Kaufentscheidung T-Modell 7-Sitzer - welche Motorisierung?

Mercedes E-Klasse S210

Hallo Community 🙂

nach etwas mehr Recherche, auch im Hinblick dessen, dass gute 124er Kombis ordentlich viel Geld kosten und dennoch alt sind, habe ich mich dazu entschieden einen S210 zu kaufen.

Fast alle Rost und Kinderkrankheiten des W124 sind mir bekannt, jedoch ist der W210 für mich absolutes Neuland.

Sicherlich wurde die Frage schon oft gestellt, aber ich stelle sie einfach nochmal, wo mache ich mich bezüglich eines Kaufs kündig?

Hier meine Vorstellungen:

- ich fahre im Schnitt ~15-20tkm (je nachdem ob ein Urlaub hinzukommt) im Jahr, daher hatte ich überlegt mir direkt ein Fahrzeug welches auf LPG läuft zu kaufen, da das umrüsten locker mit 2500€ zu buche schlagen würde

- ich benötige einen 7-Sitzer, da es die Kombi LPG-7 Sitzer aber eher selten gibt, soll es ein LPG Fahrzeug sein, bei dem ich selbstständig die dritte Sitzreihe nachrüste (günstiger als auf LPG nachzurüsten).

- das Fahrzeug soll um die ~2500-3000€ kosten, da ich plane nochmals ordentlich für diverse Arbeiten rein zu investieren (besser als einen für 5000€ zu kaufen wo angeblich dies und jenes gemacht wurde).

Welchen Motor mit welcher maximalen Laufleistung könnt ihr hier empfehlen? Ich wäre auch nicht abgeneigt mir einen Diesel zu kaufen, 170 PS sollten aber minimum drin sein. Mit 6 Personen und Gepäck (Urlaub) will ich ordentlich den Gotthardpass hoch kommen 😉

Hauptsorge ich der Rost und evtl. Elektronikprobleme, alles andere mechanische (Motor, Getriebe etc.) stellt soweit kein Problem da (Werkstatt und Bühne vorhanden).

Ich weiß, der Preis für die Anschaffung scheint relativ niedrig zu sein, aber der Markt geht ja schon teilweise für unter 1000€ für entsprechende T-Modelle los und für 6000€ gibts auch schon den W211....

Beste Antwort im Thema

Offen Frage, offene Antwort -- liest hier ja keiner mit ... 😉 😎 😁

Auf die Gefahr hin, den einen oder anderen langjährigen Forenten zu langweilen ... hier die Langfassung, irgendwie muss die Zeit ja bis zum F1-Grand-Prix überbrückt werden ... 😎

(Beim Editieren meiner Tippfehler wird mir bewusst, welch epische Länge dieser Beitrag erreicht hat -- also Vorsicht!!! 😎 )

Zum ersten Mercedes, einem handgeschalteten S210 E 220 T CDI Elegance aus 3/1999 (Vor-MOPF) mit 15.000 km auf dem Zähler kam ich, nachdem ich bei einem "Betriebsausflug" mit meinem damaligen Mitgesellschafter (ich war frischgebackener Vater, seit kurzem Unternehmer und hatte gerade nix zu tun) Autos schauen ging und bei der vom Verkäufer stolz präsentierten und sehr beeindruckenden Ladehöhle des T-Modells hängenblieb.

Nachdem ich mich so selbst als Kofferraumfetischist enttarnt und erkannt hatte, ging es nur mehr um die Finanzierung, ein passender Wagen (Sixt Mietwagenrückläufer) war rasch gefunden, sogar noch mit 1/2 Jahr Werksgarantie plus 2 Jahre Junge-Sterne-Garantie -- aber die Trauben hingen für mich damals sehr hoch. So soll es auch sein, was schwer zu erreichen ist, das begehrt man(n) noch mehr! In Form eines 3-Jahres-Leasings mit 30% Anzahlung und Vermittlung eines Käufers für meinen 100.000 km und 9 Jahre alten sowie arg verbeulten, aber rostfreien Audi 80 TD CD fand sich ein gangbarer Weg, wenngleich hart am Rand der Finanzierbarkeit.

Nach anfänglicher Begeisterung und trotz der unbestreitbar gestiegenen Lebensqualität der Familie bei Urlaubsreisen beschäftigte mich das Auto leider immer wieder mit recht gewöhnlichen Unzulänglichkeiten. Der örtliche MB-Fachbetrieb hat sich wirklich sehr um mich bemüht, so etwas war ich als VW/Audi-Kunde nicht gewohnt! Auch nachdem sie -- ich glaube 3x -- alle CanBus-Steuergeräte wegen allerlei elektronischen Auffälligkeiten bei großer Hitze ersetzt hatten, die Injektoren 2x wegen Leerlaufschütteln getauscht wurden, waren sie noch immer nett -- und nahmen beim Service mein Geld auch mit beiden Händen und glänzenden Augen.

Inzwischen florierte mein Unternehmen, sodass ich den Wagen aus dem Leasing vorzeitig herauskaufte und somit die ungeliebte -- weil hier in Österreich unverschämt teure -- Vollkaskoversicherung endlich kündigen konnte. Irgendwann fand ich -- vermutlich wieder aus temporärer Langeweile -- diese Seite hier, Motor-Talk.de. Da las ich viel und lernte, dass man den Zuheizer zur Standheizung aufrüsten könne.

Gesagt getan, um gutes Geld war es nun morgens warm im Auto, die Fernsteuerung per Pager war aber ein schmerzlich teurer Spaß, ein Anruf kostete knapp 10 Österreichische Schillinge, mehr als der verheizte Kraftstoff. Und auch die ab sofort "chronischen Startprobleme" wegen der schlechten Batterieladung im 210er zeichneten sich schon ab, da ich ab sofort des öfteren mit Startkabeln in der behandschuhten Hand angetroffen und als Stammkunde im Batterie-Fachgeschäft bekannt wurde. Irgendwann wurde das Pager-Netz zum Glück frech abgeschaltet und es wurde versucht, mir eine teure Fernsteuerung per Mobilfunk-Netz (vor GSM-Zeit) aufzuschwatzen, was ich zum Glück nicht machte, sondern auf einer einfachen (in der einmaligen Umrüstung noch weit teureren) Funkfernbedienung bestand -- und gut war's rückblickend, denn das damals benutzte Mobilfunknetz ist auch schon Geschichte, die Funkfernbedienung funktioniert noch heute.

Hin und wieder zeigte der Wagen noch immer seltsame Effekte, wie zB extrem starkes Motorschütteln nach dem Start, als ob er auf zwei Zylindern liefe. Abgestellt und neu gestartet, alles wieder wunderbar. Meist passierte das, wenn ich mal fremde Beifahrer im Wagen hatte ... Die üblichen Fehler eines T-Modells, die kaputte Zuziehhilfe und die recht früh ausgeschlagenen Haupttraggelenke sowie undichten, Luft ziehenden Treibstoffleitungen hatte ich dazu ebenso wie die bei 70.000 km "unerwartet früh" kaputten Glühstifte.

Es dauerte nicht lange, bis ich -- aufmerksam gemacht durch die ersten sehr kritischen Beiträge im Forum -- die ersten Rostblasen an der Rückwandtür entdeckte. Mercedes sanierte sofort, aber nur, damit es an den Kotflügeln vorn weiterging.

Auch Mercedes-Mitarbeiter selbst wussten damals noch nichts über das ganze sich abzeichnende Rostdrama. Gewarnt sprach ich meinen Annahmemeister, der war auch Chef des 20 Mitarbeiter kleinen Familienbetriebes war und ist, auf die Probleme an und er solle bitte ein Auge auf den Wagen haben. Die Anwort war immer "altersgemäß in gutem Zustand". Irgendwann mal ließ ich dann bei A.T.U die Winterräder montieren und konnte so den Wagen selber von unten sehen -- und mir blieb fast das Herz stehen: alles braun gesprenkelt, das kannte ich von meinem vollverzinkten Audi nicht. Bei Mercedes versuchte man das kleinzureden und versprach eine Unterbodenkonservierung.

Inzwischen, nach gut 2 Jahren, war aber die erste Liebe jedoch eh aufgebraucht, Geld war ausreichend vorhanden und die Nachteile des ersten CDIs mit Handschaltung (Bonanza-Effekt, ausgeprägte Brummigkeit unter 1.500 Touren) nervten mich mehr und mehr -- ich begann herumzustöbern, was denn ein besserer Nachfolger wäre, weil die MT-Beiträge auch erkennen ließen, dass sich mit MOPF auch im Punkt Rost vermutlich einiges gebessert habe, die MOPF waren ja schließlich immer die besseren Mercedes gewesen. So kann man sich auch in den Foren irren ...

Nach einigem Probefahren von 270 CDI und 320 CDI fand ich dann meinen verflossenen 320 CDI, ein T-Modell aus 5/2000 in Stuttgart Feuerbach, 3,5 Jahre alt mit nur 37.500 km auf der Uhr. In den Flieger gesetzt, den Wagen abgeholt und heimgebraust. Hier die örtlichen Steuern nachbezahlt, angemeldet und sehr großes Lebensglück empfunden!

Die Standheizungsaufrüstung wurde vom 220 CDI noch auf den 320 CDI noch umgebaut, die chronisch leere Batterie sollte mich auch dadurch in der Folge in den nächsten Jahren ebenso durch den Winter begleiten wie beim Vorgänger.

Alles war gut, bis er dann bei 42.000 km auf der Autobahn ausrollte, weil das Automatikgetriebe sich innerlich ziemlich aufgelöst hatte, es gab massiv Späne im ATF. Neues Getriebe auf 50% Junge-Sterne-Garantie, 50% Werkskulanz, alles wunderbar.

Nach und nach zeigte auch dieser Wagen ersten Rostbefal:. Radläufe vorn, Rückwandtür, Unterboden, Türrahmen ... überall gibt es los, der Wagen war keine 5 Jahre alt und Dauergast bei Mercedes. Alles wurde von Mercedes in Kulanz ohne Widerrede gemacht, fast überall kam der Rost aber wieder. Als man mir nach 6 Jahren sagte "das war's dann mit Kulanz, wir raten Ihnen ein anderes Auto bei uns zu kaufen" hatte ich mal genug von Mercedes und seinem Qualitätsverständnis.

Und ich wollte nicht schon wieder einen anderen Wagen um viel Geld kaufen und der 210er lief ja auf seine Weise wunderbar! Das gelassene Gleiten traf auch genau meinen Geschmack.

