Kaputt nach Reparatur

Saab

Hallo Liebe Saabianer,

ich habe einige Fragen, die nicht direkt mit Saab zu tun haben, die sich aber um eine Situation drehen, in die jeder von uns, der ein schon älteres Fahrzeug oder eins mit hoher Laufleistung hat und der noch keine vertrauenswürdige Schmiede hat oder nicht selbst versiert genug ist, geraten kann.

Die Situation ist folgende: nachdem Schwierigkeiten mit dem Motor (Sauger, kein Saab, unrunder Lauf, blauer Qualm und Leistungsverlust) aufgetreten sind, wird eine freie Werkstatt aufgesucht, die Probleme werden geschildert und folgende Repararuren am Fahrzeug vorgenommen:

Tausch:
Kolben + Ringe 4. Zylinder
ZK Dichtung
Ansaugkrümmerdichtung
Abgaskrümmerdichtung
Ventildeckeldichtung
Ventilstössel
Keilriemen
Zahnriemen
Spannrolle
Zündkerzen
Wasserpumpe
sämtliche Filter
und Öl.
Angeblich wurde der Motor auch plangeschliffen.

Nach einer Woche in der das Fahrzeug nur gelegentlich bewegt wurde (insgesamt ca. 80km), bleibt das Fahrzeug unerwartet liegen. Diagnose: Pleuellagerschaden. Die Werkstatt, die wenige Tage zuvor die Reparaturen durchgeführt hat, bestreitet, dass es etwas mit ihrer Reparatur zu tun haben könnte oder dass ihnen ein Fehler bei der Diagnose unterlaufen sein kann und bietet für € 500,- plus Einbau einen gebrauchten Austauschmotor an, der zufällig zur Hand ist.

Liegt es nicht an denen, nachzuweisen, dass es nicht an ihnen liegt? Oder wie ist da die Lage? Wie seht Ihr das? Wie ist das generell bei Reparaturen, unabhängig davon, was am Fahrzeug gemacht wurde?

Ob das was gemacht wurde alles hätte gemacht werden müssen, interessiert in diesem Fall nicht, sondern nur wer hier die Kosten der weiteren instandsetzung zahlen muss.

Letztlich hilft im Streitfall nur ein Anwalt aber das soll hier vermieden und alles soll friedlich geregelt werden.

Ich hoffe Fragen wie diese sind ok, falls es da rechtliche Bedenken gibt oder Bedenken, ob diese Fragen hierher passen, liebe Moderatoren, bitte ich um Info oder auch entsprechendes Verschieben des Beitrags.

Liebe Grüße,
Henning

15 Antworten

Es gibt Neuigkeiten von der ATU-Front. Ein KFZ-Sachverständiger von der DEKRA hat sich das Fahrzeug und den alten Motor meiner Bekannten angesehen und folgendes festgestellt:

Die im alten Motor verbauten Teile waren nicht korrekt installiert und plangeschliffen wurde auch nichts. Offenbar waren die Pleuellager nicht richtig befestigt was alles zusammen zum folgenden Motorschaden geführt hat.

Die Nebenaggregate und andere Teile, die bei der ersten Reparatur getauscht und bezahlt worden waren, sind beim Motortausch wieder ausgebaut worden. Es wurden die entsprechenden Teile des (gebrauchten) Austauschmotors eingebaut.

Alles in allem hat sie also Teile bezahlt, die sie nicht mehr hat. Der Tauschmotor ist ein 1.6l Opel Motor.

Mit all diesen Fakten hat meine Bekannte einen technischen Leiter von ATU konfrontiert, der aus Weiden (ganz in ihrer Nähe) zu dem Gespräch in die Filiale gekommen ist. Der hat natürlich erstmal behauptet alles wäre ok und das wäre die normale Vorgehensweise (was mich bei ATU nicht wundern würde).

Als meine Bekannte die entsprechenden Fakten präsentierte, gab er klein bei, erklärte sich bereit ihr €1.000,- in bar zurückzuzahlen und die TÜV-Eintragung für den neuen Motor kostenlos vornehmen zu lassen.

So hat sie nun insgesamt gut die Hälfte aller bezahlten Beträge zurückbekommen und hat ein Auto, das einwandfrei läuft. Alles ist wieder gut.

Und die Moral von der Geschicht': bringe Dein Auto zu ATU gar nicht.

Gruß,
Henning

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