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Kein Verhandeln mehr bei Händlern?

Hallo miteinander,

ich suche gerade einen Gebrauchten und bin ein Neuling auf dem Gebiet. Dachte bisher aber, dass man beim Gebrauchtwagenkauf eigentlich immer handelt und habe mich natürlich auch über Preislisten (DAT) und Vergleiche schlau gemacht, was man für ein bestimmtes Modell (mit Rücksicht auf Kilometerstand, EZ, Ausstattung) so verlangen kann. Ich gehe also nicht ganz blauäugig zu den Händlern.

Nun ist mir aufgefallen, dass man dort eigentlich gar nicht großartig handeln möchte oder es werden mickrige Rabatte genannt, die mich gar nicht vom Hocker purzeln lassen. Außerdem ist mir aufgefallen, dass die Händler es anscheinend gar nicht mögen, dass ich mich kundig gemacht habe (z.B. messe ich das Reifenprofil mit einer Euro-Münze, schau unters Fahrzeug nach Rostspuren, berücksichtige die Wartungszettel - wenn vorhanden! -, überprüfe das Scheckheft auf Stimmigkeit und den Lack+Spaltmaße auf Unstimmigkeiten etc.

Das scheint den meisten Händlern schon entschieden zu weit zu gehen und da habe ich nicht selten den Eindruck, dass man so einen unangenehmen Kunden möglichst schnell vom Hof scheuchen möchte. Könnte es daran liegen, dass man mit mir nicht handeln möchte? Wie gesagt: Ich will kein Auto geschenkt haben. Aber wenn z.B. ein Händler 10.000 Euro verlangt, das Auto aber laut DAT (+15% Händler-Aufschlag) mit dem Kilometerstand im Schnitt für 9.000 Euro verkauft wird und ich außerdem noch einen nicht angegebenen Lackschaden und Roststellen gefunden habe und der Händler sich total stur stellt - da stimmt doch was nicht ganz?

Habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht oder mache ich evtl. was falsch? Sollte ich mich naiver geben beim Verhandeln?

Gruß vom Peter

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Lumpi3000 schrieb am 10. August 2018 um 21:22:32 Uhr:


Manche Händler haben wirklich unrealistische Preisvorstellungen.

Selber erlebt, beim Kauf meinens Focus vor einem Jahr.
Ich habe mir einen ausgeschaut beim Ford Händler um die Ecke.
Dieser war WIRKLICH viel zu teuer.

Manchmal frage ich mich, was bei solchen Leuten im Oberstübchen abgeht...

Wenn du der Meinung bist, ein Schnitzel mit Fritten darf 8,50 kosten, gehst du dann in ein Restaurant, das am Eingang das Schnitzel mit 13,90 ausgepreist hat und regst dich anschließend darüber auf, dass der Laden überteuert ist und man über den Schnitzelpreis nicht mit dir verhandeln wollte?

Auf die Idee käme kein Mensch, aber der Autohändler soll seine Arbeitszeit mit Hirnis verplempern, die ihm erklären wollen, warum ihre Preisvorstellung die einzig richtige ist.

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Schwacke/DAT berechnen doch auch keinerlei Sonderausstattung. Das müsste also auch noch on Top. Von dem Oben genannten Beispiel, also fü sagen wir 10k€ eingekauft und 11,5k€ inseriert, gehen ja alleine schon rund 200 an gevatter Staat. Blieben also noch 900 für alles drum und dran. Oder anders gesagt: wenn es schlecht läuft ein Gewährleistungsfall. Ich würde da mal realistisch eher 30% Agio auf Händler EK sehen.

Manche Händler haben wirklich unrealistische Preisvorstellungen.

Selber erlebt, beim Kauf meinens Focus vor einem Jahr.
Ich habe mir einen ausgeschaut beim Ford Händler um die Ecke.
Dieser war WIRKLICH viel zu teuer. Der Händler hat sich auf keinerlei Preisverhandlung eingelassen.
Ende vom Lied: Der Wagen steht da immer noch, gerade mal ein paar Euro im Preis reduziert. Der neue Focus ist schon auf dem Markt.

Er scheints einfach nicht nötig zu haben ...

Manche Käufer haben aber auch unrealistische Vorstellungen, was am Preis geht. Tatsächlich dürften Sachleistungen eher rauszuhandeln sein ... die hätten dem Käufer vielleicht 400 € gekostet, dem Verkäufer aber praktisch nur 250 €, weil sein Mechniker die erledigt wenn nix los ist (und der so oder bezahlt wird), ihm das Material weniger kostet, er zufrieden ist, wenn er bei der Reparatur keinen Verlust macht und gleichzeitig ein Auto verkauft.

Zitat:

@Lumpi3000 schrieb am 10. August 2018 um 21:22:32 Uhr:


Manche Händler haben wirklich unrealistische Preisvorstellungen.

