Kaufberatung W202 T-Modell vs. W124 Coupe

Mercedes C-Klasse W202

Hallo zusammen,

ich bedanke mich schon jetzt für Eure Hilfe, denn ich stehe vor einer Entscheidung, die ein bisschen heikel ist, ohne Erfahrungen in diesem Bereich zu haben.
Nachdem die Renovierung unseres Hauses vor dem Abschluss steht, möchte ich mir endlich ein Auto kaufen, dass mir nach Jahren auch wieder Freude macht. Bisher waren wir immer vernünftig, sind Golf mit Autogas gefahren, weil wir eben ordentlich KM fressen mussten. Die Zeiten sind vorbei, mein Arbeitsweg ist zukünftig 20km (einfach) und das wird dann doch jedes Auto schaffen.
Ich wollte immer einen W123 fahren, jedoch wäre das als Alltagsauto, das auch über den Winter kommen muss, zuviel (oder zuwenig) des Guten. Mein Onkel sammelt Mercedes Old- und Youngtimer und hätte aktuell ein W124 Coupe in pefektem Zustand mit LPG Anlage für 5.500 Euro zu verkaufen. Es könnte alles so einfach sein, jedoch steht Nachwuchs ins Haus und da ist ein Coupe natürlich nicht mehr erste Wahl.
Wäre mein Budget nach dem Hausbau nicht auf ca. 5.000 Euro begrenzt, gäbe es keine Probleme, jedoch ist es begrenzt, logisch. Das T-Modell W202 gefällt mir ausgesprochen gut, preislich ist es ebenfalls im Rahmen, jedoch bin ich vollkommen abgeschreckt von den Erfahrungsberichten der Fahrer. Das Auto scheint ein einziges Rostwunder zu sein, genau das möchte ich nicht haben. Manche Leute stört der Rostbefall sicherlich nicht, mich würde es stören. Dagegen anzugehen scheint nur bedingt möglich zu sein.
Meine Frage an Euch ist daher, was würdet Ihr mir raten? Das Coupe, dafür aber begrenzter Stauraum, oder das T-Modell, dafür aber die Rostproblematik? Ich muss gleich sagen, dass ein Winterauto nicht in Frage kommt, so einen Aufwand will ich dann doch nicht betreiben.

Vielen Dank und beste Grüße
Sebastian

Beste Antwort im Thema

Der W202 ist im Low-Budget-Bereich eine immer sehr empfehlenswerte Lösung, zumal es viele gute Stücke noch gibt; selbst aus dem Baujahr 1993 kann man ohne große Mühe noch schöne Autos für verhältnismäßig wenig Geld finden. Das schlechte Image dieses Mercedes kommt uns im Low-Budget-Bereich voll entgegen, weil für absolute Dumpingpreise grandiose Typen verkauft werden, die qualitativ sehr solide sind, absolut zuverlässig, technisch auch bei hohen Laufleistung unbedenklich (sofern die Pflege stimmt) und die selbst im Elektrobereich kaum zu Ausfällen neigen. Ein W202 ist auch nicht besonders teuer im Unterhalt; sämtliche Ersatzteile kann man als Nachbau bekommen, und die Reparaturen sind prinzipiell recht einfach, von Spezialmodellen abgesehen. Technische Krankheiten gibt es kaum, auch die Automatikgetriebe sind Mercedes-typisch sehr haltbar und unbedingt empfehlenswert.

Meiner Ansicht nach geriet die Verarbeitungsqualität in den Baujahren 1993/1994 massiver als danach; Exemplare ab der Überarbeitung im Mai 1997 hatten da dann einige Differenzen - die kostendrückende Fertigung aus den Rastatter Bereichen der ersten A-Klasse hielten im 202er auch mal Einzug. Aber in der Regel ist das Meckern auf hohem Niveau und Kleinkram, vergleicht man das mit anderen Low-Budget-Gebrauchtwagen, von denen die C-Klasse W202 definitiv eines der solidesten Autos überhaupt ist und neben dem technisch ähnlichen W210 bei mir in der Top-Ten-Liste der besten Low-Budget-Fahrzeuge steht. Mit der E-Klasse W210 teilt der 202er sich auch seinen einzigen signifikanten Schwachpunkt, nämlich die Rostneigung.

