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kaufberatung 260SE

Themenstarteram 17. Dezember 2005 um 0:06

Ueberlege mir einen 260 SE zu kaufen, hab aber keine erfahrungen mit mercedes.

Hat jemand ein par tips? Erfahrungen?

Ist ein 86mod., automatik, 335.000km, sowohl aussen (kaum rost), wie innen sehr gut erhalten.

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4 Antworten

Willste meinen BMW 750iAL V12??? ;)

Bei den KM & Baujahr kann es sein, das die Nockenwellen eingelaufen sind. Also Obacht! Na ja, ein 300er wäre besser, finde den 260er in der S etwas untermotorisiert.

Betreff: hab aber keine erfahrungen mit mercedes.

 

"Wickie2"

Wenn Du dich dazu entschlossen hast einen Mercedes der Baureihe 126 zu kaufen und zu fahren möchte ich Dir ein paar Tips geben, auf was Du vor der Besichtigung, bei der Probefahrt und nach dem Kauf achten solltest.

Dieses Modell wurde in der Zeit von 1979 bis 1991 also 12 Jahre lang gebaut und ist noch oft vertreten, allerdings in vielen Preisklassen. Da gibt es die ausgeleierten 20 Jahre alte Kisten ohne Kat für unter 1.000,- Euro, ebenfalls alltagstaugliche Modelle für 3.000 bis 5.000,- Euro sowie Top gepflegte 1. Hd Schönheiten jenseits der 10.000,- Euro Grenze.

Als erstes möchte ich Dir alle erhältlichen Modelle mal kurz vorstellen:

Die Limousinen:

Zwischen 1979 und 1985 wurden die Limousinen mit Vier verschiedenen Motoren geliefert. Der 280S und der 280SE wurden von einem Reihen-Sechszylinder angetrieben. Der 280S hatte ledeglich einen Vergaser und 156PS, der 280SE schon eine Einspritzanlage, leistete deshalb 185PS. Ausserdem gab es Zwei V8-Versionen mit einem 3,8-liter großen (380SE) und einem 5,0-liter starken (500SE) Motor. Diese leisteten 218 bzw. 240PS. Die Einspritzer-Limousinen 280, 380 und 500 wurden ebenfalls in einer SEL-Version geliefert. Diese ist 14cm länger als die normalen und der dadurch größere Innenraum kommt ausschließlich den Fondpasagieren zugute. Die SEL-Version ist vor allem bei großen 5,0-liter Modell beliebt.

Im September 1981 bekammen die V8-Modelle eine Kur und speckten einige PS ab. Der 380er hatte nun 204PS, die 500er noch 231PS. Das machte sich aber kaum an den Fahrleistungen bemerkbar, schon eher an dem Geldbeutelfreundlichem Verbrauch. An den 6-Zylinder Modellen wurde nichts geändert.

Im September 1985 gab es ein Facelifting, bei dem sowohl die Technik als auch die Optik geändert wurde. Der 280S wurde von dem Reihen-Sechszylinder 260SE ersetzt. Dieser war obwohl mit einem Kat (zuerst auf Wunsch) ausgerüstet sogar noch kräftiger. Er leistete 160PS. Der 280SE wurde von dem etwa gleichstarken 300SE ersetzt. Der 380er von einem 4,2-liter großen 420SE (ebenfalls V8) und nur der 500er wurde weiter gebaut. Er hat aber an Kraft etwas verloren, die Kat-Version leistete gerade mal 223PS. Ohne Kat hatte man immerhin 245 Pferdestärken. Hinzu kam noch ein weiteres Modell, welches die Spitzenposition übernahm: der 560SEL. Dieser hatte in der ECE-Version ohne Kat 300PS! Alle Modelle gab es auch in der langen SEL-Version bis auf den schwächsten 260SE. Der 560er wurde nur als Langversion angeboten. Erst ab 1988 kam auch die Kurzversion hinzu, wurde aber gerade 1.252 mal hergestellt, ist somit eine Seltenheit. Für Sammler aber sehr interessant!