Mit Hilfe diverser Forenmitglieder "erkannte" ich (sprich: ich wurde verblendet und in falscher, unkluger Weise motiviert), dass man halt einfach dranbleiben müsse, günstiger Lacker, Mike Sander's aufs nackte Blech, Wertverlust gegen Aufwand gegenrechnen ... User DSD wurde zu dieser Zeit hier aktiv und "lobhudelte mich voll" ... auch Dirk E. kam irgendwann ebenso dazu wie andere "Lobhudler" ... ich wurde quasi einem Gehirnwäscheprogramm unterzogen -- alles natürlich auf Freiwilligkeit, der 210er becircte mich ja immer mit seiner stoischen Ruhe ... also wurde das Programm "Rettet den 210er" in Angriff genommen, anstatt sinnvollerweise den Notausgang zu wählen. (Immerhin blieb mir so ein früher 211er mit SBC erspart, hätte ich wieder eine E-Klasse erworben.) Andere User haben zu dieser Zeit längst dem 210er den Rücken gekehrt ...

Die zwischenzeiltich eingebrachte Klage gegen Daimler auf Rostinstandsetzung auf Basis der Mobilo-Life-Garantie erwies sich nach zwei Jahren Vorverfahrensdauer als nicht aussichtslos, aber doch als recht mühsam, denn das örtliche Landesgericht bezeichnete sich auch in der 2. Instanz als nicht zuständig, da ich als Konsument in Stuttgart gekauft hätte und Stuttgart nicht von sich aus die Anbahnung getätigt habe. Es gelte also deutsches Recht und es sei in Deutschland zu klagen.

Die Rechtsschutzversicherung fand das wunderbar und hätte mich auch weiterhin unterstützt, jedoch erschien mir der Zeithorizont und der allgemeine Aufwand im Vergleich zum inzwischen überschaubaren Restwert des Wagens nicht ganz passend. Dazugekommen wären noch Aufwände für mindestens zwei unabhängige Gutachten zum Zustand des Fahrzeuges und eine Instandsetzung auf Kredit, um -- im Falle des positiven Spruches -- die Kosten später eintreiben zu können. Andernfalls, bei Verfahrensfehlern oder negativem Spruch, wäre ich leider auf diesen Kosten sitzengeblieben. Aha, Vorsicht!

Auch steht das deutsche Rechssystem im Ruf, Klagen gegen Daimler nicht so konsumentenfreundlich wie hier in Österreich zu sehen und ich hätte sehr grundsäzliche Anklagen erheben müssen, um die ganzen Einschränkungen der Mibilo-Life Garantie auszuhebeln. Mein an sich gut abgesicherter Standpunkt war jener, dass Einschränkungen, die nirgendwo für den Endkunden einsehbar sind (O-Ton MB-Werkstatt: "Wir dürfen Ihnen die Unterlagen zu den Garantiebestimmungen nicht aushändigen"😉 auch keine Gültigkeit haben können und, dass die am Papier recht umfassend klingende Mobilo-Life Garantie ein wesentliches Kraufkriterium darstellt.

Die Liebe ging so weit, dass Lenkrad und Wählhebel in Polen neu beledert wurden und bei der Neulackierung die schon teilweise ausgefallene 3. Bremsleuchte nebst der chronisch mit Wackelkontakten gestraften Kennzeichenbeleuchtung gegen Neuteile ersetzt wurden. Der Fehler war: Ich hab nicht die ganze Tür ersetzen lassen. Hier kam es dann zum Running Joke des "Kamintürl's aus rostfreiem Blech", das soll dir User austriabenz erklären ... 😉

Die inzwischen blinden und von innen (!) beschlagenen Scheinwerfer mit denzerbröselnden Lampenfassungen wurden wie auch die "kontaktschwachen" Nebelscheinwerfer gegen Neuteile von Hella ersetzt, der Effekt war wirklich genial!

In den folgenden Jahren gab es sehr häufig Besuche in mehr oder weniger seriösen Betrieben, neben der jährlichen Wartung war zwei- bis viermal jährlich irgendwas zu reparieren. Wieder vom Traggelenk bis zur Zuziehhilfe der Rückwandtür alles, Glühstifte, Treibstoffleitungen, Zuheizer, Kardanwelle, Motorlager ... einfach alles. Meine Mercedes ließen einfach nichts aus.

Die Liebe wurde arg strapaziert, neben den "normalen" Reparaturen war ich auch mehrmals im Jahr beim Lackierer, es kam auch mal vor, dass wir bei Abholung nach einer lokalen Reparatur und Abnahme des Fahrzeuges "beim Kennerblick" ein neues, gut verstecktes Rostnest aufstöberten ... es war echt mühsam. Es gab kein Teil, das nicht im Zeitraffertempo korrodierte, man konnte den "Spinnennetzen" unter dem Lack fast beim Wachsen zusehen. Vom Vorderachsträger, der geschweißt werden musste, bis zum Heckbereich, wo man schon durchgreifen konnte, es machte dann irgendwann keinen Spaß mehr.

Aber er fuhr ja so schön, besser kann es doch gar nicht sein!

Angeblich, laut Foren-Meinung.

Parallel dazu erfuhren wir mit unserer A-Klasse, einem 168 MOPF in Langausführung als 170 CDI, den meine Frau sehr mochte, genau dasselbe Desaster. Neu gekauft entpuppte sich dieser als noch rostanfälliger als die ein Jahr ältere E-Klasse. Im Alter von 6,5 Jahre, als ich mich entschloss diese Karre gegen den Willen meiner Frau loszuwerden bevor die nächste Rostreparatur fällig sein würde und mit Kulanz nicht mehr zu rechnen war, waren die Türen 3x, die hinteren Radläufe 2x lackiert und die Motorhaube schon ersetzt worden. Der Unterboden sah aus wie ein bronzezeitliches Fundstück ...

Man muss dazu sagen, dass ich in einer Reihenhausanlage im "Speckgürtel" von Wien wohne, also schon ländlich mit gutem nachbarschaftlichen Kontakt, und aufgrund der Wohnungsdichte auch schon mit Parkplatzanlage, wo man sich mit den Nachbarn beim morgendlichen Run ins Büro regelmäßig-verlässlich trifft. Das hat soziale und wahrnehmungstechnische Konsequenzen!

Man grüßt sich im Schnee, die einen holen mit dicken Handschuhen den Eiskratzer aus dem Kofferraum, der andere (= ich) die Startkabel aus demselben, aber immerhin abgetauten Auto ... 🙂 😎 😉

Die einen steigen seit vielen Jahren gedankenlos in ihre preiswerten Mittelklasseautos ein und jammern bei Wartungskosten in Höhe von 350 Euro und, dass nach 8 Jahren die Bremsen "schon wieder" zu ersetzen seien, und ich hatte einen eigenen Kalender für die vielen Termine in den verschieden Fachbetrieben für Lack, Mechanik, Fett u.v.a.m.

Ja, sogar im Schiurlaub, teilweise mit denselben inzwischen eng befreundeten Nachbarn, setzte sich das 1:1 so fort: Die kurze Anfahrtstrecke vom Appartementhaus zum Liftparkplatz, so ca. 2 km, fuhren alle 5 Tage lang 2x bis 3x mit ihren Fords und Mazdas und Volvos einfach so, nur ich brauchte mit meinen beiden Mercedes jedesmal am 4. oder 5. Tag schon Starthilfe ... unter diesen Bedingungen (-15°) -- und das auch ganz ohne Standheizung. Echt super, Mercedes!

Das baut dann doch über die Jahre einen gewissen Leidensdruck auf.

Ungeschützt durch die nicht vorhandene Anonymität einer geschlossenen Garage oder der großen Stadt begann ich grüblerisch zu werden. Ist meine Fahrzeugwahl, zwar emotional stark begründet, auch wirklich klug? Sind meine Mitmenschen arm, weil Mercedes-los oder sogar -- zumindest automobil betrachtet -- recht glücklich, weil ziemlich problemlos Mercedes-los???

Egal, eine Alternative für die A-Klasse musste her.

Erster Plan: Frau kriegt einen neuen Golf, den mag sie (warum auch immer), ich fahr den 210er bis er auseinanderfällt, dann eben etwas anderes, ich liebe ihn ja. Herumgeguckt, erstaunlich, was so ein kleiner Golf kostet! Kriegt man ja schon ein richtiges Auto auch dafür!

Zweiter Plan: Frau kriegt einen neues Auto, einen Nachfolger für die E-Klasse und ich übernehm den dann, wenn die E-Klasse wirklich am Ende ist, dann kommt der Golf für sie. Es wird in einigen Autos probegesessen und auch probegefahren, vom Ford Mondeo über den Skoda Superb über Volvo V70 bis zum VW Passat, auch Mazda 6 und Toyota Avensis sind dabei, Mercedes ist für mich kein Thema mehr, Audi und BMW gefallen nicht. Am meisten sprachen mich noch der Mondeo und der Superb an, ich dachte eine Weile darüber nach und verglich auch mit den vergleichsweise wahnwitzig teuren neuen 211ern, die im Forum ja spätestens ab der MOPF einen sehr guten Ruf genießen.

Die Wirtschaftskrise kam und plötzlich rasselten die Preise in den Keller. Nicht nur Ford gab hier 30% Rabatt auf Neuwagen ... auch Opel bekam man fast geschenkt, 35% Rabatt! Der sehr nützliche Vectra war leider ein schrecklich hässliches Auto, mit dem Nachfolger verhält es sich ja genau andersrum -- das ist ein lächerlicher Kofferraum mit dem Ladehindernis einer überfetten Stoßstange.

Durch Notwendigkeit war ich dann wieder einmal in meiner Mercedes-Stammwerkstatt und durch Zufall kam ich mit dem neuen, jungen Annahme-Mitarbeiter ins Gespräch, der sich sehr bemühte und sich als unglaublich kompetent erwies. Der mir nicht das Gefühl gab, ich sei Kunde, dem Problematisches vorenthalten und "verkauft" werden müsse, sondern der auf meine direkten Fragen plausible Antworten gab. Solche Kontakte sollte man pflegen! Ich geh mit ihm inzwischen regelmäßg Wandern und auch mal Radfahren ...

Er kannte meine Geschichte, war nie aufdringlich und sagte irgendwann bei einem der unzähligen Besuche auf mein Gefluche nur als Nebensatz: "Und ein 211er wär nix?" Ich: "Nie wieder ein Mercedes!" und schlage mir dabei auf die Brust. Er: "Der ist aber wirklich gut, die sehen wir nur zum Ölwechsel."

