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Kaufentscheidung T-Modell 7-Sitzer - welche Motorisierung?

Mercedes E-Klasse S210
Themenstarteram 20. November 2014 um 5:43

Hallo Community :)

nach etwas mehr Recherche, auch im Hinblick dessen, dass gute 124er Kombis ordentlich viel Geld kosten und dennoch alt sind, habe ich mich dazu entschieden einen S210 zu kaufen.

Fast alle Rost und Kinderkrankheiten des W124 sind mir bekannt, jedoch ist der W210 für mich absolutes Neuland.

Sicherlich wurde die Frage schon oft gestellt, aber ich stelle sie einfach nochmal, wo mache ich mich bezüglich eines Kaufs kündig?

Hier meine Vorstellungen:

- ich fahre im Schnitt ~15-20tkm (je nachdem ob ein Urlaub hinzukommt) im Jahr, daher hatte ich überlegt mir direkt ein Fahrzeug welches auf LPG läuft zu kaufen, da das umrüsten locker mit 2500€ zu buche schlagen würde

- ich benötige einen 7-Sitzer, da es die Kombi LPG-7 Sitzer aber eher selten gibt, soll es ein LPG Fahrzeug sein, bei dem ich selbstständig die dritte Sitzreihe nachrüste (günstiger als auf LPG nachzurüsten).

- das Fahrzeug soll um die ~2500-3000€ kosten, da ich plane nochmals ordentlich für diverse Arbeiten rein zu investieren (besser als einen für 5000€ zu kaufen wo angeblich dies und jenes gemacht wurde).

 

Welchen Motor mit welcher maximalen Laufleistung könnt ihr hier empfehlen? Ich wäre auch nicht abgeneigt mir einen Diesel zu kaufen, 170 PS sollten aber minimum drin sein. Mit 6 Personen und Gepäck (Urlaub) will ich ordentlich den Gotthardpass hoch kommen ;)

Hauptsorge ich der Rost und evtl. Elektronikprobleme, alles andere mechanische (Motor, Getriebe etc.) stellt soweit kein Problem da (Werkstatt und Bühne vorhanden).

Ich weiß, der Preis für die Anschaffung scheint relativ niedrig zu sein, aber der Markt geht ja schon teilweise für unter 1000€ für entsprechende T-Modelle los und für 6000€ gibts auch schon den W211....

Beste Antwort im Thema

Offen Frage, offene Antwort -- liest hier ja keiner mit ... ;) :cool: :D

Auf die Gefahr hin, den einen oder anderen langjährigen Forenten zu langweilen ... hier die Langfassung, irgendwie muss die Zeit ja bis zum F1-Grand-Prix überbrückt werden ... :cool:

(Beim Editieren meiner Tippfehler wird mir bewusst, welch epische Länge dieser Beitrag erreicht hat -- also Vorsicht!!! :cool: )

Zum ersten Mercedes, einem handgeschalteten S210 E 220 T CDI Elegance aus 3/1999 (Vor-MOPF) mit 15.000 km auf dem Zähler kam ich, nachdem ich bei einem "Betriebsausflug" mit meinem damaligen Mitgesellschafter (ich war frischgebackener Vater, seit kurzem Unternehmer und hatte gerade nix zu tun) Autos schauen ging und bei der vom Verkäufer stolz präsentierten und sehr beeindruckenden Ladehöhle des T-Modells hängenblieb.

Nachdem ich mich so selbst als Kofferraumfetischist enttarnt und erkannt hatte, ging es nur mehr um die Finanzierung, ein passender Wagen (Sixt Mietwagenrückläufer) war rasch gefunden, sogar noch mit 1/2 Jahr Werksgarantie plus 2 Jahre Junge-Sterne-Garantie -- aber die Trauben hingen für mich damals sehr hoch. So soll es auch sein, was schwer zu erreichen ist, das begehrt man(n) noch mehr! In Form eines 3-Jahres-Leasings mit 30% Anzahlung und Vermittlung eines Käufers für meinen 100.000 km und 9 Jahre alten sowie arg verbeulten, aber rostfreien Audi 80 TD CD fand sich ein gangbarer Weg, wenngleich hart am Rand der Finanzierbarkeit.

Nach anfänglicher Begeisterung und trotz der unbestreitbar gestiegenen Lebensqualität der Familie bei Urlaubsreisen beschäftigte mich das Auto leider immer wieder mit recht gewöhnlichen Unzulänglichkeiten. Der örtliche MB-Fachbetrieb hat sich wirklich sehr um mich bemüht, so etwas war ich als VW/Audi-Kunde nicht gewohnt! Auch nachdem sie -- ich glaube 3x -- alle CanBus-Steuergeräte wegen allerlei elektronischen Auffälligkeiten bei großer Hitze ersetzt hatten, die Injektoren 2x wegen Leerlaufschütteln getauscht wurden, waren sie noch immer nett -- und nahmen beim Service mein Geld auch mit beiden Händen und glänzenden Augen.

Inzwischen florierte mein Unternehmen, sodass ich den Wagen aus dem Leasing vorzeitig herauskaufte und somit die ungeliebte -- weil hier in Österreich unverschämt teure -- Vollkaskoversicherung endlich kündigen konnte. Irgendwann fand ich -- vermutlich wieder aus temporärer Langeweile -- diese Seite hier, Motor-Talk.de. Da las ich viel und lernte, dass man den Zuheizer zur Standheizung aufrüsten könne.

Gesagt getan, um gutes Geld war es nun morgens warm im Auto, die Fernsteuerung per Pager war aber ein schmerzlich teurer Spaß, ein Anruf kostete knapp 10 Österreichische Schillinge, mehr als der verheizte Kraftstoff. Und auch die ab sofort "chronischen Startprobleme" wegen der schlechten Batterieladung im 210er zeichneten sich schon ab, da ich ab sofort des öfteren mit Startkabeln in der behandschuhten Hand angetroffen und als Stammkunde im Batterie-Fachgeschäft bekannt wurde. Irgendwann wurde das Pager-Netz zum Glück frech abgeschaltet und es wurde versucht, mir eine teure Fernsteuerung per Mobilfunk-Netz (vor GSM-Zeit) aufzuschwatzen, was ich zum Glück nicht machte, sondern auf einer einfachen (in der einmaligen Umrüstung noch weit teureren) Funkfernbedienung bestand -- und gut war's rückblickend, denn das damals benutzte Mobilfunknetz ist auch schon Geschichte, die Funkfernbedienung funktioniert noch heute.

