Kleine Basteleien
Hallo MT!
Ich hatte mir schon mal überlegt, einen Fred über Motorradtechnik aufzumachen,
in dem jeder das beschreibt, was er am und um das Mopped so schraubt.
Ein paar Bilder wären nett, "vorher-nachher" oder so. Im Winter steht das Möpp ja meist,
da bereitet man es auf die kommende Saison vor.
Nur bitte folgendes sagen, wenn es um ein spezielles Motorrad geht:
Marke, Typ, Typenbezeichnung, Baujahr.
Selbst Ölwechsel oder Lufi ausklopfen welcome!
Viel Spass!
Beste Antwort im Thema
Tschö.
14433 Antworten
So würde ich das auch machen.
Den kompletten Murks rausschneiden und ein etwas dickeres Rohr drüberstecken und verschweißen.
An dem jetzigen Stand bekommst du nichts haltbares draus gebastelt.
Die noch haltenden Verbindungen sehen auch nicht besonders aus. Überall Rost. Ob die nicht auch schon angebrochen und oder angefressen sind, erfährt man erst bei nächster Belastung.
Frische Seeluft über Monate wirkt Wunder. An Rost.
Das Teil wirkt auf mich ziemlich unrettbar, wenn es noch mal tragende Funktion übernehmen und nicht nur in der Garage das Plastik halten soll.
Aber ich bin kein Fachmann...
In Deinem post sind viele Wahrheiten, Lewellyn.
In der Tat soll das Geweih nachher wieder eine tragende Funktion übernehmen und Schläge sowie Vibrationen wegstecken. Zudem muss man es zurechtbiegen, denn beim Transport von Australien nach Hamburg wurde es zusätzlich demoliert.
Frische Seeluft stimmt auch, auch der Rost und dass Du kein Fachmann bist, vermutlich auch. Diese Tatsache teile ich mit Dir. Ich bin auch keiner. Aber ich gebe niemals auf, solange Hoffnung besteht und die stirbt bekanntlich zuletzt.
Falsch ist die Aussage, dass das unrettbar ist.
Daher suche ich u.a. hier nach Lösungen, einige brauchbare Vorschläge kamen bereits, den Gedanken vom TDI-Biker habe ich auch schon verfolgt. Aufgrund der (gebrochenen) Schweißverbindungen kann man aber nicht ohne weiteres ein Rohr reinstecken.
Das Teil nachzubauen würde ein gutes Gesellenstück für einen angehenden Metallbauer darstellen, aber nichts für mich. Aber ich kenne da auch die richtigen Leute, Ideen umzusetzen. Schaun' mer mal.
Das Motorrad ist allgemein in einem Zustand, vor dem viele vermutlich schreiend davonlaufen würden, und es grenzt an ein Wunder, dass der Hobel bis zum Schluss zusammengehalten hat. Das war eine Punktlandung.
Da sind zahlreiche Plastikteile zerbrochen, Verbindungsösen fehlen (abgebrochen) der Lima-Regler hat sein Leben ausgehaucht und der Schalldämpfer benötigt wieder ein Innenleben. Eine komplette Wartung ist überfällig, alle Flüssigkeiten, Bremsbeläge, Gabel revisionieren, zerbröckelten Tachoantrieb reproduzieren usw. usf.
Das ist ein Stück Arbeit, aber keinesfalls ist etwas unrettbar. Dieses Wort kennt man in meiner Schrauberbude nicht.
Und mein Mitstreiter twinspark sagte in seiner unnachahmlich coolen Art: "Für das, was die mitgemacht hat, sieht sie doch gut aus"
Ich habe die "Queen" aufgenommen, nachdem sie auf meinem Anhänger den letzten Weg ihrer Weltreise über den Roten Kontinent von Hamburg in den schönsten Landkreis Deutschlands absolviert hatte. Meine Werkstatt wird sie - StVZO - gerecht und für neue Abenteuer gerüstet, wieder verlassen. Das habe ich Luis zugesagt. Und das halte ich auch.