Es ging ein wenig Zeit ins Land, den Mercedes-Verkäufern stand gegen Ende des Jahres schon die Panik ins Gesicht geschrieben: Hier wurde so gut wie nichts im Oberklasse- und Luxussegment verkauft, zuletzt bekam ich Angebote mit 25% Rabatt auf einen 200 CDI, "Lagerware", den auslaufenden 211er. Ich fuhr mal spaßhalber Probe mit einem 200 CDI Automatik im T-Modell, gar nicht so übel. Erstaunlich gut sogar, sicher besser als ein Mondeo. Ehrlich gesagt, kaum schlechter als der 320 CDI ...

Und dann passierte es: Ich fand einen verrückten Käufer für die trotz Krise gefragte, weil kompakte und scheinbar kostengünstige, A-Klasse und konnte diese gut veräußern. Ersatz musste nun rasch her.

Einen 211er in München, den ich schon seit Wochen am Radar hatte, wurde nochmal preisreduziert, da rufe ich dort an, verhandle nochmal kurz (Antwort: "Bitte kommen's jetzt, ja, der Preis geht okay"😉 an und am übernächsten Tag fuhr ich mit meiner Frau und dickem Kuvert im Brusttascherl mit dem Zug nach München, das Auto abholen. Der Wagen stand im Schauraum, sah aus wie neu, war ein Jahr alt und hatte 23.500 km am Tachometer, davon stand er ein halbes Jahr im Schauraum -- und keiner wollte ihn: Angeblich zuviel Extras für den kleinen Sparefroh-Motor, am Markt vorbeikonfiguriert. Inklusive Werksgarantie und 2 Jahre Junge-Sterne-Garantie. Uns freute es, ein neuwertiges Auto zum halben Neupreis eingepackt und heimgebraust. Daheim haben wir dann die blaue Schutzfolie von der Chromschutzleiste im Kofferraum abgezogen ... 🙂

Die nächsten beiden Jahre zeigten, dass es ein guter, sogar ein sehr guter Kauf war: außer Ölwechsel war nämlich nix. Mein 🙂 hat den Wagen unten und innen und überall zum kleinen Preis mit Wachs unsterblich gemacht und das Volk (= Frau und Kinder) stimmte ab, womit auf Urlaub gefahren wird ... es war erstaunlicher Weise (Forenmeinung!) nie der ach so tolle 320 CDI. Kein einziges Mal (Realität!).

Auf diesen Fernfahrten nach Italien, Kroatien, Frankreich und Tschechien lernte ich den 211er schätzen. Ja, ein wenig hoppelig auf schlechten Straßen, aber auch angenehm fahraktiv und und sehr gutmütig in brenzligen Situationen. Tolle Bremsen, sanft dosierbar und trotzdem gut zupackend. Der kleine Diesel erstaunlich durchzugsstark und die Automatik ohne jeden Gummibandeffekt, der mich im 320 CDI schon immer nervte. Und leise, ja, der Vierzylinder 200 CDI im 211er läuft deutlich leiser als der Reihensechser 320 CDI im 210er, trotz neue Motorlager bei diesem.

Und kein Rost.

Null. Einfach nix.

Mit DSD blödelte ich hier im Forum herum, was das nächste Auto sein könnte. Er schrieb mal, dass der 211er ihn zwar kalt lasse, aber er ihn zumindest ansehnlich fände. Sein geliebter 210er hat eine seine ersten ernsthafteren Rostkrisen, ich suchte ihm halb im Spaß ein Nachfolgeauto heraus: ein 280 CDI Elegance T-Modell mit gutem Preis, Standheizung, AHK, 4-Zonen-Klima, Comand, Bi-Xenon und Sitzheizung mit Stoffsesseln, er mag ja kein Leder -- so wie ich. Er lehnte aber dankend ab.

Nachdem sich meine Hoffnungen langsam zerschlagen, dass mein 210er "irgendwann mal rundum konserviert und damit befriedet" ist, verliere ich die Lust auf weitere masochistische Erfahrungen genau in dem Moment, wo ich drei Wochen nach dem obligatorischen Lacker-Besuch schon wieder eine neue Roststelle finde, an einer Stelle, wo vor drei ganzen Wochen ganz sicher und zu 100% kein Rost zu sehen war. Drei Wochen für ein doch daumennagelgroßes Stück Rost unter dem Lack, das ist wirklich rekordverdächtig!

Ich wollte nimmer, es war jetzt einfach genug.

Genug von Rost, genug von undichten, vollgepampten Injektoren und luftsaugenden Treibstoffleitungen, genug von Starthilfe mit klammen Händen und rostigen, rumpelnden Bremsscheiben an der Hinterachse, genug von Demütigungen durch dieses Auto, das es einem einfach nicht dankte, dass man investiert und sich bemüht. Und daneben glitzert und funkelt still und heimlich das jüngere und absolut unproblematische Geschwisterchen und glänzt mich mit seinen Bi-Xenon-Projektionsscheinwerfern an ...

Bei der Suche nach automobilem Ersatz für meine Hassliebe sprang mir wieder genau der Wagen ins Auge, den ich für DSD herausgesucht hatte. Stand in Traunstein, in der Nähe zu Salzburg, für mich aus Ostösterreich sehr gut. 3,5 Jahre alt, unter 80.000 km, noch akzeptabel, 2 Jahre Junge-Sterne-Garantie, okay. Der Preis war gut, Wirtschaftskrise II sei Dank. Ein kurzes Telefonat reduzierte den Preis nochmal auf ein sehr attraktives Niveau und ich saß schon wieder mit dickem Kuvert und meiner Frau im Zug ...

Meinen supergepflegten und austherapierten Wagen hat dann übrigens nach längeren absolut erfolglosen bis frustrierenden Verkaufsversuchen (Nigeria, England, und manchem launischen Telefonat ["... warum tu ich das eigentlich, weiß doch, was der 210er für eine Laube ist ..."]) die Schwester meines MB-Annahmemeisters gekauft. Sie liebt ihn, der Bruder schaut drauf, der Wagen fährt noch immer und alle sind happy -- und er darf endlich rosten, so wie er es will, es wird da nichts mehr gemacht, er wird gefahren bis der TÜV sie scheidet. Ich kann da gar nicht hinsehen.

Gut, dass DSD diesen von mir empfohlenen Wagen dankend abgelehnt hat, unsere Bekanntschaft wäre auf eine harte Probe gestellt worden.

Dieser Wagen hat alle Register gezogen um mir zu beweisen, wie schwierig gutes Benehmen sein kann. In den ersten beiden Jahren war ich damit Stammgast beim 🙂, der ihm mit mir im Team unermüdlich alle Unarten ausgetrieben hat und wobei das halbe Auto durch Neuteile ersetzt wurde, 15.000 Euro gingen da rein, 15.000 Euro, die ich zum Glück nicht selbst bezahlen musste: Von der rasselnden Klimakompressorrolle bis zu den schlappen Gasdruckfedern der Rückwandtür, vom Getriebe und Wandler über Kardanwelle bis zur -- wieder mal -- defekten Zuziehhilfe der Rückwandtür wurde alles für mich gratis ersetzt. Das Klimabedienfeld ebenso wie der Heckscheibenwischermotor. Hilfreich war dabei der für mich einfache Vergleich mit seinem neuen alten Geschwisterchen, das nur 2 Wochen jünger ist.

So wurden mit Ausdauer alle Probleme saniert und diesem Patienten die Unarten ausgetrieben, nun läuft der Wagen so, wie er soll. Kleinigkeiten wie Glühstifte und Glühzeitendstufe musst ich zwar schon aus eigener Tasche bezahlen, das ist aber vergleichsweise Kleingeld.

Nun fahre ich mit Frau seit sechs Jahren und 90.000 km den 200 CDI und seit drei Jahren und 75.000 km den 280 CDI und maße mir ein Urteil, ein Fazit an, und es ist unter dem Strich ein sehr positives:

Der Wagen meiner Frau ist ein Volltreffer, da war praktisch noch nichts zu reparieren, Motor und 5G-Automatik kann man kaum verbessern. Mit der Leistungssteigerund ist der "kleine" unglaublich quirlig und ein Auto, das einem schnell ans Herz wächst. Beim Ausdrehen nicht richtig leise punktet er aber als sparsame wie durchzugsstarker Alltagsbegleiter.

Und ich fahre zumindest seit Ende der Garantie recht problemlos und komfortabel, die neue, auf Garantie getauschte 7G-Tronic schmeichelt sich ins Hirn, der V6-CDI zieht bärig und bleibt immer (!) leise, der Verbrauch ist ähnlich und man kann unglaublich gut cruisen, 1.100 Touren bei 75 km/h und man kann noch (vorsichtig) ohne Rückschaltung herausbeschleunigen -- ohne dass der Drezhahlmesser gleich hochgeht und eine seltsame Geräuschkulisse entsteht ("Gummibandeffekt"😉, weil die WÜK öffnet.

Bei beiden ist der Kofferraum praktisch gleich gut nutzbar wie beim Vorgänger, das knappere Raumangebot ist zumindest vorne nur eine Sache der Wahrnehmung und nicht messtechisch belegbar, hinten stört's meine Töchter nicht, wenn der Einstieg auch tatsächlich im Fußbereich etwas enger ist. Rost ist -- auch an den Bremsscheiben -- endlich ein Fremdwort und ich hab seit dem Fahrzeugwechsel keine Startkabel mehr gebraucht!

Endlich bin ich am Reihenhaus-Parkplatz auf der Siegerseite, endlich schaue ich den anderen zu, wie sie Schnee und Eis kratzen während ich in einen ferngesteuert-abgetauten Wagen einsteige und sogar noch (das ist jetzt neu!) problemlos starten kann! Die bessere Laderegelung verhilft sogar einer sechs Jahre alten einfachen Nassbatterie zu einer Perfomance, welche eine neue wie teure AGM-Batterie im 210er nie erbringen konnte!

Nebenbei kommt bei der Standheizung schon nach 5 Minuten heiße Luft aus den Düsen, wo man beim 210er für ein laues Lüfterl schon eine Viertelstunde heizen musste. Und die Lenkradheizung läst mich nun im Winter schnurren. Das Bi-Xenon-Licht ist großes Kino und das Comand NTG 2.5 ist noch fast auf Höhe der Zeit, lässt sich dank Festplatte simpel um unter 100 Euro mit Original-DVDs aktualisieren, Bluetooth-Freisprechen ist Serie. Der neue Zweiarm-Scheibenwischer punktet bei starkem Regen und die Gummis halten nun auch 2 Jahre statt einem halben, die Fächerwaschdüsen sind eine Wucht.

