Klackern, klappern im Ventilbereich (mit Audio)

Suzuki Motorrad GSX 750

Hallo zusammen!

Meine Suzi macht mir seit einer Weile Kummer:

GSX 750 F (2000 AK1113)

Situation:
- Klappern im Ventilbereich, Drehzahlabhängig
- Auch zu hören bei gezogener Kupplung, Leerlauf etc.
- Auch bei warmen Motor deutlich zu hören
- Läuft aber scheinbar auf allen Töpfen
- Weißer Rauch aus Zylinder 1 teilweise zu sehen (ohne Auspuff)

Entstehung:
- Beim Anfahren an einer Ampel ein deutliches Knacken von unten gehört.

Getestet:
- Ventilspiel zweimal überprüft, stimmt ziemlich sicher
- Auspuff abgenommen: Klackern nicht mehr sicher zu hören - vermutlich aber nur wegen des Lärms 😉
- Ventile Auslassseite beobachtet, scheint alles korrekt zu arbeiten.
- Steuerkettenspanner hat eine neue Feder bekommen.

Befürchtung:
- Ein Teil vom Ventil ist abgebrochen und fliegt im Zylinder rum?
- Kann ein eingelaufenes Nockenwellenlager dieses Geräuschbild verursachen?

Soweit die zusammenfassende Situationsbeschreibung. Wäre für jede Hilfe und Diagnose dankbar! Ich frage mich u.A. ob sich das Abnehmen vom Zylinderkopf lohnt. Falls wirklich etwas drin rumfliegt, hat es sicher schon deutliche Schäden verursacht.
Die Gute hat ca 45.000km runter.

Hier sind die Audiofiles abgelegt.
https://drive.google.com/.../1NV1iXPNocG3QtQC03edzibkl8HpvR_y4?...
(Nebenfrage: Wie kann ich mehr als eine Datei hochladen?)

Vielen Dank schon mal!

22 Antworten

Welle nachmessen, nicht raten.
Glaube kaum das sich eine Reperatur vom Aufwand und Kosten lohnt, aber vielleicht gibt's ja noch Wunder.

Nabend!

Ein bisschen weiter geschraubt und gemessen, mit neuen Bildern. Wie zu sehen ist, ist Kipphebel E1 durch. Meiner Meinung nach sind die anderen noch in Ordnung (stellvertretend sind E3 und E4 zu sehen, Einlass krieg ich im Moment nicht ins Bild). Was sagen die Experten? Sollten die anderen auch überholt werden? Kommen mir sehr gleichmäßig abgetragen und noch recht dick vor.

Da für die Demontage der Hebel der Kopf ohnehin runter muss, hat sich diese Frage auch erledigt (habe heute erst bemerkt, dass die entsprechende Schraube vom Rahmen verdeckt ist).

Die Nocken haben folgende Höhen:
Einlass (Verschleißgrenze 33,3)
32,44 - 32,54 - 32,55 - 32,56
Auslass (Verschleißgrenze 32,59)
32,56 - 32,56 - 32,54 - 32,56

Sind also insbesondere beim Einlass deutlich drunter (Kann jemand die Verschleißgrenzen bestätigen?). Ebenfalls im Bild zu sehen: Die Lagerschale von E1. Hat leichte Riefen, sollte aber polierbar sein, hoffe ich. Oder ist der Alukopf auch irgendwie gehärtet an diesen Stellen?

Morgen werde ich dann den Kopf abnehmen und die Kipphebel ausbauen.

Neue Wellen kosten mindestens 200€ das Stück und gebrauchte muss man sich da wohl nicht antun, wenn das ohnehin eine Serienschwäche ist. Ich habe die Hoffnung, dass die Überarbeitung vielleicht sogar eine bessere Nitrierschicht mit sich bringt.

Also: Die anderen Hebel auch aufbereiten lassen? Lagerschale polieren? Womit?

Danke euch für eure Mühen!

