Kippt ein LKW mit Flüssigkeit (hier Wasser) als Ladung leichter aus der Kurve ?

Dieses Video hat mich schon etwas geschockt. Hier sind ja auch Feuerwehrleute im Forum, das ist doch eine alltägliche Situation.

Drängt Flüssigkeit als Ladung in der Kurve eher geradeaus, gibt es für für Flüssigkeiten eine fahrzeugspezifische Maximalgeschwindigkeit o.ä. pro Tonne in Kurven ? Hier waren es wohl "nur" 4.000 Liter. Normalerweise müssten doch Separationsvorrichtungen ein übermäßiges Schwappen verhindern.

Man möchte ja doch ungerne als VT, womöglich Fahrradfahrer oder Fußgänger, von soetwas getroffen werden.

https://www.kleinezeitung.at/.../...-auf-dem-Weg-zum-Einsatz-umgekippt

105 Antworten

Ich hab im Haenger der 17.000 Liter hat ein Prallblech welches sich auch nur in der oberen haelfte quer befindet. Auf dem LKW ist auch nur eins, der hat 10.000 Liter. Wir fahren vom Wasser bis zum Bohrschlamm alles. Oft fahren wir z.b. mit Bohrschlamm nur halb voll wegen dem Gewicht. In der Theorie nuetzt da das Prallblech eh dann bei seitlichen Bewegungen nichts. Wir haben keine Probleme beim fahren und auch kein uebermaessiges Schwanken.
Beim Getraenke LKW denke ich eher das es an der Hoehe der Ladung liegt und an deren Ladungssicherung. Das geschwappel in den Flaschen ist da kein Problem.

Unabhängig vom LKW

Man sollte sich physikalisch mit der Trägheit von Wasser in Verbindung mit kinetischer und potentieller Energie auseinandersetzen. Die Kraft von Wasser/Flüssigkeiten wird regelmässig sträflich unterschätzt.

Grüße vom Taucher

Matalf, Bohrschlamm ist natürlich schwerer, wird daher auch weniger hin und her schwappen...

Zitat:

@NDLimit schrieb am 20. August 2022 um 23:51:52 Uhr:


Matalf, Bohrschlamm ist natürlich schwerer, wird daher auch weniger hin und her schwappen...

Fahren aber auch andere nicht so schwere Fluessigkeiten. Das ist wirklich nicht das grosse Problem, egal ob voll oder halbvoll. In dem Video haette er auch leer ein Problem gehabt bei dem Tempo.

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Ging mir ja auch eher um die Eigenschaften von Flüssigkeiten im Allgemeinen.

Das Video habe ich mir nicht angesehen.

Lernte ich mal vor einem halben Jahrhundert:
Wie groß eine Beschleunigung oder Verzögerung ist, hängt von der zur Verfügung stehenden Zeit ab.
Wenn man von 80 km/h auf Null in 1 Minute abbremst, passiert nichts,
in 3 Sek sieht das ganz anders aus.
Wenn die Ladung (flüssig oder fest) die Verzögerung nicht mitmacht, bspw. keine Schwallwände oder keine Gurte, wird die Zeit für die Ladung noch kürzer, heisst, das Fahrzeug steht und die Ladung ist noch in Bewegung.
Bei einer Kurvenfahrt ist die Lage des Schwerpunktes der Ladung verantwortlich. Es können sich negative Faktoren addieren, wie eine lasche Federung ohne Zusatzausstattung für hohe Aufbauten (Stabilisatoren, Extrafederrate) oder flüssige bzw. ungesicherte Ladung kann im Laderaum gegen Bordwände oder Behälter stossen und dann bei stark eingefederten Aufbau die Kurvenbeschleunigung/Fliehkraft kurzzeitig so stark erhöhen, dass der LKW kippt.
Das ist übrigens das Funktionsprinzip einer Auflaufbremse, aus einem Zeitfaktor (Auflaufdeichsel) die Größe der erforderlichen Bremskraft zu bestimmen.

Für die 20 m3 Tsnks ohne Schwsllwände, mit denen in unserem Betrieb gearbeitet wird, gilt für den Transport, dass der Tank entweder zu höchstens 15% oder zu mindestens 85% befüllt sein muss.

Zitat:

@Rainer_EHST schrieb am 20. August 2022 um 22:28:51 Uhr:



Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 20. August 2022 um 22:21:33 Uhr:


Wenn Laien versuchen LKW zu fahren.

Wird wohl bei der Freiwiligen Feuerwehr nicht selten zutreffen.

Immerhin braucht man dem Fahrzeug entsprechend einen Führerschein. Da setzt man sich nicht einfach so rein und fährt los.

