Kaufentscheidung T3 vs. T4

VW T3

Hallo,

habe lange gesucht nach Artikeln die sich mit dem direkten Vergleich beider Modelle befassen. Leider scheitern diese daran, dass der Fragensteller seine Frage nicht präzisiert und so keine direkten Vergleiche hinsichtlich Praxistauglichkeit, Motorisierung, Langlebigkeit gezogen werden können. Ich möchte meine hier einmal so präzise wie möglich stellen.

Ich fahre zur Zeit einen T4 Multivan den ich jedoch gerne gegen ein noch reisefreundlicheren VW Bus Variante tauschen möchte - konkret habe ich mich total in die Innen Einrichtung der Westfalia bzw. California Modelle als auch in das Aufstelldach verliebt.

Jetzt bin ich kurz davor entweder einen T3 Westfalia oder einen T4 California zu kaufen - habe hier auch zwei Angebote. Ich möchte nun beide so detailliert wie möglich gegenüberstellen und bin dann mal gespannt darauf was ihr dazu sagt.

Um einen der wichtigsten Punkte vorweg zu klären, was habe ich mit dem Auto vor und wie sind meine alltäglichen Umstände.

Ich brauche das Auto nicht unbedingt täglich ( benutze es oft eher nur aus Bequemlichkeit ). Ich wohne in keiner Großstadt. Ich muss weder oft über die Autobahn noch stehe ich oft im Stau. Ich mache gerne im Jahr kurze spontan Trips ins nahegelegene Umland und auch längere Outdoor / Camping Ausflüge mit ferneren Reisezielen wie Portugal, Skandinavien oder Kroatien. Ich bin kein Heizer. Kinder habe ich keine. Ich bin Schraub- und Handwerklich begabt.

VW T3 White Star ( California / Westfalia )
150.000 KM
Aufstelldach - Westfalia Einrichtung
1991
2,1 Ltr. WBX Motor ( Benziner ) 95 PS 3 Gang AUTOMATIK
Kein ersichtlicher Rost
Absoluter Top Zustand innen, sehr sauber, nichts abgegriffen, Dachzelt top
Keine Beulen oder Dellen/Beschädigungen ersichtlich Lack ist schön
Alles funktioniert
Import aus Kanada, NL Zulassung, 3. Hand
AHK, Markise, Fahrradträger
13.500 €

VW T4 California Weiss
223.000 KM
Aufstelldach - Westfalia Inneneinrichtung
1995
2,5 Liter 110 PS Benziner AUTOMATIK
Ein paar Lackschäden, Größere Delle in der Heckklappe
Innen sauber, Einrichtung guter Zustand
Lack muss aufbereitet werden, da sehr matt geworden
3. Hand DEU Zulassung
AHK
11.900 €

Hoffe ich konnte beide Fahrzeuge so gut es geht gegenüberstellen und ihr bekommt einen Gesamteindruck was ich damit vorhabe und auf was es bei mir ankommt.

Mich würde interessieren, welches Fahrzeug ist die geeignetere, bessere Wahl hinsichtlich der Daten und dem was ihr darüber wisst? Welches macht mich glücklicher? Welches ist wertstabiler? Welches würdet ihr kaufen und welches seht ihr letztendlich als Erstwahl?

Ich selber bin übrigens Liebhaber alter Dinge und somit mit dem Herzen beim T3, der mir einfach auch etwas gemütlicher vorkommt und mehr "Charakter" mitbringt - da ich jedoch auch T4 fahre, weiß ich um die Vorzüge dieses Modells. Bin hin und her gerissen.

Grüße

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@timmerlued schrieb am 18. Februar 2016 um 18:31:23 Uhr:



Zitat:

Ich werde mich einfach nur nicht von der "Neuer ist zuverlässiger.. " Argumentation beirren lassen, da es schlichtweg nicht stimmt. Ähnlich wie teurer schmeckt besser. Oder teurer hält länger. U never know...

