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Kabelbaum nachbauen

Peugeot Motorrad

Moinsen zusammen,

Ich möchte gerne den Kabelbaum meines alten Rollers nachbauen.

Wo ich ihn also nun begutachten kann, stelle ich fest, dass kein Kabel auf der einen Steckerseite zur Kabelfarbe auf der anderen Steckerseite passt.  Viele Kabel verschwinden in der Isolierung und tauchen auf der anderen Seite nicht mehr auf.
Scheint auch nicht der originale zu sein, da div. Kabel einfach so - scheinbar ohne Funktion - da rumhängen.

Daher wollte ich gerne mal nach ein paar Tipps fragen, wie ihr die Sache angehen würdet.

Meine Befürchtung:
Wenn ich den alten Kabelbaum komplett aus der Isolierung frickel, bekomme ich hinterher die verästelungen nicht mehr hin.
Ausserdem muss ich vermutlich einige Kabel durchtrennen um diese auf bestimmte Stecker zu basteln. (Fürs Zündschloss z.B. gibt es da einen speziellen den ich nicht nachbauen kann). Ich habe da Sorge, dass ich da den Überblick verlieren.

Frickel ich den nicht auseinander, finde ich die Kabel nicht wieder.
Bei einigen kann ich den durchfluss zwar messen, bei anderen finde ich das andere Ende aber nicht. 

Wie beschriftet man die Kabel sinnvoll um am einen Ende zu wissen wohin das andere soll?
Ist irgendwie blöde, wenn am einen Ende ein 9 poliger Stecker ist und das andere Ende auch im Stecker endet?

Wie seit Ihr das angegangen bzw. habt Ihr Ratschläge dafür?

23 Antworten

Kabelbäume binden gehörte vor > 50 Jahren zur Grundausbildung jedes E-Mechaniker im 1. Lehrjahr.
Reißfester Faden ist Voraussetzung - alle 10 bis 15 mm umschliegt dann der Faden das Litze-Paket.
Meist werden dazu 0,75 o. 0,5 Quadr. KFZ-Litzekabel mit versch Farben und Kennl. verwendet.
Zur Markierung verwendest du am sichersten Fähnchen von der Heftpflasterrolle und beschriftest.
Bevor du deinen vorh. aufschneidest, mache ausreichend Fotos von den versch. Steckern und Veläufen.

Ist vom richtigen Fahrzeug auch dein Schaltplan vorh ?
Ansonsten wird es doppelt schwierig !

Bildschirmfoto-2018-10-17-um-08-43-08

An der Stelle wo sich ein Abgang vom Hauptstrang befindet, fixierst du diesen an dieser Stelle oder lässt ein Stück der alten Isolierung stehen, sodass er dir nicht wild auseinander fällt.

Oftmals wird ein Kabelbaum für mehrere Modelle verwendet. Diese haben dann die eine oder andere zusätzliche Funktion. Da kann es sein das das eine oder andere Kabel oder Stecker, herrenlos herumhängt, weil dein Modell diese Funktion oder Funktionen nicht hat (z.B. Seitenständerschalter, Vergaservorwärmung u. ä.).

Das wichtigste wäre aber ein Schaltplan für dein Modell. Am Besten in Farbe.

Wenn du dich intensiv mit den Funktionen beschäftigst, wirst du feststellen das du vielleicht das eine oder andere Kabel weglassen könntest (z.B. für Funktionen, die gar nicht an deinem Modell vorhanden sind).

Werkzeuge brauchst du natürlich auch. Krimpzange, Abisolierzange, Auspinnwerkzeug für Flach oder und Rundstecker aus mehrpoligen Steckern usw.
Verwende ja keine Baumarktstecker (die roten, blauen und gelben) für Einzelverbindungen. Die sind erfahrungsgemäß Müll. Nimm die 3,5 mm Bananenstecker, unisoliert, mit separater Isolierhülse (Japanstecker). Findest du alles im Netz. Hondakabelbäume verwenden 3,0 mm Stecker, alle anderen 3,5 mm. Miss einfach nach. Bevorzugt hebe ich immer alte Kabelbäume auf, aus denen ich mich Mehrfachsteckermäßig und Kabelfarbenmäßig immer ausreichend bedienen kann. Vielleicht hast du ja einen Spezl der diverse Kabelstricke rum liegen hat. Oder diverse Moppedschlächter sind auch immer froh wenn sie ihre zerfransten Kabelbäume los werden.

Das Ganze setzt natürlich gewisse Grundkenntnisse in der Funktion der Schaltkreise und deren Zusammenspiel vorraus.
Ansonsten ist dies eine super lehrreiche Beschäftigung.

Gruß, Geri.

