Ist es wirklich so schlimm mit der Steuerkette ?
Hi an alle bmw divers hier ! Nun ist es soweit hab meinen ersten bmw gekauft, (bekomm ihn erst in 2 Wochen ,Service wird gemacht , Scheiben werden abgedunkelt) ! Hab mir einen 318i touring bj. 12 . 2010 zugelegt mit 58.000 km . War sehr angetan von den Fahrverhalten, da er wunderschön auf der Straße liegt, Leistung find ich auch toll (hatte 10 Jahre nen chrysler voyager auch mit 143 PS aber fast 500 Kilo mehr). Nun mein ersten Zweifel was hier erzählt wird über die Steuerkette ?? , da wird meiner ja auch betroffen sein mit den Baujahr oder ? Hab den n43b20 motor drin
Beste Antwort im Thema
Hier meine Geschichte:
318i, E91, N43, EZ 7/2009, Schaltgetriebe
Habe den Wagen mit knapp 30Tkm aus 1. Hand gekauft (beim VAG-Händler). Schon gleich in den ersten Tagen fiel mir ein eigenartiges Geräusch auf, dass man hin und wieder nach dem Kaltstart auf den ersten paarhundert Metern vernehmen konnte. Es war so eine Art leierndes Schaben zwischen 1500 u. 2500 UpM. Das Geräusch habe ich der variablen Ventilsteuerung zugeschrieben und mir zunächst nichts weiter dabei gedacht. Ein paar Monate später, als dieses Geräusch etwas intensiver auftrat, bin ich dann doch mal zum BMW-Händler, um deren Meinung zu hören. Bei der Fahrt mit einem Werkstattmeister um den Block trat das Geräusch natürlich nicht auf (Vorführeffekt). In den folgenden Monaten passierte es 2-3 mal, das die Motorkontrolllampe nach kurzer Fahrt ohne weitere Sympthome gelb aufleuchtete. Stoppte man den Motor und startete neu, dann war die Lampe wieder aus. Geräuschmäßig gab es währenddessen keine Besonderheiten.
Die nächsten 2 Inspektionen ließ ich in einer freien Werkstatt durchführen, das Leier-Geräusch war immer wieder mal nach Kaltstart präsent, der Wagen lief aber immer anstandslos.
Dann, bei ca. 60Tkm trat zum ersten mal ein Klackern auf, das an einen Diesel erinnerte. Dazu leuchtete nun die Motorkontrolllampe des öfteren. Diese Eigenart verschlimmerte sich dann über ein paar Wochen mehr und mehr und wurde fast zur Regelmäßigkeit nach Kaltstart. Dabei war der Motor teilweise so laut, wie ein alter Deutz-Diesel - die Geräusche kamen eindeutig von der Steuerkette. Diese Geräusche legten sich entweder nach ein paarhundert Metern Fahrt, oder man stoppte den Motor kurz und startete ihn neu, dann waren in der Regel die Geräusche wie weggeblasen.
Ich hatte nun auch die BMW-Werkstatt kontaktiert und die Sympthome geschildert mit dem Hinweise auf Steuerkettenprobleme. Bei der Durchgabe der Fg-Nr. kam dann heraus, dass bei meinem Wagen die Zündspulen noch nicht getauscht wurden (Rückrufaktion). Die BMW-Mitarbeiter teilte mir mit, das wir das erst mal machen sollten, da dann vielleicht auch das "Dieseln" - so nenne ich es jetzt mal - behoben wäre.
Ein paar Tage später bekam der Motor dann die neuen Zündspulen, was aber (erwartungsgemäß) null Effekt hatte. Ruckeln oder Zündaussetzer hatte mein N43 sowieso nie.
Also habe ich einen neuen Termin beim Freundlichen gemacht und im Vorfeld mal ein paar Video-Files vorgeführt, die die teilweise erschreckenden Geräusche nach Kaltstart zeigten. Die Mitarbeiter wollten sich aber noch nicht auf ein Steuerkettenproblem festlegen.
Der Wagen wurde abneds abgegeben, damit man am nächsten Morgen das Kaltstartverhalten life erleben könnte. Ich bekam dann den -anruf von der BMW-Werkstatt, das man die Geschichte klar nachvollziehen könne, es müßte die gesamte Steuerkettengeschichte getauscht werden - Kosten über € 2.000,-
Meine Frage nach bekanntem Problem und Kulanz wurde dahingehend beantwortet, dass man einen Antrag stellen werde. Es wurden 100 % beantragt, genehmigt wurden aber nur 100 % Teilekosten und 50 % Lohnkosten seitens BMW (das sind immer noch ca. € 650,- für mich!). Ich saß da nun mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Natürlich wurde mir "vorgehalten", dass ich die letzten beiden Inspektionen nicht bei BMW habe machen lassen. Ich möchte aber kalrstellen, dass man mich im BMW-Autohaus sehr korrekt und sehr nett bedient hat. So gab man mir einen spezielle Service-Nr. unter der ich direkt mit der Kulanzabteilung bei BMW Kontakt aufnehmen konnte, um evtl. doch noch mehr Kostenübernahem durch BMW zu erreichen. Ich wurde auch dort nett behandelt und man entschuldigte sich für die aufgetretenen Probleme. Ich würde in wenigen Tagen einen entgültigen Bescheid über die Kulanz bekommen, die schon zugesagte Kostenübernahme wäre aber auf jeden Fall zugesichert (also ich kann mich nur verbessern, aber nicht verschlechtern).