Eine Frage hätte ich jedoch zu deinen SIEBEN T3 ... erstmal eine stolze Summe... waren diese denn allesamt auch von ihrer Beschaffenheit gut gepflegt, teuer und hatten super Substanzen? Also hast du da bspw. auch 1. Hand Fahrzeuge gefahren die keinerlei Verschleiß Anzeichen hatten. Oder waren es allesamt bspw. Schnapper oder Gelegenheiten die eher günstiger vom Preis waren ( mehrere Hände, Mängelliste, hier und da immer erstmal was zu schrauben ) - Das frage ich deshalb, weil ich es dann natürlich eher verstehen könnte, wenn du da solche Probleme mit gehabt hast. Keine Wertung - bloß eine Frage.

Beste Grüße und danke für deine Antwort!

Hey, grüß Dich

Erst mal ist aufschlußreich was Deine Gedankengänge zu dem T3 sind. Das hast du detailliert aufgedröselt und ich kann es nicht nur alles nachvollziehen sondern gehe in jedem Punkt mit.

Teurer ist nicht zwingend besser, eigentlich eine Binsenweisheit.

Aber trotzdem gilt bei diesen Spezies } lieber anfänglch mehr in ein besseres Auto diesen Typs investieren und sich freuen und dem schönen Bulli fahren Gefühl hingeben ..............als nach und nach sich immer mal wieder mit Mängeln 'rumärgern, da bleibt die Zuneigung früher oder später auf der Strecke und man schiebt Frust.

Zu Deiner Frage hier ein kleiner Excurs in die Vergangenheit bei mir................

Die ersten fünf T3 habe ich als Jahres- oder 2, bzw. 3 Jahre alte (oder junge) Gebrauchte erworben, jeweils mit geringen KM Leistungen. Bedeutet gutes Geld dafür gezahlt.
Über Gebühr anfällig waren sie alle nicht, und haben treu ihre Dienste geleistet.

Das waren allerdings alles Pritschenwagen, für meinen Handwerksbetrieb. Ich habe sie meistens 3-4 Jahre behalten und gefahren, selten über 100.000 km. in den 90ern hatte ich mal 3 Stück parallel, davon einen Syncro.

Serviceintervalle wurden eingehalten, bis auf einen, da hatte ich mal den Wechsel des Zahnriemens echt verpennt, was der Motor, nachdem das Mistvieh gerissen ist, mit einem kapitalen Schaden quittiert hat, instandsetzung belief sich auf ca 3500 - 4000 Deutsche. Gut, das war eigene Blödheit, kann man dem auto nicht anlasten.

Dann hatte ich einen schönen JX mit ca 56 TKM gekauft und mich gewundert das nacheinander aber auch sämtliche Simmerringe und Flachdichtungen die am motor verbaut waren sich vor Ihrem Ende verneigt haben und ich eigentlich einen Dichtungsdauerauftrag hätte vergeben können.

Bis klar wurde, das der Händler, wo gekauft doch glatt die 1 vor den schriftlich fixierten 56000 vergessen hatte😠.............................beweisen ließ sich das nicht, aber auch dafür konnte wieder der JX nichts.

Anlaß für negative Heiterkeit bot mehrfach das kühlsystem, wie schon beschrieben. Eine Sch.... konstruktion. Dann das legendäre Rührschaltgetriebe, auweia........... ging mit heiterem Gängeraten und suchen einher.

Der sechste T3 war ein Bundeswehrbus, gekauft 2008 aus reiner Liebhaberei , weil mir nach Jahren Abstinenz mal wieder der Sinn nach so einem stand. Mit ca 67000 Original KM im Super Zustand mit einer schönen Verkaufslackierung versehen in DAF blau, ich konnte nicht widerstehen für 3400 europäische von Privat erworben.
Habe dort die bei der BW obligaten gelben Plastikstühle vorn gegen neuwertige Pilotsitze aus einem Caravelle Carat getauscht, sehr teuer weil kaum noch zu bekommen, aber jeden Euro wert. Man sitzt himmlisch darin.
Da kommt dann wirklich Bullifeeling pur auf, man gleitet langsam durch die Lande . Dabei vermittelt der hinten nagelnde Diesel das man selbst keineswegs langsam, aber alle anderen fürchterlich hektisch unterwegs sind und ist so was von zufrieden.............das ist eins der Geheimnisse dieses autos.

