Kaltzinn oder auch Zinnspachtel, jemand Erfahrungen damit?
So Samstag war der Karosseriebauer zu Gast und meinte wir sollten die Schweissnähte mit Kaltzinn oder auch Zinnspachtel genannt abdichten. Das ist wohl so ne Art Flüssigmetall das mit Härter angemacht wird und danach auch geschliffen werden kann. Von Aluspachtel und ähnlichem riet er ab. Hat einer Erfahrungen mit dem Zeuchs???
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von KristinaT
Dein spezial Zinn ist Müll, Müll, Müll. Nimm was vernünftiges, als solchen molsch Müll.
wer solche Behauptungen hier rein stellt, sollte mal den Gegenvorschlag bringen.
Nur Meckern kann jeder
31 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von flatfour
Mit der unterlegten Grundierung VOR dem Spachteln habe ich sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Grundiert habe ich früher auch, bis mir der Spachtel auf der Grundierung Ablösungserscheinungen zeigte.
Seitdem nur direkt auf's Blech. Geht problemslos ohne die gefürchtete Unterrostung.
Wenn der hält, hält der😁
Das Prinzip ist ja eigentlich auch eindeutig: die gesprühte, gestrichene Grundierung haftet nicht so sehr wie der Spachtel auf Blech, besonders Epoxidspachtel haftet extrem gut. Säurepolymerisation musste bei denen nicht befürchten.Das andere Problem ist das Verzinnen als solches: da wird säurehaltiges Flussmittel benutzt. Auch wenn das sauber abgewischt wird, kann es im Zinn eingeschwemmt sein und immer wieder Probs bereiten. Nach Jahren.
Genau das kann ich auch bestätigen. Spachtel gehört direkt auf's Blech... oder die Grundierung wird sich irgendwann lösen. Manchmal kann's bei geringer Korrosionsbelastung aber trotzdem halten. Wichtiger ist, dass der Spachtel auf metallisch glänzendes Stahlblech gebracht wird, das nicht matt gestrahlt ist aber trotzdem eine gewisse Rauhigkeit durch einen Anschliff bekommen hat. Manche kleistern das Zeug direkt auf gestrahlte Flächen, das hält nicht. Durch das Strahlen wird die Oberfläche sowas von verhunzt, dass da ausser Farbe nichts wirklich drauf hält... man braucht ja nur mal versuchen, eine gestrahlte Fläche verzinnen zu wollen, das Zinn formt Kügelchen und perlt weg... auch mit Säure/Flussmittel.
Beim Zinn ist es auch die eher mindere Qualität des Materials... es ist zuviel Blei statt Zinn dabei. Das ist kein reines Zinn mehr, sondern eher sowas wie Lötzinn, also Zinn mit Blei... deswegen der niedrige Schmelzpunkt. Und ja, das Blei macht später Quellungen.
Es werden aber doch immer wieder "säurefreie" Flussmittel beworben:
http://www.korrosionsschutz-depot.de/.../product_info.php?...
Ich hab' das Zeug auch in der Garage und wollte es häufiger benutzen... 😕
Grüße,
Michael
Zitat:
Original geschrieben von KristinaT
Dein spezial Zinn ist Müll, Müll, Müll. Nimm was vernünftiges, als solchen molsch Müll.
Nimmst du eigentlich was dagegen ?
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Zitat:
Original geschrieben von KristinaT
Dein spezial Zinn ist Müll, Müll, Müll. Nimm was vernünftiges, als solchen molsch Müll.
wer solche Behauptungen hier rein stellt, sollte mal den Gegenvorschlag bringen.
Nur Meckern kann jeder
Dahinter können sich 99% aller Karosseriebauer verstecken, dei nehmen Spritzspachtel😎.
Sobald im Sichtbereich der Karosseriehaut geschweißt wird isses vorbei.
Zitat:
Original geschrieben von KristinaT
Eine gute Blecharbeit benötigt weder Spachtelmasse noch Zinn.
[/quoteja ne, is klar. Wie auch immer, passt schon :-)
Brauchst Dir doch nur die anderen 7 Beiträge der Dame anzusehen. Dann ist alles klar.
Manchmal wundert man sich, unter welchen Steinen die neuen User bei MT manchmal hervor kommen...🙄
Der letzte Beitrag hier ist zum Glück entfernt worden. Der war auch unter aller Sau.
Aber mal zurück zum Thema.
Ich war letztes WE zu Besuch in'er Oldtimerbude.
Also eigentlich war ich bisher auch der Meinung, das Spachtel nur zum Verschleiern der Pfuscherei gut ist.
Da dachte ich auch noch, das Abdichtgedöns nur die Mankos von schlecht ausgeführten Schweißarbeiten überdecken sollte.