Hin und wieder zeigte der Wagen noch immer seltsame Effekte, wie zB extrem starkes Motorschütteln nach dem Start, als ob er auf zwei Zylindern liefe. Abgestellt und neu gestartet, alles wieder wunderbar. Meist passierte das, wenn ich mal fremde Beifahrer im Wagen hatte ... Die üblichen Fehler eines T-Modells, die kaputte Zuziehhilfe und die recht früh ausgeschlagenen Haupttraggelenke sowie undichten, Luft ziehenden Treibstoffleitungen hatte ich dazu ebenso wie die bei 70.000 km "unerwartet früh" kaputten Glühstifte.

Es dauerte nicht lange, bis ich -- aufmerksam gemacht durch die ersten sehr kritischen Beiträge im Forum -- die ersten Rostblasen an der Rückwandtür entdeckte. Mercedes sanierte sofort, aber nur, damit es an den Kotflügeln vorn weiterging.

Auch Mercedes-Mitarbeiter selbst wussten damals noch nichts über das ganze sich abzeichnende Rostdrama. Gewarnt sprach ich meinen Annahmemeister, der war auch Chef des 20 Mitarbeiter kleinen Familienbetriebes war und ist, auf die Probleme an und er solle bitte ein Auge auf den Wagen haben. Die Anwort war immer "altersgemäß in gutem Zustand". Irgendwann mal ließ ich dann bei A.T.U die Winterräder montieren und konnte so den Wagen selber von unten sehen -- und mir blieb fast das Herz stehen: alles braun gesprenkelt, das kannte ich von meinem vollverzinkten Audi nicht. Bei Mercedes versuchte man das kleinzureden und versprach eine Unterbodenkonservierung.

Inzwischen, nach gut 2 Jahren, war aber die erste Liebe jedoch eh aufgebraucht, Geld war ausreichend vorhanden und die Nachteile des ersten CDIs mit Handschaltung (Bonanza-Effekt, ausgeprägte Brummigkeit unter 1.500 Touren) nervten mich mehr und mehr -- ich begann herumzustöbern, was denn ein besserer Nachfolger wäre, weil die MT-Beiträge auch erkennen ließen, dass sich mit MOPF auch im Punkt Rost vermutlich einiges gebessert habe, die MOPF waren ja schließlich immer die besseren Mercedes gewesen. So kann man sich auch in den Foren irren ...

Nach einigem Probefahren von 270 CDI und 320 CDI fand ich dann meinen verflossenen 320 CDI, ein T-Modell aus 5/2000 in Stuttgart Feuerbach, 3,5 Jahre alt mit nur 37.500 km auf der Uhr. In den Flieger gesetzt, den Wagen abgeholt und heimgebraust. Hier die örtlichen Steuern nachbezahlt, angemeldet und sehr großes Lebensglück empfunden!

Die Standheizungsaufrüstung wurde vom 220 CDI noch auf den 320 CDI noch umgebaut, die chronisch leere Batterie sollte mich auch dadurch in der Folge in den nächsten Jahren ebenso durch den Winter begleiten wie beim Vorgänger.

Alles war gut, bis er dann bei 42.000 km auf der Autobahn ausrollte, weil das Automatikgetriebe sich innerlich ziemlich aufgelöst hatte, es gab massiv Späne im ATF. Neues Getriebe auf 50% Junge-Sterne-Garantie, 50% Werkskulanz, alles wunderbar.

Nach und nach zeigte auch dieser Wagen ersten Rostbefal:. Radläufe vorn, Rückwandtür, Unterboden, Türrahmen ... überall gibt es los, der Wagen war keine 5 Jahre alt und Dauergast bei Mercedes. Alles wurde von Mercedes in Kulanz ohne Widerrede gemacht, fast überall kam der Rost aber wieder. Als man mir nach 6 Jahren sagte "das war's dann mit Kulanz, wir raten Ihnen ein anderes Auto bei uns zu kaufen" hatte ich mal genug von Mercedes und seinem Qualitätsverständnis.

Und ich wollte nicht schon wieder einen anderen Wagen um viel Geld kaufen und der 210er lief ja auf seine Weise wunderbar! Das gelassene Gleiten traf auch genau meinen Geschmack.

Mit Hilfe diverser Forenmitglieder "erkannte" ich (sprich: ich wurde verblendet und in falscher, unkluger Weise motiviert), dass man halt einfach dranbleiben müsse, günstiger Lacker, Mike Sander's aufs nackte Blech, Wertverlust gegen Aufwand gegenrechnen ... User DSD wurde zu dieser Zeit hier aktiv und "lobhudelte mich voll" ... auch Dirk E. kam irgendwann ebenso dazu wie andere "Lobhudler" ... ich wurde quasi einem Gehirnwäscheprogramm unterzogen -- alles natürlich auf Freiwilligkeit, der 210er becircte mich ja immer mit seiner stoischen Ruhe ... also wurde das Programm "Rettet den 210er" in Angriff genommen, anstatt sinnvollerweise den Notausgang zu wählen. (Immerhin blieb mir so ein früher 211er mit SBC erspart, hätte ich wieder eine E-Klasse erworben.) Andere User haben zu dieser Zeit längst dem 210er den Rücken gekehrt ...

Die zwischenzeiltich eingebrachte Klage gegen Daimler auf Rostinstandsetzung auf Basis der Mobilo-Life-Garantie erwies sich nach zwei Jahren Vorverfahrensdauer als nicht aussichtslos, aber doch als recht mühsam, denn das örtliche Landesgericht bezeichnete sich auch in der 2. Instanz als nicht zuständig, da ich als Konsument in Stuttgart gekauft hätte und Stuttgart nicht von sich aus die Anbahnung getätigt habe. Es gelte also deutsches Recht und es sei in Deutschland zu klagen.

