Klassischer Diesel Achtzylinder (kein Commonrail) mit verstopfter Einspritzleitung - Verhalten?
Moin,
Frage an die Motorexperten:
Gegeben sei ein großer Dieselmotor, von mir aus ein Schiffsdiesel im MW-Bereich.
Der habe 8 oder mehr Zylinder und sei schon etwas älter, also kein Commonrail oder Pumpe-Düse, sondern ein klassischer Vorkammer-Saugrohreinspritzer.
Wenn nun eine(!) Spritleitung (zwischen Einspritzpumpe und Zylinder) so zusammengedrückt ist, dass dort kein Sprit mehr durchkommt, wie verhält sich die Maschine beim Start?
Ich nehme an, dass er trotzdem anläuft, dann eben nur auf X-1 Pötten.
Wie verhält sich die Einspritzpumpe? Geht die dann kaputt? Wenn ja, wie schnell?
Was würde ein guter Mechaniker machen, um diese Situation zu entschärfen, wenn die Prio auf schneller Verfügbarkeit von Motorleistung läge, also die Lebensdauer des Motors im Zweifel egal wäre, wenn man nur für 3 Tage mindestens 80% Leistung rausholen könnte? Leitung tauschen ist keine Option, es geht um einen Quick-Fix. Wäre es sinnvoll, die Leitung zu öffnen, damit der Sprit wenigstens auslaufen kann und die Pumpe nicht beschädigt wird?
Beste Antwort im Thema
Die Beantwortung ist insofern schwierig, weil dem TS wohl nicht klar ist, was er genau meint...
Die großen Diesel im MW Bereich sind idR Zweitakter, haben keine "Einspritzpumpe" (diese wäre riesig und hätte meterlange Leitungswege zu den Zylindern in denen das Schweröl abkühlen würde) sondern eine Förderpumpe für jeden Zylinder. Ähnlich bei den "etwas kleineren" Viertaktern.
Auch gibt es keine "Saugrohreinspritzer mit Vorkammer" da auch die Vorkammer im Brennraum liegt bzw Teil davon ist- sonst würde ein Diesel nicht funktionieren.
Bei kleineren Dieseln könnt man verfahren wie oben beschrieben.
Nun müsste man halt wissen um was es genau geht.
30 Antworten
Da tut er sich hart :-) Gäb ihm ja die Chance des Klügeren nachzugeben, aber....
Übrigens ist bei einer Reiheneinspritzpumpe (wenn wir von "Kleindieseln reden) so ein Szenario wie beschrieben echt ein Problem- so eine 100% ige Leitungsverschließung ist nicht vorgesehen. Der Pumpenkolben erzeugt den Einspritzdruck (um die 1000bar bis das E Ventil halt abspritzt) und es ist keine Möglichkeit vorgesehen das irgendwie abzulassen. Entweder eine Leitung platzt vorher, oder es hält alles, bis die Steuerkante die Steuerbohrung erreicht und den Einspritzvorgang beendet. Oft nach dem Pumpenelement verbaute Gleichraum/Gleichdruckelemente helfen da auch nicht, die sollen nur ein Nachtropfen der Düse verhindern