kein Polo mehr aus deutscher Produktion?

VW Polo 4 (9N / 9N2 / 9N3)

Hallo!
Laut Autoindex stammen alle Polos für Europa aus Spanien und der Slowakei bzw. Brasilien (nur Stufenheck). Ist das korrekt? Der zugehörige Link:
http://www.autoindex.org/bodies.plt?no=17&ass=1971
MFG

Beste Antwort im Thema

Keine Kleinwagen aus Deutschland!

In Deutschland können Kleinwagen nicht wirtschaftlich produziert werden. Diese These wage ich stark zu bezweifeln, denn sowohl der Ford Fiesta als auch der Opel Corsa werden zu großen Teilen in Deutschland produziert! Sicherlich führt Volkswagen ein Mischkalkulation durch und verteilt so Gewinn und Verlust! Aber wo hat Volkswagen denn Verluste gemacht? Was hat VW denn die Premiummarken-Strategie von Herrn Piech gekostet? Wieviel hat den VW durch Fehler in der Modellpolitik verloren (wo ist der intelligent gemachte Kleinwagen ala Renault Modus / Honda Jazz oder der Kompaktvan ala Meriva oder der SUV ala RAV4?)? Sicherlich nicht in Deutschland! In der Presse war z.B. zu lesen, dass Volkswagen massive Verluste in Lateinamerika gemacht hat. Wer gleicht den diese Verluste wieder aus? Sicherlich der arg so teure deutsche Arbeitnehmer!
Außerdem produziert Volkswagen längst nicht nur Kleinwagen kostengünstig im Ausland und verkauft sie dann teuer im Inland!

Audi TT --> Ungarn
Motoren für Audi --> Györ / Ungarn
Volkswagen Touareg --> Bratislawa
Volkswagen Golf (neben WOB, Mosel), Brüssel, Uitenhage (ZA)
Volkswagen Passat (neben Emden), Bratislawa
......

man kann die Liste sicherlich weiterführen!

Schaut man nur auf die Lohnkosten, so müßten demnach gerade die teuren Fahrzeuge in Deutschland
produziert werden.

Es ist doch ein interessanter Aspekt, dass gerade die deutsche Industrie immer gerne von Globalisierung spricht, wenn es um deutsche Arbeitsplätze, Arbeitszeiten und Arbeitslöhne geht (wo wäre denn Chrysler, Mitsubishi ohne die Milliarden von Mercedes Benz - bzw. wo wäre Daimler-Benz ohne Chrysler? / wieviel Milliarden hat den BMW bei Austin-Rover in den Sand gesetzt? / wieviel Geld hat VW durch das Engagement bei Seat verloren? --> die hohen Lohnkosten und die 35 h Woche haben dies alles finanziert!!!!!).
Spricht hingegen der Verbraucher die (global gesehenen) hohen Preise der Produkte an, die wie gesagt ja zum großen Teil im billigen Ausland produziert werden, ja dann will die deutsche Industrie plötzlich einen Heimatbonus!

Für mich ist ein Golf, der in Deutschland hergestellt worden ist, ein deutsche Produkt! Für dieses Produkt bin ich gerne bereit auch mehr zu bezahlen!

Ein Golf aus Brüssel oder Bratislawa ist für mich ein Ausländer und in diesem Fall stelle ich den Golf auf eine Stufe mit einem Hyundai - denn in diesem Fall steht mir Brüssel oder Bratislawa so nahe wie Seoul! Aber zum Glück kann es ja jeder so halten, wie er will!

Bachgauman

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Re: kein Polo mehr aus deutscher Produktion?

Zitat:

Original geschrieben von Champlain


Ist das korrekt?

Ja!

Bob

Der Polo wird schon seit längerem nur noch im Ausland gebaut.

Die Kosten in Deutschland wären einfach zu hoch.

Laut Experten lohnt sich die Autoproduktion in Deutschland erst ab Autos der Passat-Klasse....

