IVECO 2.8 TD SOFIM 8140.43 P , Dreht nur 3500rpm anstatt 4200
Hallo Zusammen
Ich besitze ein Santana PS-10 Jahrgang 2004 . Das Auto hat nun knapp 200k auf der Uhr, was ja für den Iveco Motor, (IVECO 2.8 TD SOFIM 8140.43 P, gleicher wie im Ducato 3) welcher eingebaut ist, gerade eingelaufen heissen sollte. Trotzdem haben wir ein Problem.
Das Auto ist länger gestanden und um das Auto wieder anstand gemäss fortbewegen zu können, müssen wir einen Abgastest durchführen. Bei diesem Test muss die Motorendrehzahl auf 4200rpm gebracht werden und dort für einige Minuten gehalten werden. Leider haben wir feststellen müssen, dass unser Auto nur noch 3500 rpm schafft und keine Anstalten macht höher zu drehen. Auch längere Zeit Vollgas etz hat nichts gebracht.
Was wir bis jetzt an dem Motor gemacht haben ist folgendes. Die Sachen welche mit einem Stern markiert sind haben wir aufgrund des oben beschrieben Problems gemacht. Die anderen im Zuge eines grossen Service.
- Zahnriehmen gewechselt (position kontrolliert)
- Motoröl + Filter gewechselt
- Alle Kraftstoffilter gewechselt
- Wasserpumpe gewechselt
- *Kurbelwellensensor gewechselt
- *Nockenwellensensor wurde ausgetauscht
- *Ventilspiel eingestellt (war bei allen ein wenig zu eng)
- *Neue Intercooler schläuche
Der Fehlercode Timing speed sensor wurde auch schon vor dem Wechseln des Zahnriehmens angezeigt, deshalb haben wir alle Sensoren ersetzt. Leider ohne Wirkung. Ausserdem haben wir die Position der Nockenwelle zu Kurbelwelle nochmals überprüft, die sollte eigentlich passen. Ausserdem fängt das ECD Lämpchen erst an zu Blinken wenn der Motor über 2500 Touren gedreht wird.
Wir haben den Wagen nun sogar bei Profis für genauere Untersuchung gelassen. Diese haben die Sensoren nochmals getauscht (verdacht auf billig Sensoren geben falsche Daten) und die Kabel zum Steuergerät durchgemessen. Als Fehlercode haben wir beim ECD Lämpchen den Code 62. Phasengeber Nockenwelle:
kein Signal oder Signal nicht plausibel.
Nun wär die Idee das Steuergerät zu wechseln, Reparatur ist leider ausgeschlossen. Bosch MS6.3
Hat jemand vielleicht noch eine Idee was wir probieren könnten bevor wir 2000.- für ein neues Steuergerät investieren müssen ? Für weitere Ideen und Vorgehensweisen um unser Problem lösen wären wir sehr froh.
Grüsse
Santasamu
7 Antworten
(Dieser Beitrag ist erstmal nicht relevant, bitte meinen nachfolgenden Beitrag lesen und zunächst die Steuerzeiten nochmals prüfen und einstellen; erst wenn das nicht weiterhilft kann nachfolgendes dann noch weiterhelfen)
Habe ich es richtig verstanden: wenn der Motor über 2500 u/min gedreht wird, tritt ein Fehler auf der besagt "NW-Sensor-Signal" ist sozusagen 'nicht wie's sein soll' ?
Anscheinend geht der Motor dann in einen Notlauf und die Drehzahl und/oder Einspritzmenge wird begrenzt.