Aber zum Rostproblem kennt ihr meine Meinung; bei Mercedes-Benz ist der Rost einfach ein eher markenspezifisches Problem - ich sage, da wurde nur so sehr geschimpft, weil der Mercedes-Kunde für seine 55.000 DM, die er für den E230 ausgegeben hat, auch totale Qualität erwartet und nach zehn Jahren keinen Rost haben will. Wer zur selben Zeit im Gegenzug für 39.000 Mark den Omega B 2.0-16V gekauft hat, der war am Ende froh, wenn der Rost nicht alles auffraß. Wäre der W210 kein Mercedes, sondern vielleicht ein Opel, würde er als relativ haltbares Auto gelten. Ab einem bestimmten Alter gehört der Rost eben einfach dazu - selbst ein noch so robustes Modell fängt das Gammeln irgendwann an; selbst die Vollverzinkung von Audi hat durchaus Lücken.

Und nicht alle rosten gleich schnell und gleich stark - es gibt so viele 202er für kleines Geld, da muss man nicht den ersten Hobel für 700.- Euro kaufen.

Ein W124 für 5.000 Euro ist drin - als Coupé aber eher nicht. Das sind Liebhaberstücke und Kultautos, für die Fantasiepreise gefordert werden, und die sind ihren Preis in der Regel nicht wert. Das Risiko versteckter Mängel und sonstiger Probleme wie Wartungsstau und viele Vorbesitzer ist vor allem bei relativ günstig angebotenen Coupés überproportional hoch - und das E200 Coupé mit Handschaltung, rosenholz-farbenem Lack, Radkappen und Kassettenradio von der alten Dame mit Scheckheft für 5.000 Euro gibt es kaum noch. Wenn es so eines gibt - nehmen und abstellen, gelegentlich mal fahren und gut konservieren - so was kannst du kaufen, aber das ist selten. Auch minderwertige Exemplare sind fast immer deutlich zu teuer, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Der Ratschlag von Mario, dem ich nun an dieser Stelle auch herzlich danken mag, mit dem BMW E34 ist hervorragend, da du hier ein Fahrzeug findest, das gute Qualität und hohe Zuverlässigkeit sowie extrem langlebige und belastbare Sechszylinder-Reihenmotoren für sehr faire Preise bietet. Mein Tipp ist der handgeschaltete 520i, der alles mitmacht, ausreichend Kraft bietet und nicht zuviel verbraucht. Automatik ist angenehm, aber defekte oder gestörte Automatikgetriebe sind bei BMW gerade um 1990 herum sehr weit verbreitet und immer teuer zu reparieren. Man kann solche Schwachstellen umgehen, indem man sich Autos holt, die betreffende Extras nicht haben. Mechanisch sind beim E34 wenige Probleme zu erwarten, auch die Ausstattungselemente sollten nicht kaputtgehen; Kleinärger betrifft aber immer wieder die aufpreispflichtigen Bordcomputer aller Jahrgänge und digitale Displays – aber auch das ist typisch für BMWs dieser Generation. Der beste Allrounder ist in jedem Fall ein 520i mit 150 PS und manuellem Getriebe ab Baujahr 1990 – er ist der beste Kompromiss, aber auch alle anderen Triebwerke können grundsätzlich empfohlen werden. Ein 525i ist nett, aber mit 192 PS im Unterhalt auch etwas teurer - der 520i macht weniger Spaß, ist aber mit 150 PS deutlich munterer als gedacht und gilt als sehr solider Kompromiss, bieten tollen Sechszylinder-Komfort und das bei humanen Unterhaltskosten. Viele Motoren kann man bis auf Euro 2 oder höher bringen, die grüne Plakette sollten sie eigentlich alle haben (Benziner).