Ich würde eher den Motor im Rahmen absenken bzw.Motor ausbauen als den Kopf
zu demontieren.Das spart schon mal eine neue Kopfdichtung.
Wie stellst du dir die Reperatur der Wellen,Hebel vor?
1.Möglich ist grob die Nocken runterarbeiten, dann Plasmaaufschweißen und neu die Nocken herausschleifen.
2.Die Kontur nachschleifen und den Grundkreis kürzen um wieder gleiche Ventilwege zu erreichen.
Danach neu Nitrierhärten.
Die erste Variante wurde bei Lada NW in
der DDR mit einer Westfirma versucht und
schon bald wieder aufgegeben.
Das Gleitlager muß ebenfalls vermessen werden, ist eine weiche Si-Al Legierung.
Ist die Bohrung zu groß, baut sich nicht mehr
genug Öldruck im Motor auf.
Kann man nur sehr aufwendig schweißen und neu aufspindeln.Polieren geht mit einem
milden Polierfließ.
Neue Welle immer mit neu,neuwertigen Hebeln verbauen, schon die geringste Unebenheit beschädigt die Wellen erneut.
Eventuell kann man die Flächen noch nachschleifen und neu härten.

Bei Campro sagte man mir, dass das max. 1mm Material fehlen dürfe, also vermute ich schon, dass auf irgendeine Weise wieder etwas aufgetragen wird.

Das Lagerspiel nach Politur werde ich dann mit Plastigage nachmessen und mich im schlimmsten Fall nach einem neuen Kopf umsehen.

Den Motor komplett auszubauen erscheint mir in der aktuellen Lage weniger sinnvoll und fürs Absenken sehe ich auch keinen Platz. Die Kopfdichtung macht mir da keine Sorgen. Athena bekommt man für 40€. In dem Zuge kann ich wie gesagt auch gleich sämtliche Ventile kontrollieren und nachläppen.

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Hallo zusammen!

Die Wellen und Kipphebel sind vom Überarbeiten zurück. Kostenpunkt: 110€ je NW und 5€ je Kipphebel (wurden aber nur poliert) zzgl. MWSt und Versand. In Summe also gar nicht so viel günstiger als neue NW. Allerdings hoffe ich ja, dass sie besser gehärtet wurden, als sie es ab Werk waren.

Inzwischen weiß ich natürlich auch, was mit "Absenken des Motors" gemeint war. Man kann einen Teil des Rahmens abschrauben und so den gesamten Motorblock absenken. Das war auch unumgänglich, da die Stehbolzen so lang sind, dass der Kopf an den letzten paar mm hängen bleibt :/ (japanisches Metallpuzzle)

Als der Kopf dann runter war konnte ich auch die Ventile überarbeiten. Im Bild ist ein Übeltäter zu sehen. Ein Einlassventil vom ersten Zylinder - erklärt auch die geringe Kompression. Praktischerweise habe ich einen günstigen Zylinderkopf erstehen können und damit auch genug Kipphebel in gutem Zustand zusammengehabt.

Inzwischen ist auch alles wieder verbaut und verschraubt. Sie rennt wieder!

Bei dem Ventil war mit Sicherheit kein Spiel mehr vorhanden-Flammdurchschlag.
Ventilspiel penibel gleichzeitig mit zwei Blattlehren exakt parallel einstellen.
Danke für die Rückmeldung und Gute Fahrt.

Zitat:

@micha23mori schrieb am 24. Juli 2018 um 00:34:47 Uhr:


Zu großes Ventilspiel entsteht zum Beispiel durch eingelaufene Nockenwellen.
Theorie:
Da der beschädigte Nocken auch den Schlepphebel beschädigt ist im Grundkreis der NW mehr Ventilspiel als vorgesehen vorhanden=Geräusche.
Sichtprüfung der Nockenerhebungen und der Kontaktflächen aller Gabelschlepphebel vornehmen.
Im normalen Betrieb wird das Ventilspiel geringer=leiser.
Nockenwellenschäden bei geringer
Laufleistung sind typisch für diese Motoren.

Daihatsu schreibt man ohne "z".

Meiner ist von 1989.

Da schrieb man es noch mit "z" :-)

Das ist mir neu, habe einen Charmant von 84 in den 90 er regelmäßig gefahren.Will mich aber nicht streiten.

https://www.ebay.de/.../160678132414

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