Die Rechtsschutzversicherung fand das wunderbar und hätte mich auch weiterhin unterstützt, jedoch erschien mir der Zeithorizont und der allgemeine Aufwand im Vergleich zum inzwischen überschaubaren Restwert des Wagens nicht ganz passend. Dazugekommen wären noch Aufwände für mindestens zwei unabhängige Gutachten zum Zustand des Fahrzeuges und eine Instandsetzung auf Kredit, um -- im Falle des positiven Spruches -- die Kosten später eintreiben zu können. Andernfalls, bei Verfahrensfehlern oder negativem Spruch, wäre ich leider auf diesen Kosten sitzengeblieben. Aha, Vorsicht!

Auch steht das deutsche Rechssystem im Ruf, Klagen gegen Daimler nicht so konsumentenfreundlich wie hier in Österreich zu sehen und ich hätte sehr grundsäzliche Anklagen erheben müssen, um die ganzen Einschränkungen der Mibilo-Life Garantie auszuhebeln. Mein an sich gut abgesicherter Standpunkt war jener, dass Einschränkungen, die nirgendwo für den Endkunden einsehbar sind (O-Ton MB-Werkstatt: "Wir dürfen Ihnen die Unterlagen zu den Garantiebestimmungen nicht aushändigen") auch keine Gültigkeit haben können und, dass die am Papier recht umfassend klingende Mobilo-Life Garantie ein wesentliches Kraufkriterium darstellt.

Die Liebe ging so weit, dass Lenkrad und Wählhebel in Polen neu beledert wurden und bei der Neulackierung die schon teilweise ausgefallene 3. Bremsleuchte nebst der chronisch mit Wackelkontakten gestraften Kennzeichenbeleuchtung gegen Neuteile ersetzt wurden. Der Fehler war: Ich hab nicht die ganze Tür ersetzen lassen. Hier kam es dann zum Running Joke des "Kamintürl's aus rostfreiem Blech", das soll dir User austriabenz erklären ... ;)

Die inzwischen blinden und von innen (!) beschlagenen Scheinwerfer mit denzerbröselnden Lampenfassungen wurden wie auch die "kontaktschwachen" Nebelscheinwerfer gegen Neuteile von Hella ersetzt, der Effekt war wirklich genial!

In den folgenden Jahren gab es sehr häufig Besuche in mehr oder weniger seriösen Betrieben, neben der jährlichen Wartung war zwei- bis viermal jährlich irgendwas zu reparieren. Wieder vom Traggelenk bis zur Zuziehhilfe der Rückwandtür alles, Glühstifte, Treibstoffleitungen, Zuheizer, Kardanwelle, Motorlager ... einfach alles. Meine Mercedes ließen einfach nichts aus.

Die Liebe wurde arg strapaziert, neben den "normalen" Reparaturen war ich auch mehrmals im Jahr beim Lackierer, es kam auch mal vor, dass wir bei Abholung nach einer lokalen Reparatur und Abnahme des Fahrzeuges "beim Kennerblick" ein neues, gut verstecktes Rostnest aufstöberten ... es war echt mühsam. Es gab kein Teil, das nicht im Zeitraffertempo korrodierte, man konnte den "Spinnennetzen" unter dem Lack fast beim Wachsen zusehen. Vom Vorderachsträger, der geschweißt werden musste, bis zum Heckbereich, wo man schon durchgreifen konnte, es machte dann irgendwann keinen Spaß mehr.

Aber er fuhr ja so schön, besser kann es doch gar nicht sein!

Angeblich, laut Foren-Meinung.

Parallel dazu erfuhren wir mit unserer A-Klasse, einem 168 MOPF in Langausführung als 170 CDI, den meine Frau sehr mochte, genau dasselbe Desaster. Neu gekauft entpuppte sich dieser als noch rostanfälliger als die ein Jahr ältere E-Klasse. Im Alter von 6,5 Jahre, als ich mich entschloss diese Karre gegen den Willen meiner Frau loszuwerden bevor die nächste Rostreparatur fällig sein würde und mit Kulanz nicht mehr zu rechnen war, waren die Türen 3x, die hinteren Radläufe 2x lackiert und die Motorhaube schon ersetzt worden. Der Unterboden sah aus wie ein bronzezeitliches Fundstück ...

Man muss dazu sagen, dass ich in einer Reihenhausanlage im "Speckgürtel" von Wien wohne, also schon ländlich mit gutem nachbarschaftlichen Kontakt, und aufgrund der Wohnungsdichte auch schon mit Parkplatzanlage, wo man sich mit den Nachbarn beim morgendlichen Run ins Büro regelmäßig-verlässlich trifft. Das hat soziale und wahrnehmungstechnische Konsequenzen!

Man grüßt sich im Schnee, die einen holen mit dicken Handschuhen den Eiskratzer aus dem Kofferraum, der andere (= ich) die Startkabel aus demselben, aber immerhin abgetauten Auto ... :) :cool: ;)

Die einen steigen seit vielen Jahren gedankenlos in ihre preiswerten Mittelklasseautos ein und jammern bei Wartungskosten in Höhe von 350 Euro und, dass nach 8 Jahren die Bremsen "schon wieder" zu ersetzen seien, und ich hatte einen eigenen Kalender für die vielen Termine in den verschieden Fachbetrieben für Lack, Mechanik, Fett u.v.a.m.

Ja, sogar im Schiurlaub, teilweise mit denselben inzwischen eng befreundeten Nachbarn, setzte sich das 1:1 so fort: Die kurze Anfahrtstrecke vom Appartementhaus zum Liftparkplatz, so ca. 2 km, fuhren alle 5 Tage lang 2x bis 3x mit ihren Fords und Mazdas und Volvos einfach so, nur ich brauchte mit meinen beiden Mercedes jedesmal am 4. oder 5. Tag schon Starthilfe ... unter diesen Bedingungen (-15°) -- und das auch ganz ohne Standheizung. Echt super, Mercedes!

