Ist Unterlassene Hilfeleistung Mode geworden?

Hi, habe was tolles erlebt.

Fahre mit dem Auto aus der Stadt kommend zum am ortsausgang liegenden Kreisverkehr, einspurig. Es war feierabendzeit. Ich wollte gleich die erste AUsfahrt auf die landstraße nehmen. Ich seh als ich noch 20 m vorm kreisel bin wie links von mir ein radfahrer im kreisel fährt, und plötzliuch auf grund eines zusammenstoßes mit einem auto zu fall kommt. Konnte den genauen hergang nicht sehen war mit meiner eigenen SPur beschäftigt. Ich fahr die ausfahrt raus um den verkehr ned zu behindern und halte direkt danach aufm Rasen an und flitz zum radfahrer um zu schauen ob er ok ist. Er hing noch unterm auto drunter mim rad und war noch ziemlich geschockt. Fahrer vom auto ebenfalls. Zum Glück ist nichts großartiges passiert. hab ihm dann hochgeholfen, war aber alles okay.

Aber das tolle bei der Sache: Keine S** hat angehalten um evtl erste Hilfe zu leisten, oder als Zeuge zu fungieren. Wirklich ne tolle sache. Die Fährt so ne Tussnelda vor lauter glotzen fast noch mal auf den radfahrer aber anhalten tu sie ned obwohl sie direkt dahinter war. Mindestens 3-4 Fahrer müssen das direkt gesehen haben.

Find ich echt Klasse was wir für Mitmenschen haben. Ich will hier kein Moralapostel sein, aber diese wegschaumentalität geht mir auf die Nüsse.

Hätte man im Fall der Fälle den ein oder anderen Fahrer anzeigen können?

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Hi, habe was tolles erlebt.

Fahre mit dem Auto aus der Stadt kommend zum am ortsausgang liegenden Kreisverkehr, einspurig. Es war feierabendzeit. Ich wollte gleich die erste AUsfahrt auf die landstraße nehmen. Ich seh als ich noch 20 m vorm kreisel bin wie links von mir ein radfahrer im kreisel fährt, und plötzliuch auf grund eines zusammenstoßes mit einem auto zu fall kommt. Konnte den genauen hergang nicht sehen war mit meiner eigenen SPur beschäftigt. Ich fahr die ausfahrt raus um den verkehr ned zu behindern und halte direkt danach aufm Rasen an und flitz zum radfahrer um zu schauen ob er ok ist. Er hing noch unterm auto drunter mim rad und war noch ziemlich geschockt. Fahrer vom auto ebenfalls. Zum Glück ist nichts großartiges passiert. hab ihm dann hochgeholfen, war aber alles okay.

Aber das tolle bei der Sache: Keine S** hat angehalten um evtl erste Hilfe zu leisten, oder als Zeuge zu fungieren. Wirklich ne tolle sache. Die Fährt so ne Tussnelda vor lauter glotzen fast noch mal auf den radfahrer aber anhalten tu sie ned obwohl sie direkt dahinter war. Mindestens 3-4 Fahrer müssen das direkt gesehen haben.

Find ich echt Klasse was wir für Mitmenschen haben. Ich will hier kein Moralapostel sein, aber diese wegschaumentalität geht mir auf die Nüsse.

Hätte man im Fall der Fälle den ein oder anderen Fahrer anzeigen können?

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Erstmal: Ich habe auch schonmal erste Hilfe leisten müssen. Habe zufällig nen Radfahrer auf einem doch recht versteckten Weg zwischen zwei Häusern liegen sehen. Er hatte sehr stark geblutet und hat sicher schon länger dort gelegen. Er war erst bewusstlos, während ich dann den Notarzt verständigte kam er zum Glück wieder zu sich. Ich hatte gut zu tun ihn ruhig zu halten, er wollte wohl einfach weiter. Der RTW war auch schnell da, alles super.