Wenn man Wissen über Elektrik und Ausrüstung hat bzw. einen Fachmann beauftragt, wäre in diesem Fall zur Fehlersuche sinnvoll, die Signale des NW-Sensors und wennmöglich auch des KW-Sensors sich auf einem Oszilloskop bei laufendem Motor anzusehen und schauen, was sich ab ca. 2500 u/min ändert bzw. dann nicht mehr stimmt mit den Signalen. (Falls der KW-Sensor nach dem induktiven Prinzip arbeitet (wenn er nur 2 Anschlüsse hat) ist es allerdings schwierig, die Signale zusammen mit dem NW-Sensor auf ein Oszilloskop zu führen da der KW-Sensor keinen Massebezug hat, in diesem Fall evtl. nur das NW-Signal betrachten)
Wenn man diesen Aufwand scheut kann man zunächst noch prüfen, ob bei den Sensoren + Geberräder alles stimmt, gut die Sensoren sind ja schon getauscht, sie tasten Geberräder ab, diese sollten z.B. nicht verbogen sein bzw. keine einzelne verbogene Zähne haben oder auch keine Anhaftung von Spänen etc., kann man sich aber zunächst sparen wenn man wie gesagt die Signale sich zuerst anschaut.
Aus meiner Sicht ist es nicht besonders wahrscheinlich, dass die Ursache im Motorsteuergerät liegt, denn es gibt in diesem Fall keine starken Verdachtsmomente dafür, auch gehen Motorsteuergeräte eher selten kaputt, und um es nur auf Verdacht zu tauschen ist halt zu teuer.
wenn ich deinen Beitrag sehr genau lese, so ist das Problem mit dem Fehlereintrag erst entstanden nach dem Zahnriemenwechsel ?! D. h. vorher war das Problem nicht da?
Falls ja: dann stimmen offensichtlich die Steuerzeiten nicht (mehr)! Oder jedenfalls sind sie "anders" als vorher und die Motorsteuerung meint vermutlich, dass sie nicht mehr im zulässigen Bereich liegen!
(es gibt für NW- und KW-Sensoren meist nur 2 verschiedene Fehlermeldungen: "kein Signal" und "Signal gestört bzw. nicht wie erwartet" - darunter kann alles mögliche fallen, Aussetzer, Zusatzpulse, einzelne fehlende Pulse, gestörtes Signal und eben auch falsche Phasenlage Nockenwelle zu Kurbelwelle)
Und da die Fehlermeldung erst ab 2500u/min kommt, kann man vermuten, dass die eingestellten Steuerzeiten wahrscheinlich nur knapp daneben sind, unterhalt 2500 wird ja scheinbar alles als plausibel erkannt, darüber nicht => warum ist das so: mögliche Erklärung: winzige Abweichungen der Sensoren z.B. drehzahlabhängig (stets konstante Schaltzeiten wirken sich bei steigender Drehzahl zunehmend als Winkelfehler aus) oder sonstwo in der Mechanik winzige Abweichungen bei höheren Drehzahlen, auftretende Schwingungen / Resonanzen etc.
Hi
Erstmals vielen Dank für deine konstruktiven Beiträge. Ich versuche mal der Reihe nach die Fragen zu beantworten.
Das Problem mit dem nicht erreichen der maximalen Drehzahl ist leider schon vor dem Zahnriehmenwechsel aufgetreten. Komischerweise hat sich nachdem wir den Sensor bei der Kurbelwelle ersetzt hatten, der Fehler nach "oben" zur Nockenwelle verschoben. Somit hat sich der Fehlercode 61 (Kurbelwellengeber: kein Signal oder Signal nicht plausibel) zum Fehlercode 62 Phasengeber Nockenwelle: kein Signal oder Signal nicht plausibel) gewandelt.
Da ich Natürlich keine Sicherheit habe, dass die Person welche den Zahnriehmen vor mir gewechselt hat alles richtig gemacht hatte, werde ich der Werkstatt bei der das Auto steht, die Steuerzeiten nochmals kontrollieren lassen. Somit können wir wie du es vorgeschlagen hast, diesen Punkt sicher ausschliessen.
Ausserdem werde ich bei der Werkstatt nachfragen ob sie die Signale der Induktion Signalgeber überprüfen können. Dieser Motor hat, wie ich dem Werkstattbuch entnehmen kann nur induktive Signalgeber.