Natürlich wird auch hier und da was zu reparieren sein, sind ja keine Heiligen. Aber zumindest ist der elende Rost kein Thema mehr und die Autos sind moderner, die CDIs ausgereifter.

Und nun dürfen diese beiden Fahrzeuge im Alltag die Scharten auswetzen, die die beiden 210er und der 168er in meinem Leben und dem Familienvermögen hinterlassen haben. Schauen wir mal, ob sie das schaffen, einstweilen schaut's ganz gut aus.

Nun weißt du, Lou_Zypher, warum ich so ein zwiespältiges Verhältnis zu Mercedes habe: Weil ich weiß, wie groß der Unterschied zwischen Sollen und Können sein kann und wie belastend unerfüllte Versprechen sein können. Es nützt nichts, theoretisch das bessere Angebot zu haben, wenn es nicht erfüllt wird.

Und als zu mir selbst ehrlicher und guter Beobachter weiß ich, dass man mit einem gutem Mittelklassefahrzeug natürlich etwas "einfacher" unterwegs ist, aber auch praktisch ebenso gut, ebenso verlässlich und auf jeden Fall preiswerter und mit kleineren Sorgen ans Ziel kommt oder ankommen kann, dass man unter Umständen mit dem eigentlich "besseren" Auto auch genau das Gegenteil erleben darf.

Und komm mir bitte jetzt keiner mit der ach so tollen Mercedes-Qualität, das ist einfach lachhaft: Bei Daimler kocht man genauso mit Wasser wie anderswo und in meinem Bekanntenkreis erlebe ich absolut keine Kastastrophen mit den von mir immer wieder genannten Brot-und-Butter-Autos, ganz im Gegenteil.

Und genau aus diesem reichen Erfahrungsschatz empfehle ich Autokäufern immer einen möglichst deutlich jüngeren und bewährten Wagen gegenüber einem bewiesenermaßen problematischen und potenziell arg rostgefährdeten Auto, denn mein guter Ruf ist mir ein Anliegen. 🙂

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Auf die Gefahr hin, den einen oder anderen langjährigen Forenten zu langweilen ... hier die Langfassung, irgendwie muss die Zeit ja bis zum F1-Grand-Prix überbrückt werden ... 😎

(Beim Editieren meiner Tippfehler wird mir bewusst, welch epische Länge dieser Beitrag erreicht hat -- also Vorsicht!!! 😎 )

Zum ersten Mercedes, einem handgeschalteten S210 E 220 T CDI Elegance aus 3/1999 (Vor-MOPF) mit 15.000 km auf dem Zähler kam ich, nachdem ich bei einem "Betriebsausflug" mit meinem damaligen Mitgesellschafter (ich war frischgebackener Vater, seit kurzem Unternehmer und hatte gerade nix zu tun) Autos schauen ging und bei der vom Verkäufer stolz präsentierten und sehr beeindruckenden Ladehöhle des T-Modells hängenblieb.

Nachdem ich mich so selbst als Kofferraumfetischist enttarnt und erkannt hatte, ging es nur mehr um die Finanzierung, ein passender Wagen (Sixt Mietwagenrückläufer) war rasch gefunden, sogar noch mit 1/2 Jahr Werksgarantie plus 2 Jahre Junge-Sterne-Garantie -- aber die Trauben hingen für mich damals sehr hoch. So soll es auch sein, was schwer zu erreichen ist, das begehrt man(n) noch mehr! In Form eines 3-Jahres-Leasings mit 30% Anzahlung und Vermittlung eines Käufers für meinen 100.000 km und 9 Jahre alten sowie arg verbeulten, aber rostfreien Audi 80 TD CD fand sich ein gangbarer Weg, wenngleich hart am Rand der Finanzierbarkeit.

Nach anfänglicher Begeisterung und trotz der unbestreitbar gestiegenen Lebensqualität der Familie bei Urlaubsreisen beschäftigte mich das Auto leider immer wieder mit recht gewöhnlichen Unzulänglichkeiten. Der örtliche MB-Fachbetrieb hat sich wirklich sehr um mich bemüht, so etwas war ich als VW/Audi-Kunde nicht gewohnt! Auch nachdem sie -- ich glaube 3x -- alle CanBus-Steuergeräte wegen allerlei elektronischen Auffälligkeiten bei großer Hitze ersetzt hatten, die Injektoren 2x wegen Leerlaufschütteln getauscht wurden, waren sie noch immer nett -- und nahmen beim Service mein Geld auch mit beiden Händen und glänzenden Augen.

Inzwischen florierte mein Unternehmen, sodass ich den Wagen aus dem Leasing vorzeitig herauskaufte und somit die ungeliebte -- weil hier in Österreich unverschämt teure -- Vollkaskoversicherung endlich kündigen konnte. Irgendwann fand ich -- vermutlich wieder aus temporärer Langeweile -- diese Seite hier, Motor-Talk.de. Da las ich viel und lernte, dass man den Zuheizer zur Standheizung aufrüsten könne.

Gesagt getan, um gutes Geld war es nun morgens warm im Auto, die Fernsteuerung per Pager war aber ein schmerzlich teurer Spaß, ein Anruf kostete knapp 10 Österreichische Schillinge, mehr als der verheizte Kraftstoff. Und auch die ab sofort "chronischen Startprobleme" wegen der schlechten Batterieladung im 210er zeichneten sich schon ab, da ich ab sofort des öfteren mit Startkabeln in der behandschuhten Hand angetroffen und als Stammkunde im Batterie-Fachgeschäft bekannt wurde. Irgendwann wurde das Pager-Netz zum Glück frech abgeschaltet und es wurde versucht, mir eine teure Fernsteuerung per Mobilfunk-Netz (vor GSM-Zeit) aufzuschwatzen, was ich zum Glück nicht machte, sondern auf einer einfachen (in der einmaligen Umrüstung noch weit teureren) Funkfernbedienung bestand -- und gut war's rückblickend, denn das damals benutzte Mobilfunknetz ist auch schon Geschichte, die Funkfernbedienung funktioniert noch heute.

Hin und wieder zeigte der Wagen noch immer seltsame Effekte, wie zB extrem starkes Motorschütteln nach dem Start, als ob er auf zwei Zylindern liefe. Abgestellt und neu gestartet, alles wieder wunderbar. Meist passierte das, wenn ich mal fremde Beifahrer im Wagen hatte ... Die üblichen Fehler eines T-Modells, die kaputte Zuziehhilfe und die recht früh ausgeschlagenen Haupttraggelenke sowie undichten, Luft ziehenden Treibstoffleitungen hatte ich dazu ebenso wie die bei 70.000 km "unerwartet früh" kaputten Glühstifte.

Es dauerte nicht lange, bis ich -- aufmerksam gemacht durch die ersten sehr kritischen Beiträge im Forum -- die ersten Rostblasen an der Rückwandtür entdeckte. Mercedes sanierte sofort, aber nur, damit es an den Kotflügeln vorn weiterging.

Auch Mercedes-Mitarbeiter selbst wussten damals noch nichts über das ganze sich abzeichnende Rostdrama. Gewarnt sprach ich meinen Annahmemeister, der war auch Chef des 20 Mitarbeiter kleinen Familienbetriebes war und ist, auf die Probleme an und er solle bitte ein Auge auf den Wagen haben. Die Anwort war immer "altersgemäß in gutem Zustand". Irgendwann mal ließ ich dann bei A.T.U die Winterräder montieren und konnte so den Wagen selber von unten sehen -- und mir blieb fast das Herz stehen: alles braun gesprenkelt, das kannte ich von meinem vollverzinkten Audi nicht. Bei Mercedes versuchte man das kleinzureden und versprach eine Unterbodenkonservierung.

Inzwischen, nach gut 2 Jahren, war aber die erste Liebe jedoch eh aufgebraucht, Geld war ausreichend vorhanden und die Nachteile des ersten CDIs mit Handschaltung (Bonanza-Effekt, ausgeprägte Brummigkeit unter 1.500 Touren) nervten mich mehr und mehr -- ich begann herumzustöbern, was denn ein besserer Nachfolger wäre, weil die MT-Beiträge auch erkennen ließen, dass sich mit MOPF auch im Punkt Rost vermutlich einiges gebessert habe, die MOPF waren ja schließlich immer die besseren Mercedes gewesen. So kann man sich auch in den Foren irren ...

Nach einigem Probefahren von 270 CDI und 320 CDI fand ich dann meinen verflossenen 320 CDI, ein T-Modell aus 5/2000 in Stuttgart Feuerbach, 3,5 Jahre alt mit nur 37.500 km auf der Uhr. In den Flieger gesetzt, den Wagen abgeholt und heimgebraust. Hier die örtlichen Steuern nachbezahlt, angemeldet und sehr großes Lebensglück empfunden!

Die Standheizungsaufrüstung wurde vom 220 CDI noch auf den 320 CDI noch umgebaut, die chronisch leere Batterie sollte mich auch dadurch in der Folge in den nächsten Jahren ebenso durch den Winter begleiten wie beim Vorgänger.

Alles war gut, bis er dann bei 42.000 km auf der Autobahn ausrollte, weil das Automatikgetriebe sich innerlich ziemlich aufgelöst hatte, es gab massiv Späne im ATF. Neues Getriebe auf 50% Junge-Sterne-Garantie, 50% Werkskulanz, alles wunderbar.

Nach und nach zeigte auch dieser Wagen ersten Rostbefal:. Radläufe vorn, Rückwandtür, Unterboden, Türrahmen ... überall gibt es los, der Wagen war keine 5 Jahre alt und Dauergast bei Mercedes. Alles wurde von Mercedes in Kulanz ohne Widerrede gemacht, fast überall kam der Rost aber wieder. Als man mir nach 6 Jahren sagte "das war's dann mit Kulanz, wir raten Ihnen ein anderes Auto bei uns zu kaufen" hatte ich mal genug von Mercedes und seinem Qualitätsverständnis.

Und ich wollte nicht schon wieder einen anderen Wagen um viel Geld kaufen und der 210er lief ja auf seine Weise wunderbar! Das gelassene Gleiten traf auch genau meinen Geschmack.