Nun zu den nächtlichen Fällen irgendwo in der Pampa. Ich kann mich nicht mehr so ganz erinnern was man uns im EH-Kurs geraten hat. Klar ist es gefährlich nachts alleine auszusteigen. Nicht nur für Frauen. Ich denke es ist recht sinnvoll und vielleicht auch hilfreich vor der Unfallstelle stehen zu bleiben, vom Auto aus den Notruf zu wählen, den Unfall melden, direkt mit Ort, dann ganz wichtig dran bleiben, aussteigen und mit Handy am Ohr zum Unfallfahrzeug gehen und beschreiben was man sieht. Falls jetzt noch was passiert ist die Polizei schnell vor Ort. Wobei ich nicht glaube, dass man dann noch angegriffen wird. Den Notruf am anderen Ende zu haben bringt da schon Sicherheit.

Zitat:

Original geschrieben von Rumpelgnom



Noch etwas. Eine Bekannte hatte sich mal bei mir beschwert, daß sie mit Panne und Warnblinkanlage ewig warten musste, ehe einmal einer angehalten hat. Das ist natürlich auch eine Unsitte, bei jeder Gelegenheit Warnblinker zu benutzen. Da könnte ich aller 100 Meter anhalten und fragen, ob einer Hilfe braucht.

Gruß Rumpelgnom

Und was soll der Ottonormal-Autofahrer da machen?

Einen Reifenwechsel?
Das geht vieleicht noch. Ich persönlich würde mich aber nicht für andere dreckig machen oder je nach Situation mein Leben gefährden. Dafür sind, wie schon erwähnt, ADAC und Co. da.

Eine Zündkerze wechseln?
Muhahaha! Da kommt man heutzutage doch nicht mehr ran!

Einen Riehmen vom Motor wechseln?
Muhahaha, kommste auch nicht mehr ran und den passenden Riemen hat auch keiner bei.

Sicherung wechseln?
Das kann sie bitteschön selbst machen! Es werden ja nun nicht gleich mehrere Sicherungen einer Sorte den Geist aufgegeben haben. Und falls doch, hilft auch wieder nur der ADAC weil die ausgetauschten Sicherungen sicherlich auch nicht lange leben werden.

Und es gibt noch etliche Beispiele, bei denen man weitermachen könnte.

Ich glaube, die meisten Leute müssen zuerst einmal selbst in eine Situation kommen, wo sie Hilfe benötigen, bevor sie sich darüber auch nur ein wenig Gedanken machen.

Meine Erfahrungen (2X mit dem Motorrad):

- War nachts um ca. 23.00 Uhr. Bin auf der nassen Strasse ins rutschen gekommen. Motorrad abgefangen und auf die Wiese gefahren. Dort aber das Vorderrad weggerutscht und dann lag ich, kurz vor Stilstand, da ich die Vorderbremse zu fest gezogen hatte. Leider fiel mit das Motorrad auf das Bein und wurde eingeklemmt. 6 Autos fuhren vorbei, JEDES hielt an, aber keine stieg aus um mir zu helfen, obwohl ich mit den denen zugewunken hatte, dass ich Hilfe gebrauchen könnte... irgendwie könnte ich das Motorrad dann doch anheben, da ich dort nicht übernachten wollte.
Aber hätte ich die Nummern der Autos notieren können, hätte ich jeden einzelnen angezeigt.

- Bin wieder in einer Kurve abgeflogen (Jaja, immer diese Kurven)... aber kaum 30 gefahren... fragt mich nicht, wie ich das geschafft habe. Jedenfalls liege ich dann ab Boden und schaue hoch. Sogar geschaut, dass nicht das Bein drunter belibt (man lernt dazu) Ein Spaziergänger, welcher grad von vorne entgegen kam, schaut von oben beim vorbeilaufen in den Helm und läuft einfach weiter... kein "Wie gehts Ihnen?", "Haben Sie sich verletzt?", "Kann ich ihnen helfen?". NICHTS. Bin dann aufgestanden und hab ihn gefragt, ob er mir helfen könnte mein Moped aufzustellen. Dabei hat er mir dann aber schon geholfen.