In dem Zug erwähne ich auch den Audi 100 C4 (1990-1994), der die Talente des E34 und dessen niedrige Preise mit dem Platzangebot des Mercedes W124 T-Modells verbindet und eine wirklich exzellente Langzeitqualität bietet. Bei frühen Baujahren ist das Sicherheitsniveau geringer, da kostete auch ABS noch extra, die Grundausstattung geriet auch lang spartanisch: Zentralverriegelung und Drehzahlmesser kosteten noch 1993 Aufpreis, geht man vom Zweiliter-Benziner mit 115 PS aus. Den empfehle ich auch - denn man findet für ihn überall Teile und auch Ersatz. Die Nachfrage nach dem Audi 100 ist so gering, dass die Preise noch niedriger sind als beim BMW. Warum nicht?

36 weitere Antworten
36 Antworten

Deine Auflistung in allen Ehren NOMDMA, aber mehrere Liegenbleiber und teils sehr teure Reparaturen lassen nicht den Schluss zu, du hättest einen zuverlässigen Wagen.
Das würde sich relativieren, wenn du schon über 300.000 km runter hättest, aber das ist nicht der Fall, wie ich mich erinnere.

Offenbar hast Du Dir nun den W124 vor die Tür gestellt. Ich denke, das ist bzl. Rost die richtige Entscheidung. Die W124 neigen zwar an den WHA zum Rosten, aber das lässt sich im Griff halten. Wichtig ist, falls Du die "Sacco-Bretter" hast, nach dem Winter unter den Klappen der WHA zu schauen, sauberzumachen, und im Fall von Rostansatz sofort zu behandeln.
Ich habe einen schönen W124 als Kombi. Die Fahrzeuge sind allgemein relativ schwer, sodass man mit den 4-Zylindern etwas untermotorisiert unterwegs ist. Auch der "kleine" 6-Zylinder kämpft mit dem hohen Gewicht und kommt erst über ca. 2200 Umdrehungen langsam in die Gänge, und ab ca. 4000 Umdrehungen geht dann die Post richtig ab. Auf der Ebene ist es egal, aber beim Bergaufbetrieb will der Motor gedreht werden.

Der W202 ist als Kombi ein schönes Fahrzeug, aber die rosten praktisch alle an der Heckklappe. Irgendwann fängt der Rost dann an den Türschwellern an, wenn man diese nicht akribisch pflegt. Habe das bei zwei Fahrzeugen so erlebt. Über die Motorisierung geht die Meinung auseinander. Ich möchte nichts anderes mehr als den 2,3L (C230), weil dieser Motor sehr laufruhig und spritzig ist, schon im Drehzahlkeller ordentlich Drehmoment bietet und doch sehr sparsam ist. Im Langstreckenbetrieb brauche ich meist unter 7 Liter (bei 180+ fliesst aber cal 12L durch die Einspritzanlage). Von Dieseln würde ich wegen der Umweltvignette besser die Finger lassen.
Die Motoren sind durch die Bank kaum totzukriegen. Meinen letzten W202 habe ich mit 305000km verkauft, und mir den jetzigen W202 geholt. Allerdings habe ich schon ca. 2000€ investieren müssen (Heckklappe entrosten, Dichtung des Kardans erneuern...). Von daher sollte man da immer mit bis zu 3000€ rechnen, die für Reparaturen zur Seite gelegt werden sollten.

Der grosse Unterschied zwischen W124 und W202 ist vor allem beim Benzinverbrauch festzstellen. Die W202-Motoren sind die moderneren (Ausnahme 220 und 280 Reihensechszylinder), dazu kommt das niedrigere Gewicht des W202.

Mercedes ist kein billiges Auto, Die Ersatzteilversorgung ist kein Problem, aber wenn man ein billigeres Auto sucht, geht man besser zu Skoda (da ist immerhin VW drin), Seat (ebenfalls VW) oder zu den Asiaten.

@ Goify

Jein. 😉

Das Schwungrad war eine einmalige Sache vor 6 Jahren. Alle anderen "Nichtstarter" in den letzten 2 Jahren hatten ja ein und die selbe Ursache, die sich aber nicht lokalisieren lies, da wir auf der falschen Fährte waren (sprich die Wegfahrsperre hatten wir im Verdacht, und die besteht ja aus Schlüssel, Zündschloß und Steuergerät).

