Klimaflüssigkeit und Alterung

Mercedes E-Klasse W211

Unterliegt die Klimaflüssigkeit einer Alterung oder nicht ?

Oft gehört habe ich schon, nein, braucht du nicht wechseln, höchstens nachfüllen.
Aber ist das dann so ein, nein, wie Getriebeöl ist ne Lebensfüllung und muß nie gewechselt werden,
oder stimmt das diesmal wirklich ? 😉

Kann man eine Klima warten , ihr was gutes tun ?

Was ist von einer Desinfektion der Luftleitungen zu halten ?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von 73Andreas


Aber ist das dann so ein, nein, wie Getriebeöl ist ne Lebensfüllung und muß nie gewechselt werden,
oder stimmt das diesmal wirklich ? 😉

Wie oft wechselst Du das Kältemittel bei Deinem Kühlschrank?

Und der läuft rund um die Uhr, wenns sein muss 30 Jahre lang. Auch wenn natürlich nicht permanent der Kompressor läuft.

Wie schon erwähnt ist das einzige "Problem" bei Autos die Diffusion durch Gummileitungen, die der Kühlschrank nicht hat. Da der Klimakompressor am vibrierenden Motor angeflanscht ist, muss er über die flexiblen Schläuche vom Rest der Anlage entkoppelt werden. Ein jährlicher Wechsel des Kältemittels ist sowas von unnötig, für das Geld gönnt man sich lieber etwas Sinnvolleres. Eigentlich brauchst Du erst aktiv zu werden wenn die Kühlleistung merklich nachlässt, dass kann bei manchen Autos zehn Jahre dauern.

Mit all den Mittelchen zur Klimadesinfektion ists tatsächlich schwierig. Wenn sich einmal Schimmel ausgebreitet hat ist der ohne erheblichen Aufwand nicht mehr tot zu kriegen. Selbst wenn der Schimmel eingeht, seinen Samen, die Sporen, interessiert das alles herzlich wenig. Sie lassen im gegebenen Klima den Pilz schnell wieder entstehen.
Allerdings ist nicht nur Schimmel das Problem, sondern auch Bakterien, und die können durch eine einfache Desinfektion tatsächlich abgetötet werden. Sie verursachen auch den fäulichen Geruch, Schimmel richt eher süßlich, lieblich - ist aber hoch giftig.

Das beste ist es, den Schimmel garnicht erst entstehen zu lassen. Er liebt warme Temperaturen bis max. 40° C und viel Feuchtigkeit. Der Geheimtip lautet, auch (und vor allem) im Sommer nach dem Abstellen des Fahrzeugs die Restwärmefunktion der Klima zu nutzen. Dann wird der Verdampfer 30 Minuten lang mit Luft umströmt und trocknet. Ansonsten bleibt er feucht und erwärmt sich bei stehendem Fahrzeug. Evtl. kann man dann noch einmal im Jahr mit einem Desinfektionsmittel (am praktischsten sind die Gaskartuschen) alle Lüftungskanäle von Bakterien reinigen, aber das Wichtigste ist das Abtrocknen des Verdampfers.

Ich habe letzten Sommer nach 8 Jahren meinen S203 abgegeben, an der Klima nie etwas gemacht, außer der Restwärmefunktion (hatte Komfort-Klimaautomatik). Bis zuletzt hatte die Anlage eine einwandfreie Kühlleistung und hat nie gemüffelt. Ich kenne mich da ein bißchen aus, weil ich eine Allergie gegen einen bestimmten Schimmelpilz (Fusarium Culmorum) habe. Normalerweise werde ich in Autos oder Gebäuden mit Klimaanlage immer richtig krank, in meinem eigenen Auto gehts mir bestens, ich achte nur auf das regelmäßige Abtrocknen.

LG
Georg

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ich mach dat jedes jahr, klimainspektion.......

o.k.
und was genau machst du da ?

Selber machen, kann man bei der Klimainspektion nicht viel. Das einzig sinnvolle wäre es, den Reinluftfilter selbst zu wechseln.