Mit Hilfe diverser Forenmitglieder "erkannte" ich (sprich: ich wurde verblendet und in falscher, unkluger Weise motiviert), dass man halt einfach dranbleiben müsse, günstiger Lacker, Mike Sander's aufs nackte Blech, Wertverlust gegen Aufwand gegenrechnen ... User DSD wurde zu dieser Zeit hier aktiv und "lobhudelte mich voll" ... auch Dirk E. kam irgendwann ebenso dazu wie andere "Lobhudler" ... ich wurde quasi einem Gehirnwäscheprogramm unterzogen -- alles natürlich auf Freiwilligkeit, der 210er becircte mich ja immer mit seiner stoischen Ruhe ... also wurde das Programm "Rettet den 210er" in Angriff genommen, anstatt sinnvollerweise den Notausgang zu wählen. (Immerhin blieb mir so ein früher 211er mit SBC erspart, hätte ich wieder eine E-Klasse erworben.) Andere User haben zu dieser Zeit längst dem 210er den Rücken gekehrt ...

Die zwischenzeiltich eingebrachte Klage gegen Daimler auf Rostinstandsetzung auf Basis der Mobilo-Life-Garantie erwies sich nach zwei Jahren Vorverfahrensdauer als nicht aussichtslos, aber doch als recht mühsam, denn das örtliche Landesgericht bezeichnete sich auch in der 2. Instanz als nicht zuständig, da ich als Konsument in Stuttgart gekauft hätte und Stuttgart nicht von sich aus die Anbahnung getätigt habe. Es gelte also deutsches Recht und es sei in Deutschland zu klagen.

Die Rechtsschutzversicherung fand das wunderbar und hätte mich auch weiterhin unterstützt, jedoch erschien mir der Zeithorizont und der allgemeine Aufwand im Vergleich zum inzwischen überschaubaren Restwert des Wagens nicht ganz passend. Dazugekommen wären noch Aufwände für mindestens zwei unabhängige Gutachten zum Zustand des Fahrzeuges und eine Instandsetzung auf Kredit, um -- im Falle des positiven Spruches -- die Kosten später eintreiben zu können. Andernfalls, bei Verfahrensfehlern oder negativem Spruch, wäre ich leider auf diesen Kosten sitzengeblieben. Aha, Vorsicht!

Auch steht das deutsche Rechssystem im Ruf, Klagen gegen Daimler nicht so konsumentenfreundlich wie hier in Österreich zu sehen und ich hätte sehr grundsäzliche Anklagen erheben müssen, um die ganzen Einschränkungen der Mibilo-Life Garantie auszuhebeln. Mein an sich gut abgesicherter Standpunkt war jener, dass Einschränkungen, die nirgendwo für den Endkunden einsehbar sind (O-Ton MB-Werkstatt: "Wir dürfen Ihnen die Unterlagen zu den Garantiebestimmungen nicht aushändigen"😉 auch keine Gültigkeit haben können und, dass die am Papier recht umfassend klingende Mobilo-Life Garantie ein wesentliches Kraufkriterium darstellt.

Die Liebe ging so weit, dass Lenkrad und Wählhebel in Polen neu beledert wurden und bei der Neulackierung die schon teilweise ausgefallene 3. Bremsleuchte nebst der chronisch mit Wackelkontakten gestraften Kennzeichenbeleuchtung gegen Neuteile ersetzt wurden. Der Fehler war: Ich hab nicht die ganze Tür ersetzen lassen. Hier kam es dann zum Running Joke des "Kamintürl's aus rostfreiem Blech", das soll dir User austriabenz erklären ... 😉

Die inzwischen blinden und von innen (!) beschlagenen Scheinwerfer mit denzerbröselnden Lampenfassungen wurden wie auch die "kontaktschwachen" Nebelscheinwerfer gegen Neuteile von Hella ersetzt, der Effekt war wirklich genial!

In den folgenden Jahren gab es sehr häufig Besuche in mehr oder weniger seriösen Betrieben, neben der jährlichen Wartung war zwei- bis viermal jährlich irgendwas zu reparieren. Wieder vom Traggelenk bis zur Zuziehhilfe der Rückwandtür alles, Glühstifte, Treibstoffleitungen, Zuheizer, Kardanwelle, Motorlager ... einfach alles. Meine Mercedes ließen einfach nichts aus.

Die Liebe wurde arg strapaziert, neben den "normalen" Reparaturen war ich auch mehrmals im Jahr beim Lackierer, es kam auch mal vor, dass wir bei Abholung nach einer lokalen Reparatur und Abnahme des Fahrzeuges "beim Kennerblick" ein neues, gut verstecktes Rostnest aufstöberten ... es war echt mühsam. Es gab kein Teil, das nicht im Zeitraffertempo korrodierte, man konnte den "Spinnennetzen" unter dem Lack fast beim Wachsen zusehen. Vom Vorderachsträger, der geschweißt werden musste, bis zum Heckbereich, wo man schon durchgreifen konnte, es machte dann irgendwann keinen Spaß mehr.

Aber er fuhr ja so schön, besser kann es doch gar nicht sein!

Angeblich, laut Foren-Meinung.

Parallel dazu erfuhren wir mit unserer A-Klasse, einem 168 MOPF in Langausführung als 170 CDI, den meine Frau sehr mochte, genau dasselbe Desaster. Neu gekauft entpuppte sich dieser als noch rostanfälliger als die ein Jahr ältere E-Klasse. Im Alter von 6,5 Jahre, als ich mich entschloss diese Karre gegen den Willen meiner Frau loszuwerden bevor die nächste Rostreparatur fällig sein würde und mit Kulanz nicht mehr zu rechnen war, waren die Türen 3x, die hinteren Radläufe 2x lackiert und die Motorhaube schon ersetzt worden. Der Unterboden sah aus wie ein bronzezeitliches Fundstück ...

Man muss dazu sagen, dass ich in einer Reihenhausanlage im "Speckgürtel" von Wien wohne, also schon ländlich mit gutem nachbarschaftlichen Kontakt, und aufgrund der Wohnungsdichte auch schon mit Parkplatzanlage, wo man sich mit den Nachbarn beim morgendlichen Run ins Büro regelmäßig-verlässlich trifft. Das hat soziale und wahrnehmungstechnische Konsequenzen!

Man grüßt sich im Schnee, die einen holen mit dicken Handschuhen den Eiskratzer aus dem Kofferraum, der andere (= ich) die Startkabel aus demselben, aber immerhin abgetauten Auto ... 🙂 😎 😉

Die einen steigen seit vielen Jahren gedankenlos in ihre preiswerten Mittelklasseautos ein und jammern bei Wartungskosten in Höhe von 350 Euro und, dass nach 8 Jahren die Bremsen "schon wieder" zu ersetzen seien, und ich hatte einen eigenen Kalender für die vielen Termine in den verschieden Fachbetrieben für Lack, Mechanik, Fett u.v.a.m.

Ja, sogar im Schiurlaub, teilweise mit denselben inzwischen eng befreundeten Nachbarn, setzte sich das 1:1 so fort: Die kurze Anfahrtstrecke vom Appartementhaus zum Liftparkplatz, so ca. 2 km, fuhren alle 5 Tage lang 2x bis 3x mit ihren Fords und Mazdas und Volvos einfach so, nur ich brauchte mit meinen beiden Mercedes jedesmal am 4. oder 5. Tag schon Starthilfe ... unter diesen Bedingungen (-15°) -- und das auch ganz ohne Standheizung. Echt super, Mercedes!

Das baut dann doch über die Jahre einen gewissen Leidensdruck auf.

Ungeschützt durch die nicht vorhandene Anonymität einer geschlossenen Garage oder der großen Stadt begann ich grüblerisch zu werden. Ist meine Fahrzeugwahl, zwar emotional stark begründet, auch wirklich klug? Sind meine Mitmenschen arm, weil Mercedes-los oder sogar -- zumindest automobil betrachtet -- recht glücklich, weil ziemlich problemlos Mercedes-los???

Egal, eine Alternative für die A-Klasse musste her.

Erster Plan: Frau kriegt einen neuen Golf, den mag sie (warum auch immer), ich fahr den 210er bis er auseinanderfällt, dann eben etwas anderes, ich liebe ihn ja. Herumgeguckt, erstaunlich, was so ein kleiner Golf kostet! Kriegt man ja schon ein richtiges Auto auch dafür!

Zweiter Plan: Frau kriegt einen neues Auto, einen Nachfolger für die E-Klasse und ich übernehm den dann, wenn die E-Klasse wirklich am Ende ist, dann kommt der Golf für sie. Es wird in einigen Autos probegesessen und auch probegefahren, vom Ford Mondeo über den Skoda Superb über Volvo V70 bis zum VW Passat, auch Mazda 6 und Toyota Avensis sind dabei, Mercedes ist für mich kein Thema mehr, Audi und BMW gefallen nicht. Am meisten sprachen mich noch der Mondeo und der Superb an, ich dachte eine Weile darüber nach und verglich auch mit den vergleichsweise wahnwitzig teuren neuen 211ern, die im Forum ja spätestens ab der MOPF einen sehr guten Ruf genießen.

Die Wirtschaftskrise kam und plötzlich rasselten die Preise in den Keller. Nicht nur Ford gab hier 30% Rabatt auf Neuwagen ... auch Opel bekam man fast geschenkt, 35% Rabatt! Der sehr nützliche Vectra war leider ein schrecklich hässliches Auto, mit dem Nachfolger verhält es sich ja genau andersrum -- das ist ein lächerlicher Kofferraum mit dem Ladehindernis einer überfetten Stoßstange.

Durch Notwendigkeit war ich dann wieder einmal in meiner Mercedes-Stammwerkstatt und durch Zufall kam ich mit dem neuen, jungen Annahme-Mitarbeiter ins Gespräch, der sich sehr bemühte und sich als unglaublich kompetent erwies. Der mir nicht das Gefühl gab, ich sei Kunde, dem Problematisches vorenthalten und "verkauft" werden müsse, sondern der auf meine direkten Fragen plausible Antworten gab. Solche Kontakte sollte man pflegen! Ich geh mit ihm inzwischen regelmäßg Wandern und auch mal Radfahren ...

Er kannte meine Geschichte, war nie aufdringlich und sagte irgendwann bei einem der unzähligen Besuche auf mein Gefluche nur als Nebensatz: "Und ein 211er wär nix?" Ich: "Nie wieder ein Mercedes!" und schlage mir dabei auf die Brust. Er: "Der ist aber wirklich gut, die sehen wir nur zum Ölwechsel."

Es ging ein wenig Zeit ins Land, den Mercedes-Verkäufern stand gegen Ende des Jahres schon die Panik ins Gesicht geschrieben: Hier wurde so gut wie nichts im Oberklasse- und Luxussegment verkauft, zuletzt bekam ich Angebote mit 25% Rabatt auf einen 200 CDI, "Lagerware", den auslaufenden 211er. Ich fuhr mal spaßhalber Probe mit einem 200 CDI Automatik im T-Modell, gar nicht so übel. Erstaunlich gut sogar, sicher besser als ein Mondeo. Ehrlich gesagt, kaum schlechter als der 320 CDI ...