Das baut dann doch über die Jahre einen gewissen Leidensdruck auf.

Ungeschützt durch die nicht vorhandene Anonymität einer geschlossenen Garage oder der großen Stadt begann ich grüblerisch zu werden. Ist meine Fahrzeugwahl, zwar emotional stark begründet, auch wirklich klug? Sind meine Mitmenschen arm, weil Mercedes-los oder sogar -- zumindest automobil betrachtet -- recht glücklich, weil ziemlich problemlos Mercedes-los???

Egal, eine Alternative für die A-Klasse musste her.

Erster Plan: Frau kriegt einen neuen Golf, den mag sie (warum auch immer), ich fahr den 210er bis er auseinanderfällt, dann eben etwas anderes, ich liebe ihn ja. Herumgeguckt, erstaunlich, was so ein kleiner Golf kostet! Kriegt man ja schon ein richtiges Auto auch dafür!

Zweiter Plan: Frau kriegt einen neues Auto, einen Nachfolger für die E-Klasse und ich übernehm den dann, wenn die E-Klasse wirklich am Ende ist, dann kommt der Golf für sie. Es wird in einigen Autos probegesessen und auch probegefahren, vom Ford Mondeo über den Skoda Superb über Volvo V70 bis zum VW Passat, auch Mazda 6 und Toyota Avensis sind dabei, Mercedes ist für mich kein Thema mehr, Audi und BMW gefallen nicht. Am meisten sprachen mich noch der Mondeo und der Superb an, ich dachte eine Weile darüber nach und verglich auch mit den vergleichsweise wahnwitzig teuren neuen 211ern, die im Forum ja spätestens ab der MOPF einen sehr guten Ruf genießen.

Die Wirtschaftskrise kam und plötzlich rasselten die Preise in den Keller. Nicht nur Ford gab hier 30% Rabatt auf Neuwagen ... auch Opel bekam man fast geschenkt, 35% Rabatt! Der sehr nützliche Vectra war leider ein schrecklich hässliches Auto, mit dem Nachfolger verhält es sich ja genau andersrum -- das ist ein lächerlicher Kofferraum mit dem Ladehindernis einer überfetten Stoßstange.

Durch Notwendigkeit war ich dann wieder einmal in meiner Mercedes-Stammwerkstatt und durch Zufall kam ich mit dem neuen, jungen Annahme-Mitarbeiter ins Gespräch, der sich sehr bemühte und sich als unglaublich kompetent erwies. Der mir nicht das Gefühl gab, ich sei Kunde, dem Problematisches vorenthalten und "verkauft" werden müsse, sondern der auf meine direkten Fragen plausible Antworten gab. Solche Kontakte sollte man pflegen! Ich geh mit ihm inzwischen regelmäßg Wandern und auch mal Radfahren ...

Er kannte meine Geschichte, war nie aufdringlich und sagte irgendwann bei einem der unzähligen Besuche auf mein Gefluche nur als Nebensatz: "Und ein 211er wär nix?" Ich: "Nie wieder ein Mercedes!" und schlage mir dabei auf die Brust. Er: "Der ist aber wirklich gut, die sehen wir nur zum Ölwechsel."

Es ging ein wenig Zeit ins Land, den Mercedes-Verkäufern stand gegen Ende des Jahres schon die Panik ins Gesicht geschrieben: Hier wurde so gut wie nichts im Oberklasse- und Luxussegment verkauft, zuletzt bekam ich Angebote mit 25% Rabatt auf einen 200 CDI, "Lagerware", den auslaufenden 211er. Ich fuhr mal spaßhalber Probe mit einem 200 CDI Automatik im T-Modell, gar nicht so übel. Erstaunlich gut sogar, sicher besser als ein Mondeo. Ehrlich gesagt, kaum schlechter als der 320 CDI ...

Und dann passierte es: Ich fand einen verrückten Käufer für die trotz Krise gefragte, weil kompakte und scheinbar kostengünstige, A-Klasse und konnte diese gut veräußern. Ersatz musste nun rasch her.

Einen 211er in München, den ich schon seit Wochen am Radar hatte, wurde nochmal preisreduziert, da rufe ich dort an, verhandle nochmal kurz (Antwort: "Bitte kommen's jetzt, ja, der Preis geht okay") an und am übernächsten Tag fuhr ich mit meiner Frau und dickem Kuvert im Brusttascherl mit dem Zug nach München, das Auto abholen. Der Wagen stand im Schauraum, sah aus wie neu, war ein Jahr alt und hatte 23.500 km am Tachometer, davon stand er ein halbes Jahr im Schauraum -- und keiner wollte ihn: Angeblich zuviel Extras für den kleinen Sparefroh-Motor, am Markt vorbeikonfiguriert. Inklusive Werksgarantie und 2 Jahre Junge-Sterne-Garantie. Uns freute es, ein neuwertiges Auto zum halben Neupreis eingepackt und heimgebraust. Daheim haben wir dann die blaue Schutzfolie von der Chromschutzleiste im Kofferraum abgezogen ... :)

Die nächsten beiden Jahre zeigten, dass es ein guter, sogar ein sehr guter Kauf war: außer Ölwechsel war nämlich nix. Mein :) hat den Wagen unten und innen und überall zum kleinen Preis mit Wachs unsterblich gemacht und das Volk (= Frau und Kinder) stimmte ab, womit auf Urlaub gefahren wird ... es war erstaunlicher Weise (Forenmeinung!) nie der ach so tolle 320 CDI. Kein einziges Mal (Realität!).

