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Klimakiller vom Acker

Themenstarteram 26. September 2007 um 17:55

Hallo Gemeinde,

ich zitiere aus der Süddeutschen Zeitung von heute, S. 18:

Nach einer Untersuchung einer Gruppe von Wissenschaftlern um den Nobelpreisträger Paul Crutzen in Mainz ist Biosprit offenbar wesentlich schädlicher für das Klima als Benzin und Diesel. Schuld daran ist das Stickoxid, das beim Düngen in die Atmosphäre gelangt. Ethanol aus Mais ist demzufolge 1,5 mal, aus Raps 1,7 mal schädlicher als Benzin oder Diesel. Sprit aus Zuckerrohr ist zwar energetisch wirklich günstiger, hat aber z.B. in Brasilien die Vernichtung des Regenwaldes zur Folge.

Natürlich hat das die Politik bei der Einführung der Steuervergünstigungen noch nicht wissen können. Jetzt weiß sie es! Ich bin gespannt, welche Folgen diese Erkenntnis haben wird. Ich schätze mal eine Steuererleichterung für alle Hybridfahrzeuge, weil ja die Herstellung einer Batterie und deren Umweltbilanz absolut klimafreundlich ist.

Allen, die gemeint haben, mit Pflanzenölbetrieb beim Autofahren dem Klima zu helfen, mein Beileid. Viel Geld für die Umrüstung ausgegeben, und jetzt doch ein Klimaschädling.

Gruß

California89

66 Antworten

dann sollen die verantwortlichen mal benzin und Diesel billiger machen als Ethanol und Pöl, wenn es sie denn interessieren würde, was schädlicher ist !

Zitat:

Original geschrieben von venschla

dann sollen die verantwortlichen mal benzin und Diesel billiger machen als Ethanol und Pöl, wenn es sie denn interessieren würde, was schädlicher ist !

Der Umweltschutz wird hier von der Politik doch nur vorgeschoben. Den Verantwortlichen geht es um Steuereinnahmen und um nichts anderes.

am 26. September 2007 um 20:53

Das es der Regierung IMMER nur um die Maximierung der Steuereinnahmen geht ist doch klar.

Das die Umwelt nicht zählt ist doch offensichtlcih :D.

 

Allzeit gute Fahrt

Zitat:

Original geschrieben von California89

Schuld daran ist das Stickoxid, das beim Düngen in die Atmosphäre gelangt. Ethanol aus Mais ist demzufolge 1,5 mal, aus Raps 1,7 mal schädlicher als Benzin oder Diesel.

Das Stickoxid aus dem Dünger gelangt auch dann in die Atmosphäre, wenn das Grünzeug nicht im Brennraum, sondern im Magen landet...:rolleyes:

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke

Das Stickoxid aus dem Dünger gelangt auch dann in die Atmosphäre, wenn das Grünzeug nicht im Brennraum, sondern im Magen landet...:rolleyes:

Nicht zu vergessen das durch Düngung anfallende Lachgas, welches ebenfalls ein "Treibhauseffektgas" ist und die Umwelt zusätzlich belastet. Siehe entsprechende Studien aus den späten 90er Jahren.

Schon damals wurde in Studien festgestellt, das regenerative Energieträger zwar wirtschaftlich interessant sein können und auch die Unabhängigkeit von etablierten Energieformen (Öl, Gas) mit sich bringen, dabei aber auch eine höhere Umweltbelastung entsteht.

Wie gut das zu diesen Studien auch "Gegenstudien" erzeugt wurden. Je nachdem auf was mehr Gewicht gelegt wird (CO2, Lachgas, CO, etc.) fallen die Studien mal eher pro, mal eher kontra für Raps und Co an.

Allerdings: Dabei wurde stets davon ausgegangen einen Diesel-Ersatz zu produzieren.

Von Alkohol (Ethanol) war damals nicht so sehr die Rede...