Schön, daß die Medien jubeln "VW baut wieder Autos fürs Volk, für unter 10.000 EUR".

Gemeint ist der Fox.

Aber der wird in Brasilien gebaut...

Kleinwagen nur noch aus ausländischer Produktion?

Hallo!

Naja, Volkswagen verkauft hier teuer (da mit Heimatbonus) ein ausländisches Produkt und maximiert damit den Gewinn. Sowohl Opel (Opel Corsa - Eisenach) als auch Ford (Ford Fiesta - Köln) lassen ihre Kleinwagen neben anderen europ. Standorten auch in Deutschland bauen! Bei Volkswagen ginge dies auch - wenn man das Geld nicht für milliardenschwere Verlustgeschäfte (Bentley, Rolls-Royce, Lamborghini, Phaeton, Bugatti) herausgeworfen hätte!
Im Moment fahre ich auch noch einen Polo. Beim nächsten Mal wird es kein Heimatbonus für eine deutsche Marke mehr geben, die im Ausland ein Produkt produziert - dann wird z.B. der Hyundai Getz im Preis-Leistungs-Verhältnis mit dem Polo verglichen - Ausländer ist schließlich Ausländer!!!!!!

Bachgauman

Bei VW gibt es eine Mischkalkulation, was die Lohnkosten angeht.

Nur durch die Produktion in der Slowakei etc. können überhaupt die deutschen Standorte gesichert werden.

Das gilt übrigens auch für Ford und Opel.

Hyundai oder VW?

Also VW beschäftigt in Deutschland 176.000 Menschen.

Hyundai auch?

Fazit: auch durch den Kauf eines VW-Autos, das im Ausland gefertigt wird, können deutsche Arbeitsplätze gesichert werden.

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Keine Kleinwagen aus Deutschland!

In Deutschland können Kleinwagen nicht wirtschaftlich produziert werden. Diese These wage ich stark zu bezweifeln, denn sowohl der Ford Fiesta als auch der Opel Corsa werden zu großen Teilen in Deutschland produziert! Sicherlich führt Volkswagen ein Mischkalkulation durch und verteilt so Gewinn und Verlust! Aber wo hat Volkswagen denn Verluste gemacht? Was hat VW denn die Premiummarken-Strategie von Herrn Piech gekostet? Wieviel hat den VW durch Fehler in der Modellpolitik verloren (wo ist der intelligent gemachte Kleinwagen ala Renault Modus / Honda Jazz oder der Kompaktvan ala Meriva oder der SUV ala RAV4?)? Sicherlich nicht in Deutschland! In der Presse war z.B. zu lesen, dass Volkswagen massive Verluste in Lateinamerika gemacht hat. Wer gleicht den diese Verluste wieder aus? Sicherlich der arg so teure deutsche Arbeitnehmer!
Außerdem produziert Volkswagen längst nicht nur Kleinwagen kostengünstig im Ausland und verkauft sie dann teuer im Inland!

Audi TT --> Ungarn
Motoren für Audi --> Györ / Ungarn
Volkswagen Touareg --> Bratislawa
Volkswagen Golf (neben WOB, Mosel), Brüssel, Uitenhage (ZA)
Volkswagen Passat (neben Emden), Bratislawa
......

man kann die Liste sicherlich weiterführen!

Schaut man nur auf die Lohnkosten, so müßten demnach gerade die teuren Fahrzeuge in Deutschland
produziert werden.

Es ist doch ein interessanter Aspekt, dass gerade die deutsche Industrie immer gerne von Globalisierung spricht, wenn es um deutsche Arbeitsplätze, Arbeitszeiten und Arbeitslöhne geht (wo wäre denn Chrysler, Mitsubishi ohne die Milliarden von Mercedes Benz - bzw. wo wäre Daimler-Benz ohne Chrysler? / wieviel Milliarden hat den BMW bei Austin-Rover in den Sand gesetzt? / wieviel Geld hat VW durch das Engagement bei Seat verloren? --> die hohen Lohnkosten und die 35 h Woche haben dies alles finanziert!!!!!).
Spricht hingegen der Verbraucher die (global gesehenen) hohen Preise der Produkte an, die wie gesagt ja zum großen Teil im billigen Ausland produziert werden, ja dann will die deutsche Industrie plötzlich einen Heimatbonus!