Auf diesen Fernfahrten nach Italien, Kroatien, Frankreich und Tschechien lernte ich den 211er schätzen. Ja, ein wenig hoppelig auf schlechten Straßen, aber auch angenehm fahraktiv und und sehr gutmütig in brenzligen Situationen. Tolle Bremsen, sanft dosierbar und trotzdem gut zupackend. Der kleine Diesel erstaunlich durchzugsstark und die Automatik ohne jeden Gummibandeffekt, der mich im 320 CDI schon immer nervte. Und leise, ja, der Vierzylinder 200 CDI im 211er läuft deutlich leiser als der Reihensechser 320 CDI im 210er, trotz neue Motorlager bei diesem.

Und kein Rost.

Null. Einfach nix.

 

Mit DSD blödelte ich hier im Forum herum, was das nächste Auto sein könnte. Er schrieb mal, dass der 211er ihn zwar kalt lasse, aber er ihn zumindest ansehnlich fände. Sein geliebter 210er hat eine seine ersten ernsthafteren Rostkrisen, ich suchte ihm halb im Spaß ein Nachfolgeauto heraus: ein 280 CDI Elegance T-Modell mit gutem Preis, Standheizung, AHK, 4-Zonen-Klima, Comand, Bi-Xenon und Sitzheizung mit Stoffsesseln, er mag ja kein Leder -- so wie ich. Er lehnte aber dankend ab.

Nachdem sich meine Hoffnungen langsam zerschlagen, dass mein 210er "irgendwann mal rundum konserviert und damit befriedet" ist, verliere ich die Lust auf weitere masochistische Erfahrungen genau in dem Moment, wo ich drei Wochen nach dem obligatorischen Lacker-Besuch schon wieder eine neue Roststelle finde, an einer Stelle, wo vor drei ganzen Wochen ganz sicher und zu 100% kein Rost zu sehen war. Drei Wochen für ein doch daumennagelgroßes Stück Rost unter dem Lack, das ist wirklich rekordverdächtig!

Ich wollte nimmer, es war jetzt einfach genug.

Genug von Rost, genug von undichten, vollgepampten Injektoren und luftsaugenden Treibstoffleitungen, genug von Starthilfe mit klammen Händen und rostigen, rumpelnden Bremsscheiben an der Hinterachse, genug von Demütigungen durch dieses Auto, das es einem einfach nicht dankte, dass man investiert und sich bemüht. Und daneben glitzert und funkelt still und heimlich das jüngere und absolut unproblematische Geschwisterchen und glänzt mich mit seinen Bi-Xenon-Projektionsscheinwerfern an ...

Bei der Suche nach automobilem Ersatz für meine Hassliebe sprang mir wieder genau der Wagen ins Auge, den ich für DSD herausgesucht hatte. Stand in Traunstein, in der Nähe zu Salzburg, für mich aus Ostösterreich sehr gut. 3,5 Jahre alt, unter 80.000 km, noch akzeptabel, 2 Jahre Junge-Sterne-Garantie, okay. Der Preis war gut, Wirtschaftskrise II sei Dank. Ein kurzes Telefonat reduzierte den Preis nochmal auf ein sehr attraktives Niveau und ich saß schon wieder mit dickem Kuvert und meiner Frau im Zug ...

Meinen supergepflegten und austherapierten Wagen hat dann übrigens nach längeren absolut erfolglosen bis frustrierenden Verkaufsversuchen (Nigeria, England, und manchem launischen Telefonat ["... warum tu ich das eigentlich, weiß doch, was der 210er für eine Laube ist ..."]) die Schwester meines MB-Annahmemeisters gekauft. Sie liebt ihn, der Bruder schaut drauf, der Wagen fährt noch immer und alle sind happy -- und er darf endlich rosten, so wie er es will, es wird da nichts mehr gemacht, er wird gefahren bis der TÜV sie scheidet. Ich kann da gar nicht hinsehen.

 

Gut, dass DSD diesen von mir empfohlenen Wagen dankend abgelehnt hat, unsere Bekanntschaft wäre auf eine harte Probe gestellt worden.

Dieser Wagen hat alle Register gezogen um mir zu beweisen, wie schwierig gutes Benehmen sein kann. In den ersten beiden Jahren war ich damit Stammgast beim :), der ihm mit mir im Team unermüdlich alle Unarten ausgetrieben hat und wobei das halbe Auto durch Neuteile ersetzt wurde, 15.000 Euro gingen da rein, 15.000 Euro, die ich zum Glück nicht selbst bezahlen musste: Von der rasselnden Klimakompressorrolle bis zu den schlappen Gasdruckfedern der Rückwandtür, vom Getriebe und Wandler über Kardanwelle bis zur -- wieder mal -- defekten Zuziehhilfe der Rückwandtür wurde alles für mich gratis ersetzt. Das Klimabedienfeld ebenso wie der Heckscheibenwischermotor. Hilfreich war dabei der für mich einfache Vergleich mit seinem neuen alten Geschwisterchen, das nur 2 Wochen jünger ist.

So wurden mit Ausdauer alle Probleme saniert und diesem Patienten die Unarten ausgetrieben, nun läuft der Wagen so, wie er soll. Kleinigkeiten wie Glühstifte und Glühzeitendstufe musst ich zwar schon aus eigener Tasche bezahlen, das ist aber vergleichsweise Kleingeld.

Nun fahre ich mit Frau seit sechs Jahren und 90.000 km den 200 CDI und seit drei Jahren und 75.000 km den 280 CDI und maße mir ein Urteil, ein Fazit an, und es ist unter dem Strich ein sehr positives:

Der Wagen meiner Frau ist ein Volltreffer, da war praktisch noch nichts zu reparieren, Motor und 5G-Automatik kann man kaum verbessern. Mit der Leistungssteigerund ist der "kleine" unglaublich quirlig und ein Auto, das einem schnell ans Herz wächst. Beim Ausdrehen nicht richtig leise punktet er aber als sparsame wie durchzugsstarker Alltagsbegleiter.

Und ich fahre zumindest seit Ende der Garantie recht problemlos und komfortabel, die neue, auf Garantie getauschte 7G-Tronic schmeichelt sich ins Hirn, der V6-CDI zieht bärig und bleibt immer (!) leise, der Verbrauch ist ähnlich und man kann unglaublich gut cruisen, 1.100 Touren bei 75 km/h und man kann noch (vorsichtig) ohne Rückschaltung herausbeschleunigen -- ohne dass der Drezhahlmesser gleich hochgeht und eine seltsame Geräuschkulisse entsteht ("Gummibandeffekt"), weil die WÜK öffnet.