Und dann passierte es: Ich fand einen verrückten Käufer für die trotz Krise gefragte, weil kompakte und scheinbar kostengünstige, A-Klasse und konnte diese gut veräußern. Ersatz musste nun rasch her.

Einen 211er in München, den ich schon seit Wochen am Radar hatte, wurde nochmal preisreduziert, da rufe ich dort an, verhandle nochmal kurz (Antwort: "Bitte kommen's jetzt, ja, der Preis geht okay"😉 an und am übernächsten Tag fuhr ich mit meiner Frau und dickem Kuvert im Brusttascherl mit dem Zug nach München, das Auto abholen. Der Wagen stand im Schauraum, sah aus wie neu, war ein Jahr alt und hatte 23.500 km am Tachometer, davon stand er ein halbes Jahr im Schauraum -- und keiner wollte ihn: Angeblich zuviel Extras für den kleinen Sparefroh-Motor, am Markt vorbeikonfiguriert. Inklusive Werksgarantie und 2 Jahre Junge-Sterne-Garantie. Uns freute es, ein neuwertiges Auto zum halben Neupreis eingepackt und heimgebraust. Daheim haben wir dann die blaue Schutzfolie von der Chromschutzleiste im Kofferraum abgezogen ... 🙂

Die nächsten beiden Jahre zeigten, dass es ein guter, sogar ein sehr guter Kauf war: außer Ölwechsel war nämlich nix. Mein 🙂 hat den Wagen unten und innen und überall zum kleinen Preis mit Wachs unsterblich gemacht und das Volk (= Frau und Kinder) stimmte ab, womit auf Urlaub gefahren wird ... es war erstaunlicher Weise (Forenmeinung!) nie der ach so tolle 320 CDI. Kein einziges Mal (Realität!).

Auf diesen Fernfahrten nach Italien, Kroatien, Frankreich und Tschechien lernte ich den 211er schätzen. Ja, ein wenig hoppelig auf schlechten Straßen, aber auch angenehm fahraktiv und und sehr gutmütig in brenzligen Situationen. Tolle Bremsen, sanft dosierbar und trotzdem gut zupackend. Der kleine Diesel erstaunlich durchzugsstark und die Automatik ohne jeden Gummibandeffekt, der mich im 320 CDI schon immer nervte. Und leise, ja, der Vierzylinder 200 CDI im 211er läuft deutlich leiser als der Reihensechser 320 CDI im 210er, trotz neue Motorlager bei diesem.

Und kein Rost.

Null. Einfach nix.

Mit DSD blödelte ich hier im Forum herum, was das nächste Auto sein könnte. Er schrieb mal, dass der 211er ihn zwar kalt lasse, aber er ihn zumindest ansehnlich fände. Sein geliebter 210er hat eine seine ersten ernsthafteren Rostkrisen, ich suchte ihm halb im Spaß ein Nachfolgeauto heraus: ein 280 CDI Elegance T-Modell mit gutem Preis, Standheizung, AHK, 4-Zonen-Klima, Comand, Bi-Xenon und Sitzheizung mit Stoffsesseln, er mag ja kein Leder -- so wie ich. Er lehnte aber dankend ab.

Nachdem sich meine Hoffnungen langsam zerschlagen, dass mein 210er "irgendwann mal rundum konserviert und damit befriedet" ist, verliere ich die Lust auf weitere masochistische Erfahrungen genau in dem Moment, wo ich drei Wochen nach dem obligatorischen Lacker-Besuch schon wieder eine neue Roststelle finde, an einer Stelle, wo vor drei ganzen Wochen ganz sicher und zu 100% kein Rost zu sehen war. Drei Wochen für ein doch daumennagelgroßes Stück Rost unter dem Lack, das ist wirklich rekordverdächtig!

Ich wollte nimmer, es war jetzt einfach genug.

Genug von Rost, genug von undichten, vollgepampten Injektoren und luftsaugenden Treibstoffleitungen, genug von Starthilfe mit klammen Händen und rostigen, rumpelnden Bremsscheiben an der Hinterachse, genug von Demütigungen durch dieses Auto, das es einem einfach nicht dankte, dass man investiert und sich bemüht. Und daneben glitzert und funkelt still und heimlich das jüngere und absolut unproblematische Geschwisterchen und glänzt mich mit seinen Bi-Xenon-Projektionsscheinwerfern an ...

Bei der Suche nach automobilem Ersatz für meine Hassliebe sprang mir wieder genau der Wagen ins Auge, den ich für DSD herausgesucht hatte. Stand in Traunstein, in der Nähe zu Salzburg, für mich aus Ostösterreich sehr gut. 3,5 Jahre alt, unter 80.000 km, noch akzeptabel, 2 Jahre Junge-Sterne-Garantie, okay. Der Preis war gut, Wirtschaftskrise II sei Dank. Ein kurzes Telefonat reduzierte den Preis nochmal auf ein sehr attraktives Niveau und ich saß schon wieder mit dickem Kuvert und meiner Frau im Zug ...

Meinen supergepflegten und austherapierten Wagen hat dann übrigens nach längeren absolut erfolglosen bis frustrierenden Verkaufsversuchen (Nigeria, England, und manchem launischen Telefonat ["... warum tu ich das eigentlich, weiß doch, was der 210er für eine Laube ist ..."]) die Schwester meines MB-Annahmemeisters gekauft. Sie liebt ihn, der Bruder schaut drauf, der Wagen fährt noch immer und alle sind happy -- und er darf endlich rosten, so wie er es will, es wird da nichts mehr gemacht, er wird gefahren bis der TÜV sie scheidet. Ich kann da gar nicht hinsehen.

Gut, dass DSD diesen von mir empfohlenen Wagen dankend abgelehnt hat, unsere Bekanntschaft wäre auf eine harte Probe gestellt worden.

Dieser Wagen hat alle Register gezogen um mir zu beweisen, wie schwierig gutes Benehmen sein kann. In den ersten beiden Jahren war ich damit Stammgast beim 🙂, der ihm mit mir im Team unermüdlich alle Unarten ausgetrieben hat und wobei das halbe Auto durch Neuteile ersetzt wurde, 15.000 Euro gingen da rein, 15.000 Euro, die ich zum Glück nicht selbst bezahlen musste: Von der rasselnden Klimakompressorrolle bis zu den schlappen Gasdruckfedern der Rückwandtür, vom Getriebe und Wandler über Kardanwelle bis zur -- wieder mal -- defekten Zuziehhilfe der Rückwandtür wurde alles für mich gratis ersetzt. Das Klimabedienfeld ebenso wie der Heckscheibenwischermotor. Hilfreich war dabei der für mich einfache Vergleich mit seinem neuen alten Geschwisterchen, das nur 2 Wochen jünger ist.

So wurden mit Ausdauer alle Probleme saniert und diesem Patienten die Unarten ausgetrieben, nun läuft der Wagen so, wie er soll. Kleinigkeiten wie Glühstifte und Glühzeitendstufe musst ich zwar schon aus eigener Tasche bezahlen, das ist aber vergleichsweise Kleingeld.

Nun fahre ich mit Frau seit sechs Jahren und 90.000 km den 200 CDI und seit drei Jahren und 75.000 km den 280 CDI und maße mir ein Urteil, ein Fazit an, und es ist unter dem Strich ein sehr positives:

Der Wagen meiner Frau ist ein Volltreffer, da war praktisch noch nichts zu reparieren, Motor und 5G-Automatik kann man kaum verbessern. Mit der Leistungssteigerund ist der "kleine" unglaublich quirlig und ein Auto, das einem schnell ans Herz wächst. Beim Ausdrehen nicht richtig leise punktet er aber als sparsame wie durchzugsstarker Alltagsbegleiter.

Und ich fahre zumindest seit Ende der Garantie recht problemlos und komfortabel, die neue, auf Garantie getauschte 7G-Tronic schmeichelt sich ins Hirn, der V6-CDI zieht bärig und bleibt immer (!) leise, der Verbrauch ist ähnlich und man kann unglaublich gut cruisen, 1.100 Touren bei 75 km/h und man kann noch (vorsichtig) ohne Rückschaltung herausbeschleunigen -- ohne dass der Drezhahlmesser gleich hochgeht und eine seltsame Geräuschkulisse entsteht ("Gummibandeffekt"😉, weil die WÜK öffnet.

Bei beiden ist der Kofferraum praktisch gleich gut nutzbar wie beim Vorgänger, das knappere Raumangebot ist zumindest vorne nur eine Sache der Wahrnehmung und nicht messtechisch belegbar, hinten stört's meine Töchter nicht, wenn der Einstieg auch tatsächlich im Fußbereich etwas enger ist. Rost ist -- auch an den Bremsscheiben -- endlich ein Fremdwort und ich hab seit dem Fahrzeugwechsel keine Startkabel mehr gebraucht!

Endlich bin ich am Reihenhaus-Parkplatz auf der Siegerseite, endlich schaue ich den anderen zu, wie sie Schnee und Eis kratzen während ich in einen ferngesteuert-abgetauten Wagen einsteige und sogar noch (das ist jetzt neu!) problemlos starten kann! Die bessere Laderegelung verhilft sogar einer sechs Jahre alten einfachen Nassbatterie zu einer Perfomance, welche eine neue wie teure AGM-Batterie im 210er nie erbringen konnte!

Nebenbei kommt bei der Standheizung schon nach 5 Minuten heiße Luft aus den Düsen, wo man beim 210er für ein laues Lüfterl schon eine Viertelstunde heizen musste. Und die Lenkradheizung läst mich nun im Winter schnurren. Das Bi-Xenon-Licht ist großes Kino und das Comand NTG 2.5 ist noch fast auf Höhe der Zeit, lässt sich dank Festplatte simpel um unter 100 Euro mit Original-DVDs aktualisieren, Bluetooth-Freisprechen ist Serie. Der neue Zweiarm-Scheibenwischer punktet bei starkem Regen und die Gummis halten nun auch 2 Jahre statt einem halben, die Fächerwaschdüsen sind eine Wucht.

Natürlich wird auch hier und da was zu reparieren sein, sind ja keine Heiligen. Aber zumindest ist der elende Rost kein Thema mehr und die Autos sind moderner, die CDIs ausgereifter.