Selber erlebt, beim Kauf meinens Focus vor einem Jahr.
Ich habe mir einen ausgeschaut beim Ford Händler um die Ecke.
Dieser war WIRKLICH viel zu teuer.

Manchmal frage ich mich, was bei solchen Leuten im Oberstübchen abgeht...

Wenn du der Meinung bist, ein Schnitzel mit Fritten darf 8,50 kosten, gehst du dann in ein Restaurant, das am Eingang das Schnitzel mit 13,90 ausgepreist hat und regst dich anschließend darüber auf, dass der Laden überteuert ist und man über den Schnitzelpreis nicht mit dir verhandeln wollte?

Auf die Idee käme kein Mensch, aber der Autohändler soll seine Arbeitszeit mit Hirnis verplempern, die ihm erklären wollen, warum ihre Preisvorstellung die einzig richtige ist.

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Zitat:

@Rotherbach schrieb am 10. August 2018 um 20:36:21 Uhr:


Eigentlich kann man schon gut handeln - etwas geht immer. Aber tatsächlich sind so von dir angedeutete 10% bei einem sich gut drehenden Modell unüblich. Und schau bitte noch einmal nach - ich kenne auch nur empfohlene Händler EKs und auf die wären bei gefragten Modellen eher 25-30% aufzuschlagen - 10-15% sind eher die Regel bei Standuhren - Autos die sich gar nicht verkaufen lassen - bekommst du teils auch zum Händler EK. Aber wesentlich entscheidender ist das Preisniveau vor Ort z.B. bei Mobile, Autoscout usw. Das kann z.T. drastisch vom Händler EK abweichen - sowohl nach oben, wie nach unten! Denn bedenke - das was Schwacke und Co. Rauswerfen ist eine Extrapolation von einigen angeschlossenen Händlern und einer Schätzung aus Angebotspreisen. Das kann also durchaus daneben liegen.

Und je nachdem - einige Händler haben tatsächlich auch ein Problem mit Menschen die unglaublich detailiert schauen - die befürchten dann, dass du wegen jedem Mist um die Ecke kommst und sie über ggf. Lächerliche Gewährleistungsversuche viel Zeit und Geld verlieren. Ich nehm deshalb immer wen mit, der eine guckt sich das an, der eine Quatscht, dann wechselt das - oder man machts bei einer Probefahrt.

Danke für die ausführliche(n) Antwort(en)!

30% Händleraufschlag hört sich erstmal happig an, aber klar: Je nachdem, dürfte mal mehr und mal deutlich weniger Aufwand dahinter stecken (evtl. Instandsetzungen, Reparaturen, die man als Käufer nicht direkt sieht und halt die ganzen versteckten Kosten für den Händler, die ein Privater nicht in dem Ausmaß hat etc.), außerdem finde ich, dass Privatpersonen eher zuviel als zu wenig verlangen. Die unterscheiden sich doch auf den großen Plattformen nur in Einzelfällen von gewerblichen Verkäufern und dann sind es meist diejenigen "Schnäppchen", die sich als runtergewirtschaftete und wartungsaufgestaute "ich möchte lieber ein Neues und das Ding schnellstmöglich loswerden"-Autos entpuppen.

Da bin ich mittlerweile ziemlich ernüchtert, was das betrifft. Und die wirklichen Schnäppchen sind wahrscheinlich so schnell vergriffen, da müsste man schon beruflich danach jagen, um da wirklich was greifen zu können. Aber es macht irgendwie auch Spaß, das muss ich doch zugeben. 😁

Jetzt hab ich ein schönes Stück im Blick und auch schon eine Probefahrt vereinbart. Der Händler wirkt richtig seriös und hat auch gar keine Probleme damit, dass ich am Telefon gleich kritisch nachgefragt und etwas gebohrt habe. Der fand das sogar richtig gut und hat mich darin bestätigt, dass es einfach viele schwarze Schafe gibt auf dem Markt.

Schönes WE euch und Augen auf beim.... na, ihr wisst schon! 🙂

Peter

Was Schwacke, DAT, mobile- und Autoscout-Preisbewertung alle gemeinsam haben: Sie sind unrealistisch.

Ein Preis entsteht durch Angebot und Nachfrage und die ist sowohl saisonal als auch regional sehr verschieden.

Ich empfehle dem TE 1 Woche Praktikum bei nem Autohändler und er wird hinterher seine Meinung ändern.

Zitat:

Auf die Idee käme kein Mensch, aber der Autohändler soll seine Arbeitszeit mit Hirnis verplempern, die ihm erklären wollen, warum ihre Preisvorstellung die einzig richtige ist.