Bei beiden ist der Kofferraum praktisch gleich gut nutzbar wie beim Vorgänger, das knappere Raumangebot ist zumindest vorne nur eine Sache der Wahrnehmung und nicht messtechisch belegbar, hinten stört's meine Töchter nicht, wenn der Einstieg auch tatsächlich im Fußbereich etwas enger ist. Rost ist -- auch an den Bremsscheiben -- endlich ein Fremdwort und ich hab seit dem Fahrzeugwechsel keine Startkabel mehr gebraucht!

Endlich bin ich am Reihenhaus-Parkplatz auf der Siegerseite, endlich schaue ich den anderen zu, wie sie Schnee und Eis kratzen während ich in einen ferngesteuert-abgetauten Wagen einsteige und sogar noch (das ist jetzt neu!) problemlos starten kann! Die bessere Laderegelung verhilft sogar einer sechs Jahre alten einfachen Nassbatterie zu einer Perfomance, welche eine neue wie teure AGM-Batterie im 210er nie erbringen konnte!

Nebenbei kommt bei der Standheizung schon nach 5 Minuten heiße Luft aus den Düsen, wo man beim 210er für ein laues Lüfterl schon eine Viertelstunde heizen musste. Und die Lenkradheizung läst mich nun im Winter schnurren. Das Bi-Xenon-Licht ist großes Kino und das Comand NTG 2.5 ist noch fast auf Höhe der Zeit, lässt sich dank Festplatte simpel um unter 100 Euro mit Original-DVDs aktualisieren, Bluetooth-Freisprechen ist Serie. Der neue Zweiarm-Scheibenwischer punktet bei starkem Regen und die Gummis halten nun auch 2 Jahre statt einem halben, die Fächerwaschdüsen sind eine Wucht.

Natürlich wird auch hier und da was zu reparieren sein, sind ja keine Heiligen. Aber zumindest ist der elende Rost kein Thema mehr und die Autos sind moderner, die CDIs ausgereifter.

Und nun dürfen diese beiden Fahrzeuge im Alltag die Scharten auswetzen, die die beiden 210er und der 168er in meinem Leben und dem Familienvermögen hinterlassen haben. Schauen wir mal, ob sie das schaffen, einstweilen schaut's ganz gut aus.

 

Nun weißt du, Lou_Zypher, warum ich so ein zwiespältiges Verhältnis zu Mercedes habe: Weil ich weiß, wie groß der Unterschied zwischen Sollen und Können sein kann und wie belastend unerfüllte Versprechen sein können. Es nützt nichts, theoretisch das bessere Angebot zu haben, wenn es nicht erfüllt wird.

Und als zu mir selbst ehrlicher und guter Beobachter weiß ich, dass man mit einem gutem Mittelklassefahrzeug natürlich etwas "einfacher" unterwegs ist, aber auch praktisch ebenso gut, ebenso verlässlich und auf jeden Fall preiswerter und mit kleineren Sorgen ans Ziel kommt oder ankommen kann, dass man unter Umständen mit dem eigentlich "besseren" Auto auch genau das Gegenteil erleben darf.

Und komm mir bitte jetzt keiner mit der ach so tollen Mercedes-Qualität, das ist einfach lachhaft: Bei Daimler kocht man genauso mit Wasser wie anderswo und in meinem Bekanntenkreis erlebe ich absolut keine Kastastrophen mit den von mir immer wieder genannten Brot-und-Butter-Autos, ganz im Gegenteil.

 

Und genau aus diesem reichen Erfahrungsschatz empfehle ich Autokäufern immer einen möglichst deutlich jüngeren und bewährten Wagen gegenüber einem bewiesenermaßen problematischen und potenziell arg rostgefährdeten Auto, denn mein guter Ruf ist mir ein Anliegen. :)

42 weitere Antworten
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42 Antworten

Zitat:

@dickschiffsdiesel schrieb am 22. November 2014 um 12:34:20 Uhr:

Zitat:

@Austro-Diesel schrieb am 22. November 2014 um 12:17:02 Uhr:

Hmmm ...

Ich empfehle immer wieder, die Markenbrille abzunehmen, sie behindert die Sicht! :) :cool:

:D;):p

Tja,, auch andere Mutter haben schöne Töchter !;) Nebenbei gesagt, kann man die Schönheiten unter den heutigen Daimlermodellen mit der Lupe suchen - kommt noch erschwerend hinzu!:D

Hi.

Bin unlängst den Panamera gefahren. Nett, ja. Bis auf die Klaviatur um den Schalthabel herum sehr übersichtlich und geräumig, brilliant zu fahren. Aber eben kein Kombi. Wäre für mich nur als Zweitwagen zu gebrauchen.

Auch der Jaguar ist nett, wenn dieses tote Cockpit nicht wäre mit seinen blauen Lichtern überall... Aber nur ein Derivat eines Kombis als Life-Style Vehikels.

Der 212er... keine ebene Ladefläche mehr, keine Ladungssicherung mehr durch aufgestellte Rücksitzbank... ein nierenloser 5er mit Stern(chen) auf der Kühlerhaube. Zerfledderte Schalteranornung im Cockpit...

Und um mit Markenbrille noch eines oben drauf zu geben: bleibt ja wohl nur noch die zweite Baureihe des 251ers. In lang. Da kann, unterhaltstechnisch, platz-, fahrkomfort- und sicherheitstechnisch nichts mehr die Stirn bieten.

Autos, die wenig fahren, haben auch weniger Verschleiß. Die Frage ist nur, warum haben sie dann solchen Verschleiß?