Hast du keinen Metallbaubetrieb in der Gegend? An sowas kann man doch im Zweifelsfall mal die Praktikanten üben lassen. Und wenn er´s 3x macht. Hast doch kein Zeitdruck, sowas ist für Firmen doch dann auch immer ganz angenehm. Würde nur die Rahmenbedingungen vorgeben, also dass es wieder entsprechend stabil sein muss und ob die das dann neu bauen oder entsprechend reparieren und verstärken, soll dir ja egal sein.
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Das Teil ist im Eimer.
Der Vorschlag von tdibiker mit den Hülsen und T-Stücken ist unwesentlich weniger arbeitsintensiv als ein kompletter Nachbau.
Lässt man das machen, dann kommt einiges an teurer Arbeitszeit hinzu, was in Summe kaum billiger als das überteuerte Original sein dürfte.
Alle anderen Schweissversuche werden Murks sein, da schlicht zu wenig Material noch vorhanden ist, an das man schweissen kann.
Ausserdem wird so dünnes Rohr weder klassisch elektrisch noch autogen geschweisst, sondern mit einem Schutzgasschweissgerät.
Ist aber bei dem angerosteten Teil sehr fragwürdig.
Das Problem beim Geweih wird sein, die Maße wieder punktgenau so hin zu bekommen, dass die Löcher der Verkleidung wieder passen. Eine Schlosserei braucht ja entsprechende Vorgaben.
Im Prinzip braucht man ein Original als Vorlage, um dann ein Duplikat zu fertigen. Ob das Teil noch als "Original" ausreichend maßgetreu ist, kann ich von hier nicht beurteilen. Ich vermute aber, das durch bisherige Reparaturen bereits Ungenauigkeiten eingebaut wurden.
Eventuell könnte man ein Modell zunächst aus Holz bauen, um dann maßgetreu einer Schlosserei einen Auftrag geben zu können. Das ist aber eine Riesenarbeit. ... und letztendlich sicher nicht billig.
Es graut mir, das zu sagen, aber wie wäre es mit einem Umbau auf "naked"?
So?
Ich glaube nicht, dass das gewollt ist....
Warum nicht? Letztendlich geht es darum, ein verkehrssicheres Motorrad zu schaffen. Ich weiß,dass der Sammler einen Hang zum Original hat, aber manchmal muss man Ausnahmen machen. Insbesondere bei diesem Zustand und dieser Laufleistung.
Wenn du das Ding selbst retten willst, versuch es mit Löten.
So dünnes und angegammeltes Stahlrohr kannst du eigentlich fast nur noch so verbinden.
Rohr sauber abschneiden, entrosten, passendes Rohr einschieben und hartlöten.
Notfalls auch weichlöten, das hält aber weniger gut.
Weichlöten geht mit einer einfachen Lötlampe. Fürs Hartlöten brauchst du schon Sauerstoff.
An Hartlöten dachte ich auch schon. Das könnte halten. Gute Idee. Danke.
Selbst mache ich das nicht. Ich kenne meine Grenzen. Sowas kann ich nicht. Ich kann Kupferrohre löten, weil ich mal beim Flaschner gejobbt habe. Da war ich 16, aber ich kann das noch immer.
Der Besitzer der Africa Twin ist da optimistischer als ich und vertraut darauf, dass sich Kanzel und Geweih gegenseitig stützen. Immerhin hat es lange gehalten, denn das Geweih wurde schon beim dem Sturz in das Loch in der Türkei beschädigt. Da haben die auch dran rumgepappt.
Das ist aber nach meiner Meinung ein Trugschluß, denn das Teil trägt auch die beiden Scheinwerfer, alle Instrumente (incl. Tripmaster) und die Blinker. Das muss fest sein und auch dauerhaft halten, es ist ziemlich aufwändig, alles abzubauen.