Heute der Anruf von einem anderen Mitarbeiter aus der BMW-Kulanzabteilung: die Kulanz bleibt wie gehabt bei 100%/50%. Begründung wie erwartet: Inspektionen in freier Werkstatt, Probleme sind Einzelfälle, Kulanz ist freiwillig u.s.w.. Es wurde argumentiert: wenn ich wie sie in Foren solche Informationen lesen würde, würde ich auch so denken, aber es stellt sich anders dar....
Man spricht übrigens nie mit dem Mitarbeiter, der tatsächlich die Kulanz-Entscheidung getroffen hat oder trifft, das ist wahrscheinlich Taktik. Mein Hinweis auf eine "Fehlkonstruktion" wird dahingehend relativiert, dass diese Argumentation oft von Kunden käme, aber dann wird wieder die freie Werkstatt und die Statistik bemüht. Es kam auf einmal doch der Hinweis, man solle nicht die schon genehmigte Kulanz aufs Spiel setzen (obwohl die aufgrund früherer Aussagen doch eigentlich schon sicher war). Das Gespräch blieb aber immer freundlich und ich merkte, da war nichts mehr zu drehen. Meine Hauptargumente waren ja andere Betroffene hier im Forum, die mit dem N43 gleiche Probleme bei gleichen oder sogar schlechteren Vorbedingungen zu 100 % ersetzt bekamen. Da wurden dann solche Forenmeldungen kleingeredet und man müsse schon Fahrgestellnr. der betroffenen Fahrzeuge haben, um das nachvollziehen zu können....
Meine Anmerkung, dass ich mir eigentlich in Kürze einen 325i 6-Zylinder kaufen wolle und diese Motoren hoffentlich nicht die gleichen Probleme haben kommentiert mein Gesprächspartner so, dass die 6-Zylinder ja anders konstruiert seien und statt einer 1-Kolbenpumpe eine 3-Kolbenpumpe besäßen. Ist das vielleicht der "Fehler" am 4-Zylinder ? Ich erwähne noch, dass die Entscheidung von BMW für Steuerkette gegen Steuerriemen in meinen Augen gut war und für mich mit ein Kaufargument war, aber das der Schuß ja wohl leider nach hinten losgegangen ist. Als Steuerketten im Motorenbau noch Standard waren, haben die in der Regel das Fahrzeug immer überlebt.
Mir ist klar, dass der Mann mir keine Zugeständnisse machen kann und darf und genau so geschult ist, ich kann nur hoffen, das er persönlich etwas "entspannter" ist, obwohl ich mir davon nichts kaufen kann.
Also ich habe dann aufgegeben und werde mir genau überlegen, ob das mein erster und letzter BMW war. Meine Frau möchte sowieso lieber einen Benz GLK. Und so sitze ich hier immer noch mit einem weinenden und einem lachenden Auge herum, während mein Auto wohl gerade die Steuerkettenkur verpasst bekommt.
Der 318i wird jetzt auf jeden Fall schnellstens verkauft, soweit zur "Premiummarke". Bei den "Marktbegleitern" sieht es aber leider wohl ähnlich aus. Da lobe ich mir mein japanisches Motorrad: 65Tkm, regelmäßiger Ölwechsel, 1x Ventile eingestellt, 2x Zündkerzen gewechselt und läuft trotz fast doppelter Literleistung nach 16 J. immer noch perfekt ohne meßbaren Ölverbrauch. Die Idee, mir ein BMW-Motorrad (R1200 RS) zu kaufen habe ich mir schon aus dem Kopf geschlagen.
Ach ja, die Soundfiles vom N43 werde ich beizeiten mal auf Youtube posten....
In diem Sinne
31 Antworten
Zitat:
@KacyRayback schrieb am 11. Mai 2015 um 12:17:54 Uhr:
Bei meinem E91, 320i, 170 PS, BJ: 10/2010, 70000 km wurde letzte Woche grad die Steuerkette getauscht auf Kulanz. War keine schöne Geräuschkulisse und ruckeln bei ca. 2000 U/min.