Lou, mit dem 251er magst du recht haben, für mich kommt der nicht infrage, zu hässlich, zu groß und - wenn ich noch länger darüber nachdenke, fallen mir sicher noch ein paar Unmöglichkeiten mehr ein - aber , früher gefiel mir auch der 140er nicht (zu hässlich, zu groß etc.;):p ) , heute beneide ich ihre Fahrer fast! So ändern sich eben die Zeiten und wir uns auch mit ihnen (wenngleich auch nur ein bischen!:cool: )

Hi,

mir ist schleierhaft wie man im Ernst die genannten Vans und ne Luxus-Limo mit erstaunlichen Ladefähigkeiten wie das T-Modell vergleichen kann. Dazwischen liegen imo Welten, auch ohne Markenbrille.

Austro, Du fährst schon so lange 211er, daß Du Dich langsam zu VW und Ford herunter arbeitest. :-)) Ich empfehle die eine oder andere Runde im 210 oder W140 um Dein "Fahrgefühl-o-meter" neu zu eichen, bevor es noch schlimmer wird. ;-)

Grüße Dirk

*lol*

Vermutlich habt ihr recht, völlig recht. Fahrt nur weiter. :D

Manchmal muss man runterkommen, zB durch Ford Mondeo, S211 oder Nissan Leaf fahren.

Weil's gerade passt, einfach mal durchlesen:

http://www.autorevue.at/.../...mondeo-2015-preis-technische-daten.html

Und das Auto sieht auch eher so aus, wie ich mit einen schönen und praktischen Kombi vorstelle. Dass Daimler bei der E-Klasse das eine oder andere Detail noch besser löst ... wie war doch gleich das Preisetikett?

Zitat:

@Austro-Diesel schrieb am 22. November 2014 um 18:22:09 Uhr:

Weil's gerade passt, einfach mal durchlesen:

http://www.autorevue.at/.../...mondeo-2015-preis-technische-daten.html

Und das Auto sieht auch eher so aus, wie ich mit einen schönen und praktischen Kombi vorstelle. Dass Daimler bei der E-Klasse das eine oder andere Detail noch besser löst ... wie war doch gleich das Preisetikett?

Und wie das paßt!

Gratulation! :)

Besonders die große Auswahl an Motoren... Ich beneide Ford um das Weglassen der vernünftigen Aggregate wie 6-Zylinder und Schubabschaltung. Auch der Ladebereich - einfach göttlich, wie man da die Kisten des Einkaufs drüberwuchten muss , über diesen anmutig gestalteten und sündhaft teuren Dichtgummi um diesen nicht zu beschädigen. Ein Träumchen. Auch nett für einen Kombi: das Design erinnert bei Nutzung immer daran, dass 'form follows function' Quatsch ist. Totaler Quatsch. Das ist wie mit Plastiktitten - muss nur gut aussehen, Haptik und Nutzung sind egal, hüsch muss es sein.

Ich will dir den neuen Ford nicht madig machen, ihn schlechter reden, als er sein könnte, nein, ich verstehe das Auto nur nicht. Und den Preis auch nicht. Und die angeblich notwendigen 18-Zöller auch nicht.

Mit Begeisterung und dem Wissen um einen fehlenden dritten Arm zum Lenken, bin ich Granada und Consul gefahren. Kombis. Ui, was waren die toll. Und nun? Was kam nach der Plastikdynastie? Etwa dieser Life-Style Bomber? Gut, wenn´s die Kundschaft so möchte... (habe mehrere Berichte von Ford-Liebhabern gesehen, welche allesamt mehr als enttäuscht sind von diesm Auto. Da scheint es so etwas wie ein Kundenlastenheft zu geben - hat Ford aber wohl nicht interessiert.)

Bzgl. Preisetikett: wen interessiert das schon, wenn er doch weiß, dass die Aufpreisliste den fast hälftigen Kaufpreis ausmacht, an welcher man/frau sich erfreut... :D:cool:

Und ich dachte noch, direkt vor dem aktuellen Mondeo stehend: Das ist akteull der einzige praktische Kombi. Wie konnte ich das übersehen?

Vierzylinder, Sechszylinder, was kümmert mich das? Wir haben einen 200 CDI und einen 280 CDI im 211er -- und heute kaufen würde ich den Vierender. Schubabschaltung? Haben heute ausnahmslos alle Motoren.

Sechsgangautomatik oder Siebengang? Papperlapapp. 18 Zöller? Wo? Der hat Serie 16" -- meine Lieblings-Ballonreifen.

Wenigstens ein Interieur, das man ohne Sonnenbrille erträgt.

Ich will den Wagen ja eh nicht DIR ans Herz legen, nur aufzeigen, dass man damit auch gut und vor allem um übeschaubares Geld auch gut und verlässlich ans Ziel kommt. Bevor ich meine Kinder in den als Personenraum lächerlichen Kofferraum eines mehr oder weniger verotteten 210ers "verlade" kauf ich mir lieber einen Van. Den Kindern zuliebe.

Einen Mercedes muß man verstehen oder zumindest lernen ihn zu verstehen! Insbesondere die W210 Baureihe wird nach fast 20 Jahren von vielen immer noch nicht verstanden. Das man es hier eigentlich in Punkto Qualität, Solidität, Fahrdynamik und Sicherheit mit einer S-Klasse zu tun hat, wird von vielen nicht erkannt. Der W210 mit einem Sechszylinder Motor ist aus meiner Sicht und gesammelten Erfahrungen komfortabler, bequemer, geräumiger als vergleichbare Neufahrzeuge in diesem Segment.

Eigentlich für uns W210 Fahrer ein Segen das dieses Fahrzeug unterbewertet und auf das "ach so große" Rostproblem reduziert wird, was den Anschaffungspreis günstig macht. Man sollte sich trotz des günstigen Einstands aber darüber im Klaren sein, dass so ein Fahrzeug, gerade aufgrund seines Alters, Pflege- und Instandsetzungskosten auf Mercedes Niveau verursacht die ü b e r dem eines Kleinwagens liegen.

Aus meiner Sicht ist dieses Fahrzueg bei aller Objektivität mit keinem Ford Mondeo zu vergleichen. Den Ford kann man mit einem Dacia, Renault, VW vergleichen aber nicht mit einem Mercedes - das ist eine andere Welt, womit wir wieder bei meinem Eingangssatz wären.