Dieses Thema ist so vielschichtig, dass es schwer ist, eine Universallösung parat zu haben. Daher schildere ich mal meine Eindrücke:

Bei der Bundeswehr gehörte es in meiner Einheit zum guten Ton, wenn man bei einer Panne oder anderen "komischen Situationen" (Fahrzeug steht irgendwo auf der Landstraße am Straßenrand), dass man kurz anhält und fragt, ob alles in Ordnung ist. Oft war es das nicht, und die Leute waren sehr dankbar darüber, dass man ihnen geholfen hat, und sei es nur, dass man ihnen den Wagen kurz aus dem Schnee gezogen/geschoben hat (dank Allrad und/oder ausreichender Manpower kein Problem). Ich hatte auch niemanden getroffen, der freiwillig am Rand der Landstraße oder auf einem zugeschneiten Waldweg rumstand.

Als ich auf dem Weg zur Arbeit war, habe ich auch schon erlebt, wie ein Rollerfahrer von mittels Auto vom Roller geholt wurde (manchmal ist es halt nicht so klug, an einer Autoschlange vorbeizufahren). Bevor ich richtig nachgedacht hatte, stand ich schon mit Warnblinker am Fahrbahnrand und bin ausgestiegen. Der Rollerfahrer hatte ein paar Schürfwunden im Gesicht (ärztliche Hilfe lehnte er ab), der Roller war ein bissl beschädigt. Also nichts großes. Trotzdem waren schnell ein paar Passanten und Autofahrer vor Ort, die mithalfen und die Polilzei riefen. Schade war nur, dass der Hauptzeuge sich vom Acker gemacht hat 🙁

In der vom TE angeführten Situation hätte ich IMHO auch nicht angehalten. Die Situation sieht nicht kritisch aus, ich habe den Unfall selbst nicht gesehen und dem Verunfallten wird bereits geholfen. Also im Prinzip ist alles soweit geregelt. Ich hab kein Problem damit, jemandem zu helfen. Aber es hilft auch nichts, wenn sich (wie in manch anderen Ländern) ein riesen Pulk um die betroffenen Personen schart.

Mir wurde damals im EH-Kurs für den Führerschein (2000) auch noch gesagt, dass man nachts bei unklarer Lage am Unfallort weiterfahren und im nächsten Ort den Notruf absetzen soll. Ich persönlich war noch nicht in dieser Situation, halte das aber eher für sehr unwahrscheinlich (zumindest in Deutschland), dass mich da jemand ausrauben möchte. Anhalten würde ich aber auf jeden Fall.
Der Grund? Mein Bruder hatte vor zwei Jahren auf einer wenig befahrenen Straße einen schweren Autounfall. Trotz Schädel-Hirn-Trauma wurde er erst zwei Stunden später gefunden. Da die Situation etwas unklar aussah (nachts zwischen Feldern, Innenbeleuchtung ist an, Insasse bewusstlos), ist es nicht auszuschließen, dass andere Fahrzeuge vorher bereits an der Unfallstelle vorbeigefahren sind. Was ihm letztendlich das Leben gerettet hat, war die Kälte, die die Gehirnblutung gehemmt hat.

Das ist für mich Grund genug, auch bei einer unklaren Situation auch zu helfen. Vielleicht ists die 1:1.000.000-Chance, dass mich jemand ausrauben möchte. Aber viel wahrscheinlicher ist es, dass da ein armer Teufel dringend Hilfe braucht.

Meine 2 Ct.

dragon46

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Zitat:

Aber hätte ich die Nummern der Autos notieren können, hätte ich jeden einzelnen angezeigt.

🙄🙄🙄

nen arbeitskolleg is letztens aufm weg zur arbeit mit dem rad gestürzt & hat sichs schlüsselbein gebrochen,er hat das rad noch fast nen kilometer zur pforte unseres betriebs geschoben,nachdem er auf dem schon recht frequentierten weg nicht wirklich mit hilfe rechnen konnte !

ein fussgänger,den er wegen hilfe angesprochen habe soll sich wohl so entschuldigt haben,dass er wohl keine zeit hätte da er zur arbeit müsste 😠

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