Kleine Basteleien
Hallo MT!
Ich hatte mir schon mal überlegt, einen Fred über Motorradtechnik aufzumachen,
in dem jeder das beschreibt, was er am und um das Mopped so schraubt.
Ein paar Bilder wären nett, "vorher-nachher" oder so. Im Winter steht das Möpp ja meist,
da bereitet man es auf die kommende Saison vor.
Nur bitte folgendes sagen, wenn es um ein spezielles Motorrad geht:
Marke, Typ, Typenbezeichnung, Baujahr.
Selbst Ölwechsel oder Lufi ausklopfen welcome!
Viel Spass!
Beste Antwort im Thema
Tschö.
14433 Antworten
Ein Einzylinder sollte -zumindest in einem Motorrad- eigentlich nicht mehr als 350 ccm haben. Twinspark hat mir das nachvollziehbar erklärt.
Bei mehr Hubraum ist der Mehrzylinder immer die bessere Wahl.
So "urig" so ein Eintopf auch ist, im direkten Vergleich zu den vielen Einzylindern mit 350, 500, 600, 650 und 800 ccm, die ich schon hatte, gebe ich heute den Zweizylindern den Vorrang.
Aktuell bei den Enduro - Modellen einer Honda Transalp und einer Africa Twin, jeweils mit V2.
Meine KLR 600 habe ich verkauft. Stand nämlich nur rum.
Gerade beim Motorrad gibt es viele technische Lösungen, die aus Sicht des Maschinenbaus schlecht sind und auch den normalerweise bei Fahrzeugen angestebtem Komfort eher abträglich sind.
Bei welchem Auto würde man den katastrophalen Leerlauf einer Harley akzeptieren? Ein Reihenzweizylinder und sogar Dreizylinder wäre technisch gesehen eine echte Verbesserung, aber wer würde so eine Harley kaufen?
Ein an sich schwacher Einzylinder mit wenig Drehmoment um 2000U/min und einem sehr begrenzten Drehzahlband wird immer noch subjektiv als bärenstark empfunden, nur weil er läuft und klingt wie ein Lanz Bulldog auf Speed.
Der vollkommen charakterlose 800ccm Rotax-Zweizylinder meiner GS zieht in jedem Drehzahlbereich besser als der V2 meiner VN. Aber ich würde nie im Leben einen Cruiser mit so einem Motor kaufen, auch wenn er technisch in allen Belangen besser wäre.
Die neue Kawasaki Vulcan S ist so ein Ding. Ein Cruiser mit dem 650ccm Motor der ER6n. Technisch gut, aber was soll das Teil?
Motorradmotoren sind einerseits technische Lösungen, um ein Fahrzeug anzutreiben, aber sie müssen auch Emotionen wecken. Optisch und akustisch präsente Einzylinder und V2 können das gut. Reihen-Mehrzylinder sind dagegen einfach langweilig.
Zitat:
@Vulkanistor schrieb am 15. August 2016 um 19:45:17 Uhr:
...Motorradmotoren sind einerseits technische Lösungen, um ein Fahrzeug anzutreiben, aber sie müssen auch Emotionen wecken. Optisch und akustisch präsente Einzylinder und V2 können das gut. Reihen-Mehrzylinder sind dagegen einfach langweilig.
Das kann ich einfach nicht so stehen lassen!!!!! 😁
Ich weiß, worum es Dir geht (Stichwort: good vibrations) und gebe Dir im Prinzip recht, aber glaube mir, nicht jeder Mehr-Reihenzylinder ist langweilig! Zumindest nicht große Vierzylinder älterer Herkunft! Die alten 750er und 900er Kawa- oder auch die Bol'dOr-Motoren haben durchaus ein Eigenleben und sind auch optisch nicht zu verachten.
Selbst der Motor meiner XJR (Ursprung in den 80ern) hat nichts mit modernen, weichgespülten Vierzylindern gemeinsam!
...es fallen auch nicht so viele Klinker aus den Fassaden, wenn ich damit durch die Dörfer fahre! 😉
Ich habe genug alte 750er und 900er Kawas gehabt. ZX 10, ZZR 1100 C und B, vier Bol d'or.
Luft- und flüssigkeitsgekühlte Reihenvierzylinder , DOHC, 16 Ventile... Und nun ?
Was hat sich da konstruktiv so sehr verändert ?
Woran machst Du "weichgespült" technisch fest ? Was ist an einem modernen Reihenvierer so anders ?
Dass die Vergaser Bolles nicht mehr oder nur schlecht anspringen, wenn man vergessen hat, rechtzeitig vor Fahrtende den Benzinhahn zu schließen, werte ich nicht gerade als Vorteil. Die ständig zickenden Keihins gegenüber einer auch bei geringem Luftdruck sauber funktionierenden Einspritzanlage mit LMM finde ich auch nicht so prickelnd.
Je neuer ein Motorrad ist, desto strenger sind die daran geknüpften Abgas- und Geräuschwerte. Das ist eben so.
In einem Punkt gebe ich Dir aber recht: Ein schöner Reihenvierer ist alles andere als langweilig. Ich muss schauen, dass meine ZX9R fertig wird und sie dem Vulkanistor mal unterschieben.
Danach wird "langweilig" auch neu definiert.
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Nur weil die Japaner in der Entwicklung stehen geblieben sind gilt das ja nicht für alle Hersteller. Bei KTM hat sich bei den Einzylindern doch einiges getan. Wenn man eine KLR, etc. gefahren ist und dann mal eine aktuelle Duke oder SMCR bewegt sind da schon einiges an Unterschied.
