Kein Ölwechsel mehr notwendig?
Hallo!
Gestern schalte ich zur Abwechslung mal wieder die Glotze ein und bin promt auf dem ZDF WISO Beitrag hängen geblieben, bei dem es darum ging, dass man mit modernen Ölen und Motoren angeblich keine Ölwechsel mehr machen muss.
U.a. wurden verschiedene Fahrzeugbesitzer und Werkstattbetreiber dazu interviewt. Ein E-Daimler Fahrer z.B. schubbste seine Huddel jede Woche von D nach I und hatte bis kurz vor 300000 km alle Ölwechsel bei Daimler planmäßig durchführen lassen, danach hat er einmal ein Loglife Öl einfüllen lassen, von einem Abfüller, der eine zehnjährige Garantie über eine große und renommierte Versicherungsgruppe auf sein Öl ausstellt und hat jetzt mit knapp 400000 km seit dem keinen Wechsel mehr gehabt.
Dann noch ein Fiat Ducato Fahrer, der seit 1997 kein Öl mehr gewechselt hat und ein Pistenraupenbesitzer, der 500000 km lang nicht gewechselt hat.
Angeblich halten moderne Öle alle mindestens 100000 km und nicht blos, 15 o. 30 TKM, wie von der Autoindustrie vorgeschrieben.
Autoindustrie und Mineralölwirtschaft wollten sich nicht dazu äußern, die Lobby der Werkstattbetreiber gab aber zu, dass die jährlichen Ölwechsel mehr oder weniger Geldmacherei sind.
Ich selbst habe die 60 € p.a. für einen Ölwechsel beim FOH gerade noch übrig und werde es auch weiterhin einmal im Jahr machen lassen, weil ich das Auto noch lange halten möchte aber interessant fande ich diese These trotzdem.
Wie steht Ihr dazu? Habt Ihr den Beitrag auch gesehen?
50 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von torjan
1x ...was ist das Problem mal einmal im Jahr das Auto durchchecken zu lassen. das Geheule hier ist ja teilweise nicht auszuhalten, als ob man für ne Inspektion nen Kredit aufnehmen müßte.
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Muß man natürlich nicht. Aber vor allem "muß" man erst gar keine machen (lassen)!
Unser deutsches Inspektionssystem ist für technisch völlig Uninteressierte oder Ahnungslose konzipiert, macht den Leuten ständig ein schlechtes Gewissen und bedeutet für die Werkstätten eine zuverlässig sprudelnde Geldquelle. Und darum geht es in erster Linie.
Das funktioniert zumindest solange die Leute überzeugt werden können, daß dies für die Sicherheit des Autos und sein Wohlergehen nötig ist. Was es nachweislich nicht ist.
Und das "Geheul" kommt immer von den Werkstätten, -über zu lange Service-Intervalle (Opel!) und zu wenig Kunden, die ihr Auto regelmäßig befingern lassen.
In den meisten anderen Ländern wird unser System als bizarr angesehen. Die machen zwar Ölwechsel, ansonsten aber beheben die Werkstätten nur Störungen bzw. wechseln Verschleißmaterial. Aus und Fertig. Frag mal z.B. in den USA nach Inspektionen und erklär denen was gemeint ist. Die schütteln nur den Kopf. 😉
MfG Walter
Zitat:
Original geschrieben von manni66
[...
...
Also Wearcheck sagt dazu:
... auch wurden bisher
lediglich sechs Ölproben aus unterschiedlichen Fahrzeugen für die Firma Lifetime analysiert. Dabei lieferte keine dieser
Analysen einen Beweis dafür, dass das Lifetime-Öl unkontrolliert und bedenkenlos über Jahre hinweg im Einsatz bleiben
kann.
____________________________________
Interessant. Es wurde aber auch nichts darüber gesagt, ob ein Beweis dafür gefunden wurde, daß das Öl gewechselt werden muß!
Die Formulierung ist saubere Dialektik: Das Nichtgefragte verneinen und das Gefragte mit Stillschweigen übergehen...😉
MfG Walter
Zitat:
Original geschrieben von Walter4
Also Wearcheck sagt dazu:Zitat:
Original geschrieben von manni66
[...