Das Kältemittel unterliegt keiner Alterung. Das Problem ist, daß es durch die Gummileitungen diffundiert, also mit der Zeit weniger wird. Die Klimaanlage hat dann zuerst kaum mehr Leistung und schließlich wird der Kompressor automatisch abgeschaltet. Den Füllstand kann man selber nicht kontrollieren. Die Werkstätten saugen normalerweise auch das restliche Kältemittel ab um festzustellen, wieviel noch drin war. Es gibt sonst imho keine verlässliche Methode, die genaue Menge festzustellen. Danach wird von der Wartungsmaschine die vom Hersteller vorgegebene Menge Kältemittel wieder eingefüllt.

Die vielbeworbene Desinfektion und Entpilzung der Luftkanäle kann man sich sparen. Es gibt kein Mittel, was bei der Einwirkdauer gegen Schimmel eine Wirkung zeigen würde. Es ist mehr ein psychologischer und ein "Parfümeffekt".

Gruß
Achim

Zitat:

Original geschrieben von 73Andreas


Aber ist das dann so ein, nein, wie Getriebeöl ist ne Lebensfüllung und muß nie gewechselt werden,
oder stimmt das diesmal wirklich ? 😉

Wie oft wechselst Du das Kältemittel bei Deinem Kühlschrank?

Und der läuft rund um die Uhr, wenns sein muss 30 Jahre lang. Auch wenn natürlich nicht permanent der Kompressor läuft.

Wie schon erwähnt ist das einzige "Problem" bei Autos die Diffusion durch Gummileitungen, die der Kühlschrank nicht hat. Da der Klimakompressor am vibrierenden Motor angeflanscht ist, muss er über die flexiblen Schläuche vom Rest der Anlage entkoppelt werden. Ein jährlicher Wechsel des Kältemittels ist sowas von unnötig, für das Geld gönnt man sich lieber etwas Sinnvolleres. Eigentlich brauchst Du erst aktiv zu werden wenn die Kühlleistung merklich nachlässt, dass kann bei manchen Autos zehn Jahre dauern.

Mit all den Mittelchen zur Klimadesinfektion ists tatsächlich schwierig. Wenn sich einmal Schimmel ausgebreitet hat ist der ohne erheblichen Aufwand nicht mehr tot zu kriegen. Selbst wenn der Schimmel eingeht, seinen Samen, die Sporen, interessiert das alles herzlich wenig. Sie lassen im gegebenen Klima den Pilz schnell wieder entstehen.
Allerdings ist nicht nur Schimmel das Problem, sondern auch Bakterien, und die können durch eine einfache Desinfektion tatsächlich abgetötet werden. Sie verursachen auch den fäulichen Geruch, Schimmel richt eher süßlich, lieblich - ist aber hoch giftig.

Das beste ist es, den Schimmel garnicht erst entstehen zu lassen. Er liebt warme Temperaturen bis max. 40° C und viel Feuchtigkeit. Der Geheimtip lautet, auch (und vor allem) im Sommer nach dem Abstellen des Fahrzeugs die Restwärmefunktion der Klima zu nutzen. Dann wird der Verdampfer 30 Minuten lang mit Luft umströmt und trocknet. Ansonsten bleibt er feucht und erwärmt sich bei stehendem Fahrzeug. Evtl. kann man dann noch einmal im Jahr mit einem Desinfektionsmittel (am praktischsten sind die Gaskartuschen) alle Lüftungskanäle von Bakterien reinigen, aber das Wichtigste ist das Abtrocknen des Verdampfers.

Ich habe letzten Sommer nach 8 Jahren meinen S203 abgegeben, an der Klima nie etwas gemacht, außer der Restwärmefunktion (hatte Komfort-Klimaautomatik). Bis zuletzt hatte die Anlage eine einwandfreie Kühlleistung und hat nie gemüffelt. Ich kenne mich da ein bißchen aus, weil ich eine Allergie gegen einen bestimmten Schimmelpilz (Fusarium Culmorum) habe. Normalerweise werde ich in Autos oder Gebäuden mit Klimaanlage immer richtig krank, in meinem eigenen Auto gehts mir bestens, ich achte nur auf das regelmäßige Abtrocknen.

LG
Georg

Zitat:

Original geschrieben von 73Andreas


o.k.
und was genau machst du da ?

öhm was genau da gemacht wird, weis ich jetzt nicht aber beim BOSCH service wird da so ein gerät angeschlossen und ich behaupte die klimaflüssigkeit wird getauscht...