Jetzt ist alles ruhig und auch kein ruckeln mehr.
100% auf Kulanz ? Erstbesitzer ? Alle Inspektionen bei BMW ?
Zitat:
@kabartos [url=http://www.motor-talk.de/.../...-mit-der-steuerkette-t5270313.html?...]schrieb am 12. April 2015 um 18:30:38 Uhr[/url
60% aller Motore hat eine Steuerkette. Die Anderen verwenden Zahnriemen. Die Steuerkette ist sicherer.
Na ja, aber auch eher so eine typische Stammtischaussage. Gell? 😁
Mal abgesehen davon, dass ich die 60 % Steuerkettenanteil am Gesamtfahrzeugaufkommen anzweifle, galt der Rest Deiner Aussage vielleicht vor Jahren noch, als MB noch Duplexketten verbaute und BMW nicht an der Kette sparte. Da waren die Zahnriemen-Wechselintervalle in der Regel noch recht kurz und Steuerketten längten sich nicht nennenswert oder rissen gar.
Heute sind die modernen Zahnriemen so ausgereift, dass sie bei manchen Herstellern nur 1 x im Fahrzeugleben getauscht werden müssen/sollten (Wechselintervall 120 Tkm). Gegenüber einem Mercedes, der nur selten mit dererlei Problemen aufwartet, natürlich trotzdem noch nachteilig, aber Audi und BMW scheinen da noch etwas Nachhilfebedarf zu haben.
Natürlich würd ich selbst auch jederzeit eine Steuerkette dem Zahnriemen vorziehen, aber BMW scheint sich da bei den 4-Zylindern kein großen Gefallen getan zu haben.
Man kann es auch prüfen ob die Kette sich gelängt hat bzw ob der Spanner am ende ist.. (So war es bei meinem) Direkt unter der Öleinfüllöffnung läuft die Steuerkette über die Verstelleinheit. Einfach mit nem Schraubendreher die Kette anheben. Bei mir war es ein Spiel von ca 2 - 3 mm. Jetzt nach dem Wechsel ist sie stramm und hat kein Spiel.
die Steuerkette meines 318i 143ps Bj 09.2008 lässt sich im kalten Zustand leicht anheben so ca 3mm.
Im warmgefahrenen Motor sitzt die Kette bombenfest.
wenn die Kette also noch den 100% straffen Zustand erreichen kann, dann kann sie doch nicht gelängt sein, oder?
PS: mein Kettenspanner wurde vor 3 Monaten getauscht
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Bei mir war es vor dem Wechsel im warmen Zustand 2 - 3 mm und nach dem Wechsel auch im warmen Zustand stramm.
Zitat:
@NeoNeo28 schrieb am 11. Mai 2015 um 15:35:43 Uhr:
Heute sind die modernen Zahnriemen so ausgereift, dass sie bei manchen Herstellern nur 1 x im Fahrzeugleben getauscht werden müssen/sollten (Wechselintervall 120 Tkm). Gegenüber einem Mercedes, der nur selten mit dererlei Problemen aufwartet, natürlich trotzdem noch nachteilig, aber Audi und BMW scheinen da noch etwas Nachhilfebedarf zu haben.
Und selbst 120Tkm sind auch schon nen Weilchen her. 180-210tkm haben z.B. die 2.0 TDI.
Okay Danke... Bin da auch nimmer auf dem neuesten Stand... 😉
Aber man kann durchaus sagen, einmal im vorangeschrittenen Autoleben und das zu einem relativ überschaubaren Preis.
Zitat:
@esprit79 schrieb am 11. Mai 2015 um 14:09:59 Uhr:
100% auf Kulanz ? Erstbesitzer ? Alle Inspektionen bei BMW ?Zitat:
@KacyRayback schrieb am 11. Mai 2015 um 12:17:54 Uhr:
Bei meinem E91, 320i, 170 PS, BJ: 10/2010, 70000 km wurde letzte Woche grad die Steuerkette getauscht auf Kulanz. War keine schöne Geräuschkulisse und ruckeln bei ca. 2000 U/min.
Jetzt ist alles ruhig und auch kein ruckeln mehr.
Nein Zweitbesitzer! 100% Teile! 100% Arbeitslohn! Alle Inspektionen bei BMW!
@ aresmidas83 + NeoNeo28 :
Und das Tollste : Gibt sogar schon Zahnriemen im Öl :
http://www.automobil-industrie.vogel.de/iaa/articles/418424/
. . . aber mal abwarten, wie lang die dann wirklich halten . . .
@ setzling :
2000 € für 4 x Zahnriemenwechsel ? Bin doch kein Verschwender !
20 € der Riemen, ab und zu mal 'ne 15-30 Rolle (meist fett ich die nur nach) und 1 h selberschrauben wäre bei (meinem rein persönlichen !) 100.000 km Intervall so etwa 200 € ! In 26 Jahren bzw. 550.000 km wohlgemerkt !