Es vergingen kaum 2 Jahre, so wurde wieder in einem September (diesmal 1987) eine Kur eingelegt. Diesmal wurden die Motoren kräftiger. Alle V8-Modelle hatten etwa 20-30PS zugelegt, was man bei den Fahrleistungen schon zu spüren bekam. Die Modelle wurden dann bis etwa Frühjahr/Sommer 1991 gebaut. Obwohl im Herbst der Nachfolger W140 vorgestellt wurde, wurden noch einige wenige 126er im Jahr 1992 ausgeliefert! Man sollte aber darauf nicht spekulieren so einen zu ergattern. Meines wissens waren das 6 Stück und einige wurden ausserdem gepanzert.

Die Coupés:

Die Coupés der Baureihe 126 (Werksintern C126) wurden Zwei Jahre später als die Limousinen vorgestellt, genau zur IAA 1981 in Frankfurt. Diese waren nur mit den V8-Motoren 380 und 500SEC gebaut. Die Modelle wurden gleich mit den überarbeiteten Motoren mit 204 und 231PS angeboten. Die Coupés waren meistens besser ausgestattet. Selbst teure Extras wie Vier el. Fensterheber, Zentralverriegelung oder eine el. Sitzverstellung waren Serie. Die Modelle wurden ohne größere Änderungen bis zum Herbst 1985 gebaut.

Genau wie die Limousinen hatten auch die Coupés an dem Facelift teilgenommen. Die "neuen" Coupés wurden nun mit den Drei V8-Motoren 420, 500 und 560 lieferbar. Und auch im Jahre 1987 wurden auch deren Motoren kräftiger. Die Zweitürer wurden ein paar Monate länger gebaut wie die Viertürer, schließlich kamm deren Nachfolger C140 erst im Jahre 1992.

Die Diesel:

Annähernd jeder 10. W126 ist ein Diesel! Diese wurden allerdings ausschließlich in die USA exportiert. Daher ist dieses Modell sehr selten auf unserem europäischen Markt. Nur wenige haben ein solches Modell aus den USA wieder heimgeholt. Vom Diesel gab es mehrere Modelle: Der 120PS starke 300SD Turbodiesel wurde von 1980 bis 1985 gebaut. Der Diesel-Motor stammte aus dem 300TD Turbo der Baureihe 123. 1985 wurde der Motor durch den neuen 145PS starken von dem 300er Turbodiesel der Baureihe 124 ersetzt. Ausserdem wurde der neue 126er Diesel nur als Langversion lieferbar: 300SDL. Er wurde aber nur 2 Jahre lang gebaut, da wegen schlechter Nachfrage die Produktion 1987 eingestellt wurde. In den letzten 2 Jahren 1990 und 1991 wurde die Produktion wieder aufgenommen. Diesmal bekam das Auto einen größeren Motor, einen 3,5 liter und 136PS starken Turbo. Dieses Modell wurde nun als Kurz- (350SD) und Langversion (350SDL) lieferbar.

Preisklassen:

Da die "alte" S-Klasse etwa 12 Jahre lang gebaut wurde, ist das Preisniveau sehr unterschiedlich. Ältere Modelle der ersten Serie sind selten mit einem Katalisator nachgerüstet worden und werden für wenige Tausend Euro angeboten. Die überarbeiteten Modelle nach dem September 1985 sind da schon mehr wert, erstens weil sie jünger aussehen und zweitens weil sie sehr oft einen G-Kat besitzen. Am teuersten sind die ganz jungen Modelle der Baujahre 1990 und 1991. Oft findet man diese noch aus erster Hand mit unter 150.000 Kilometern, was für eine S-Klasse nicht viel sind. Ausserdem kosten die besser ausgestatteten V8-Modelle etwas mehr. Eine Klasse höher liegen vor allem die 560SEL mit sehr guter Ausstattung und die SEC´s, die selbst als 18 jährige kaum unter 2 bis 4.000 Euro fallen, im fahrbereiten und angemessenen Zustand vorausgesetzt. Gute Preisvergleiche bieten die Autobörsen AutoScout24.de und Mobile.de, die jeweils mehrere Hundert Tausend Gebrauchtwagen anbieten!

Man sollte aber nicht vergessen, daß auch eine alte S-Klasse, die man für wenig Geld bekommt nicht unbedingt sehr günstig im Unterhalt ist. Eine große Inspektion bei Mercedes kann da locker 500,- Euro und mehr kosten, ebenfalls die Ersatzteile haben Oberklasse-Niveau.