...... auch wurden bisher
lediglich sechs Ölproben aus unterschiedlichen Fahrzeugen für die Firma Lifetime analysiert. Dabei lieferte keine dieser
Analysen einen Beweis dafür, dass das Lifetime-Öl unkontrolliert und bedenkenlos über Jahre hinweg im Einsatz bleiben
kann.
____________________________________Interessant. Es wurde aber auch nichts darüber gesagt, ob ein Beweis dafür gefunden wurde, daß das Öl gewechselt werden muß!
Die Formulierung ist saubere Dialektik: Das Nichtgefragte verneinen und das Gefragte mit Stillschweigen übergehen...😉
MfG Walter
Ob das Öl gewechselt werden musste oder nicht ist eigentlich vollkommen egal. Die Firma Wearcheck kann die These des ZDF-Beitrags so pauschal nicht bestätgen (was aber in dem Beitrag wohl mehr oder weniger behauptet wird). Sie zu widerlegen war ja nicht ihre Aufgabe und Wearcheck behauptet auch nicht, das sie widerlegt sei.
Lars
Zitat:
Original geschrieben von stbufraba
Im Bericht, der über die ZDFmediathek abrufbar ist, ist von umgerechnet 500.000 km bei der Pistenraupe die Rede. Eigentlich haben die Dinger ja Betriebsstundenzähler. 😮
Da hat aber jemand nochmals nachgehakt 😉 Habe mir auch mal das Video gegeben.
- Wie stbufraba schreibt, handelt es sich umgerechnet um eine Laufleistung von 500.000km. Jedoch ist die Frage, wie man das umrechnet. Auf PKW- oder LKW-Niveau + erschwerte Betirebsbedingungen hochgerechnet etc. Darauf möcht ich gar nicht genauer eingehen. Eine Laufleistung von 500.000km ist natürlich keine Seltenheit...siehe Fernverkehr...Busverkehr. Aber nicht ohne Ölwechsel! (Ok..rein theoretisch schon, wenn man dafür alle 2 Wochen irgendwas reparieren muß, weil was im Arsch ist)
- Der Pistenraupenfahrer/besitzer kann mit mit den Fingern und Augen beurteilen, ob das Öl noch ok ist. Geil..so eine Fähigkeit möchte ich auch mal haben. Ok...bei so ner alten Rumpel mag das vielleicht ja noch gehen....aber trotzdem
- noch besser ist die Aussage, dass jeden Sommer der Ölfilter gewechselt wird, und jediglich da, dann ein halber Liter Motoröl ergänzt wird, welcher mit den Filterwechsel verloren geht. Alles klar. Der alte Klapperer fährt eine ganze Session durch und verbraucht dabei noch nicht mal einen Tropfen Öl. Und dass bei einen Motor, welcher schätzungsweiße den technischen Stand vor mindestens 15 Jahren hat...und das noch bei der Laufleistung....tzzz Dichten die alle 3 Jahre den Motor neu ab...Kolbenringe etc. und füllen dann wieder das alte Öl ein? Wohl kaum
- Frag mich nur, was billiger kommt....regelmäßige Ölwechsel oder mal eine Bergung von so einen Pistenbulli auf der Piste. Vielleicht noch wenns was zerreist und sich das Öl in die Natur verflüchtigt. Da bleibt nebenbei noch die Frage, ob Pistenbullis nicht sogar biologisch abbaubare Öle verwenden müssen, wie es bei Landwirtschaftlichen, Baufahrzeugen, etc. empfolen oder gar Vorgeschrieben ist.
- Und warum wird bei einen so teuren Gerät am Öl gespart? Im Verlgeich zu den anderen Wartungskosten reißen es die paar Liter Öl auch nicht mehr raus.