WaPu hat beim M40 nix mit dem Zahnriemen zu tun.
so, und jetzt wieder zum eigentlichen Thema
Mein letzter Zahnriemenwechsel hat inklusive WaPu (Opel) jedenfalls lediglich was um die 350 Euro gekostet. Das sind dann Preise, wo man nicht lange rumscheißt, sondern einfach machen lässt. Mal eben vorsorglich Steuerkette wechseln ist da schon finanziell was anderes... 😉
Auch ich dachte bisher, dass das Problem mit den unterdimensionierten Steuerketten in den Foren künstlich aufgebauscht wird, bis erst kürzlich die Frau von meinem Bruder von einem Motorschaden an ihrem BMW 116i E87 berichtete. Ich dachte für mich: "Das wird doch nicht die Steuerkette sein?". Tatsächlich war diese leicht übergesprungen, vermutlich aufgrund eines defekten Spanners, und das bei nur knapp über 100.000 km, und die Dame fährt wirklich im Dauerschongang. Der Motor hat es überlebt, weil die Kette nicht gerissen oder weiter übergesprungen ist, Glück im Unglück, denn normalerweise gibt es dann Kleinholz.
Zitat:
@OO--II--OO schrieb am 12. Mai 2015 um 12:23:10 Uhr:
@ aresmidas83 + NeoNeo28 :
Und das Tollste : Gibt sogar schon Zahnriemen im Öl :
http://www.automobil-industrie.vogel.de/iaa/articles/418424/
. . . aber mal abwarten, wie lang die dann wirklich halten . . .@ setzling :
2000 € für 4 x Zahnriemenwechsel ? Bin doch kein Verschwender !
20 € der Riemen, ab und zu mal 'ne 15-30 Rolle (meist fett ich die nur nach) und 1 h selberschrauben wäre bei (meinem rein persönlichen !) 100.000 km Intervall so etwa 200 € ! In 26 Jahren bzw. 550.000 km wohlgemerkt !
WaPu hat beim M40 nix mit dem Zahnriemen zu tun.so, und jetzt wieder zum eigentlichen Thema
Will nicht nochmal vom Thema ablenken, aber mein M40 musste alle 40tkm oder alle 4 Jahre
den Zahnriemen tauschen.
Das wären ca. 14 mal tauschen...
Je nach Fahrstil. Anfangs hieß es 6 Jahre oder 80.000 km, dann wurde auf 60.000 runterempfohlen und dann gar auf 40.000. Ob das jetzt jeder als MUSS ansehen soll, kann man ja bei Kenntnis der Materie selber entscheiden.
War wohl wegen der verrückten Heizer, die ständig hohe Drehzahlen fahren und die wildesten Drehzahlsprünge mit Kupplung-schnalzenlassen vollführen. Aber so fahr ich ja nicht und mach deshalb so etwa 4-5 Jahre/100.000 km. Der letzte war sogar 117.000 drin.
So, Themawechsel zurück zur Kette ;-)
Mein 318i ist nun seit über 1 Wo. in der Werkstatt. Motor ist raus, weil sie einen Bolzen des Spanners oder der Gelitschiene beim Herausschrauben abgerissen haben. Ist fraglich, ob man den Gewindezapfen herausbekommt, ohne das Motorgehäuse dabei zu schädigen - das muß dann evtl. erneuert werden.
Netterweise gab man mir einen 318 GT zur Überbrückung.
So, hier mein Schlußbericht:
der Bolzen des Spanners/Gleitschiene war schon abgerissen, wurde also nicht durch den Ausbau zerstört. Ich erinnere mich, dass das Klappergeräusch zuletzt noch durch ein helles Schabgeräusch ergänzt war - möglicherweise war das nach dem Bruch des Bolzens. Da ich den Wagen aber noch brauchte, bin ich bis zum Reperaturtermin noch gefahren, was man mir seitens BMW auch erlaubte.
Egal - jetzt ist alles ausgetauscht und die Ölwanne gespült worden, der Motor läuft wieder geräuschlos.
BMW hat die Teile zu 100% übernommen und die Lohnkosten zu 50%. D.h., BMW hat über € 1.600,- gezahlt und für mich blieben noch € 685,- übrig (davon allein der Ölwechsel mit Öl+Filter € 125,-).
Einerseits bin ich froh, das ich mit einem blauen Auge davongekommen bin, andererseits hat BMW in anderen Fällen (Motor N43 beim 1er) zu 100% die Kosten übernommen - bei ähnlichen Vorbedingungen ! Warum da mit zweierlei Maß gemessen wird (1er - 3er ?) ist mir etwas suspekt.
Gruß an alle
Jörg