Insofern kann ich hier die Ansätze von dem guten Vorredner überhaupt nicht unterschreiben.

Getrennt habe ich mich nach 4 Jahre weil der "heilige" Kantenrost raumfordernd um sich griff .

War halt nicht nachhaltig gut lackiert.

Dann der letzte T3 , wieder Pritsche mit dem JX Motor. KM = ca 63000 gekauft 2010, sowas gibts eigentlich gar nicht mehr. Der Motor war quietschlebendig, aber leider hat sich der Turbo kurzfristig verabschiedet, und das schlug mit ca 500 euro nur für das Teil zu buche, also austauschen und noch einige Nebenarbeiten, undichten kühlkreislauf reparieren (da war er wieder) , schaltgestänge einstellen, weil die Kulisse verschoben war, sämtliche
flüssigkeiten getauscht, nochmal ca 600 Euro.

Dann folgte eine ruhige Zeit.

Bis sich das Getriebe mit fiesen Kratzgeräuschen beim Rückwärtsgang zu Wort meldete. Zum heulen😰

Getriebtauschen ??? Für ca 1300 € ?? Nee ich nich mehr...............

also wieder verkauft in 2014.

So das war es , ich hoffe du bist nicht eingeschlafen.

Lass dich aber bloß nicht von all dem Negativen hier von mir beeinflussen. Trotz allem hat die Zuneigung zum T3 nicht gelitten, und ich hätte natürlich immer noch gern einen, aber die ständige Zuwendung, die er braucht kann und will ich nicht (mehr) leisten.

Noch zu den motoren: Leider sind die 3 Diesel alle zu schwach für die mind. 1,5 To schwere Karosse. einzig der JX verströmt den Willen zum Spurt, man erkauft sich das jedoch mit ständiger Angst um den Motor.

Wenn du die Spritkosten nicht scheust, bist du mit dem 95/98 PS Benziner gut bedient, der sorgt schon für angemessenen Vortrieb. Noch besser ist der 112 PS Motor, leider selten wie weiße Elefanten.

Sodenn, würd mich freuen, wenn du hier mal Deine endgültige Entscheidung darstellt.
Über den T4 schreib ich mal später ...............jetzt keinen Bock mehr 😁

Moinsen!

Wow, das ist ja mal ein HAMMER Beitrag. Danke für die absolut deutliche Ausführung deines Leidensweges ;-)

Ich kann anhand dieser Stories natürlich nachvollziehen dass du nun jenes Bild vom T3 zeichnest. Viel Erfahrung damit gemacht. Bei mehreren Autos kann man definitv eine Aussage treffen, also Dankeschön und NEIN ich bin nicht eingeschlafen ;-)

Leider sind deine Modelle durchweg andere gewesen, als jenes für das ich mich interessiere. Kann somit die Qualen GOTT SEI DANK nicht direkt auf mein Modell ummünzen und muss somit, so denke ich, nicht gleich mit dem selben übel rechnen.

Zu deinem letzten Statement kann ich mich nur unterhken und das greift auch meine Aussagen bzgl. der Geeignetheit von den schwachen Dieselmotoren gut auf - nämlich dass sie schlcuhtweg zu schwach sind um diese großen und schweren Särge mit ordentlich Dampf zu versorgen. Kein Wunder dass sie schneller ausgereizt sind, schneller betagt, schnell einlaufen, kaputt gehen. Wenn man einen Motor immer am Limit treibt und das muss man ja zwangsläufig öfter machen bei diesen Dieseln, dann ist ein früher Motortod verständlich. Derartiges habe ich über die WBX Motoren noch nicht soooo häufig gelesen und das beruhigt mich. Klar haben sie andere Mängel aber die sind einfach anderer Natur.