Und nun dürfen diese beiden Fahrzeuge im Alltag die Scharten auswetzen, die die beiden 210er und der 168er in meinem Leben und dem Familienvermögen hinterlassen haben. Schauen wir mal, ob sie das schaffen, einstweilen schaut's ganz gut aus.

Nun weißt du, Lou_Zypher, warum ich so ein zwiespältiges Verhältnis zu Mercedes habe: Weil ich weiß, wie groß der Unterschied zwischen Sollen und Können sein kann und wie belastend unerfüllte Versprechen sein können. Es nützt nichts, theoretisch das bessere Angebot zu haben, wenn es nicht erfüllt wird.

Und als zu mir selbst ehrlicher und guter Beobachter weiß ich, dass man mit einem gutem Mittelklassefahrzeug natürlich etwas "einfacher" unterwegs ist, aber auch praktisch ebenso gut, ebenso verlässlich und auf jeden Fall preiswerter und mit kleineren Sorgen ans Ziel kommt oder ankommen kann, dass man unter Umständen mit dem eigentlich "besseren" Auto auch genau das Gegenteil erleben darf.

Und komm mir bitte jetzt keiner mit der ach so tollen Mercedes-Qualität, das ist einfach lachhaft: Bei Daimler kocht man genauso mit Wasser wie anderswo und in meinem Bekanntenkreis erlebe ich absolut keine Kastastrophen mit den von mir immer wieder genannten Brot-und-Butter-Autos, ganz im Gegenteil.

Und genau aus diesem reichen Erfahrungsschatz empfehle ich Autokäufern immer einen möglichst deutlich jüngeren und bewährten Wagen gegenüber einem bewiesenermaßen problematischen und potenziell arg rostgefährdeten Auto, denn mein guter Ruf ist mir ein Anliegen. 🙂

Was bitte hatten jetzt die ganzen Posts mit (meinem) dem Thema zu tun?

Einen 15 Jahre alten Mercedes für ~2500€ mit nem neuen 25.000 Euro Ford zu vergleichen?

Ansonsten wollte ich gestern schon melden, und nach dem Post hier über mir, dass ich wahrscheinlich als junger Vater mit nun drei Kindern (Arbeit und Studium) lieber noch ein halbes Jahr die C Klasse aus 95 weiter fahre (welche aus 1. Hand am Kofferraum leider rostet) und nun auch lieber zum W211 greife, hier reicht es aber leider nur für Vor-Mopf.

Ist mir dann doch zu groß der Spuck mit dem Rost am 210er

Gute Frage. 🙂

Dass ich meine Kinder nicht in einen beengten Kofferraum entgegen der Fahrtrichtung reinpacken würde, dass ein 210er alles andere als ein unkompliziertes Auto sein kann und, dass er in der Stadt weder besonders handlich ist noch die dritte Sitzreihe in engen Parklücken praktisch kaum zu besteigen ist.

Und, dass ein Ford um ehemals 25.000 Euro nach 8 Jahren kaum mehr als eine gute E-Klasse kostet und viel praktischer ist, weil weniger rostig und die Türen dort sind, wo man sie braucht: nämlich links und rechts. 🙂

Der (hier stellvertrenden genannte) "Ford" wird natürlich mehr kosten als 2.500 Euro. Eine E-Klasse als 320 CDI mit 7 Sitzen oder ein Benziner ohne Ölkohle mit nachgerüsterer LPG-Anlage jedoch auch, besonders wenn es ein noch gut beisammen seiendes, alltagstaugliches Modell sein soll. Dann bist du meiner Erfahrung nach nämlich eher bei 5 bis 7.000 Euro.

Ein wunderbar geschriebener, nachvollziehbarer Leidens- und Freudensbericht.
Für deinen Griff ins Klo, um es mal salopp zu formulieren, gibt es sicher keine Entschuldigung, das läßt sich auch nicht schönreden.

Ich für meinen Teil, echter Nutzer diverser 210er, aber eben immer 6-/ und 8-Zylinder T-Modelle, einmal Neu, ansonsten immer nur Kurzgebrauchtfahrzeugkäufer, habe nur einen einzigen Mercedes 210 zu beklagen - und dies war der Neue 430er. Nach 9 Monaten 5 neue Türen und eine neue Haube, alle Dichtgummis getauscht, Tauschgetriebe, neue Ölleitungen im Motor beidseits, defekte Motorlager, Xenonlampen im Monatsrhythmus (die ersten paar Sätze zu je 280 Euro habe ich noch selbst bezahlt, bis ich die Niederlassung zur Kulanz zwang), Standlichtbirnchen bekam ich im Abo von Mercedes ebenso, wie deren Halterungen, ausfallende KI´s hatte ich drei Stück, udglm. . Nach einem Jahr, vielen Garantie- und Kulanzwerkstattaufenthalten mit diversen Leihfahrzeugen und der Mitteilung meines jahrelangen MB-Händlers, auf Grund der Fahrleitungen von gut und gerne 2.000 Kilometern pro Woche eben kein Leihfahrzeug mehr zu erhalten, beschloss ich diese "Karre" notgedrungen zu verkaufen. 🙁😰

Die Frage nach dem warum ein 430er, stellt sich nicht, da ich a) das Geld hatte, b) meine Arbeitssituation / Kundensituation ein wirklich schnelles Fahrzeug erforderte, c) ein 8-Zylinder einfach ein Traum an Mobilität ist. Tschechische und weißrussische Straßen sind allerdings nicht sein bevorzugtes Revier. Dies erleichterte den Verkauf psychisch dann enorm.

Ich hatte in 15 Jahren 210er, außer dem 430er Totalausfallsonderfahrzeug, nur eine Lichtmaschine zu beklagen, 2 Standheizungen, ein weiteres Getriebe, diverse Stabis, welche außer der Reihe den Veteranen-Ruhestand angetreten hatten. Rost? ja, nein, kaum bis nichts. Weniger, als das Übliche. Weit weniger, als andere Fahrzeuge. Ich denke, es liegt an der guten Durchlüftung durch Fahrt. Sie standen ja irgendwie nie. 😁

Auffällig und ein wenig kalkulatorisch nervig fand ich einzig und alleine die Tatsache, dass Motoren und Getriebe aus ein und dem selben Zeitraum unterschiedliche Leistungsdaten und Entfaltungsdaten aufwiesen, ebenso unterschiedliche Verbräuche. Einen konnte ich nie unter 7 Litern bewegen - andere fuhren gerne mit 5,5 Litern. Hier wurde aber auch bei allen Fahrzeugen alles angewendet, was anzuwenden war: vom 2-Takt-Öl, über bestes Motoröl, Getriebeölspülungen, ordentliche Bereifung auf sinnvollen Felgengrößen, vorausschauenedes Fahren, auch bei sehr hohen Geschwindigkeiten und eben all das, was man so macht, wenn man mit einem Wagen fahren kann, ihn und sich versteht und man sich gegenseitig eine Chance gibt.

Mehr als 2 Millionen Kilometer kann ich auf 210ern als Erfahrungsschatz mein Eigen nennen in all den Jahren. Ich denke, ich weiß wovon ich rede.

Eine Arbeitswoche mit einem 211er hat mir aber gezeigt, und dies ist sicher subjektiv, aber objektiv entscheidend, dass dies kein vergleichbares Auto für mich ist. Es auch nicht werden wird. Es ist eben optisch beengter, es ist eben nicht diese Ruhe und Souveränität, welche ich vom 210er gewohnt war und welche ich auch einfordere zu erleben. Besonders deshalb, da ich nicht nur mit dem Fahrzeug arbeite, sondern in dem Fahrzeug arbeite, ja nachgeradezu lebe, ist mir dies essentiell wichtig.

Und nein, dies kann ich, allen Erwartungen zum Trotze, von keinem anderen, finanzierbaren Fahrzeug erwarten und erhoffen. Mir wird ungemein übel, wenn ich daran denke, was nach dem 210er kommen sollte.

Dass andere Mütter/Hersteller auch schöne Töchter/Fahrzeuge haben, zählt deshalb auch nicht für mich. Ich sehe mich auch nicht nach anderen Frauen um, denn ich weiß, was ich an meiner habe.

Und der Neue meiner Frau, erneut ein 320er T, Bj. 09/2002, steht da wie eine 1b. Top gepflegt, kein Wartungsstau, Vielfahrerauto aus beheizter Garage und garade mal 170.000 deutschen Autobahnkilometern. Rost? Ja. Türen unten, Heckklappe. Alles zerlegt, verzinnt und gerade frisch in 189 lackiert. Komplett geschliffen und bis zum Dach lackiert. Der wird ihr, wenn kein ungestümes Fremdfahrzeug unnütz eine Kaltverformung herbeiführt, sicher ewig bleiben. Trust me.

Dir nochmals danke für deinen tollen Bericht - hat Spaß gemacht. Auch, wenn es irgendwie eine Leidensgeschichte war.

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Hi Austro,

vielen Dank für diesen superausführlichen, grundehrlichen und für mich in weiten Teilen sehr sehr gut nachvollziehbaren Bericht!

Ein paar Punkte wie z.B. die Standheizung kann ich nicht nachvollziehen, auch scheint mein W210 deutlich mehr Verwöhnaroma und modernere Features zu haben als Deiner hatte, so daß er den Vergleich zum Nachfolger nicht fürchten muß, aber der wesentliche Teil des Erlebten und die Einordnung der MBs mit allen Chancen und Risiken trifft den Nagel auf den Kopf. Genau so ist es, und nur viel Erfahrung führt zu so einem Bericht.

Grüße Dirk

P.S.: Ich empfinde den W210 übrigens durchaus als ideales Stadtauto. In keinem anderen komme ich derart relaxed durch die City! Und die Abmessungen waren selbst hier in HH noch nie ein Problem.

Ach ja, langsam verheilt das alles. 🙂

Und Dirk, ich glaube das schrottige Energiemanagement hat was mit den CDIs und dem elektrischen Zuheizer zu tun. Der ehrenwerte "Forenelektriker" MiReu hat mal versucht mir das zu erklären. Da dürfte der Zuheizer alles an Energie schlucken, was produziert wird, damit wird die Batterie erst geladen, wenn 60° C Motortemperatur überschritten werden.

Auch war mein 320 CDI ein Buchhalter-Modell, das ist richtig. Wobei mir außer der Sitzheizung nicht jemals wirklich etwas abgegangen ist, auch rückblickend. Eine E-Klasse ist immer ausreichend komfortabel ausgestattet.

Zitat:

@MikaJika schrieb am 23. November 2014 um 13:17:07 Uhr:


Was bitte hatten jetzt die ganzen Posts mit (meinem) dem Thema zu tun?