Ich glaube nicht, dass sie getauscht wird, sondern einfach nur aufgefüllt. An der höchsten Stelle der Anlage ist ein Befüllventil. Gerät anschließen und das Kältemittel bis zum vorgeschriebenen Druck reinpumpen - thats it. Das ist ungefähr ganz genau so aufwändig wie Reifen befüllen.

Wer auf Nummer sicher gehen will lässt vielleicht alle 5 Jahre mal nachfüllen (mehr als 5 oder 10 Euro halte ich dafür für nicht angemessen), alle anderen warten ganz entspannt bis sich eine Notwendigkeit ergibt (Kühlleistung lässt nach). Ist ja kein Zufall, dass MB keinerlei periodische Wartung vorsieht.

In etlichen anderen Threads wird immer wieder wild darüber spekuliert, dass MB und seine Werkstätten den Kunden durch nicht notwendige Wartungsarbeiten angeblich das Geld aus der Tasche ziehen würden. Z.B. der jährlich vorgeschriebene Ölwechsel wird da genannt, welcher immer mit einem Service min. Umfang A verbunden ist. Wenn ich als PKW-Hersteller eine solche Strategie verfolgen würde, würde ich auf jeden Fall eine 2-jährige "Wartung" der Klimaanlage vorschreiben und dafür z.B. 30,- Euro verlangen. Für ein paar Milliliter Kältemittel und einmal den Befüller ans Ventil halten, ein gutes Geschäft. Verlangt aber niemand, und Klimaanlagen im Auto gibts ja nicht erst seit gestern. Es wäre wie gesagt kein Wunder, wenn man 10 Jahre ohne jedes Nachfüllen durch die Gegend gurken kann. Sicherlich nimmt mit zunehmender Alterung der Leitungen der Verlust durch Diffusion auch etwas zu.

Besten Dank Sternschieber Georg 🙂
Das nenn ich mal ne sinnvolle und glaubhafte Erklärung !

Also werde ich mal desinfizieren und bei Gelegenheit mal nachsehen lassen ob was nachgefüllt werden muß.

Der Klimatrockner sollte alle zwei bis drei Jahre "spätestens" gewechselt werden , da er dem System Feuchtigkeit und Schmutz entzieht um die Anlage vor Feuchtigkeit zu schützen . Meist ist schon nach zwei Jahren der Sättigungsgrad vom Trockner erreicht so , das durch das Wasser , Schäden durch Korrosion , entstehen können .. bedingt durch den steigenden Wasseranteil , kann die Anlage auch verreisen !
Der Trockner sollte aber nur durch die Werkstatt gewechselt werden , da er bei zu langer Öffnung immer mehr Feuchtigkeit zieht !
Die Klimaflüssigkeit beinhaltet auch Öle , die bei Mangel genauso Schäden hinterlassen kann !

Lisa

Hallo Lisa!

Woher glaubst Du soll in dem völlig abgeschlossenen System Klimaanlage die ganze Feuchtigkeit kommen? Es gibt nicht wie bei der Bremsanlage einen "offenen" Vorratsbehälter o.ä.

Der Trockner muss nur gewechselt werden, wenn die Anlage geöffnet wurde (oder evtl. auch bei den Kameraden, die jährlich ihr Kältemittel wechseln lassen, warum auch immer), oder längere Zeit nennenswerte Undichtigkeit aufwies. Er muss keinesfalls pauschal nach x Jahren gewechselt werden. Kein Mensch macht das und trotzdem wimmelt es hier im Forum nicht von Berichten über defekte Klimaanlagen.

Liebe Grüße
Georg

Nun bin ich verwirrt, was soll ich glauben ?

Bei den Bremsen weiß ich die Flüssigkeit ist hygroskopisch,
also wasseranziehend
weitestgehend geschlossenes System ABER mit Überlauf im Behälter, also doch irgendwo offen.

Und nun ?
Trockenpatrone wechseln oder nicht ?
Sinn oder Unsinn ?

Zitat:

Original geschrieben von Sternschieber


Hallo Lisa!

Woher glaubst Du soll in dem völlig abgeschlossenen System Klimaanlage die ganze Feuchtigkeit kommen? Es gibt nicht wie bei der Bremsanlage einen "offenen" Vorratsbehälter o.ä.