Also ich habe mir einen angeschaut in Holland. Einen EZ 1991 Joker / Westfaliaausstattung .....called Vanagon ( Import aus Kanada ). Weiß. Toller Zustand. Wirklich. Erste Sahne. Innen wie neu. Kein Rost . Markise, Bike Rack on top...was will man mehr. Das ganze zu einem moderaten Preis und vergleichsweise wenigen Kilometern.

Hatte mich sofort verliebt und erfahren dass es sich um den 112er PS handelt. Natürlich weiß ich dass ein 2,1 Liter Benziner an der Tanke was mehr nimmt und auch mehr frisst auf der Strecke. Aber ... wir sprechen ja IN MEINEM FALL in erster Linie von einem Reise und SPASS Fahrzeug dass einem Freude bereiten soll, lange Begleiter ist bestenfalls im Wert nicht fällt. Nicht von einem Alltagsauto dass jeden Tag 100 Km über die Bahn gehetzt wird und einem die Haare vom Kopf frisst. Ergo sind die Kosten doch wirklich verschmerzbar. Selbst wenn man auf einer Urlaubsfahrt damit mehr Spritkosten hat... man spart ja nicht daran, sondern an dem tollen Fakt KEIN HOTEL bezahlen zu müssen - keinen Flug - keinen Transfer. Das alles, was viele andere Menschen ausgeben um überhauot erstmal anzukommen und eine Bleibe zu haben, entfällt ja. Daher mag ich gar nicht groß zwischen den Autos unterscheiden wenn man doch lieber mal den Vorteil gegenüber eines Otto Normal Hotel Flug Reise Urlaubs sieht. Hinzukommt dass man immer und überall mobil ist. Man kann eigtl nicht aufhören die Vorteile aufzuzählen....deshalb abschliessend...NEIN, ich scheue die Spritpreise nicht. 🙂

Und um den letzten Punkt aufzugreifen... selten wie weisse Elefanten.... ja genau das ist ein Grund mehr für mich hier zuzuschlagen. Den wenn etwas rar und grundsätzlich gefragt is... macht sich das gerne beim Wiederverkauf viele Jahre später positiv bemerkbar. Vor allem wenn die Kiste dann ein H trägt. Glaube ich mache damit erstmal nichts verkehrt und wenn doch... man kann sich ja noch immer davon trennen. OHNE Wertverlust. Risiko ... somit überschaubar ! 🙂

Beantwortet dann hoffentlich deine letzte Frage... ja es wird dieser Wagen! T3 Vanagon mit WBX 2,1 112 PS.

Beste Grüße und alles Gute 🙂

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Zitat:

@VW71H schrieb am 20. Februar 2016 um 10:11:17 Uhr:


Ich hatte vor meinem T5 jetzt auch schon den T3 und den T4.
Eigentlich ist ja hierzu schon fast alles gesagt worden. Nur eines fällt mir noch ein, was mir beim Umstieg vom T3 zum T4 sofort aufgefallen ist: der T3 hatte innen mehr Platz als der T4😉

Das ist mir auch sofort aufgefallen als ich mich rein gesetzt habe hinten..... Alleine wenn man die California Modelle unterscheidet.... beim T3 brauchst du zwei Tische damit vorne und hinten gegessen werden kann. Im T4 ist der Abstand von Rückbank und Vordersite viel geringer so dass ein zentraler Tisch genügt. Alleine das gibt genug Aufschluss über die besseren Platz Verhältnisse. Darüber hinaus ist die Einrichtung im T4 um weiten "Kälter" zu bezeichnen als die gemütliche T3 Innenausstattung mit oldschool Gardinen und dicken weichen "Furzsitzen"...

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