Kaufberatung 190 D 2.0
Schönen guten Abend!
Ich bin der Thomas, 36 und auf der Suche nach einem 190 D 2.0. Das mag auf den ersten Blick etwas merkwürdig erscheinen, wenn man bedenkt, dass ich, seitdem ich meinen Führerschein habe, eigentlich nur Audi gefahren bin.
Meine automobile Menschwerdung liegt allerdings ein ganzes Stück weiter zurück (so im Alter zwischen zwei und elf Jahren) und wurde maßgeblich durch einen 1985er 190 D 2.0 in 900 Surfblau geprägt. Das Auto war fast ein Nullausstatter (Servolenkung und ZV ab Werk, das war's) und hatte eine hellgraue Innenausstattung mit Stoffsitzen. Später kamen auch noch ein rechter Außenspiegel, in Wagenfarbe lackierte Alufelgen mit silbernem Rand und Tieferlegungsfedern (die Jahre später nach dem Verkauf wohl dazu geführt haben, dass es die Hinterachse zerlegt hat) dazu.
Nun habe ich lange mit mir gehadert, ob ich wirklich ein zweites Auto brauche (der 190er soll kein Daily werden) und bin jetzt soweit, dass ich es einfach mal drauf ankommen lassen will. Vorab muss ich aber gleich sagen, dass ich dem Guten leider keinen trockenen Platz bieten kann (bin mangels Angebot Laternenparker). Weiß nicht, ob ihr mir unter der Prämisse gleich von einem Kauf abraten würdet. Dass unter diesen Umständen ein besonderes Augenmerk auf Konservierung gelegt werden muss, ist mir bewusst.
Vorgestellt hab ich mir Folgendes:
- VorMopf,
- 4 Gang-Schaltgetriebe (sofern nichts unbedingt dafür spricht, ein 5 Gang-Getriebe zu nehmen),
- Servolenkung (haben glaub ich tatsächlich die meisten),
- ZV (nicht unbedingt ein Muss),
- ABS wäre nett, wird man aber beim VorMopf wohl nur in absoluten Ausnahmefällen finden.
Preislich hatte ich mir mal eine gedankliche Grenze bei 5 bis 6.000 € (rein fürs Fahrzeug) gesetzt.
Gefunden hab ich bisher diese beiden Angebote:
- Angebot 1 (lustigerweise 1.100 € teurer geworden, seitdem ich mir das Auto vorgemerkt habe),
- Angebot 2.
Der zweite ist sogar (wenn mich nicht alles täuscht) einer in Surfblau. Hat leider einen schon recht abgelebten Innenraum (Armaturenbrett gerissen, Himmel und Sonnenblenden sehen feucht aus(?), Türpappe hinten rechts hin). Laut Händler wurde der Tacho bei ca. 40.000 km bei S&G ausgetauscht, soll auch nachvollziehbar sein. Angeblich rostfrei (was, wie ich inzwischen gelernt habe, eigentlich nicht sein kann). Radkappen vom 202 hat er auch noch (die meiner Meinung nach da auf jeden Fall nicht drangehören).
Mit dem Verkäufer vom ersten Angebot hab ich noch nicht gesprochen. Dürfte aber eine ähnliche Ausstattung (abzüglich des Schiebedaches) haben.
Könnt ihr mir was zu den Autos sagen? Sollte ich lieber ganz die Finger davon lassen? Oder gibt's andere Angebote, die besser sind?
Rudimentäre Schrauberkenntnisse sind im Übrigen vorhanden. Ansonsten hab ich auch noch etwas externe Expertise in der Hinterhand.
Danke schon mal für eure Zeit und sorry für den langen Text!
Beste Antwort im Thema
Die meisten 190er haben Probleme mit kaputten Teilen im Innenraum. Meistens Armaturenbrett gerissen, Türverkleidungen lösen sich, mittlere Lüftungsdüse gebrochen ...
Zum Preis: ab 6.000 bekommt man 124er Coupés, mit Leder, Klima, Sitzheizung, Fensterheber, 6 Zylinder....
Ob einem da ein nackiger 190er das wert ist?
46 Antworten
Zitat:
@Hinnerk1963 schrieb am 29. September 2020 um 21:05:57 Uhr:
Ein zitterndes Öldruckmanometer ist normal, weil die Dämpfung der Anzeigenadel irgendwann aufgibt. Wenn das mit dem Ölverlust zu tun hätte, würde er das Öl literweise rausdrücken.
Ich bin jetzt auch nicht so der Experte, was das Thema angeht, hab nur gelesen, dass eine zitternde Druckanzeige und ein leicht unrunder Leerlauf von der Zylinderkopfdichtung kommen können.
Zitat:
@Hinnerk1963 schrieb am 29. September 2020 um 21:05:57 Uhr:
Ansonsten gilt für die alten Vorkammerdiesel das gleiche wie für Windows-Computer: Never touch a running system. Öl aus der Zylinderkopfdichtung habe ich persönlich nie erlebt, eher mal eine ausgehärtete und deshalb undichte Ventildeckeldichtung. Die ist in wenigen Minuten erneuert. Aber einen ansonsten gut laufenden Diesel würde ich nie wegen ein paar Öltropfen aus der ZKD aufmachen. EInmal die Woche abwischen und gut. Außerdem gilt immer: Wo Öl, da kein Rost.
Da hört man halt auch immer beide Meinungen. 😉 Wenn man mal nach dem Thema im Internet sucht, heißt es oft, "wie, Du hast ihn so noch 10 Meter rollen lassen, wie kannst Du nur, lass ihn am besten in die Werkstatt schleppen". Der, bei dem ich war (und das immerhin schon seit 1979 beruflich macht), meinte hingegen auch, dass ich erst mal so damit fahren sollte.
Ich bin da noch unschlüssig, zum einen will ich natürlich, dass das Auto technisch in einem einwandfreien Zustand ist, andererseits bringt's auch nichts, wenn ich über 1.000 € für "Nichts" (außer vielleicht meinem Gewissen) ausgebe. Den Spruch mit "wo Öl, da kein Rost" hab ich übrigens auch schon von einem Freund gehört. 😁
Unten drunter sieht's halt schon ziemlich nass aus und die Menge wurde auch bei der HU beanstandet.
Das ist echt ziemlich viel Öl. Alles schön sauber machen und dann genau feststellen, wo es herkommt.
Wie gesagt: ZKD hatte ich noch nicht, immer nur Ventildeckel.
Und was die zitternde Nadel vom Ölmanometer angeht: Ich hatte vier 190er, alles Diesel, drei Zweiliter und einen 2.5er. Beim Kauf zwischen vier und fünf Jahre alt, 60- bis 75tkm gelaufen. Bei allen hat die Nadel gezittert. Darum würde ich mir keinen Kopf machen.