Der Trockner muss nur gewechselt werden, wenn die Anlage geöffnet wurde (oder evtl. auch bei den Kameraden, die jährlich ihr Kältemittel wechseln lassen, warum auch immer), oder längere Zeit nennenswerte Undichtigkeit aufwies. Er muss keinesfalls pauschal nach x Jahren gewechselt werden. Kein Mensch macht das und trotzdem wimmelt es hier im Forum nicht von Berichten über defekte Klimaanlagen.

Liebe Grüße
Georg

Weil ein Familienmitglied "Meistertrainer" bei einem renomierten Autohersteller ist und bei Fragen gerne Rede und Antwort steht .....

Ich habe mich aber auch selber schlau gemacht , wozu ist das

www

. denn auch da !

www.kfz-klima.de/fragen.htm

Zufälligerweise ist einem Bekannten mal vor Jahren der besagte Trockner gewechselt worden und nach weiteren Problemen an der Klima , ergab die Recherche das alles in der Fachwerkstatt falsch gelaufen ist , was nur falsch laufen konnte und ich in dem Fall ein offenes Ohr hatte .... daher weiss ich es  😉

Lisa

Zitat:

Original geschrieben von Sternschieber


Ich glaube nicht, dass sie getauscht wird, sondern einfach nur aufgefüllt. An der höchsten Stelle der Anlage ist ein Befüllventil. Gerät anschließen und das Kältemittel bis zum vorgeschriebenen Druck reinpumpen - thats it. Das ist ungefähr ganz genau so aufwändig wie Reifen befüllen.

Wer auf Nummer sicher gehen will lässt vielleicht alle 5 Jahre mal nachfüllen (mehr als 5 oder 10 Euro halte ich dafür für nicht angemessen), alle anderen warten ganz entspannt bis sich eine Notwendigkeit ergibt (Kühlleistung lässt nach). Ist ja kein Zufall, dass MB keinerlei periodische Wartung vorsieht.

In etlichen anderen Threads wird immer wieder wild darüber spekuliert, dass MB und seine Werkstätten den Kunden durch nicht notwendige Wartungsarbeiten angeblich das Geld aus der Tasche ziehen würden. Z.B. der jährlich vorgeschriebene Ölwechsel wird da genannt, welcher immer mit einem Service min. Umfang A verbunden ist. Wenn ich als PKW-Hersteller eine solche Strategie verfolgen würde, würde ich auf jeden Fall eine 2-jährige "Wartung" der Klimaanlage vorschreiben und dafür z.B. 30,- Euro verlangen. Für ein paar Milliliter Kältemittel und einmal den Befüller ans Ventil halten, ein gutes Geschäft. Verlangt aber niemand, und Klimaanlagen im Auto gibts ja nicht erst seit gestern. Es wäre wie gesagt kein Wunder, wenn man 10 Jahre ohne jedes Nachfüllen durch die Gegend gurken kann. Sicherlich nimmt mit zunehmender Alterung der Leitungen der Verlust durch Diffusion auch etwas zu.

Es ist ziemlich egal, was Du glaubst.

Spekulationen sind ja immer ganz nett, aber wenn man kaum Ahnung vom Thema hat, doch sehr gewagt.

Bei einem vernünftigen Klimaservice wird das Kältemittel "evakuiert", sprich komplett aus dem System entfernt und dann erneuert, wahlweise mit oder ohne Kontrastmittel, um eventuelle Lecks zu finden.
Ich lasse ca. alle 2 - 3 Jahre einen Service (nicht bei MB) machen, immer aber bei einem neu angeschafften Gebrauchtwagen. Man erhält auch einen Ausdruck, aus dem ersichtlich ist, ob und wieviel Kühlmittel gefehlt hat.
Danach habe ich immer einen Verbesserung der Kühlleistung festgestellt, andererseits bin ich seit Jahren von teuren Defekten an der Klimaanlage verschont geblieben.

Für einen Zeitaufwand von ca. 60 Minuten, Kältemittel und einige weitere Mechanikerhandgriffe halte ich 60 € für angemessen.

Nur weil Mercedes lieber Kompressor verkauft, statt die Klimawartung ins Assyst zu integrieren, heißt das nicht, daß man auf so eine Wartung verzichten kann.

Auch Automkatiköl, Servoöl, Differenzialöl sind nicht unbedingt vorgesehen, daß sie gewechselt werden müssen.

Trotzdem ist es sinnvoll, wenn man sein Auto länger fahren möchte.