Für mich ist ein Golf, der in Deutschland hergestellt worden ist, ein deutsche Produkt! Für dieses Produkt bin ich gerne bereit auch mehr zu bezahlen!

Ein Golf aus Brüssel oder Bratislawa ist für mich ein Ausländer und in diesem Fall stelle ich den Golf auf eine Stufe mit einem Hyundai - denn in diesem Fall steht mir Brüssel oder Bratislawa so nahe wie Seoul! Aber zum Glück kann es ja jeder so halten, wie er will!

Bachgauman

@Bachgauman
Ich will Dir nicht ins Wort fallen, aber ganz so einfach wie Du's da darstellst, ist es ja nun auch nicht. Die Auslagerung der Produktion in Länder, in denen billiger produziert werden kann, folgt u.a. der Wertkette. Danach wird in den Länder roduziert, in denen die Struktur- und Faktorbedingungen am günstigsten sind für die Produktion. Die Preise, die je Land gefordert werden setzen sich u.a. durch die Konkurrenz, Kosten, gesetztliche Bestimmungen (Quoten, Steuern), Währung (Wechselkurse etc.), Kaufkraft sowie die Preisakzeptanz der Nachfrager zusammen.
Außerdem hast Du mal drüber nachgedacht, wieviel "Ausländer" auch an deutschen Standorten in der F&E arbeiten?
Ach, und zur Preispolitik fällt mir noch ein: Die setzen die Preise nicht beliebig. Gint es zu große Schwankungen bei den länderspezifischen Preisen kann dies leicht zu Image-Schäden führen (Billig-Auto), außerdem würde es vermehr zu "Grauen Märkten" kommen. Gerade wenn die Arbitragekosten gering und die Transparenz hoch sind. Eine Alternative wäre die Durchsetzung einheitlicher Preise.
Egal, ich respektiere Deine Meinung. Ich fahr trotzdem (gerne) weiter Polo. ;-)

Hallo PollyII!
Sehr richtig was Du da schreibst. In welchem Zusammenhang hast Du Dich mit internationalem Marketing beschäftigt?
MFG

Zitat:

Original geschrieben von PollyII


@Bachgauman
Ich will Dir nicht ins Wort fallen, aber ganz so einfach wie Du's da darstellst, ist es ja nun auch nicht. Die Auslagerung der Produktion in Länder, in denen billiger produziert werden kann, folgt u.a. der Wertkette. Danach wird in den Länder roduziert, in denen die Struktur- und Faktorbedingungen am günstigsten sind für die Produktion. Die Preise, die je Land gefordert werden setzen sich u.a. durch die Konkurrenz, Kosten, gesetztliche Bestimmungen (Quoten, Steuern), Währung (Wechselkurse etc.), Kaufkraft sowie die Preisakzeptanz der Nachfrager zusammen.
Außerdem hast Du mal drüber nachgedacht, wieviel "Ausländer" auch an deutschen Standorten in der F&E arbeiten?
Ach, und zur Preispolitik fällt mir noch ein: Die setzen die Preise nicht beliebig. Gint es zu große Schwankungen bei den länderspezifischen Preisen kann dies leicht zu Image-Schäden führen (Billig-Auto), außerdem würde es vermehr zu "Grauen Märkten" kommen. Gerade wenn die Arbitragekosten gering und die Transparenz hoch sind. Eine Alternative wäre die Durchsetzung einheitlicher Preise.
Egal, ich respektiere Deine Meinung. Ich fahr trotzdem (gerne) weiter Polo. ;-)

Kleinwagen in Deutschland

Was machst Du, wenn Du am Ende der Wertschöpfungskette stehst und Deine Perspektive bei HARTZ IV und einem 1 Euro Job endet?