Im Werkstatthandbuch habe auch gefunden, dass das Steuergerät anscheinend zwei verschiedene Einspritzmodi fährt. Da die Fehlerindikatiosnlampoe ECD erst bei circa 2000rpm anfängt zu blinken, könnte es eventuell etwas mit der Haupteinspritzzeit zu zun haben. Wir
* Ausschnitt aus dem WH*
Kontrolle der Menge des eingespritzten Kraftstoffs
Anhand der von den Sensoren kommenden Signale und der
programmierten Werten.
-Steuert den Druckregler.
-variiert die "Voreinspritzzeit" bis zu 2200 U/min.
-variiert die "Haupteinspritzzeit".
Wie gesagt vielem Dank für die Hilfe, mal schauen was die Werkstatt dazu meint.
Wenn die aufgetretenen Fehler stets nur das Signal von KW- oder NW-Sensor betreffen, so besteht in diesem Fall wirkllich kein begründeter Verdacht dass diese Fehler von der Einspritzung verursacht werden.
Die Fehlermeldungen besagen dass ein Signal von einem der beiden Sensoren mindestens zeitweise "fehlerhaft" an der Motorsteuerung ankommt oder die Steuerzeiten nicht stimmen (wobei, da ich diesen Motor nicht kenne, nicht sicher sagen kann, ob die Motorsteuerung überhaupt die Steuerzeiten überwacht, ich vermute aber schon, damit grobe Fehler wie z.B. das falsche Auflegen des Zahnriemens überhaupt zu einer Fehlermeldung führen)
Was man noch wissen muss: Die Motorsteuerung kann nur anhand des KW-Sensors und eingeschränkt auch des NW-Sensors überhaupt wissen, ob der Motor dreht und in welchem Drehwinkel in jedem Moment die Kurbelwelle steht, das hesst auch, dass zur Überwachung eines der Sensorsignale auf einen Fehler jeweils das Signal des anderen herangezogen wird, anders geht es nicht. Daraus folgt, dass beide Sensoren bzgl. Fehlererkennung nicht unabhängig voneinander sind und es in seltenen Fehlerfällen dazu kommen könnte, dass bei einem "unüblichen" Signalfehler der falsche Sensor gemeldet wird. Dies würde erklären, warum bei dir der Fehler von einem Sensor zum anderen 'gewandert' ist.
Wenn die Steuerzeiteinstellung als Fehlerursache ausgeschlossen werden kann, so MUSS ein Fehler bei einem der Sensorsignale vorliegen. Ich sage absichtlich Sensorsignale und nicht Sensor, da neben einem defekten Sensor es auch noch andere Ursachen für Fehler gibt: Defekte in der Verkabelung (Kurzschlüsse/aufgescheuerte Stellen, Unterbrechungen), bei einem älteren Motor könnte auch ein Steckkontaktproblem vorliegen (Oxidation, Beschädigung der Oberflächenbeschichtung infolge Mikrovibrationen) sowie der Bereich Geberrad bzw. dessen Abtastung - dies hatte ich ja schon erwähnt.
Wie gesagt, am sinnvollsten erscheint mir das Anschauen der Sensorsignale bei laufendem Motor, dann wird man im Fehlerfall sehen können, was nicht stimmt, gut, bei induktiven Gebern benötigt man etwas Equipment und/oder einen versierten Elektriker, der die Signale dann auf das Oszilloskop führt. Etwas aufwendig daran ist auch ein Abgriff für die Signale herzustellen, wenn's geht dicht an der Motorsteuerung abgreifen und nicht dicht am Sensor... aber man kann sich dann ja Schritt für Schritt vortasten... immerhin hast du ja den Vorteil, dass der Fehler anscheinend ständig auftritt, Fälle, in denen sowas nur sporadisch auftritt können ungleich schwieriger zu diagnostizieren sein...
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Habe noch überlegt woran es liegen könnte dass der Fehler erst oberhalt von ca. 2000 u/min auftritt.