Zitat:
@fate_md schrieb am 2. August 2017 um 17:46:47 Uhr:
Hast du keinen Metallbaubetrieb in der Gegend? An sowas kann man doch im Zweifelsfall mal die Praktikanten üben lassen. Und wenn er´s 3x macht. Hast doch kein Zeitdruck, sowas ist für Firmen doch dann auch immer ganz angenehm. Würde nur die Rahmenbedingungen vorgeben, also dass es wieder entsprechend stabil sein muss und ob die das dann neu bauen oder entsprechend reparieren und verstärken, soll dir ja egal sein.
Du hast ein Talent, den Nagel auf den Kopf zu treffen, fate...
http://www.pfeffer-metalltechnik.de/
Das ist 300 m von mir entfernt. Die haben mir schon öfters geholfen. Freitag hatte ich dem Meister das Teil gezeigt. Er hat zwar schwerwiegend die Stirn gerunzelt, aber ich habe ihm auch die Geschichte der Queen und ihres Besitzers kurz erzählt, ich denke, das hat ihn zumindest soweit gestimmt, dass er meinte, er schaut mal, was man machen kann. Allerdings ohne Garantie und Zeitdruck.
Ich geh morgen nochmal hin und nehme die Ideen von hier mit.
Solchen Aussagen wie "unrettbar" oder "das Teil ist im Eimer" hat der Maestro bereits eine Absage erteilt, indem er mir sagte, dass alles machbar sei. "Geht nicht, gibts nicht" meinte er. Ist dann eine Frage von Aufwand und Geld.
Morgen bin ich schlauer.
Ob du jetzt Kupfer oder Stahl lötest ist kein so großer Unterschied.
Nur die Temperatur ist anders.
Ich hatte ja nach dem Wildschwein ein Öl-Leck an der Bulldog, sowie einen kleinen Haarriss im Motorblock. Das Ölschwitzen hat sich zunächst erst nach längeren Fahrten bei grösserer Hitze eingestellt. Allerdings dann auch getropft und Pfützenbildung, Geruch nach verbranntem Öl. Unangenehm. Dachte natürlich zunächst an einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Haarriss und Leck. Gestern habe ich mit einigen Schwierigkeiten (hab's gerade im Kreuz) die Luftleitbleche abgebaut und einfach die Hohlschraube der beiden offenen Steigleitungen der Ölpumpe nachgezogen.
Die war zwar nicht locker, aber halbe Umdrehung ging noch...keine Ahnung, welches Drehmoment...hatte heute deutlich weniger Ölverlust, vielleicht gar keinen? Bin erst mal froh...
Geweih ist repariert.
Das Zauberwort heißt WIG (Wolfram- Inert- Gas) - Schweißen. Musste ich erst googlen. Zwar schon mal gehört, aber null Plan. Damit kann man offensichtlich auch sehr dünnes Material schweißen. Welches Gas verwendet wurde, habe ich vergessen, zu fragen. Geschweißt wurde mit Edelstahl.
Die Kosten ? Ein Geschenk der Fa. Pfeffer Metallbau, Eutingen an den Weltreisenden.
Der Meister hat es persönlich gemacht. Nix mit "irreparabel". Wie sagte er noch ? "Geht nicht, gibt's nicht."
*freu*
Jetzt noch ein wenig zurecht biegen, schleifen und lackieren. Dann ist das besser als neu.
Für WIG wird Argon als Inertgas genommen.
WIG ist toll, wenn man jemanden hat, der das kann. Für die heimische Garage ist das in der Regel leider nichts.
Jemand haben der sowas kann ist halt immer die Krux. 😉
Früher hatten wir gleich nebenan einen alten Schmied. Zwar nervte hier und da das Gehämmere in aller Früh aber dafür hatte man eben einen Schmied. Wie oft hätt ich den heutzutage gerne nebenan um z.B. schnell ein passendes Gartentor zu haben oder um was zu reparieren... 🙁
Der hat die ganzen Geländer im Treppenhaus (Keller, 2 Stockwerke + Dach) von Hand gemacht. Die ganzen Stäbe sind gedreht, dazu noch alle paar Stäbe ein etwas geschnörkelter... Da steckt richtig Handwerkskunst dahinter... Und wenn man jetzt mal einen braucht kannst es einfach knicken...🙁