Zumindest bei VW scheint man ja langsam umzudenken.......

Volkswagen plant Billigmodell

© Rainer Jensen/DPA Bild-Zoom-FunktionPostkarte-Sende-Funktion
Dunkle Wolken über dem Volkswagen-Gebäude. Die Wolfsburger haben Absatzschwierigkeiten

Volkswagen denkt einem Zeitungsbericht zufolge über den Bau eines Billigmodells in Deutschland nach. Erschwingliche Autos für den Massengeschmack sind das Ziel.

"Ein Einstiegsmodell für 8000 bis 10.000 Euro wie der Fox aus Brasilien kann auch in Deutschland vom Band laufen", sagte ein ranghoher Konzernmanager von Europas größter Autobauer Volkswagen der "Bild"-Zeitung. Konkrete Planungen gebe es aber derzeit noch nicht, hieß es weiter. Im Vorstand herrsche die Überzeugung, dass ein solcher Kleinwagen nur zum Sondertarif des Modells "5000 x 5000" mit einem Basislohn von rund 2550 Euro im Monat gebaut werden könne. Auf der Basis dieser speziellen Tarifvereinbarung hat VW das Modell Touran gebaut.

Ein Konzernsprecher sagte dazu: "Richtig ist, dass wir den Fox in Brasilien bauen. Und dabei wird es bleiben." Zu künftigen Produkt-Planungen äußere man sich grundsätzlich nicht. Im Übrigen sei es Ziel des Konzerns, die "Kosten zu senken, um Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern".

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Nach dem nur mäßigen Erfolg seines Oberklassemodells Phaeton hatte VW Anfang des Monats neue Töne bei seiner Ausrichtung angeschlagen und seine Rolle als Hersteller von erschwinglichen Autos für den Massengeschmack hervorgehoben.

Dies ist ein Artikel der Nachrichtenagentur Reuters, also durchaus seriös.
Wenn ich mir das Marketing-Geblubber meiner "Vorschreiber" anschaue, dann wird mir schon klar, warum wir heute mit dem Standort Deutschland ein Problem haben. Marketing hin oder her, letztlich hat es mit der Frage, ob man einen Kleinwagen in Deutschland produzieren kann (an dem beide Seiten letztlich verdienen) nichts zu tun!!! Gerade dieses Marketing-Geblubber und andere Theorien sogenannter Wirtschaftstheortiker sind die Ursache für einige Probleme unseres Wirtschaftsstandortes!

Bachgauman

Vielleicht mache ich besser noch ein paar Angaben zu meiner Person.

Ich arbeite als Chemie-Ingenieur in einem großen dt. Chemiekonzern (Forschungsbereich). Ständig finden dort irgendwelche Umorganisationen statt, die mittlerweile schon niemand mehr versteht. Das mittlere Management ist nur noch damit beschäftigt, irgendwelche Hirngespinsten nachzujagen,die man dann irgendwie nach ganz oben verkaufen kann (es lebe der Shareholder-Value). Persönliche Profilierungssucht und das Karrieredenken einzelner Mitarbeiter ist wichtiger als das Wohl des Unternehmens. Ständig wird eine neue Kuh durch das Dorf getrieben und die Folgen hat das normale Personal auszubaden. Irgendwie funktioniert das ganze Unternehmen noch, aber man fragt sich wie (obwohl wirtschaftlich gesehen keine Probleme existieren) und warum? Man ist eifrig dabei das Unternehmen immer "effizienter" zu führen - tatsächlich feuert man aber nur das eh schon arg gebeutelte Bodenpersonal (Putzfrauen, Lagerpersonal, Laboranten,...). Der Wasserkopf wächst und wächst und wächst.............................................................(wir reden hier von Jahresgehälter ab 200 000 Euro!!! / solche Leute können dann wochenlang über die hohen Stundenlöhne einer Putzfrau nachdenken --> 5-6 Euro pro Stunde!!).
Und dann behaupten ein paar Deppen die Lohnkosten sind zu hoch und mit 40 h - Verzicht auf Weihnachts- und Urlaubsgeld würde es besser gehen, würden Arbeitsplätze geschaffen!!!