Zitat:

@joedi schrieb am 21. August 2022 um 09:19:21 Uhr:



Zitat:

@Rainer_EHST schrieb am 20. August 2022 um 22:28:51 Uhr:


Wird wohl bei der Freiwiligen Feuerwehr nicht selten zutreffen.

Immerhin braucht man dem Fahrzeug entsprechend einen Führerschein. Da setzt man sich nicht einfach so rein und fährt los.

Ich glaube aber kaum, das man in der Fahrausbildung großartig mit maximaler Zuladung, inkl. hohem Schwerpunkt unterwegs ist. Das wird man sich dann wohl eher über die regelmäßige Fahrpraxis aneignen.
Und mit nem Feuerwehrauto bist du halt nicht jeden Tag unterwegs. Und wenn du beruflich auch keinen LKW fährst, kommt da halt wenig Fahrpraxis zusammen.

Dazu kann ich mir auch vorstellen, das dann bei der Freiwilligen Feuerwehr eher der ein oder andere dabei ist, der mit ein wenig zuviel Eifer/Leidenschaft agiert.
Und das scheint wohl bei dem Umfall eine Rolle gespielt haben. Er wollte wohl, im Übereifer, ein bischen zu schnell am Brandherd ankommen.

Solche 8 -12ter die fahren sich ja fast wie ein PKW. Nur bei maximalen Gewicht und hohem Schwerpunkt ist das eher nicht angebracht.

An alle LKW Führerscheininhaber: Würde mich mal interessieren, ob ihr auch voll beladen in der Fahrschule fahrt, oder nur leer.

Hintergrund: Ich hatte damals noch den BE (Anhänger für Auto) gemacht. Zwar hatte der Anhänger einen Planenaufbau, war aber unbeladen. Ich fahre häufig privat meinen beladenen 1,5t Hänger und das ist ein ganz anderes Fahren, wie ein unbeladener Hänger. Ich verstehe daher nicht, dass in der Fahrschule nur unbeladene Hänger zum ziehen verwendet werden und keine beladenen.

Ist das bei den LKW Fahrstunden auch so ?

Zitat:

@Wikinger0815 schrieb am 21. August 2022 um 10:21:51 Uhr:


An alle LKW Führerscheininhaber: Würde mich mal interessieren, ob ihr auch voll beladen in der Fahrschule fahrt, oder nur leer.

Hintergrund: Ich hatte damals noch den BE (Anhänger für Auto) gemacht. Zwar hatte der Anhänger einen Planenaufbau, war aber unbeladen. Ich fahre häufig privat meinen beladenen 1,5t Hänger und das ist ein ganz anderes Fahren, wie ein unbeladener Hänger. Ich verstehe daher nicht, dass in der Fahrschule nur unbeladene Hänger zum ziehen verwendet werden und keine beladenen.

Ist das bei den LKW Fahrstunden auch so ?

Sowohl LKW als auch Anhänger müssen ein Mindestgewicht haben (z.B. BE-Anhänger 800 kg, LKW Kl.C 10 t), aber das ist WEIT entfernt von voller Beladung. Die BE-Anhänger haben manchmal eine Stahlplatte unten drin oder eine Palette mit ein paar Betonplatten etc.

Und natürlich fährt keine Fahrschule vollbeladen, allein wegen Spritverbrauch und Bremsenveschleiß.

Prüfungsfahrzeuge müssen definierte Mindestmassen und Maße haben.

Beispiel BE
Zug mind. 7,5m, Mindestgewicht Anhänger 800kg

C: mind. 10t
CE: 15t
C1: 5,5t

Weitere Feinheiten finden sich in der FeV bzw. Deren Derivate und Richtlinien.

15tp ist ja schon fast leer. Eine SZM mit Frigo ist da schon drüber.
OK, ich habe noch keine Fahrschule mit Frigo gesehen, aber 15to ist gar nichts.

Ich war vor über dreißig Jahren auch verdammt unsicher, als ich das erste Mal 40to unterm Hintern hatte, das ist wieder ein komplett anderes Fahrgefühl. Deswegen schrieb ich "Laien" - die haben ihren Lappen und null Erfahrung, dann kommt sowas dabei raus.

Zitat:

@Diedicke1300 schrieb am 20. August 2022 um 21:13:12 Uhr:


Ich würde sagen kritisch wird es wenn der Wassertank nicht voll ist, dann bewegt sich das Wasser durch die Fliehkräfte ständig hin und her und der Schwerpunkt des Fahrzeugs ändert sich laufend. Das ist das Unberechenbare.

Mit halbvollem Tank zum Einsatzort? Das wäre aber ungewöhnlich...

Ich denke auch, hier war Übermotivation in Kombination mit mangelnder Fahrpraxis im Spiel.

... die ein oder andere Sicherung muss man wohl ziehen, aber ... klick ... 😁

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