Grüße, Martin

Zitat:

Original geschrieben von California89

Hallo Gemeinde,

ich zitiere aus der Süddeutschen Zeitung von heute, S. 18:

Nach einer Untersuchung einer Gruppe von Wissenschaftlern um den Nobelpreisträger Paul Crutzen in Mainz ist Biosprit offenbar wesentlich schädlicher für das Klima als Benzin und Diesel. Schuld daran ist das Stickoxid, das beim Düngen in die Atmosphäre gelangt. Ethanol aus Mais ist demzufolge 1,5 mal, aus Raps 1,7 mal schädlicher als Benzin oder Diesel. Sprit aus Zuckerrohr ist zwar energetisch wirklich günstiger, hat aber z.B. in Brasilien die Vernichtung des Regenwaldes zur Folge.

Natürlich hat das die Politik bei der Einführung der Steuervergünstigungen noch nicht wissen können. Jetzt weiß sie es! Ich bin gespannt, welche Folgen diese Erkenntnis haben wird. Ich schätze mal eine Steuererleichterung für alle Hybridfahrzeuge, weil ja die Herstellung einer Batterie und deren Umweltbilanz absolut klimafreundlich ist.

Allen, die gemeint haben, mit Pflanzenölbetrieb beim Autofahren dem Klima zu helfen, mein Beileid. Viel Geld für die Umrüstung ausgegeben, und jetzt doch ein Klimaschädling.

Gruß

California89

Ämmm… ?? Aber ist es nicht auch so, daß dieses Stickoxid zerfällt bei Sonneneinstrahlung ??

Man muss bei solchen Vergleichen immer das Gesamtbild sehen. Es wird sicher nur selten Veränderungen geben, welche in alle Gesichtspunkten besser sind. Wenn es insgesamt besser ist, dann ist es auch ein Schritt nach vorn.

Ach und noch eines am Rande, ohne als Besserwisser wirken zu wollen.

Hybridfahrzeuge haben keine Batterie. Es ist ein kleiner Akku. Viel kleiner als mancher denken mag. Und wenn man’s ganz genau nimmt, haben alle Fahrzeuge einen Akku.

Das womit euer Anlasser versorgt wird, ist ein Akku, auch wenn alle Welt immer von Batterie spricht.

Ja, warum sich das eingebürgert hat, Batterie zu sagen, weiß ich auch nicht.

Nun beruhigt Euch mal alle wieder.

Es ist völlig unerheblich, welchen Kraftstoff wir alle benutzen. Das bischen schädliches Abgas fällt in der großen Geo-Bilanz nicht ins Gewicht. Wenn wir hier wen anscheissen sollten, dann uns selber. Die Autoindustrie baut genau das, was WIR wollen. Niemand von Uns Alternativenergienutzern denkt im Sinne der Umwelt, denn dann würden wir auf's Rad umsteigen müssen. Wir fahren Gas und Ethanol, weil wir ein paar Euro weniger für Mobilität ausgeben wollen, FAKT!

Alle Antriebskonzepte, die Ressourcen verbrennen, sind der Sache abträglich. Da bleibt nur der Solarantrieb oder Windkraft über!

Und das mit der Batterie ist genau dasselbe Problem, was wir mit den Stossdämpfern, Schraubenziehern und Glühbirnen schon immer hatten.

Im übrigen ist mir gerade aufgefallen, das fast alle Beiträge zu diesem Thema offensichtlich von Mitgliedern verfasst wurden, die der deutschen Grammatik mächtig sind.

Ich danke Euch allen dafür, das ich wieder das Gefühl habe, nicht allein auf diesem Board zu sein. Das meine ich wirklich ernst.

Wenn ich in Foren so manchen Beitrag lese, ist mir unser vorletzter Platz in der Pisa-Studie völlig klar. Und bei so manchem Mitglied hoffe ich auf dessen Unfruchtbarkeit, denn Legasthenie ist ein Gendefekt!!!