Schrempp von Daimler-Chrysler hat in den letzten Jahren 40% des Unternehmenswertes in den Sand gesetzt - gleichzeitig hat er seinen Gehalt um 100% erhöht!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Dieser Mann hat schon als Manager der Deutschen Aerospace nicht gerade geglänzt!!!!
Naja, da hat mal einer ein Buch geschrieben - wie lautete der Titel nochmals? Ich glaube, das Buch hieß " Nieten in Nadelstreifen."

Re: Kleinwagen in Deutschland

Du magst es "Marketing-Geblubber" nennen. Wie ich bereits sagte: ich akzeptiere DEINE Meinung und habe lediglich versucht, das Ganze aus einem anderen Blickwinkel zu beleuchten und dabei sachlich zu bleiben. Dass Theorie und Praxis manchmal divergieren, ist mir auch klar. Es gibt immer zwei Seiten der Medaille, und ich wehre mich gegen die Einstellung, dass die Manager nur auf weichen Ledersesseln sitzen und darüber nachdenken, wie sie möglichst vielen kleinen Menschen an's Bein pinkeln können. (Sorry, die Ausdrucksweise!!) Wie bereits erwähnt, ist es nicht damit getan "Billig-Autos" zu produzieren. Wenn z.B. durch einen Image-Verlust (die nicht so einfach wieder ausgebügelt werden können) die Absatzzahlen sinken, nutzt der Versuch auch nichts. Denn dann kannst Du unter Umständen gleich ein ganzes Werk schließen. Ich denke, jeder von uns sieht das Problem unter einem anderen Gesichtspunkt.
Im übrigen steht im Artikel auch nur, dass darüber nachgedacht wird. Vielleicht können wir uns auf der Mitte treffen?!
VG, PII

P.S.: Und zu den "Nieten in Nadelstreifen". Ich kenne sowohl "Nieten in Nadelstreifen" als auch "Nieten im Blaumann".

Zitat:

Original geschrieben von bachgauman


Was machst Du, wenn Du am Ende der Wertschöpfungskette stehst und Deine Perspektive bei HARTZ IV und einem 1 Euro Job endet?

Zumindest bei VW scheint man ja langsam umzudenken.......

Volkswagen plant Billigmodell

© Rainer Jensen/DPA Bild-Zoom-FunktionPostkarte-Sende-Funktion
Dunkle Wolken über dem Volkswagen-Gebäude. Die Wolfsburger haben Absatzschwierigkeiten

Volkswagen denkt einem Zeitungsbericht zufolge über den Bau eines Billigmodells in Deutschland nach. Erschwingliche Autos für den Massengeschmack sind das Ziel.

"Ein Einstiegsmodell für 8000 bis 10.000 Euro wie der Fox aus Brasilien kann auch in Deutschland vom Band laufen", sagte ein ranghoher Konzernmanager von Europas größter Autobauer Volkswagen der "Bild"-Zeitung. Konkrete Planungen gebe es aber derzeit noch nicht, hieß es weiter. Im Vorstand herrsche die Überzeugung, dass ein solcher Kleinwagen nur zum Sondertarif des Modells "5000 x 5000" mit einem Basislohn von rund 2550 Euro im Monat gebaut werden könne. Auf der Basis dieser speziellen Tarifvereinbarung hat VW das Modell Touran gebaut.

