Kaufberatung Le Baron Bj 93

Chrysler

Hallo
ich will mir ein Le Baron Cabrio kaufen.
welche Erfahrungen habt ihr mit so einem wagen gemacht????

wo liegen die schwächen????
Ersatzteilpreise????
haltbarkeit von motor/getriebe????
Benzinverbrauch???
Gebrauchtpreise??

Kfz Steuer???

bin für jeden Tip dankbar.

Gruß Roland

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Chrysler le Baron Cabrio, Typ. Schwachpunkte, Motor-Getriebe -Aufbau?' überführt.]

Beste Antwort im Thema

Moin, da Sonntach und sonst nix zu tun ....

Wie er es so sagt/schreibt ..., der Bierdruck - Wie es halt so ist. Naja.

Eigentlich kein schlechter Wagen, nur sollte man selbst die Möglichkeit haben, etwas zu schrauben. Optisch sicher ein sehr gelungener "Ende 90er". Bei den ab BJ 90 finde ich die Innenausstattung weniger schön, wie auch die "Schlitzaugen" der letzten Versionen - Egal, ist ja subjektiv. Man sollte, wenn man sich so eine Karre anschaffen möchte, keine allzu hohen Ansprüche an Verarbeitung und Technik stellen - Wenn doch, dann sollte man lieber bei DEN 3 deutschen Marken suchen ....

Achten sollte man wie bei jedem Autokauf grundsätzlich auf einen gepflegten Eindruck und dass sämtliche elektrischen "Helferlein" ihren Dienst verrichten. Die Kontrolllampen müssen auch leuchten und wieder verlöschen. Rost an der Karosse ist kaum ein Problem, wenn´s doch einmal knusprig wird, kann man von einem Vorschaden ausgehen und dann sollte man die Finger davon lassen. Dass die Anbauteile korrodieren, ist schon als normal anzusehen. Die Türen sollten sauber in´s Schloss fallen - "Hängende" Türen sind schlecht und weisen auf verschlissen Scharniere in, die man nicht einfach austauschen kann. Das Fahrwerk der Vorderachse ist eher etwas Grobes und hier kann es schon mal "knacken", dies bekommt man nur schwer in Griff - Wenn´s klappert und schlackert, dann ist etwas verschlissen. Defekte Achsmanschetten sind sehr ungünstig und könnten ein Hinweis auf defekte Gelenke sein. Die Federn sollten nicht allzu stark verrostet sein - Neigen schon einmal zum brechen. Fahrwerkstieferlegungen mit der Flex waren sehr beliebt, aber nicht empfehlenswert - Also wenn der vorn "gebückt" daher kommt, schauen, ob ein Sonderfahrwerk (glaube, gab´s nur von Koni) verbaut wurde oder Federn erneuern. Die Bremsen sind ohne hin nicht auf Porsche-Niveau oder auf dem Niveau von sonst einem richtigen Auto und wenn die Scheiben dann schon blau oder rostig sind, muss hier auf jeden Fall etwas ausgetauscht werden. Mit dem Wagen muss quasi etwas vorausschauender gefahren werden. Die Hinterachse sollte auch nicht zu stark vergammelt sein. Wenn es ein Cabrio sein soll - Die hinteren Fensterheber steigen durch Flüssigkeitseintritt oft final aus. Das Verdeck sollte sauber schließen und die Gummis an den Scheiben sauber anliegen. Eine gerissene oder geflickte Dachhaut ist schlecht und sieht scheiße aus. Ein richtiges Stoffverdeck ist selten sowie edel und allemal besser als ein Vinyl-Teil - Die Heckscheibe sollte aus Glas sein und die Heizung auch funktionieren. Das Cabrio verwindet sich auch recht stark, dies ist auf einer holprigen Straße ganz gut zu beobachten und beim Service sollte man die Türen auf der Hebebühne eher geschlossen halten - Ist normal, weil kein Audi. Die 3ltr. Mitsubishi-Engines sind nicht schlecht und halten recht lang bei guter Pflege - Zahnriemenwechsel alle 96Tkm sollten eingehalten werden, Ölwechsel aller 12T natürlich auch. Schwarzes Öl zeugt von schlechter Pflege oder übermäßigem Verschleiß. Ventile sollten grundsätzlich nicht klappern auch wenn es nach kurzer Zeit Motorlauf aufhört - Motorölempfehlung 10W40 oder 15W40. Starker Ölverlust ist schlecht und Kühlwasserverlust sowieso - Froststopfen, (Wasserpumpe) sowie das Hauptwasserrohr (geht durch die Getriebeglocke) daher besonders anschauen. Das Kühlwasser sollte klar sein und keine trübe Rostbrühe. Der Motor muss auch ganz sauber laufen, wenn der zappelt, ist etwas nicht i.O.. Klimaanlage geht meist nicht mehr - Ist eigentlich der Normalfall und mit simplen Auffüllen von Kältemittel ist es da auch nicht getan. Zum Getriebe: Für eine Prüfung, ob es noch richtig gut ist, benötigt man grundsätzlich ein geeignetes Testgerät (z.B. DRBII/III). Da kaum einer so etwas hat, sollte man zumindest auf Folgendes achten: Es sollte immer sauber schalten - Alle Gänge egal, ob kalt oder warm. Daher: Nicht nur über´n Hof fahren! Das Getriebeöl sollte rot bis gelb-braun sein - Dunkelbraun ist schlecht. Natürlich wäre es sehr gut, wenn das Getriebe absolut dicht ist - Leitung zum Ölkühler inklusive. Schaltprobleme lassen sich durch einen Getriebeölwechsel entgegen vieler Meinungen eher nicht beheben - Zum Öl: Ein gutes Dexron III ohne irgendwelcher obskurer Additive ist völlig ausreichend! (Damit habe ich jetzt bestimmt "etwas" losgetreten?! - Ist mir aber egal! Denn seit über 15Jahren nie damit Probleme gehabt, auch nicht die Wagen in meiner Pflege, warum sollten die auch?!)