Um den Effekt zu erläutern - der Motor lies sich urplötzlich nicht starten. Hat man dann ein Weilchen gewartet (oder den ADAC zum Abschleppen gerufen), sprang er wieder ganz normal an und lief die nächsten Monate ohne Probleme. Der Fehler lies sich leider nie bei MB reproduzieren und im Fehlerspeicher war absolut nichts hinterlegt.

Im Klartext - ein simpler und günstig zu behebender Fehler, der aber extrem schwer zu lokalisieren war.

Und das mein Kilometerstand noch verhältnismässig niedrig ist, liegt einfach daran, dass ich a.) den Wagen bei MB mit 49tkm gekauft habe, b.) altersbedingt nicht zum Spaß in der Gegend rumfahre und c.) auch gerne auf mein bayrisches Moppedle ausweiche.

Gruß
Frank

Hallo Frank, vielen Dank für Deine ehrlichen Worte - die vor Deinen Erläuterungen wirklich etwas abschreckend geklungen haben; ich suche tatsächlich alles, nur kein Auto mit schwer zu lokalisierenden Fehlern. Ich weiß, genau das kann mit jedem Wagen passieren, bei einem Mercedes wird es nur schnell teuer, zumindest wenn ich dafür aus meiner Hinterhof Werkstatt in die Fachwerkstatt muss. Deine Erläuterungen beruhigen mich, hinterlassen aber einen gewissen Rest-Zweifel, auch weil Du von einem "Lifestyle Kombi" sprichst und ich doch lieber einen vollwertigen Transporter hätte.
Nein owlmirror, ich habe nicht den W124 gekauft - es bleibt ja das "Problem" des Coupe, das ohne baldigen Nachwuchs der größte Vorteil wäre. Den 124 Kombi würde ich sofort nehmen, vielleicht habe ich ja Glück und finde einen, denn ich habe noch 2,5 Monate Zeit für meine Autosuche. Die Dinger sind aber rar wie Gold und schwieriger zu finden als ein ordentliches Coupe.
Ich werde bei der ganzen Sache sicher nichts überstürzen, mir Eure Meinungen anhören, alles genau überdenken und dann kaufen, hoffentlich das richtige Gefährt. Aktuell hält mich ohnehin noch die Renovierung des Hauses auf Trab, da gibt es genug Ablenkung und Abends freue ich mich über neue Postings und neue Eindrücke bei meinem Auto-Projekt.

Vielen Dank Euch - Gruß
Sebastian

Ähnliche Themen

...und jetzt brauche ich doch glatt erneut Eure Hilfe.
Wie sieht es mit der 203er Serie bezüglich Haltbarkeit, Elektronik, Ersatzteilen etc. aus? Hier gäbe es aktuell einen Wagen mit wenigen km (110.000km) und einem Gasumbau für schmales Geld (ca. 5.500 Euro). Ich habe eben immer Sorgen, wenn die Autos neuer sind und damit mit mehr Elektronik vollgestopft wurden.
Weiterhin wäre meine Frage, ob der W124 irgendwann in "E-Klasse" umgetauft, optisch aber nicht verändert wurde? Hier ist aktuell ebenfalls ein Wagen vor Ort zu bekommen, der als 1994er Baujahr ein W124 ist, aber mit dem "E" Schriftzug auf dem Heck versehen wurde. Wie ich von Euch erfahren habe, ist bei den späteren Baujahren wohl wieder ein größeres Rostproblem zu erwarten, aber hey, da mache ich mir jetzt einfach weniger Gedanken.

Vielen Dank und beste Grüße
Sebastian

Zitat:

Original geschrieben von NOMDMA


Fazit - prinzipiell ist der S202 ein zuverlässiges und, speziell im Innenraum, gut verarbeitetes Auto. Hinsichtlich Platz entäuscht der Wagen aber und gehört eher in die Kategorie "Lifestyle-Kombi".

Kann ich so nicht stehen lassen. Der S202 ist von der Außenlänge so groß wie ein heutiger VW Golf Variant. Der hat innen auch nicht mehr Platz. Und daran merkt man, wie sich die Größenansprüche gewandelt haben.

Zitat:

Original geschrieben von BlackFlagBlackFlag


...und jetzt brauche ich doch glatt erneut Eure Hilfe.
Wie sieht es mit der 203er Serie bezüglich Haltbarkeit, Elektronik, Ersatzteilen etc. aus?

