April 2024 um 21:54:05 Uhr:
..... und ein Schaltkontakt führt zum MSG. Ich vermute, das ist eine Rückmeldungsleitung, wenn da kein Signal kommt, könnte das MSG die Relais wieder ab steuern und es wäre nur kurz Steuerspannung am Anlasser. Das sind aber nur Überlegungen.
Wenn dein Schaltplan stimmt, woran ich keine Zweifel habe, dann sehe ich das genauso. Es gibt eine Rückemldungsleitung.
Egal, wenn wiederum stimmt, was der Fragesteller beobachtete, dass nämlich an Klemme 50 des Anlassers - die er als "Signalleitung" benannt hatte - nur für einen Bruchteil einer Sekunde Saft anliegt, dann muss sich dieser "Kurzer" auch an anderer Stelle messen lassen, z.B. am Steuerausgang des Steuergerätes J623. Wenn da schon nichts Anderes als dieser Kurzer rauskommt, wirds drubbelig - entweder bekommt das Steuergerät falsche Infos geliefert (und man muss nach dem Grund für die Falschinfo suchen) oder es ist selbst hin.
Dass das J623 doch einen dauerhaften Einschaltbefehlt sendet, der dann irgendwo unterwegs versackern sollte, wäre das die zweite Alternative. An die glaube ich aber nicht.
Mit mehrfachem Messen in diesem Bereich und mithilfe des Schaltplanes sollte man aber den Fehlerort eingrenzen können.
Grüße, lippe1audi
Da in meinem Plan nur wenige Pinbelegung usw. zu sehen sind, wird man sich schwer damit tun, wenn man Kabel finden will. Deshalb habe ich gerade mal in den Stromlaufplänen nachgeschaut:
ich gehe davon aus, dass es noch um den BRE 2.0 TDI Motor vom ersten Beitrag geht. Das wäre dann die Stromlaufpläne 65. In 65/3 findet man den Großteil meines Planes wieder, der Ausgang vom Relais J53 (8/87) schwarz/rot 2,5 mm² geht über T17a Pin 16 (T17a = Steckverbindung, 17fach, rot, Kupplungsstation E-Box
Wasserkasten links) zu D97 (Verbindung (50) im Leitungsstrang Motorraum rechts). Von dort zur Spule vom Anlasser und in schwarz/rot 1,0 mm² (siehe 65/3 Pfad 23) zum Stecker T94 Pin 49 (T 94=Steckverbindung, 94fach, schwarz, Stecker B, am Motorsteuergerät, siehe 65/5, Pfad 51).
Diese Verbindungen würde ich mal überprüfen. und ich weiter oben schon schrieb muss man bei den Relais die Schaltkontakte prüfen, mit einer 9-Volt-Batterie die Spule klicken zu lassen ist nicht ausreichend.
Ein grüner Daumen für deine Schaltplan-Wühlarbeiten! Du solltest einen Beratervertrag mit dem neuen Träger von MT ansteuern.🙂
Was genau meinst du mit "Relais-Kontakte prüfen"? Sollte das Relais geöffnet und die Kontakte einer Sichtprüfung unterzogen werden? Bei den irre fetten Strömen für den Anlasser könnte ich mir einen Kontaktbrand gut vorstellen. Oder meinst du, es würde reichen, die Spannung "vor" dem Relais und "dahinter" zu messen?
Wäre gut, der Fragesteller würde mal wieder verbal mit mischen.
Grüße, lippe1audi
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@lippe1audi :
Danke fürs Däumchen.
Mit Kontakte überprüfen meine ich eine Durchgangsmessung mit Piepton. Hier geht es um zwei Relais mit einem Schließer, also wenn das Relais per 9 Volt Block-Batterie anzieht, sollte es piepsen und wenn nicht, stimmt was nicht. Man kann dafür ein Multimeter nehmen und es auf die Diode stellen (Information für Mitlesende, du weiß das).🙂
Die irre fetten Ströme gehen nicht über die Relais, die steuern nur die Spule vom Magnetschalter des Anlassers an. Der fette Strom wird intern vom Schalter des Magnetschalters durchgeschaltet und hängt direkt an der Batterie.
Hatte das gleiche, nach par Tage war die lichtmaschine kaputt....
Zitat:
@Atomickeins schrieb am 2. Mai 2024 um 16:24:34 Uhr:
.... und es auf die Diode stellen...... Der fette Strom wird intern vom Schalter des Magnetschalters durchgeschaltet und hängt direkt an der Batterie.