Seufz, das muss ich hier nach insgesamt 250.000 selber gefahrenen Kilometern in 11,5 Jahren S210 lesen ... dass ich ihn nicht verstanden hätte, und das noch von einem vier Tage "alten" MT-Mitglied mit immerhin 13 Beiträgen.

Gute Nacht meine Herren. :)

Vier Tage altes Forummitglied ist richtig, dh. aber nicht das ich erst vier Tage Mercedes fahre :-)

Immerhin habe ich 11 Mercedesfahrzeuge, 3 Alfas, 3 BMW, 4 VW, 1 Audi in meinem Autofahrerleben besessen.

250.000 Km bin ich früher in 5 Jahren gefahren, heute nur noch 30.000 im Jahr.

Also, nichts für ungut Ayatollah - auch für dich eine Gute Nacht mit Ford Mondeo Träumen.

Zitat:

@Austro-Diesel schrieb am 22. November 2014 um 15:16:32 Uhr:

Manchmal muss man runterkommen, zB durch Ford Mondeo, S211 oder Nissan Leaf fahren.

Hi Austro-Diesel,

war ja auch nur Spaß. Den Leaf fahre ich ja und mag ihn sehr(!), aber auch der kann sich abgesehen vom Antriebskomfort nichtmal annähernd mit dem 210 messen. Das merkt man an jeder Ecke. Oft erwische ich mich bei dem Gedanken "Dieser geniale Antrieb in meinem W210, das wärs!". Da es das nicht gibt, greife ich meist aus dem Bauch heraus zum Leaf, geniesse aber ab und an auch sehr den Dicken. (Gestern Abend zum Beispiel, als er mich gewohnt unaufgeregt vollbeladen durch dicksten Nebel und danach durch dicksten Stadtverkehr gefahren hat, wie das imo nur ganz wenige - und eher kein Ford, Dacia, usw. - können.)

@zwozehn

+100

Du hast den 210 verstanden. Dein Beitrag ist genau auf den Punkt, imo.

Allerdings mit Austro-Diesel musst Du nachsichtiger sein. Verstanden hat der den 210 mit Sicherheit, nur leider auch verkauft. ;-)

Grüße Dirk

Zitat:

@Austro-Diesel schrieb am 22. November 2014 um 21:20:23 Uhr:

Und ich dachte noch, direkt vor dem aktuellen Mondeo stehend: Das ist akteull der einzige praktische Kombi. Wie konnte ich das übersehen?

Vierzylinder, Sechszylinder, was kümmert mich das? Wir haben einen 200 CDI und einen 280 CDI im 211er -- und heute kaufen würde ich den Vierender. Schubabschaltung? Haben heute ausnahmslos alle Motoren.

Sechsgangautomatik oder Siebengang? Papperlapapp. 18 Zöller? Wo? Der hat Serie 16" -- meine Lieblings-Ballonreifen.

Wenigstens ein Interieur, das man ohne Sonnenbrille erträgt.

Ich will den Wagen ja eh nicht DIR ans Herz legen, nur aufzeigen, dass man damit auch gut und vor allem um übeschaubares Gels auch gut und verlässlich ans Ziel kommt. Bevor ich meine Kinder in den als Personenraum lächerlichen Kofferraum eines mehr oder weniger verotteten 210ers "verlade" kauf ich mir lieber einen Van. Den Kindern zuliebe.

Dir die Tränen ins Auge, womöglich sogar in beide, getrieben zu haben lag nicht in meiner Absicht. Verzeih´!

MONDEO - einzig wahres Geschöpf automobiler Fordbewegung.

MONDEO - der, der auch ohne Sonnengläser fahrbar ist.

Mea culpa, mea culpa.

So, bin wieder munter!

:D

Zitat:

@Austro-Diesel schrieb am 23. November 2014 um 09:38:18 Uhr:

So, bin wieder munter!

:D

Hallo Austro.

Darf ich dich mal ganz persönlcih etwas fragen? Wir sind hier ja unter uns, liest ja sonst niemand: abgesehen von den beschriebenen Vorteilen eines gleitenden 210ers und der realtiven Enge eines 211ers, wo liegen deine Prioritäten nach all den Jahren der Nutzung? Und warum hältst du in deinem Avatar den Stern hoch, welcher dir ein Dorn im Auge zu sein scheint?

Ich kenne das in Verbindung mit speziellen Rennradreifen - wenn ich mal wieder zu geizig bin, 80 € für einen auszugeben, kaufe ich "Testhalber" mal ein anderes Fabrikat oder Modell und suche mich wohlzufühlen damit. Letztlich komme ich damit zurecht, habe aber trotzdem die innere Gewissheit, abgehalftert zu haben.

Und hierzu drängt sich mir die letzte Frage auf: geht / ging es dir mit dem 211er denn nicht auch so? Also in der Retrospektive...

Ich will nicht stänkern - ich will es wirklich erhlich und neutral wissen!

:rolleyes:

Hallo Lou, A-D hatte über sein kompliziertes Verhältnis zum 210er und zum 211er schon in meinem Thread "Neues von unserem alten "Freund", dem Rost!" erschöpfend Auskunft gegeben. Seine Einstellung zu Ford ist im Forum auch schon diskutiert worden, finde ich eigentlich ganz rational und nachvollziehbar. Meine eigene Erfahrung mit Ford (alle waren mir geschenkt worden !:p ) : Problemlose , sehr komfortabel gefederte Autos mit viel Platz und guten Sitzen, brummigen, aber zuverlässigen 4-Zylindern und turbinenartig laufenden, aber durstigen 6 - Zylindern. Gute Autos , aber keinerlei Ausstrahlung. Gut, das waren alles Typen aus den 60er, 70er und 80er Jahren, mag heute anders sein - genau wie bei Mercedes!;) Die modernen Fords kenne ich aus eigener Erfahrung nicht, interessieren mich auch nicht.

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