Hier gibt es gravierende Unterschiede beim Thema Rostanfälligkeit. Teilweise rosten die ersten 203er mehr als die 202er. Das wurde aber mit der MoPf ab 2004 besser.

@ cz3power

Ich vergleiche den 202 mit seinen damaligen Konkurrenten....und da ist er ein Lifestyle-Kombi. Ich fuhr vor dem MB einige Jahre lang einen Passat Variant VR6 B4 (also Facelift) - der war hinsichtlich Größe und Ladekapazität gleich mal eine Klasse über dem 202 angesiedelt.

@ BlackFlagBlackFlag

Wenn Du einen bezahlbaren, zuverlässigen und großen Kombi suchst, würde ich mal einen Blick zu Volvo werfen.

Gruß
Frank

Zitat:

Original geschrieben von BlackFlagBlackFlag


Weiterhin wäre meine Frage, ob der W124 irgendwann in "E-Klasse" umgetauft, optisch aber nicht verändert wurde? Hier ist aktuell ebenfalls ein Wagen vor Ort zu bekommen, der als 1994er Baujahr ein W124 ist, aber mit dem "E" Schriftzug auf dem Heck versehen wurde. Wie ich von Euch erfahren habe, ist bei den späteren Baujahren wohl wieder ein größeres Rostproblem zu erwarten, aber hey, da mache ich mir jetzt einfach weniger Gedanken.

Vielen Dank und beste Grüße
Sebastian

Hallo!

Es gibt im Nachbarforum eine hervorragende Kaufberatung, die alles Wissenswerte zum Thema W124 enthält:

W124

Gruß

Zitat:

Original geschrieben von BlackFlagBlackFlag


...und jetzt brauche ich doch glatt erneut Eure Hilfe.
Wie sieht es mit der 203er Serie bezüglich Haltbarkeit, Elektronik, Ersatzteilen etc. aus?[...]

Weiterhin wäre meine Frage, ob der W124 irgendwann in "E-Klasse" umgetauft, optisch aber nicht verändert wurde?

Grundsätzlich: Die Ersatzteilversorgung ist bei Mercedes vorbildlich. Selbst für die W124 gibt es noch alle Ersatzteile, vielleicht mit Ausnahme von einigen Polsterfarben.

Zu Frage 1: Die 203 rosteten vor dem MoPF (ModellPflege) mehr als die Vorgänger. Qualitativ waren diese Fahrzeuge leider etwas - hm, naja... Dazu gab es in "Abenteuer Auto" vor einer Woche einen Beitrag, der bestimmt noch via Vox-Homepage abrufbar ist. Meine Meinung: Pfoten - äh, Finger weg!

Der W124 wurde seit Mopf2 1993 als E-Klasse bezeichnet. Es gibt aber ein paar "Zwischenmopf"-Fahrzeuge, die teilweise die Mopf2-Motoren haben, aber noch die Mopf1-Karosserie. Ich persönlich halte die Unterschiede für vernachlässigbar, aber es gibt viele Leute, die wegen der damals erfolgten Umstellung auf Wasserlacke diesen die Rostanfälligkeit ankreiden (ein Schelm, der sich wundert, warum von den Vormopf-Fahrzeugen nur noch so wenige herumfahren...).
Wenn Du einen Mercedes möchtest, nimm einen W124 oder einen W202, investiere noch etwas Geld für die Rostvorsorge, und dann hast Du an diesem Auto lange Freude.

Geht es Dir nur um eine billiges Familienauto, ist Mercedes aber das Falsche.