Der Chefe hat übrigends die Aussagen von Flat + Red bzgl Spachtel bestätigt. Entweder aufs saubere Blech, oder auf EP soll's auch gehen.
Ich hab da gestanden + mich zuerst nicht getraut das nackte Blech anzufassen. Also die nachgefertigten Karosserieteile habe ich als perfekt empfunden. Schweißnähte hat man von außen nicht erkannt + auch mit drüberstreicheln war nichts zu erahnen.
... + trotzdem spachtelt er drüber. Zwar nur hauchdünn + nach seiner Aussage kommen die Konturen besser zur Geltung.😕
Das Rohblech war so gut vorbereitet, wie bei keinem Käfer im Auslieferungszustand. Braucht man sich bei seinem Käfer nur mal den Übergang vom vorderen Seitenteil zum Scheibenrahmen anschauen.
Jetzt muss ich erstmal mein Karosserieweltbild verdauen.🙁
Uwe
Es geht im Prinzip net ohne Spachtel, das is schon ne ganz lange Zeit so. gute Lacker lackieren auch in Schwarz-Glanz vor, dann sieht man kleine Unebenheiten ziemlich gut. Glaubt einer die machen dann an der Stelle den Lack runter und Zinnen oder beulen aus? Ganz sicher net, dann kannst das Lacken garnimmer zahlen. das wird gespachtelt, geschliffen und dann wieder lackiert....
War ja ab Werk nicht anders:
http://www.spiegel.de/.../...anfang-der-50er-fotostrecke-102750-8.html
Grüße,
Michael
Mal ein paar aktuellere Geschichten aus dem Karosseriebau...
Seit gut 20-30 Jahren wird nicht mehr gespachtelt im Karosseriebau. Weder mit Zinn, noch mit solchem Kleister.
Zinn hält prinzipiell nur auf nacktem Blech... klar, geht ja nicht anders. Nur ist das im Karosseriebau, zumindest bei großen Herstellern tabu, es schmilzt im KTL Trockner. Der KTL Trockner läuft je nach Hersteller zwischen 180 und 220 Grad, da ist das Zinn aber bereits flüssig, mindestens aber teigig. Es nimmt dann keinen Lack an und reisst. Die Zeit von Zinn ist seit gut 1975 vorbei... im Kleinbetrieb, der andere Lacke verarbeitet aber noch nicht. Wer's kann, kann excellente Ergebnisse damit haben.
Spachtel wie oben im Bild wird auch nicht verarbeitet, schon wegen der Produkthaftung. Ein so gespachteltes Teil hätte sofort den Geruch von Unfallfahrzeug und Produkthaftung/Pfusch. Kein Großhersteller würde diese Pampe draufschmieren und dann aufwendig schleifen... er hätte garnicht die Zeit für sowas. Wäre auch aberwitzig teuer.
Schadstellen werden gespengelt, dafür gibt es Spezialisten, die können das ohne Lackschaden beheben.
Kleine winzige Flachstellen werden mit farbigem Füller gespritzt, das sind ein paar Hundertstel in der Dicke. Sowas ähnliches wie ein Dickschicht Epoxy Grundierfüller, nur in Industrieausführung.
Heutige Karossen werden auch nicht mehr gelötet, allenfalls noch ein paar Wasserrinnen im unsichtbaren Bereich, das ist zu teuer und umweltschädlich geworden.
Aber nochmal Klartext: an einer perfekten Karosse ist weder Spachtel, Zinn noch sonst irgendwas heute dran. Und ja, man kann das in Großserie und man kann solche Sachen fühlen und beheben. Es ist nicht unbedingt nötig, sowas nach der Grundierung spachteln zu müssen.
Es spricht aber nichts dagegen, nach der Grundierung und perfekter Vorbereitung bei einem Oldtimer mit einem Spritzspachtel alias Dickschichtfüller in dunkler Tönung die Karosse zu machen, abzufühlen und zu schleifen. Ja, völlig ok für Oldis. Ist sogar werterhöhend, nicht mindernd. Wir reden da ja nicht von Millimetern Prestolit, sondern von vielleicht mal 1 Zehntel Millimeter im Extremfall, normalerweise vielleicht 30-50 Tausendstel.
Seit über 20 Jahren gibt es Füller die nach Aussagen meines Kollegen, auf einer Stelle gehalten, 'nen Berg auf der Karosse bilden. Der läuft nicht weg.
Da muss man aufpassen nicht zu lange überall drauf zu halten, sonst wird das Belch wieder wellig - wg. dem Spritzfüller.😁
Zitat:
@KristinaT schrieb am 1. November 2013 um 16:23:38 Uhr:
Eine gute Blecharbeit benötigt weder Spachtelmasse noch Zinn.
Cooler Spruch!!!!!