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KE Jetronic mit sequentieller LPG Anlage?
Hallo an die erfahrenen LPG Leute,
ich habe die Möglichkeit einen 500 Benz mit M117 Motor und Kat günstig zu bekommen, hier habe ich noch eine Landirenzo Omegas für V8 liegen, die ich dort gern verbauen lassen würde, der Benz hat eine KE Jetronic ist die mit der Gasanlage kompatibel?
Ich würde mich über eine fundierte Antwort freuen!
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@ciwa schrieb am 4. Mai 2015 um 16:49:51 Uhr:
Hessen scheint generell speziell zu sein was Gasanlagen angeht :) . Gibt es hier eigentlich Selbstumrüster aus Hessen?
Nö, das hat mit Hessen weniger zu tun, das ist allgemein so.
Einige scheinen noch verwöhnt zu sein von Tüv-Abnahme ohne Fahrzeug oder Besprechung am Biertisch.
Das war einmal. Die geländegängigen TÜVler kleben Tüten, oder sind beurlaubt.
Früher hat man ja noch ungenau eintragen können um zu verschleiern, das geht jetzt auch nicht mehr.
Auch Selbstumrüstungen gehen in Hessen, nur nicht mit Wurftechnik, da sind die Jungs durch exellente Einbauten etwas verwöhnt..
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19 Antworten
Ich hatte am WE das vergnügen in Hessen 2 "professionell" eingebaute Anlagen zu bestaunen. Bilder zu veröffentlichen wäre geschäftsschädigend (Verdampferanlagen). Also die Diskussion ist müßig.
Gruß
Ciwa
Zur Frage des TE: Ja, es gibt noch jede Menge Venturis (geregelt und ungeregelt) und auch teilsequentielle Anlagen zu kaufen. Gerade für ältere Modelle mit Monojet oder Vergaser geht's ja gar nicht anders.
Mit einer geregelten Venturi bleibt in jedem Fall die originale Abgaseinstufung erhalten. Verbesserung ist normalerweise nicht so ohne weiteres möglich (geht aber auch, wenn man z.B: einen KLR gleich mit einbaut - Golf II war da immer ein typischer Kandidat).
Bei teilsequentiellen Anlagen kommt es sehr drauf an, welche Bauweise der Motor hat und ob man überhaupt vernünftig eine zylinderweise Einspritzung ohne massive verringerung der Ansaugquerschnitte hinbekommt (geht leider oft nur mit Sleeves). Manchmal ist es baulich teilsequentiell einfach ungünstiger lösbar als eine Venturi (welche leider einen etwas höheren Verbrauch hat).
Schau mal im Netz nach Oldtimernachrüstern oder einfach mit dem Stichwort Venturi... Momentan fallen mir ad hoc Stargas oder Zavoli als mögliche Kandidaten ein. Auch LOvato und Landirenzo haben früher gute Anlagen gebaut. Die meisten davon dürften heute auch noch eintragungsfähig sein. Bei teilsequentiellen Anlagen wird meist ein AGG gefordert, aber das ist für normale Fahrzuege aus den 90ern und 2000ern meist problemlos beibringbar. Frag einfach bei den Umrüstern mit Deinen Schlüsselnummern an!
Was grundsätzlich wichtig ist, ist die Qualifikation und Erfahrung (!!!) des Umrüsters. Bei Venturi oder ts-Anlagen muß man deutlich mehr Verständnis für den Motor aufbringen als bei den eher "dummen" sequentiellen Systemen heutiger Bauart. Vom Prinzip benötigen geregelte Venturis und ts-Anlagen fast immer eine eigene Programmierung passend zum Auto. Ist etwas komplizierter als plug&play und sich auf die Intelligenz des Auto-ECU und die Lambdasonde zu verlassen ;-)
Bei Venturis gibt es drei Arten:
1. die ganz einfache Variante für Fahrzueg ohne Kat - Verdampfer + Düsen(mischer)ring, fertig.
2. sogenannte vorgesteuerte, die man auch bei allen Fahrzuegen ohne Lambdasonde einsetzen kann. Die haben einen Stellmotor und eine kleine Elektronikbox, die mittels Abgasmessgerät programmiert wird (quasi ein eigenes, statisches Kennfeld). Diese Kennlinine benutzt die Anlage dann zum Regeln der Anlage nach Drehzahl. Ist nicht optimal (Lastanpassung paßt halt nur im programmierten Punkt), ist aber besser als reine Venturibeschickung ohne jedwede Regelung und Kontrolle. Wer die derzeit anbietet, weiß ich leider nicht. Wir suchen für einen T3 gerade selbst so ein Teil ;-/
3. geregelte Venturis, die die Lambdasonde des Autos nutzen und sich dann nach den Werten derselben einrichten. Auch dort ist eine Minielektronik dabei und das Abgasverhalten ebenso "gut" wie mit Benzin.
Danach kommt die ts-Anlage, die eigentlich funktioniert wie eine geregelte Venturi aber zylinderselektiv den jeweiligen Ansaugtrakt versorgt. Dadurch ist die Backfiregefahr geringer und die Versorgun auf allen Zylindern gleich gut (ein Problem von Venturis bei bestimmten Ansaugtraktgeometrien mit langen oder sehr ungleichmäßigen Wegen).
Was Du davon wählst hängt von der gewünschten Abgasstufe ab und vom Geldbeutel ;-)
Gruß
Roman
PS: Die meisten TÜV-Prüfstellen erlauben kein "Downgrading" der Abgaseinstufung durch eine Gasanlage. Autos mit Kat sind somit mit einer ungeregelten Venturi nicht gut bedient...bzw. nicht umtragungsfähig. Den Rest der Auflagen und Verbote regelt eh Deine lokale Prüfstelle - oder halt die, wo der jeweilige Umrüster verkehrt ;-) Letzteres halte ich in so einem Fall immer für die bessere Wahl.
Zitat:
1.
2.
3...........
Gruß
Roman
Hallo Roman,
vielen Dank für die kompetente Antwort, ich werde zur Tüv Station fahren und den Inschinör mal löchern damit ich später Rechtssicherheit habe.
Gib mal Rückinfo, wie's läuft! Das Thema wird langsam selten und "lebte" vorrangig in den frühen Jahren des Internets (als es noch newsgroups gab und BTX-Boards ;-) - ist also eher schlecht dokumentiert ;-(
Gruß
Roman
Zitat:
@RomanL schrieb am 5. Mai 2015 um 12:54:02 Uhr:
Gib mal Rückinfo, wie's läuft! Das Thema wird langsam selten und "lebte" vorrangig in den frühen Jahren des Internets (als es noch newsgroups gab und BTX-Boards ;-) - ist also eher schlecht dokumentiert ;-(
Gruß
Roman
Hallo Roman,
das mache ich gern, ich glaube das derzeit kein großes Interesse an Fahrzeugen mit LPG herrscht weil die Spritpreise unten sind und die Hersteller glücklicherweise immer sparsamere Motoren entwickeln.
Aber das wird nicht so bleiben, das hat uns die Vergangenheit gezeigt, und für Leute wie mich die auf urige V8 Joungtimer und US Boliden stehen gibt es keine Alternativen, außer den Strick oder das betreute Wohnen.