Zu den Ducato-Fahrer:
- 180.000km ohne Ölwechsel oder Filterwechsel oder Ergänzung des Motoröls (da der Fahrer seit der Laufleistung aussagt, dass er NICHTS mehr gemacht hat)
- bei 180.000 ohne Filterwechsel würde ich mir mal überlegen, ob der Filter seiner Aufgabe überhaupt noch nachkommen kann (die Fremdkörper/Verschmutzungen aus den Motoröl herauszufiltern). Was nützt es denn, wenn der Filter zu ist, und das Öl dann über den Ölfilterbypass geht? Relativ wenig. Das Öl kann noch so gut sein...aber ist es ungefiltert und verschmutzt, bringts das auch nicht wirklich. Zumal sowieso keine 100%ige Filertung/Reinigung des Öles durch den Ölfilter möglich ist!!! Wie kann man denn nur so bekloppt sein? Nur solche Leute haben bekanntlich mehr Glück, als Verstand
- Auch hierbei stellt sich die Frage, wie eine so alte Möhre nach 180.000km kein Motoröl braucht?
-
Zitat:
"Soll ich ehrlich sein? Ich habe mich um das Auto überhaupt nicht gekümmert"
Nun zu den Mercedesfahrer:
- Ich gehe mal stark davon aus, dass es sich um einen Diesel, ergo CDI handelt. Dieser Motor ist nicht mit den beiden anderen zu vergleichen, da das Motoröl einer höhreren Beanspruchung ausgesetzt wird.
- Auch dieser Herr, hält es anscheiennd nciht für notwenig, den Filter zu tauschen ---> mehr Glück als Verstand
Zum Thema Mercedes: War hier nicht mal vor längeren mal jemand von Mercedes hier, welcher mit Ölen zu tun hatte? Glaub ich einen Thread wo es um Ölzusätze ging, war ein sehr auffällig guter Beitrag zu lesen.
Vielelicht sagt derjenige vielleicht nochmal was dazu?
Aber nun zu einen anderen Punkt:
Es wird davon gesprochen, dass es eine Garantie von der Allianz gibt. Mich würde da mal das Kleingedruckte interessieren.
Weil wenn es so ist, wie gesagt wird, bin ich der nächste, der sich so ein Öl einfüllen lässt. Und wenn der Motor freckt....na und? gibts halt kostenlos nen neuen 🙂
Dies ist der einzigste Grund, warum ich vielleicht das Handeln der gezeigten Personen nachvollziehen kann...wenn es aber auch wirklich so ist.
Ich gehe aber auch mal davon aus, dass der Filterwechsel und Kontrolle des Ölstands nach wie vor vorgeschrieben ist....schade eigentlich 🙂
MfG
W!ldsau
Ps: Ich habe noch nicht mal nen Kugelschreiber von einen Ölkonzern bekommen...geschweige denn Werkzeug 😛
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Zitat:
Original geschrieben von Walter4
In den meisten anderen Ländern wird unser System als bizarr angesehen. Die machen zwar Ölwechsel, ansonsten aber beheben die Werkstätten nur Störungen bzw. wechseln Verschleißmaterial. Aus und Fertig. Frag mal z.B. in den USA nach Inspektionen und erklär denen was gemeint ist. Die schütteln nur den Kopf. 😉
MfG Walter
Dafür sind die Schüsseln dort aber teilweise auch in einem Zustand, dass es einem graut. Wenn ich dort mit Taxis gefahren bin, war ich jedesmal froh, dass wir das Ziel ohne den Verlust von Fahrwerksteilen erreicht haben.
Und BTW: Zum Wechseln des Öls und von Verschleißteilen muss man auch dort in die Werkstatt zu einem regelmäßigen Termin. Oder meinst Du, die Hausfrau aus Arizona weiß, wann ihre Bremsbeläge fertig sind oder wechselt das Öl mal eben selber?
Gruß
Michael
Mein Vater hat bei seinem Passat 35i seit 140tkm auch nie das Öl gewechselt. Das Ende vom Lied ist extremer Ölverbrauch. Tja, selber schuld. Ab und an mal nen Ölwechsel und er hätte sich das häufige Nachfüllen sparen können. Ist eben die Frage was am Ende billiger kommt: Alle 20.000km für 30€ nen Wechsel selber machen oder alle 5000km 1 Liter Öl zu verbrennen...