Die KLR hatte immerhin den Vorteil von wenig Gewicht wie viele Einzylinder. Kann das Motorrad ja nix für wenn eher ein Tourenmotorrad gebraucht wird und der Gewichtsvorteil keine Rolle spielt. 😉
Meine Versys hatte einen sehr potenten Vierzylinder, der jede Menge Fahrspass erzeugte. Das Fahren mit der Versys war absolut nicht langweilig.
Aber der Motor war optisch und akustisch unscheinbar. Er funktionierte perfekt, aber ehrlich gesagt, weiss ich langsam schon nicht mehr genau, wie er aussah und was für ein typisches Geräusch er machte. Er surrte einfach dumpf.
Was für die einen ein Feature, ist für die anderen ein Bug.
Ich mag Einzylinder. Das schmale Drehzahlband, die viele Schalterei, damit ist man "sportlich" unterwegs, ohne in lebensverneinenden Geschwindigkeitsbereichen unterwegs zu sein.
Das leichte Vibrieren des Boxers, es fällt erst auf, wenn ich mal zwischendurch einen Vierzylinder fahre, das mir dann plötzlich was fehlt. "Leben".
Dagegen ist eine Fahrt mit einer Zero völlig anders. Hier fehlen die Vibrationen nicht, weil es auch kein Geräusch dazu gibt. Ich empfand das Fahren mit einer Zero deutlich mehr "anders", als ich erwartet hätte.
Fazit: Keins. Jeder wie er möchte. 😉
Komisch, das was der Lewellyn und der Vulkanistor da beschreiben, deckt sich irgendwie mit meinen Eindrücken, die ich vom LC-Boxer habe... 😁
Neumodisches Gelump...
😁
Ich bin viel zu sehr Fahrer, als dass mich irgendwelcher fehlende "Charakter" wirklich stören würde. Es fällt mir halt nur auf.
Wenn es eine Zero mit 350km echter Reichweite geben würde und sie bezahlbar wäre, würde ich auch Zero fahren.
Oder eine 690er Duke mit 100Liter Gepäcksystem.
Was ich nicht mehr fahren würde, sind schwergewichtige Vielzylinder. Dieses "wenn sie erstmal rollen, spürt man das Gewicht gar nicht" ist augenwischerei. Auf den Straßen, auf denen ich am liebsten unterwegs bin, spürt man das Gewicht sehr wohl, wie ich durch Motorradwechsel unterwegs festgestellt habe. Da machen 60kg einen fühlbaren Unterschied.
Zitat:
@Lewellyn schrieb am 16. August 2016 um 10:08:40 Uhr:
Neumodisches Gelump...😁
Ich bin viel zu sehr Fahrer, als dass mich irgendwelcher fehlende "Charakter" wirklich stören würde. Es fällt mir halt nur auf.
Wenn es eine Zero mit 350km echter Reichweite geben würde und sie bezahlbar wäre, würde ich auch Zero fahren.
Oder eine 690er Duke mit 100Liter Gepäcksystem.
Was ich nicht mehr fahren würde, sind schwergewichtige Vielzylinder. Dieses "wenn sie erstmal rollen, spürt man das Gewicht gar nicht" ist augenwischerei. Auf den Straßen, auf denen ich am liebsten unterwegs bin, spürt man das Gewicht sehr wohl, wie ich durch Motorradwechsel unterwegs festgestellt habe. Da machen 60kg einen fühlbaren Unterschied.
Ich finde aber bei den BMW-Boxern, wenns nicht gerade eine RT ist, ist der Spruch durchaus zutreffend. (Im Vergleich zu Moppeds mit ähnlichem Gewicht)
Aber gut, der hat ja auch keine ellenlange Kurbelwelle, die sich gegen Schräglage sträubt... 😉
Mag auch ein Grund sein warum die 690 und 390 Duke auch bei vielen älteren Semestern so beliebt ist. 160/150 kg vollgetankt durch die Kurven schmeißen macht halt Spaß.
Meine ST war das Leichtgewicht. Gegen eine K12RS, die ich ja selber mal 5 Jahre gefahren habe. Und überzeugt war, das man das Gewicht nicht spürt, sobald sie rollt.
Aber das ist wie mit Leistung. Fällt auch nur im Vergleich auf.
Weight matters, wie der Ami sagt.
Und sei es nur die Tatsache, das ich die ST locker aus der Hüfte auf die Bühne schiebe, während es mit der LT schon ein Kraft- und Balanceakt war.
Zurück zu den Basteleien:
Ich will den Rahmen meiner Suzuki VX 800 kürzen (Heckbereich)
Die Dual-suspension (neudeutsch für Doppelstoßdämpfer klassisch) ist an Knotenblechen montiert, die am oberen Rohrrahmen verschweißt sind, müssten auch um ein Stück abgeschnitten werden.
Was sagt der TÜV ?
Hat jemand Erfahrungen ?
Zitat:
@Lewellyn schrieb am 16. August 2016 um 08:45:13 Uhr:
Was für die einen ein Feature, ist für die anderen ein Bug.Fazit: Keins. Jeder wie er möchte. 😉
Auch wenn diese Typ-/Markendebatte hier ziemlich OT ist:
Unterschreibe ich so.
Man sollte nicht weniger als 4 oder 5 unterschiedliche Motorräder in der Garage und zur Verfügung stehen haben. Eine leichte Enduro, eine Reiseenduro, ein schwerer Tourer, ein Supersportler und eine Roadster z.B.
Deckt ein Spektrum ab, wie es ein einzelnes Motorrad eben nicht kann.