Neee, also das sehe ich ganz anders. Ein Autohändler/Verkäufer ist ein Profi und es gehört zu seinem Job, mit Leuten richtig (und eben professionell) umzugehen, die von der Materie naturgemäß eher weniger Ahnung haben und daher evtl. mit falschen Vorstellungen unterwegs sind.

Für Besserwissertum oder Unhöflichkeit habe ich da als Kunde kein Verständnis, auch dann nicht, wenn ich wirklich Blödsinn labere und mein Google-Halbwissen als Verhandlungsbasis hernehme. Wenn der Verkäufer es wirklich besser weiß, dann hör ich mir seine Argumente sehr gerne an.

Peter

Zitat:

Ich empfehle dem TE 1 Woche Praktikum bei nem Autohändler und er wird hinterher seine Meinung ändern.

Der "TE 1" braucht kein Praktikum, er hat seine Meinung schon geändert. Deshalb treibt er sich ja u.a. hier im Forum herum. 😉

Peter

Verhandeln hat immer auch viel mit der Chemie zwischen Verkäufer und Käufer zu tun. Und nicht jeder Händler ist gezwungen unbedingt ein Geschäft zu machen. Ein Profi erkennt sofort ob er da jemand mit Ahnung vor sich hat oder einen der sich mal kurz bei Youtube zwei Tutorials angeschaut hast. Und spätestens wenn dann die Münze zum Profilmessen rausgeholt wird ist der Drops gelutscht. Dann kann schnell mal die Stimmung aufkommen ''und du grüner Junge willst mir jetzt erzählen was mit meinem Auto nicht stimmt oder was es Wert ist, dann mal los''
Da ist der Laden dann schon zu

Muss nicht so sein, kann aber

Ich krame das mal raus, gerade letzte Woche auch erlebt das ein Händler nicht bereit ist wenigstens noch ein bisschen entgegen zu kommen. Alle Preise sind Festpreise. Das Auto Baujahr 2017, 91000 gelaufen 1.6tdi mit einer guten Ausstattung aus dem Vag Konzern. Winterreifen müssen dann noch extra erworben werden :-) Kleine Kratzer an Felgen oder dem Lack interessiert nicht. Finde ich schon krass. Scheinbar ist im Jahr 2023 alles anders und Gebrauchte Autos so rar, das es reicht sich unter der top 5 der günstigsten auf mobile.de Deutschland weit zu befinden um Preise als unverhandelbar zu deklarieren....

Zitat:

@Lumpi3000 schrieb am 10. August 2018 um 21:22:32 Uhr:


Manche Händler haben wirklich unrealistische Preisvorstellungen.

Weil der Post gerade nochmal hochgekommen ist, und ich meinen eigenen Kommentar nochmal gelesen habe.

Ein paar Monate später musste der Händler den Standort aufgeben ...

Hatte ich vielleicht doch Recht? 😉

Eigentlich reguliert der Markt die Preise. Wenn ein Händler das Fahrzeug für den Preis x nicht an den Mann bringt, wird er wohl einen Nachlass geben müssen, oder das Fahrzeug eben nicht verkaufen. Wenn er aber mehrere Interessenten hat, die das Fahrzeug für den Preis x haben wollen, wird er kaum einen Nachlass geben - warum auch.

Beispiel:
Ich habe in meiner Merkliste bei einer Verkaufsplattform einen Jaguar XJ8 (1. Hand, 2005, <70tkm) abgespeichert, der mittlerweile für knapp 23 teur angeboten wird. Laut Autouncle wurde er vor 2 Jahren für fast 36 teur inseriert. In Relation zur Preisvorstellung des Händlers vor 2 Jahren ist das ein Nachlass von ca. 30% und trotzdem steht er wie Blei.

Mein besagtes Fahrzeug wurde schon um 700 Euro reduziert in den letzten 4 Wochen. Warten oder kaufen... Blödes Spiel vorallem wenn man ein Auto braucht....

Ich verstehe das Problem ehrlich gesagt nicht. Man muss ja auch nicht immer zusammen kommen. Entweder es passt oder nicht.

Ich persönlich habe beispielsweise noch nie Nachlass auf den Preis beim Fahrzeugkauf erhalten, dafür aber bspw Gebrauchtwagen-Garantien, einen Zahnriemenwechsel, neue Allwetterreifen, TÜV/AU neu oder noch den Service vom Vertragspartner.

Dazu muss man aber sagen, dass ich immer die eh bereits günstig inserierten Fahrzeuge beim Vertragshändler kaufe.

Und da ist es mir lieber dass ich mich auch nach dem Kauf noch blicken lassen kann, als den letzten Euro herauszuquetschen, der in der TCO sowieso untergeht.

Wahre Worte, ein Problem ist es keines. Nur eben fällt mir auf das der Gebrauchtwagen Markt nicht mehr ist wie vor 5 Jahren noch. Es ist zumindest das günstigste anvisierte Fahrzeug im Umkreis von 200km.

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