Ich sehe theoretisch folgende Möglichkeiten:
1. Signal von einem der beiden Sensoren wandert ein bisschen, drehzahlahbhängig (würde nur dann zu Fehlereintrag führen wenn Signal grundsätzlich bzw. "schon vorher" sehr dicht an einer von der Motorsteuerung gesetzten Grenze liegt)
2. irgendwelche Diagnosen werden erst bei dieser Drehzahl freigeschaltet (sehe aber keinen Sinn darin, es so zu machen, und grundsätzlich würde dies an den vorgeschlagenen Maßnahmen zur Fehlersuche auch nichts ändern)
3. die Signalspannung von induktiven Sensoren steigt sehr stark an bei steigender Drehzahl (Induktionsgesetz: je schneller sich das Magnetfeld ändert, desto höher die induzierte Spannung). Die Änderungen sind wirklich gewaltig, bei Anlasserdrehzahl vielleicht im Bereich einiger hundert Millivolt, bei hohen Drehzahlen einige -zig Volt oder noch höher. Aus diesem Grund ist im Motorsteuergerät ein Schaltkreis verbaut, der die Verstärkung bzw. Abschwächung des Sensorsignals automatisch regelt bzw. in Stufen umschaltet. Theoretisch könnte hier natürlich auch ein Defekt vorliegen - würde zu dem Fehlerverhalten passen, aber ich habe hier keine Erfahrungswerte, ob ein solcher Defekt in der Realität überhaupt oder auch nur gelegentlich auftritt.
Hallo Samuhu,
wie ist denn der Stand der Dinge ?
Ich habe die Beiträge erst heute gelesen und dabei ist mir noch etwas anderes aufgefallen:
Du schreibst im Startbeitrag von langer Standzeit.
Hattest Du einmal Gelegenheit, das Fzg. eine längere AB-Strecke mit ansteigender Drehzahl quasi freizufahren ?
Warum ich dies schreibe:
Ich habe diesen Sommer ein Womo mit .43S Motor gekauft. Das Fzg. hat sehr wenig km und wurde meist nur kurze Strecken bewegt.
Nach komplettem Service und jetzt absolvierten 4.000 km auf Strecke habe ich das Gefühl, dass der Motor wieder richtig in die Gänge gekommen ist.
Etwas ähnliches hatte ich einst mit einem VW-Passat Benzin: Das Fzg. wurde nur vom Hof des Bauern bis zum Markt im Ort bewegt und dies 10 Jahre lang und keine 20.000 km.
Als ich das Fzg. überführte betrug die erreichte Höchstgeschwindigkeit knapp 115 km/h, so erlahmt war das Teil.
Auch hier benötigte ich mehrere tsd. km bis die Nennleistung wieder erreicht war.
Gruss
Jazzer2004
Hallo Zusammen
Vielen Herzlichen Dank für die Bemühungen und eueren Hirnschmalz bezüglich dieser Angelegenheit.
Meine Antwort kommt so spät weil ich noch auf eine Benachrichtigung der Werkstatt gewartet habe. Leider hat sich alles extrem verzögert weil die 1ste KFZ Werkstatt die Arbeit an unserem Santana immer wieder verschoben hat. Schlussendlich haben wir das Auto zu Iveco selber gebracht. Sie haben den Fehler gefunden und den Abgastest durchgeführt. "WUHUUU"
Schlussendlich hat "m9073" die richtige Lösung erwähnt.
In der ersten KFZ Firma wurde das Steuergerät gewechselt was keine Verbesserung brachte. Anschliessend hat der Iveco Vertrieb Kloten das Auto und die Motorsignale genauer untersucht. Die Lösung für das Problem war schlussendlich eine Verschmutzung der Kurbelwelle, wodurch der Kurbelwellensensor nicht die richtigen Signale empfangen konnte. Sie haben durch das Sensorloch die Scheibe gereinigt und der Motor konnte somit die Drehzahl wieder erreichen. Man könnte somit fast behaupten eine Dose Bremsenreiniger bewirkt manchmal wunder ;P
Ich bin echt schwer beindruckt von eurer Hilfsbereitschaft und dem Know How. Nochmals vielen Dank
Grüsse
Santasamu