Ein Konzernsprecher sagte dazu: "Richtig ist, dass wir den Fox in Brasilien bauen. Und dabei wird es bleiben." Zu künftigen Produkt-Planungen äußere man sich grundsätzlich nicht. Im Übrigen sei es Ziel des Konzerns, die "Kosten zu senken, um Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern".

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Nach dem nur mäßigen Erfolg seines Oberklassemodells Phaeton hatte VW Anfang des Monats neue Töne bei seiner Ausrichtung angeschlagen und seine Rolle als Hersteller von erschwinglichen Autos für den Massengeschmack hervorgehoben.

Dies ist ein Artikel der Nachrichtenagentur Reuters, also durchaus seriös.
Wenn ich mir das Marketing-Geblubber meiner "Vorschreiber" anschaue, dann wird mir schon klar, warum wir heute mit dem Standort Deutschland ein Problem haben. Marketing hin oder her, letztlich hat es mit der Frage, ob man einen Kleinwagen in Deutschland produzieren kann (an dem beide Seiten letztlich verdienen) nichts zu tun!!! Gerade dieses Marketing-Geblubber und andere Theorien sogenannter Wirtschaftstheortiker sind die Ursache für einige Probleme unseres Wirtschaftsstandortes!

Bachgauman

Vielleicht mache ich besser noch ein paar Angaben zu meiner Person.

Ich arbeite als Chemie-Ingenieur in einem großen dt. Chemiekonzern (Forschungsbereich). Ständig finden dort irgendwelche Umorganisationen statt, die mittlerweile schon niemand mehr versteht. Das mittlere Management ist nur noch damit beschäftigt, irgendwelche Hirngespinsten nachzujagen,die man dann irgendwie nach ganz oben verkaufen kann (es lebe der Shareholder-Value). Persönliche Profilierungssucht und das Karrieredenken einzelner Mitarbeiter ist wichtiger als das Wohl des Unternehmens. Ständig wird eine neue Kuh durch das Dorf getrieben und die Folgen hat das normale Personal auszubaden. Irgendwie funktioniert das ganze Unternehmen noch, aber man fragt sich wie (obwohl wirtschaftlich gesehen keine Probleme existieren) und warum? Man ist eifrig dabei das Unternehmen immer "effizienter" zu führen - tatsächlich feuert man aber nur das eh schon arg gebeutelte Bodenpersonal (Putzfrauen, Lagerpersonal, Laboranten,...). Der Wasserkopf wächst und wächst und wächst.............................................................(wir reden hier von Jahresgehälter ab 200 000 Euro!!! / solche Leute können dann wochenlang über die hohen Stundenlöhne einer Putzfrau nachdenken --> 5-6 Euro pro Stunde!!).
Und dann behaupten ein paar Deppen die Lohnkosten sind zu hoch und mit 40 h - Verzicht auf Weihnachts- und Urlaubsgeld würde es besser gehen, würden Arbeitsplätze geschaffen!!!

Schrempp von Daimler-Chrysler hat in den letzten Jahren 40% des Unternehmenswertes in den Sand gesetzt - gleichzeitig hat er seinen Gehalt um 100% erhöht!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Dieser Mann hat schon als Manager der Deutschen Aerospace nicht gerade geglänzt!!!!
Naja, da hat mal einer ein Buch geschrieben - wie lautete der Titel nochmals? Ich glaube, das Buch hieß " Nieten in Nadelstreifen."

hallo @ all

@ bachgauman

stimme dir voll und ganz zu!
was man in diesem zusammenhang vieleicht noch erwähnen sollte ist,das jeder entlassene arbeiter (egal bei welcher firma) auch ein konsument und steuerzahler weniger ist.
im grunde schädigen die firmen mit entlassungen bzw. standortverlagerungen uns alle.
wenn ich ein auto kaufe,das in deutschland gebaut wird,sichere ich damit direkt arbeitsplätze,wärend das geld aus einem brasilianischen auto zwar dem konzern zufliest,aber keine auslastung auf den deutschen montagestrassen schafft!