Moin,

Ja, es ist richtig, dass Stickoxide nach einer gewissen Zeit durch Sonneneinstrahlung zerstört werden. Sie haben aber eben eine gewisse Halbwertszeit, in welcher sie eben Sonnenstrahlung absorbieren und in Wärme umwandeln. Anyway ... die Frage ist immer ... wo fange ich an den Ressourcenbedarf zu berechnen. Bei Benzin, Diesel und Co. muss Ich ja im Grunde auch die Produktion und den Transport, im Zweifel um die halbe Welt, mit berücksichtigen. Von daher ist die Frage hier nicht, welcher Kraftstoff ist das Non Plus Ultra, sondern die Frage muss lauten ... welcher Kraftstoff ist der beste Kompromiss.

MFG Kester

Richtig. Man muss das Gesamtpaket sehen.

Mein Lieblingsbeispiel: Brennstoffzelle ! Abgase sind sauber, da nur Wasserdampf, aber die Herstellung von Wasserstoff kostet viel Energie. Man kann also nicht sagen, Brennstoffzelle juhuu, wir haben den schadstofffreien Antrieb entwickelt. Immer den Betracht auf das Gesamte sehen.

Erdgas verbrennt geringfügig sauberer als LPG, aber das komprimieren auf 200bar kostet auch 'ne Menge Energie.

Wenn man das mal vom Gesamten betrachtet, könnte man sagen, LPG ist der schadstoffärmste Kraftstoff, oder sehe ich da was falsch ?

Zitat:

Original geschrieben von venschla

Wenn man das mal vom Gesamten betrachtet, könnte man sagen, LPG ist der schadstoffärmste Kraftstoff, oder sehe ich da was falsch ?

Hätte man noch mehr Fakten vorliegen, wie beispielsweise das wirtschaftlich "sinnvolle" Abfackeln von Gas (Erd- wie Flüssiggas), da sich eine Lagerung nicht lohnt -> irgendwo war mal in einem Forum geschrieben gestanden das in einer Nacht (12 Stunden) bei so mancher Raffinerie so viel Gas fast ungenutzt verbrannt wird, wie andere in einem Jahr für ihr Flüssiggas-Fahrzeug verbrauchen. Jedoch war kein Link dabei, keine Quellenangabe und auch nicht was für Gas da wirklich verbrannt wird - und ob wirklich nur ein bischen Abwärme genutzt wird...

Weiter im Text: Lieber ein 20 Jahre altes Fahrzeug fahren als einen Neuwagen - da die Produktion eines Neuwagens mehr Umweltbelastung verursacht als das "dreckige, 20 Jahre alte Gefährt". Ich glaube Greenpeace hatte mal eine solche Studie veröffentlicht gehabt - zumindest sieht man gelegentlich einen solchen Ausdruck in einer Klarsichthülle bei manchem Fahrzeug mit H-Kennzeichen hängen.

Was ich eigentlich sagen will: Es kommt noch so viel mehr dazu das man als "normalschlauer" Bürger vermutlich nur raten und schätzen kann was nun wirklich umweltfreundlicher ist...

Grüße, Martin

Zitat:

Original geschrieben von California89

Natürlich hat das die Politik bei der Einführung der Steuervergünstigungen noch nicht wissen können.

Allen, die gemeint haben, mit Pflanzenölbetrieb beim Autofahren dem Klima zu helfen, mein Beileid. Viel Geld für die Umrüstung ausgegeben, und jetzt doch ein Klimaschädling.

Welche Steuerverguenstigungen? Du meinst die zusaetzliche Energiesteuer die uns gnaedigerweise letztes Jahr aufgebrummt wurde?

Geld fuer die Umruestung ist wieder drin. Ob Klimaschaedling oder nicht, ich spare Geld damit. Das ist der Punkt.

Zitat:

Original geschrieben von yo-chi

Welche Steuerverguenstigungen? Du meinst die zusaetzliche Energiesteuer die uns gnaedigerweise letztes Jahr aufgebrummt wurde?

Er meint höchstwahrscheinlich die Förderung für den sog. "Biodiesel" (RME) - welcher sonst über 2 Euro pro Liter an der Zapfsäule kosten müsste...

Grüße, Martin

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