In jedem Frühjahr häufen sich die Threads "Klima defekt, verstehe das gar nicht".
Mercedes hat zur Minimierung der Schäden schon die Automatikfunktion eingeführt, bei der sich die Klimaanlage gelegentlich einschaltet, was Defekten vorbeugt.

Es gibt (besonders bei anderen Automarken) natürlich einige Sparfüchse, die die Klimaanlage monatelang nicht einschalten, weil sie dadurch 0,01 Liter Sprit sparen. Dafür wird eine Reparatur dann umso teurer.

Ähnlich ist es bei Standheizungen, auch die sollte man mindestens 1x im Monat länger laufen lassen, auch im Sommer, da haben wir im Herbst immer die zugehörigen Threads mit defekten Standheizungen.

Aber muß ja jeder selber entscheiden, wie er mit seinem Fahrzeug umgeht.

lg Rüdiger:-)

Zitat:

Original geschrieben von RuedigerV8



Bei einem vernünftigen Klimaservice wird das Kältemittel "evakuiert", sprich komplett aus dem System entfernt und dann erneuert, wahlweise mit oder ohne Kontrastmittel, um eventuelle Lecks zu finden.

Bei einem Klimaservice wird normalerweise das Kältemittel nach der Evakuierung aufbereitet (Wasser und Schmutz entfernt) und wieder eingefüllt.

Durch Diffusion verlorengegangenes Kältemittel wird ergänzt (ggf. durch Kältemittel einer Reisschüssel, die vor dir beim Service war 😁)

Crossman
(auch Rüdiger)

Zitat:

Original geschrieben von RuedigerV8


Es ist ziemlich egal, was Du glaubst.

Spekulationen sind ja immer ganz nett, aber wenn man kaum Ahnung vom Thema hat, doch sehr gewagt.

Ja, vielen Dank. Es kann ja nicht jeder die Kunst des respektvollen Miteinanders beherrschen, das beweist Du ja beinahe täglich.

Zitat:

Original geschrieben von RuedigerV8


Bei einem vernünftigen Klimaservice wird das Kältemittel "evakuiert", sprich komplett aus dem System entfernt und dann erneuert, wahlweise mit oder ohne Kontrastmittel, um eventuelle Lecks zu finden.

Solange man keinen ungewöhnlichen Kühlmittelverlust hat, was sich ziemlich schnell durch mind. mangelhafte Kühlleistung bemerkbar macht, braucht man auch keine Lecks zu suchen.

"Evakuieren" bedeutet übrigends nichts anderes als auffangen und sammeln, da es gesundheits- und umweltschädlich ist. Genauso wie man auch altes Motoröl (hoffentlich) nicht einfach ins Klo schüttet.

Zitat:

Original geschrieben von RuedigerV8


Ich lasse ca. alle 2 - 3 Jahre einen Service (nicht bei MB) machen, immer aber bei einem neu angeschafften Gebrauchtwagen. Man erhält auch einen Ausdruck, aus dem ersichtlich ist, ob und wieviel Kühlmittel gefehlt hat.
Danach habe ich immer einen Verbesserung der Kühlleistung festgestellt, andererseits bin ich seit Jahren von teuren Defekten an der Klimaanlage verschont geblieben.

Herzlichen Glückwunsch! Ich hatte nur einmal einen Defekt an der Klimaanlage, und zwar musste bei meinem aktuellen S211 der Verdampfer getauscht werden. Allerdings bereits im zarten Fahrzeugalter von 2 Jahren - Garantieleistung, Dein Service hätte daran auch nichts geändert. Ansonsten habe ich mich bisher nicht um meine Klimaanlagen gekümmert und ebenfalls bis ins hohe Fahrzeugalter nie das geringste Problem gahabt.

Zitat:

Original geschrieben von RuedigerV8


Nur weil Mercedes lieber Kompressor verkauft, statt die Klimawartung ins Assyst zu integrieren, heißt das nicht, daß man auf so eine Wartung verzichten kann.
Auch Automkatiköl, Servoöl, Differenzialöl sind nicht unbedingt vorgesehen, daß sie gewechselt werden müssen.
Trotzdem ist es sinnvoll, wenn man sein Auto länger fahren möchte.
Mercedes hat zur Minimierung der Schäden schon die Automatikfunktion eingeführt, bei der sich die Klimaanlage gelegentlich einschaltet, was Defekten vorbeugt.