Einen 15 Jahre alten Mercedes für ~2500€ mit nem neuen 25.000 Euro Ford zu vergleichen?

Hi MikaJika,

das verstehst Du, wenn Du wie ich die Differenz von 22.500 Euro in Dein "W210-Schnäppchen" versenkt hast... *lol*

(... und meiner war wie neu und kostete viermal die 2.500 Euro schon in der Anschaffung.)

Was Austro-Diesel da schreibt ist tiefste Erkenntnis und für jeden neuen W210-Interessenten PURES GOLD!! Leider merken die es immer zu spät.

Grüsse Dirk

Zitat:

@Austro-Diesel schrieb am 23. November 2014 um 13:30:37 Uhr:


Gute Frage. 🙂

Dass ich meine Kinder nicht in einen beengten Kofferraum entgegen der Fahrtrichtung reinpacken würde, dass ein 210er alles andere als ein unkompliziertes Auto sein kann und dass er in der Stadt weder besonders handlich ist und die dritte Sitzreihe in engen Parklücken kaum praktisch zu besteigen ist.

Und, dass ein Ford um ehemals 25.000 Euro nach 8 Jahren kaum mehr als eine gute E-Klasse kostet und viel praktischer ist, weil weniger rostig und die Türen dort sind, wo man sie braucht: links und rechts. 🙂

Der (hier stellvertrenden genannte) "Ford" wird mehr kosten als 2.500 Euro, die E-Klasse als 320 CDI mit 7 Sitzen oder nachgerüsterer LPG-Anlage auch, besonders wenn es ein noch gut beisammen seiendes, alltagstaugliches Modell sein soll. Dann bist du meiner Erfahrung nach nämlich eher bei 5 bis 7.000 Euro.

Sollte nicht untergehen, danke für den Beitrag, gemeint waren diverse andere Beiträge.

Hatte editiert, als junger Vater mit drei Kindern und Studium ist nunmal preistechnisch nicht viel drin. Da muss man Kompromisse setzen. Budget hab ich hoch geschraubt und warte nun was länger und hole mir was anderes. Aber Galaxy und co mag ich nunmal nicht :/ Bis das Studium zu Ende ist und die kleinsten (zwei und eins) nicht mehr hinten sitzen können, dauert es noch und solange wird die Notlösung 7 Sitze Mercedes Kombi ausreichen müssen.

Hatte auch schon Richtung Volvo V70 und Peugeot 407 (gibt's beide als Kombi mit 7 Sitzen) geguckt, evtl wird es auch einer von denen. Man sieht, ich bin in dieser Hinsicht nicht Markenfixiert.

Na ja, das eigentliche Thema wurde ja bereits mehr oder weniger durchdiskutiert, bzw. erweitert.
Meine Erfahrungen mit den 210nern sind nicht so böse wie hier geschildert:

- E280 Reihensechser aus 1996 gekauft aus erster Hand mit 101.000Km im Jahr 2007 für 5.000,-
Abgegeben mit 198.000 in 2009 für 4.500,-
Reperaturen/Verschleiß: Bremsbeläge vorne, Luftmengenmesser, 2 Reifen
Rost: Fehlanzeige

- E280 T aus 1999 gekauft aus erster Hand mit 142.000Km im Jahr 2009 für 5.800,-
Abgegeben mit 258.000 in 2012 für 4.300,-
Reperaturen/Verschleiß: Bremsbeläge, 2 Reifen, 1x Rostbeseitigung vordere Kotflügel (250,-)

- E280 aus 2000 gekauft aus erster Hand mit 80.200KM im Jahr 2012 für 5.500,-
Noch in meinem Besitz, aktuelle Laufleistung 129.000Km
Reperaturen/Verschleiß: Bremsscheiben und Beläge vorne, elektr. Fensterheber hinten rechts, Bremskontrollschalter
Diese Woche neue HU ohne Mängel 11/2016
Rost: Radläufe hinten, zwei kleine Stellen - Smartrepair 150,-

Alle Fahrzeuge wurden turnusmäßig gewartet und bekamen immer alle 10.000KM frisches Öl. in einem Meisterbetrieb
Grundsätzlich kaufe ich nur scheckheftgepflegte 6 Zylinder aus erster Hand und Garagenwagen.
Es finden sich immer wieder solche Fahrzeuge auf den einschlägigen Marktplätzen. Auch im Moment habe ich wieder einen unter Beobachtung.

Liebe Gemeinde, lieber A-D, ich wusste gar nicht, dass dein Liebesschmerz auf meine "Gehirnwäsche" (wenigstens teilweise) zurückzuführen war. Zu meiner Lobhudelei stehe ich natürlich vollkommen, sie ist aber auch belegbar . Im Grunde ist mein Dicker vielleicht aus ähnlichem Holz geschnitzt wie dein aktueller 220 CDI, der dir ja auch eigentlich nur Freude bereitet . Deine Geduld hätte ich wahrscheinlich andernfalls gar nicht aufgebracht. Nun hat mein Dicker naturgemäß eine etwas höhere Laufleistung. Je höher das Alter und je größer die Laufleistung, desto mehr kann man natürlich über die Qualität eines Autos aussagen. Bis man also sagen kann, dein 220CDI sei aus gleichem Holz geschnitzt, muss man noch etwas abwarten - aber immerhin, das hört sich schon mal gut an!🙂
Unsere beiden Mercedes - Modelle stehen vielleicht dafür, was die Masse der Mercedeskäufer im Grunde erwartet : Ein technisch hochstehendes , Langzeit - Qualitätsprodukt mit entsprechendem Sozialprestige. Das gilt eigentlich uneingeschränkt für die Fahrzeuge vor dem 124er (vom Rostfraß einmal abgesehen) , für den 124er nur noch eingeschränkt, mit weiteren Einschränkungen ( mit Zunahme der Bedeutung des "shareholder values" und des Leasinggeschäftes ) bei den nachfolgenden Baureihen. Wir beide riskieren ja auch häufig einen Blick über den eigenen
Forums-Tellerrand hinaus und was wir bei anderen Mercedes - Foren und anderen Markenforen lesen können, ist häufig nur noch niederschmetternd. Man gewinnt den Eindruck, dass unsere besagten Fahrzeuge eher die Ausnahme als die Regel sind. Gerechterweise muss man hizufügen, dass aufgrund mangelnden Alters oder zu geringer Laufleistung noch kein endgültiges Urteil gefällt werden kann - es zeichnet sich aber klar schon jetzt ein deutlich erhöhter Kostenaufwand ab, um höhere Laufleistungen erreichen zu können.
Das Beste sind eigentlich Foren, in denen wenig los ist - in erster Näherung scheinen die betreffenden Autos dort problemlos zu sein, sieht man einmal davon ab, dass auch schreibfaule Mitglieder den gleichen Eindruck hervorrufen können!😉 Diesbezüglich sieht's eigentlich bei den Mercedesforen traurig aus, das Yeti - Forum macht mir da schon mehr Hoffnung!😉

Zitat:

@zwozehn schrieb am 23. November 2014 um 16:31:45 Uhr:



- E280 Reihensechser aus 1996 gekauft aus erster Hand mit 101.000Km im Jahr 2007 für 5.000,-
Abgegeben mit 198.000 in 2009 für 4.500,-
Reperaturen/Verschleiß: Bremsbeläge vorne, Luftmengenmesser, 2 Reifen
Rost: Fehlanzeige

- E280 T aus 1999 gekauft aus erster Hand mit 142.000Km im Jahr 2009 für 5.800,-
Abgegeben mit 258.000 in 2012 für 4.300,-
Reperaturen/Verschleiß: Bremsbeläge, 2 Reifen, 1x Rostbeseitigung vordere Kotflügel (250,-)

Alle Fahrzeuge wurden turnusmäßig gewartet und bekamen immer alle 10.000KM frisches Öl. in einem Meisterbetrieb
Grundsätzlich kaufe ich nur scheckheftgepflegte 6 Zylinder aus erster Hand und Garagenwagen.
Es finden sich immer wieder solche Fahrzeuge auf den einschlägigen Marktplätzen. Auch im Moment habe ich wieder einen unter Beobachtung.

Es würde mich interessieren, wo mein Fehler in der Reifenwahl liegen sollte, denn ich fahre als Sommerreifen:

215/55/16 oder 235/45/17 von Good Year als F1, repektive Dunlop Sport RT Maxx - und ich komme mit keinem Reifen weiter als 35.000 km. Wie kommst du mit "2 Reifen" 100.000 Kilometer weit? Stellst du das Auto auf den Hänger? 😁

Wobei ich noch hinzufügen möchte, dass ich meine Reifen mit 4mm Profiltiefe bereits nach Afrika verschiffen lasse...

Hallo Lou,
entweder hatten die Fahrzeuge neue oder neuwertige Reifen beim Kauf drauf oder waren 8 fach bereift, so das ich manchmal auch die Winterreifen ein "wenig" länger gefahren bin.
Good Year oder Dunlop ist auch meine Wahl bei Neureifen. Zur Zeit habe auch mal die preiswerteren Hancook's ausprobiert, kann aber noch kein Urteil bezüglich der Laufleistung abgeben.

Hallo zusammen, da bin ich wieder. Man kann sagen, ich hab alle paar Tage mir im Internet Autos angesehen, Preise vergleichen und im näheren Umkreis Autos angesehen.

Ein 211er wird es aus mehreren Gründen nicht (keine Möglich 3 Sitzreihe nachzurüsten, SBC Probleme etc.) und es soll nun doch ein W bzw S210 werden. Auch wenn Astro Diesels Beitrag mich scharf auf einen S211 gemacht hat. Aber einer ab 2006 und 7 Sitzen ist dann auch zuviel für mein Budget und ich denke auch nicht, dass alle W210 so grausig sind wie beschrieben.

Habe mich da auch speziell für den E 430 entschieden, da ich nicht viel fahre und einfach mal einen 8 Zylinder haben möchte. Man liest ja überwiegend nur gutes über den Motor. Soll sogar vom Verbrauch gleichauf mit meinem 300E (M103) liegen. Habe auch Ersatzteile verglichen, wenn man nicht direkt bei MB ordert sondern gleichwertige Zubehörteile (rede von gängigen Sachen wie bremsen, Dämpfer etc) zahlt man auch nicht notwendigerweise den besagten V8 Aufschlag.

Die Suche hier habe ich natürlich ausgiebig bemüht, da aber hier schon ein paar sehr ausführliche Antworten kamen, hoffe ich, dass ein paar Nutzer hier noch mehr zu besagter Motorisierung sagen können.

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