@pollyII

da wäre noch eine technische sache.betrifft nicht nur dich,habe ich jetzt schon sehr oft hier im forum gesehen. 😉
so wie du die "zitieren" funktion benutzt,ist sie eigentlich nicht gedacht und mehr oder weniger nutzlos!macht das ganze nur sehr unübersichtlich und treibt den traffic nach oben.
bitte versteh das als konstruktive kritik,ist nicht persönlich gemeint,fiel mir nur grad auf! 🙂

gruss bernd

Ich fass es Nich!

Re: Keine Kleinwagen aus Deutschland!

Zitat:

Ein Golf aus Brüssel oder Bratislawa ist für mich ein Ausländer und in diesem Fall stelle ich den Golf auf eine Stufe mit einem Hyundai - denn in diesem Fall steht mir Brüssel oder Bratislawa so nahe wie Seoul! Aber zum Glück kann es ja jeder so halten, wie er will!

Bachgauman

Belgien, die Slowakei und Korea miteinander zu vergleichen ist wie Zwetschken mit Äpfel und Bananen zu vergleichen.

Kein Polo mehr aus deutscher Produktion?

Das glaube ich nicht. In der Firma in der ich arbeite, fahre ich unter anderem ab und an mal mit einem Polo 1.2, 5-TÜrer, Bj. 2006 herum. Dessen Fahrgestellnummer lautet "WVW..." Der erste Buchstabe der Fahrgestellnummer steht bei VW für den Produktionsstandort. Und "W" bedeutet Wolfsburg. Und das ist meiner Meinung nach ein deutscher Standort...

Das ist so nicht richtig.
Die stellen 1,2 und 3 der Fahrgestellnummer kennzeichnen den WMI
Beispiel: WVW = Volkswagen

Die Stellen 4,5 und 6 der Fahrgestellnummer sind Füllzeichen ohne Bedeutung
Beispiel: WVWZZZ

Die Stellen 7 und 8 der fahrgestellnummer kennzeichnen den Fahrzeugtyp
Beispiel: WVWZZZ1J

Die 9 Stelle der Fahrgestellnummer ist wieder ein Füllzeichen ohne Bedeutung
Beispiel: WVWZZZ1JZ

Die 10 Stelle der Fahrgestellnummer kennzeichnet das Modelljahr
Beispiel: WVWZZZ1JZX

Die 11 Stelle der Fahrgestellnummer kennzeichnet das Herstellerwerk
Beispiel WVWZZZ1JZX W = Wolfsburg
A = Ingolstadt
A = Pacheco ( Argentinien )
B = Brüssel
C = Taipeh
C= SB Cambo Werk 4 ( Brasilien )
D = Bratislava
D = Ipiranga ( Brasilien )
E = Emden
F = Resende ( Brasilien )
H = Hannover
J = Jakarta
K = Osnabrück ( Karmann Werk )
L = Leipzig
M = Puebla ( Mexico )
N = Neckarsulm
N = Mlada / Boleslaw ( Tschechien )
P = Anchieta ( Brasilien)
P = Mosel seit 1992
R = Matorell ( Spanien ) ab 1996 ( Seat )
R = Resende ( Brasilien )
S = Salzgitter
T = Sarajewo bis 1994
T = Taubate
T = Kvasiny ( Tschechien ) ab 1997 Skoda
U = Uitenhage ( Südafrika ) ab 1998
V = Westmoreland ( USA ) 1997 - 1989
V = Palmela ( Portugal ) ab 1994 ( Auto Europa )
W = Wolfsburg
X = Poznan ( Polen ) ab 1995
Y = Navara / Pamplona ( Spanien )
Z = Zuffenhausen
Z = Ukraine ab 2005
0 = Mlada / Boleslav ( Tschechien )
0 = Anchieta ( Brasilien ) VW 9N
1 = Gyoer ( Ungarn

Gruß
🙂

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