Hallo und vielen Dank Euch für all die Hilfe und die guten Informationen,

ich bin natürlich überrascht, was ich bezüglich des 203er Modells höre - das sind keine guten Nachrichten und die Sache ist für mich damit erledigt.
Ich suche nicht wirklich das Billigste, jedoch ein zuverlässiges Familienauto, das mir nicht nur Probleme und wenigstens ein wenig Spaß macht. Preislich ist die Serie nun wirklich mehr als erschwinglich, da war unser 5er Golf deutlich teurer, unglaublich eigentlich. Natürlich will ich mir auch kein Groschengrab ans Bein binden, aber danach hört sich das auch nicht an. Mein Youngtimer Traum ist es nicht wirklich, aber doch ein Auto, auf das ich mich seit Jahren wieder freue. Nachdem alles Geld ins Haus gepulvert wurde, ist eben nicht mehr drin - ich bin eigentlich ziemlich zufrieden, dass mein größter Traum kein 530 BMW Jahreswagen oder ein sonstiges neues Auto ist. Diese Kisten interessieren mich kein Stück, was ein Glück, denn es gäbe ohnehin keine Chance 🙂

Beste Grüße
Sebastian

Ach ja, Volvo wäre tatsächlich was, da finde ich die alten Schiffe auch super; ich bin nur zu gestresst um mich in noch ein Auto einzulesen. Falls Du aber sagst: Kauf einfach, die sind alle super, wäre das gut!

Ich liebe die 124-er (wer nicht...), was allerdings für sehr späte 202-er spricht, is die modernere Ausstattung. ESP, 4 Airbags, und die beim 124-er seltene Klimaanlage, was beim MOPF 202-er fast immer dabei ist...

Hallo zusammen,

ein kurzes Update, ich schaue mir morgen ein W124 T-Modell mit ca. 140.000km Laufleistung (200er Motor) an; es ist das MOPF 2 Modell, damit also der wasserbasierte Lack, jedoch laut Aussage rostfrei. Lediglich an der Wagenheberaufnahme gäbe es einen Lackschaden, jedoch keinen Rost, schauen wir mal. Positiv sind die beiden Airbags, die Klimaautomatik sowie die Anähnerkupplung abnehmbar, die ich ohnehin wollte. Die Wartungen sind nicht nachvollziehbar, leider, jedoch ist der Preis mit ca. 4.500 Euro ganz in Ordnung wie ich denke. Der Innenraum sieht auf den Bildern soweit sauber und gepflegt aus, nichts abgewetzt oder verdreckt. Lediglich der Schaltsack ist am Ende, aber das sind ja Kleinigkeiten. Es ist das Schaltgetriebe und der Wagen soll anschließend noch auf LPG umgerüstet werden.
Ich kenne das Preisniveau nicht wirklich, daher hoffe ich, es passt soweit. Wenn Ihr noch einen Tipp habt, auf was ich achten sollte, immer raus damit, vielen Dank schon jetzt.

Beste Grüße

Zitat:

Original geschrieben von BlackFlagBlackFlag


jedoch ist der Preis mit ca. 4.500 Euro ganz in Ordnung wie ich denke.

Entschuldige die Frage: Bist du sicher, dass du für ein fast 20 Jahre altes Auto so einen utopisch hohen Preis zahlen willst? Für den Preis bekommst du "gute" S210er und richtig gute S202er. Ok, die 210er mögen rosten, aber 4.500 € für "so einen alten Bock"? 😕

Puh, das hört sich nicht danach an, als ob ich das Preisniveau richtig eingeschätzt hätte - das alle W124 alte Hobel sind, ist klar. Es geht mir ja auch um einen Youngtimer, einen zuverlässigen dazu. Ich dachte, da wäre ich hier gut bedient. Was meint der Rest, ist der Preis okay für die Eckdaten?

Beste Grüße und vielen Dank.

Der Preis kann OK sein.
Der M111 ist ein sparsamer Motor (unter 9L im Drittelmix), jedoch kein Renner. Er reicht aber völlig.
Neigt aber gerne zu Kopfdichtungsschäden (ich hoffe, du weißt, woran man das sieht?)
Das 5-Gang Getriebe ist nicht so der Hit, da der 5. Gang nur angehongen (Peter Ludolf) ist.
Dann gibt es jetzt eine ganze Menge Parameter, die beachtet werden sollten (siehe Kaufberatung)
Als Mitglied im W123-Cub habe ich natürlich auch deren gebundene Ausgabe.
Falls dich was besonders interessiert, kann ich dir noch Infos zukommen lassen.
Gruß
Mario

Deine Antwort
Ähnliche Themen