Also die benötigten Werkzeuge sollte ich soweit haben.
Was ich aber nicht habe:
Einen Schaltplan von meinem Peugeot Vivacity Roller (nur einen von einem andern 2-Takt-Roller, der aber auch schon ein bischen weiterhilft) - und Ahnung 🙁
...eher angelesenes, gefährliches Halbwissen - deswegen muss ich mich in den Foren Schritt für Schritt rantasten.
Wie Fashionbike schon schreibt: das ist ganz sicher ungemein lehrreich, wenn man vorher so was noch nie gemacht hat. Und ich habe tatsächlich schon sehr viel bei der Restaurierung des Roller gelernt. Das werde ich dann auch noch hinbekommen
Der Roller ist ohnehin nur ein Übungsobjekt, bevor ich mich an eine richtige und lohnenswerte Restaurierung mache.

Stand bisher also:
Den Kabelbaum z.T. abgewickelt und alle Kabel in mühsamer Handarbeit identifiziert und mit Fähnchen versehen (s. Foto 🙂)
Trotz Auspinn-Werkzeugen bekommen ich die Kabelschuhe z.T. nicht mehr unfallfrei aus dem Stecker.
Der Plan war, einen komplett neuen Stecker zu bauen (Japanstecker)

Jetzt muss ich mir überlegen, ob ich die Kabel vorher abschneide und den alten Stecker mit dem alten Kabelendstück einfach steckenlasse und weiterverwende Dann hätte ich quasi 99% des Kabels erneuert, die Steckverbindung aber nicht.
Genau das, will ich aber eigentlich nicht, weil ja scheinbar schon korridiert und das m.E. eh die Schwachstelle in der Leitung ist.
Einige Kabel könnte ich direkt verbinden und somit den Sammelstecker umgehen.
Einige sind aber sehr speziell (Zündschloss und Tachoeinheit) da habe ich noch keinen Plan was ich damit mache 😕
und wäre für Tipps zur weiteren Vorgehensweise sehr dankbar

Und noch ein Tipp meinerseits falls jemand mal irgendwann diesen Artikel liest:
Zur Beschriftung der Kabel habe ich einen Dümo verwendet. Beim Auseinanderbauen hatte ich ursprünglich mal Textilklebeband und Edding benutzt. Beim Rumwerkeln mit Fett und Ölfingern ist die Beschriftung dann aber nach und nach verschwunden bzw. unleserlich geworden.
Mit der Dümo Beschriftung passiert da nix

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Bitte nicht ganz das Ziel der Funktionalität und die Wirtschaftlichkeit aus den Augen verlieren.
Gutes Gelingen, Geri.

Zitat:

@Freddyworld schrieb am 18. Oktober 2018 um 10:42:05 Uhr:


Also die benötigten Werkzeuge sollte ich soweit haben.
Was ich aber nicht habe:
Einen Schaltplan von meinem Peugeot Vivacity Roller (nur einen von einem andern 2-Takt-Roller, der aber auch schon ein bischen weiterhilft) - und Ahnung 🙁
...eher angelesenes, gefährliches Halbwissen - deswegen muss ich mich in den Foren Schritt für Schritt rantasten.
Wie Fashionbike schon schreibt: das ist ganz sicher ungemein lehrreich, wenn man vorher so was noch nie gemacht hat. Und ich habe tatsächlich schon sehr viel bei der Restaurierung des Roller gelernt. Das werde ich dann auch noch hinbekommen
Der Roller ist ohnehin nur ein Übungsobjekt, bevor ich mich an eine richtige und lohnenswerte Restaurierung mache.

Stand bisher also:
Den Kabelbaum z.T. abgewickelt und alle Kabel in mühsamer Handarbeit identifiziert und mit Fähnchen versehen (s. Foto 🙂)
Trotz Auspinn-Werkzeugen bekommen ich die Kabelschuhe z.T. nicht mehr unfallfrei aus dem Stecker.
Der Plan war, einen komplett neuen Stecker zu bauen (Japanstecker)

Jetzt muss ich mir überlegen, ob ich die Kabel vorher abschneide und den alten Stecker mit dem alten Kabelendstück einfach steckenlasse und weiterverwende Dann hätte ich quasi 99% des Kabels erneuert, die Steckverbindung aber nicht.
Genau das, will ich aber eigentlich nicht, weil ja scheinbar schon korridiert und das m.E. eh die Schwachstelle in der Leitung ist.
Einige Kabel könnte ich direkt verbinden und somit den Sammelstecker umgehen.
Einige sind aber sehr speziell (Zündschloss und Tachoeinheit) da habe ich noch keinen Plan was ich damit mache 😕
und wäre für Tipps zur weiteren Vorgehensweise sehr dankbar

Das wäre der größte Schwachsinn, den du dir leisten könntest!!!!
Welche Verbesserung hättest du dabei? Du hättest zig neue Verbindungen für potentielle Fehlerquellen.
Wenn du dir einen neuen Baum basteln willst, was sicherlich nicht verkehrt ist, dann ordentlich!
Besorg dir zB einen alten Baum vom Zweiradhändler für ein paar Euro und nutze davon die Steckerschuhe oder du wendest dich einfach mal an Peugeot und schaust, wie sie reagieren.
Machs ordentlich oder spar dir die Zeit! Restaurationen dauern nun mal leider.
Wie du auch noch Ordnung in deinen Baum bekommen kannst, ist, indem du dir zwei gleich große Bretter besorgst, wo du auf Einem, den Alten aufpinst und auf dem Zweiten den Neuen aufbaust. So kannst du längen und Kontakte jederzeit kontrollieren.