Verbrauchswerte:

Ein Leergewicht von mind. 1,5 Tonnen und im Schnitt über 200PS fordern Ihren Tribut. Verbrauchswerte zwischen 8 und 25 Litern sind möglich. Die Reihen-Sechser 260, 280 und 300er verbrauchen nicht viel weniger als die V8, von denen der 560er der größte Schlucker ist. Diesen würde ich auch nur dann empfehlen, wenn man Wert auf die großzügige Ausstattung legt. Ein 560er kann etwa 2 Liter mehr als der um etwa 30PS kaum schwächere 500er verbrauchen. Der kleine 260SE ist kaum sparsammer als der 300er, der ausserdem immer etwas besser ausgestattet ist. Jetzt zu den ungefähren Werten. Jeder weiß natürlich, das sehr viel von dem eigenen Fuß abhängt. In der Stadt lassen sich die Wagen je nach Hubraum mit etwa 13 und 18 Litern bewegen. Auf der Autobahn ist es natürlich weniger. Bei besonnener Fahrweise (und auf der Landstraße) kann man die Autos locker mit unter 10 litern fahren, die V8, vor allem der 560er können etwas drüber bleiben. Bei schneller Fahrweise aber unter 200km/h können es 2-3 liter mehr werden. Nur bei Bleifuss und Höchstgeschwindigkeiten können mehr als 20 liter verbraucht werden. Einige der typischen defekte und Problemchen der S-Klasse

Die Nockenwellen,der ersten Modelle

Motordefekte durch Schwarzschlamm bis Bj. 1986

Undichte Nockenwellengehäuse, vor allem bei den 6-Zylindern

Ölverlust Automatikgetriebe

Undichtes Differential

Verschlissene Hardyscheiben an der Kardanwelle

Feststellbremse (Handbremse) verrostet

Starker Bremsenverschleiß

Defekte Fensterheber bis Bj. 1984

Defekte Klimaanlagen bis Bj. 1983

Kantenrost Radläufe

Rost Kotflügel vorn

Rost Heckklappe innen

Rost an den Türunterkanten bei ungepflegten Modellen

Benzinpumpen und Kraftstoffleitungen im Alter undicht

Lenkgelenke häufig angeschlagen

Wie man vieles vorbeugen kann?

Auch eine S-Klasse kann mal kaputtgehen, deshalb ist es gerade im Alter wichtig einige Aufgaben und Regeln zu befolgen, damit sich die Kosten (und Nerven) in den Grenzen halten.

Ölwechsel am besten alle 10.000 bis 12.500 Kilometer, gleichzeitig den Ölfilter wechseln

Das Getriebeöl - inkl. Filter - braucht alle 60.000 Kilometer einen Wechsel, etwas früher schadet mit Sicherheit nicht

Zündkerzen alle 15.000 bis 25.000 Kilometer wechseln

Luftfilter etwa alle 50.000 bis 60.000 Kilometer austauschen

Die Bremsflüssigkeit sollte jedes Zweite Jahr gewechselt werden

Kühlwasser ebenfalls alle Zwei Jahre wechseln

Hinterachsöl alle 100.000 Kilometer

Regelmäßig den Reifendruck messen, z.B. immer am 1. des Monats

Den Wagen beim kalten Motor nie vollgasfahren!!!!

so " Wickie2 " alles gelesen? und hilft es Dir weiter ?

ich meine, als Anfänger kannst Du mit dem 260er also durchaus Glück haben,was ich Dir natürlich wünsche,

aber 335tkm sind auch für einen 20 Jahre alten Mercedes schon eine ganz schöne Ecke;)

alles Gute bei Deiner Entscheidung

Eine großartige Zusammenfassung von egenwurm.

Jeder 126er-Fan oder Interessent sollte sich diesen Beitrag von ihm speichern oder/und ausdrucken !

Schade, daß er sein erzählerisches Talent nicht mehr im Forum zu Wort kommen läßt. Ich denke noch immer mit Schmunzeln an sein "Tagebuch eines Hamburger Wäschefahrers". :)

Schönen 4. Advent wünscht

CAMLOT

Re: kaufberatung 260SE

 

Zitat:

Original geschrieben von Wickie2

Ist ein 86mod., automatik, 335.000km, sowohl aussen (kaum rost), wie innen sehr gut erhalten.

Was soll der Wagen denn kosten?

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