Also verzichtet MB seit über 30 Jahren auf die Wartung der Anlage, um mit dem Austausch defekter Klimakompressoren ein kleines Zubrot zu verdienen? Und an einer zufriedenen Kundschaft sind sie nicht interessiert? Und gleichzeitig verpassen sie dem Kompressor eine Automatikfunktion um seine Lebensdauer zu verlängern? Was denn nun???

Deiner Verschwörungstheorie folgend verstehe ich nicht, dass MB sich beim Getriebeautomaten von der Lebensdauerfüllung wieder verabschiedet hat und einen regelmäßigen Ölwechsel vorsieht. Müssten sie nicht lieber für 6000,- Euro ein neues Getriebe verkaufen als sich mit der popeligen Servicemaßnahme abzumühen? Oder gar den Motorölwechsel aus dem Serviceumfang streichen und dafür regelmäßig für 10.000,- Euro einen neuen Motor an den Mann bringen?

DAS

würde sich lohnen!

Bei Servolenkung und Differential schadet ein Ölwechsel nicht, allerdings leben die Komponenten ohne den Wechsel ebenso lang. Muss jeder selber entscheiden ob er das macht. In erster Linie erkauft man sich damit ein gutes Gefühl - ist ja auch was wert.

Zitat:

Original geschrieben von RuedigerV8


Es gibt (besonders bei anderen Automarken) natürlich einige Sparfüchse, die die Klimaanlage monatelang nicht einschalten, weil sie dadurch 0,01 Liter Sprit sparen. Dafür wird eine Reparatur dann umso teurer.
...
In jedem Frühjahr häufen sich die Threads "Klima defekt, verstehe das gar nicht".

Ganz genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Jede moderne Heizungsanlage schaltet heute auch im Sommer 1x pro Woche die Pumpe an um Schäden durch Korrosion vorzubeugen. Das gleiche passiert auch im Motor an den Kontaktstellen Kolbenringe - Zylinderlaufbahn, daher muss man bei stillgelegten Fahrzeugen auch regelmäßig mal die Kurbelwelle durchdrehen. Einem solchen Defekt beugt aber auch Deine Wartung der Klimaanlage nicht vor.

Bei MB-Fahrzeugen, die nicht automatisch den Kompressor einschalten steht übrigends in der BDA der deutliche Hinweis, dass die Klimaanlage mind. einmal pro Monat in Betrieb genommen werden muss um Schäden vorzubeugen. Auch das vereinbart sich nicht mit Deiner gewagten Theorie, MB würde gerne Kompressoren verkaufen.

Zitat:

Original geschrieben von RuedigerV8


Ähnlich ist es bei Standheizungen, auch die sollte man mindestens 1x im Monat länger laufen lassen, auch im Sommer, da haben wir im Herbst immer die zugehörigen Threads mit defekten Standheizungen.

Ja, siehe oben. Was schlägst Du hier vor? Einen jährlichen Wechsel des Kühlwassers?

Zitat:

Original geschrieben von RuedigerV8


Aber muß ja jeder selber entscheiden, wie er mit seinem Fahrzeug umgeht.

Ganz genau, deshalb verstehe ich auch nicht den überheblich hochnäsigen Tonfall Deines Beitrags.

Es muss übrigends auch jeder selber entscheiden, wie er mit seinem

Geld

umgeht! Nehmen wir an, mich ereilt nach 12 Jahren ein Defekt des Klimakompressors. Hätte ich nun wie von Dir empfoheln alle 2 Jahre eine Wartung a 60,- Euro durchführen lassen, hätte ich bis dato - unter der realitätsfremden Annahme es gäbe in den 12 Jahren keine Preissteigerung - 400,- Euro dafür gelatzt, dafür bekomme ich schon einen neuen Kompressor. Nun kann mir kein Mensch erzählen, dass mit dieser Wartungsmaßnahme der Kompressor plötzlich keinem Verschleiß mehr unterliegt. Also was habe ich gewonnen, wenn mich der Defekt dann nicht nach 12, sondern nach erst 13 oder 14 Jahren ereilt? Letztendlich kommt es mich teurer. Wobei auch immer noch zu beweisen wäre, dass ein regelmäßiger Tausch des Kältemittels den Kompressor länger leben lässt.

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