Erst Meckern, dann loben!
😠 😛
Nix auf "Diode" stellen! Das ist ein gänzlich anderer Test als der für ordinäre Prüfung auf möglichst niedrigst-ohmigen Durchgang.
Beim Diodentest wird mittels Stromquelle der Spannungsabfall (SA) an einem Halbleiter gemessen, meist halt an einer Diode oder aber der Diodenstrecke eines Transistors. Aus der Größe dieses SA's kann man erkennen, ob die Diode noch ihrer Grundbestimmung nach arbeitet oder aber irgendeinen Defekt haben könnte.
Für das Prüfen eines möglichst geringen Durchlasswiderstandes - bei (zusammen-) geschalteten Relaiskontakten soll das ein absoluter Kurzschluss sein - wird der Widerstandsbereich von Multimetern genutzt: da steht dann das Wort "Ohm" am Rande der Skala und/oder das griechische Omega-Zeichen.
Danke für die Aufklärung über die Funktion des Magnetschalters. War mir tatsächlich nicht mehr geläufig. Muss mal in der Wikipedia schnüffeln, inwieweit dieser M-Schalter nicht auch ein Relais sein sollte.
Habs getan, also geschnüffelt. Ist zumindest zu einem Teil auch ein Relais, wenn auch noch mit anderen Funktionen (Ausrücken).
Grüße, lippe1audi
Danke für die Erklärung. Dass man mit der Funktion auch Dioden testen kann, wusste ich schon, neben dem Diodenzeichen sieht man aber meist auch Schallwellen (für den Piepton bei Durchgang, siehe Bilder) und diese Funktion habe ich gemeint.
Ja, der Magnetschalter ist zum Teil auch eine Relais. Früher hat man, wenn der Magnetschalter gehangen hat, mit einem Hammer draufgeklopft – dann ging es wieder für paar Tage.
Dass neben dem Dioden-Zeichen auch noch ein Symbol für Schallwellen aufgedruckt ist, ändert nichts an der Grundlage: die Funktion "Diodentest" ist ausschließlich für den Test elektronischer Komponenten zuständig und führt bei Zweckentfremdung zu falschen Mess-"Ergebnissen". Für die Prüfung des Widerstandswertes - und das ist die Prüfung auf Kurzschluss, rsp. auf Test des Zustandes der Relais-Kontakte - ist ausschließlich der Ohm-Bereich zuständig.
Glaube es mir, Michael, der Umgang mit (Milli-) Ohmmeter und seinem integrierten Bauteiletester (Diodentest) ist mir seit Jahrzehnten geläufig. Das Schallzeichen weist darauf hin, dass in diesem Messbereich neben der Anzeige eines Spannungswertes - z.B. für Silizium-Dioden 700 mVolt - auch noch ein kleiner Krawallmacher - ein Micro-Lautsprecher - aktiv ist. Das wiederum soll den armen, gequälten Elektroniker bei seiner Suche nach Defekten in einer Schaltung unterstützen. Dieser Arme kann beim verzweifelten Duchmessen von gerne mehreren Dutzend Bauteilen nicht jedesmal seinen Blick von den winzigen SMD-Bauteilen und den beiden Messspitzen weg richten in die Ferne und nach dem Wert der Digital-Anzeige suchen. Mit einiger Erfahrung reicht die Einschätzung der Höhe des Tones für das Erkennen "geht wohl" oder "war ein Satz mit X". Die Tonhöhe variiert je nach Höhe der gemessenen Spannung.
Fluke......! Da hast du ja echt was Gutes! Hätte ich auch gerne, war mir zu teuer.....🙁
Grüße, lippe1audi
@lippe1audi – hallo Bernd,
ich glaube es dir und du bist der Elektronik-Profi und ich nur der Laie, aber ich hatte versucht dir zu erklären, dass man für die Durchgangsmessung keine zusätzliche Taste drücken muss, für die Diodenmessung schon. Das sind also zwei unterschiedliche Messungen. Beim Fluke muss man für die Diodenmessung, von der du redest, eine zusätzliche gelbe Taste drücken und für die Durchgangsmessung nicht.
Ja, Fluke ist was Gutes. Inzwischen muss ich (im Alter mit etwas Rücklagen) auch nicht mehr jeden Cent umdrehen und das letzte Hemd hat keine Taschen. 😁