Fazit: Ein guter Wagen für kleines Geld! Natürlich muss man etwas kompromissbereit sein und für unter 1.000 € ist kaum etwas Gescheites zu bekommen. Etwas richtig Gutes darf auch zwischen 2 und 3 Tausend kosten, da muss aber alles nahezu perfekt sein. Das Fahrwerk lädt nicht zum rasen ein, aber der Motor kann einen schon dazu verleiten - Dass Getriebe macht dieses auch mit, wenn man es denn nicht übertreibt! Es geht dabei nicht gleich kaputt, dennoch ist mit erhöhtem Kupplungsverschleiß zu rechnen. Ach ja, eine Umrüstung auf EURO2/D3 ist problemlos möglich - Um die 200 € Steuer im Jahr. Ein Verbrauch von auch mal 13Ltr. im Schnitt, sollte nicht abschrecken - Gemäßigt kann man das Teil sicher auch mit 10Ltr. bewegen.

Bo-Eh, was für ein Text ..., aber da auch ich solche Teile anfeiere, habe ich mich mal dazu hinreisen lassen.

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Zitat:

@mike69 schrieb am 10. März 2019 um 12:54:14 Uhr:


Ich habe seit 2005 einen als 2.2 Turbo Automatic Coupe.
Ich halte gar nichts von diesen Autos, aber auch überhaupt nichts.
Der 2.2 Turbomotor ist totaler Mist, die Automatic dafür ganz gut (3-Stufen).
Beim 3.0 ist die Automatic ein Verschleissteil, ich meine es ist das A604 Getriebe, totaler Mist.
Motor weiss ich nicht genau, ist ein Mitsubishi V6.
Bei dem o.g. Angebot ist wohl der hintere FH defekt, sonst hätte der Verkäufer ihn heruntergelassen.
Die Baron haben öfter Elektronikprobleme, meiner auch, dann sind beide Fensterheber kaputt gegangen, Zentralverriegelung Fahrerseitig ebenfalls.
Ich würde davon abraten.

Hallo,
ja, Du hast zum Teil Recht. Beim 3.0L kann das Getriebe Probleme machen, muss es aber nicht.
Die Getriebeölintervalle MÜSSEN eingehalten werden und man muss das VORGESCHRIEBENE Getriebeöl benutzen.
Oft wird der Wechsel verschludert, an der falschen Stelle gespart, das rächt sich. Auch das vorgschriebene Getriebeöl zu nutzen ist absolut wichtig. Wenn man das einhält ist das Getriebe verlässlich. Leider ist es jedoch so, dass dies auf die leichte Schulter genommen wird, das kommt bei alten Autos halt vor, das an der falschen Stelle sparen.
Ich habe noch zB einen alten Firebird. Jährliche Laufleistung zwischen 300 und 700 Km. Trotzdem wird jedes Jahr das Öl beim Motor gewechselt, das Getriebeöl alle 4 Jahre. Vor jedem 2. TÜV.

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'LeBaron kaufen - lohnt es sich?' überführt.]

Moiiiin! Hab selber einen V6-Motor gut(Mitsubishi), die Automatic ist Scheisseee! Hab ihn jz umgebaut auf Schaltgetriebe! Karosse meistens gut-mit wenig Rost! Ausnahmen gibt's immer! LG

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'LeBaron kaufen - lohnt es sich?' überführt.]

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