Diese Arbeit steht mir auch bevor. Ich werde allerdings kein einziges Teil des 40 Jahre alten italienischen Kabelbaums wiederverwenden. Diese waren seinerzeit viel zu oft Ursache für Pannen. Da ich einen Schaltplan habe, werde ich mich an die werksseitige Farbkodierung der Kabel halten. Somit benötige ich keine Markierungsfähnchen. Als Steckverbinder verwende ich irgendwas modernes. Wahrscheinlich japanische Rundstecker.

Zitat:

@a4kabrio schrieb am 22. Oktober 2018 um 20:47:38 Uhr:


Diese Arbeit steht mir auch bevor. Ich werde allerdings kein einziges Teil des 40 Jahre alten italienischen Kabelbaums wiederverwenden. Diese waren seinerzeit viel zu oft Ursache für Pannen. Da ich einen Schaltplan habe, werde ich mich an die werksseitige Farbkodierung der Kabel halten. Somit benötige ich keine Markierungsfähnchen. Als Steckverbinder verwende ich irgendwas modernes. Wahrscheinlich japanische Rundstecker.

Die Wahl der Stecker würde ich von der Komplexität des Kabelbaumes und der Anschlüsse der Komponenten abhängig machen. Je dichter am Original, desto leichter ist die Fehlersuche, wenn sie doch mal nötig wird.

Zitat:

@creativschrauber schrieb am 22. Oktober 2018 um 21:44:50 Uhr:


Je dichter am Original, desto leichter ist die Fehlersuche

Ich würde dann u.a. möglichst kompakte 9-fach- und 12-fach-Stecker benötigen. Habe noch nichts passendes gefunden. Vielleicht lasse ich diese Steckverbinder aber auch ganz weg und verdrahte Punkt-zu-Punkt.

Zitat:

@a4kabrio schrieb am 22. Oktober 2018 um 22:43:07 Uhr:



Zitat:

@creativschrauber schrieb am 22. Oktober 2018 um 21:44:50 Uhr:


Je dichter am Original, desto leichter ist die Fehlersuche

Ich würde dann u.a. möglichst kompakte 9-fach- und 12-fach-Stecker benötigen. Habe noch nichts passendes gefunden. Vielleicht lasse ich diese Steckverbinder aber auch ganz weg und verdrahte Punkt-zu-Punkt.

Hast du an Verbinder in dieser Richtung gedacht?

Ja, das sind Fastin-Faston-Steckverbinder. Die benutzte ich gerne, wenn genug Platz da ist. Für meinen Fall wären wohl die Mate-n-Lock besser, weil kleiner:

12-polig
9-polig

Aber - wie geschrieben - denke ich gerade über eine Punkt-zu-Punkt-Verkabelung ohne Steckverbinder nach. Als Nachteil davon sehe ich größeren Aufwand bei Reparaturen, als Vorteil höhere Funktionssicherheit.

Zitat:

@a4kabrio schrieb am 23. Oktober 2018 um 21:20:39 Uhr:


Ja, das sind Fastin-Faston-Steckverbinder. Die benutzte ich gerne, wenn genug Platz da ist. Für meinen Fall wären wohl die Mate-n-Lock besser, weil kleiner:

12-polig
9-polig

Aber - wie geschrieben - denke ich gerade über eine Punkt-zu-Punkt-Verkabelung ohne Steckverbinder nach. Als Nachteil davon sehe ich größeren Aufwand bei Reparaturen, als Vorteil höhere Funktionssicherheit.

Punkt-zu-Punkt-Verkabelung würde ich auch also fehlerminimierend betrachten. Man könnte höchstens noch in Betracht ziehen, in zwei Kreise zu selektieren … notwendig für den Motorlauf - Beleuchtung, Hupe, etc.

Apropos Stecker: weiss jemand wie diese Stecker heissen?
Diese sind bei mir an den Tachoarmaturen angeklemmt. Bei meiner Recherche im Internet habe ich die aber noch morgens finden können:-(

Zitat:

@Freddyworld schrieb am 4. November 2018 um 21:50:25 Uhr:


Apropos Stecker: weiss jemand wie diese Stecker heissen?
Diese sind bei mir an den Tachoarmaturen angeklemmt. Bei meiner Recherche im Internet habe ich die aber noch morgens finden können:-(

Und abends waren sie weg,😁😁😁
Entschuldigung 😁

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