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Ist dieser Gebrauchtwagen zu empfehlen - oder Finger weg?!
Schönen guten Tag,
ich habe ein ganz großes Problem. Ich bin Fahranfänger und auf der Suche nach meinem ersten Auto. Ich habe bereits die Wochen davor zwei Autos angeschaut, allerdings entsprachen die garnicht meinen Vorstellungen (mehrere (große) Beulen, Kratzer usw.). Nun habe ich mir gestern wieder ein Auto angeschaut und jetzt kommt das Problem. Als ich gestern das Auto gefahren und angeschaut habe, hat mir das Auto wirklich zugesprochen und ich habe einen Kauf eingewilligt (bis jetzt "nur" 100€ Anzahlung und Beglaubigung für den Erhalt der 100€, ansonsten bis jetzt nichts). Ich war mir auch gestern sicher, doch kurz danach kam die Unsicherheit und jetzt bin ich mir aufeinmal doch nicht mehr so sicher, ob es die richtige Entscheidung ist.
Ich kenne mich leider nicht sehr gut mit Autos aus, deswegen kommt mein Vater immer mit, aber der kann halt auch immer nur das prüfen was er weiß und nicht alles wissen.
Deswegen möchte ich mich hier einmal an die Auto-Experten wenden und eure Meinung hören. Ich weiß es ist schwierig, wenn man das Auto nicht sieht, aber ich möchte trotzdem mal versuchen euch die Lage zu schildern.
Bei dem Auto handelt es sich um einen "VW Golf 4 Ocean 1.9TDI" mit 101 PS. Es ist ein Diesel. Nun zu den Fakten. Erstzulassungsjahr: 2003 // Erstzulassungsmonat 11. TÜV ist abgelaufen, aber wir haben im Kaufpreis vereinbart, dass der Händler das Auto über TÜV bringt und es erst dann zu einem Kauf kommen würde. Das Auto ist aus 1. Hand, hat 126.000 km gelaufen und das Scheckheft ist gepflegt (VW-Stempel und Intervalle eingehalten). Dazu wurde der Zahnriemen bei 90.000 km gewechselt und ist im Motorraum belegt. Der Öl-Stand ist gut und die Stoßdämpfer sind auch in Ordnung. Der Motor läuft im Stand sehr ruhig und gleichmäßig und fahren lässt er sich sehr gut. Lenkung ist auch reibungslos. Das Auto hat momentan noch Winterreifen drauf, hat aber Sommerreifen im Kofferraum, ist also 8-fach bereift. Die Sommerreifen sind aber runtergekommen, also sind höchstens noch diesen Sommer fahrbar, dann ist Schluss. Und natrülich hat das Auto auch ein paar Gebrauchsspuren, aber dafür ist das Auto halt gebraucht. Markant ist eigentlich nur eine Stelle (siehe. Bild). Dort ist ein Schlag raufgekommen, der das Material leicht eingedellt und den Lack beschädigt hat. Mein Vater meinte man könne dies noch mit ein paar Tricks verschönern, aber was sagt ihr Experten dazu. Ist so eine Stelle gefährlich bzw. droht hier Rostgefahr oder ist der Golf IV nicht so empfinglich gegenüber Rost?
Ansonsten ist das Auto geflegt und macht einen guten Eindruck. Sitze und Fußräume sind sauber.
Nun zu den Dingen die mich im Nachhinein zum Nachdenken gebracht haben. Als ich ins Auto einstieg wollte ich zum Test gleich mal das Radio anmachen. Ging jedoch nicht. Es handelte sich hierbei noch um das Originalradio. Laut dem Verkäufer ging das Radio noch vorgestern, nun aber nicht mehr, ist das verdächtig?
Ich dachte mir dann halt, dass man das alte Radio einfach auswechseln kann, aber könnte der Radioausfall auch andere Ursachen haben? Ich habe nämlich Angst das eventuell doch hohe Kosten auf mich zukommen könnten und es nicht mit einem einfachen Radiowechsel getan ist. Eine weitere Auffälligkeit war, dass beim Lichtcheck eine einzige Glühbirne defekt schien, nachdem wir die Motorhaube zu machten, ging diese jedoch wieder an. Was kann das für Ursachen haben?
Und jetzt zu dem Punkt der mir persönlich im Nachinein doch ein bisschen Bauchschmerzen macht. Ich habe natürlich auch den Kofferraum begutachtet und auf den ersten Blick fiel sofort auf, dass die Bodenabeckung fehlt, aber das ist ja das kleinste Problem, diese kann man sich ja auch noch woanders besorgen. Dabei habe ich mir aber auch gleich die Reserveradmulde angeschaut. Diese war leicht angefeuchtet, darf das sein? Also es stand kein Wasser in der Mulde, aber wenn man mit dem Finger durchwischte war dieser mit einem leicht feuchten Belag bedeckt, es war halt nicht staubig/trocken. Mein Vater meinte das wäre eventuell Schwitzwasser, was sagt ihr Experten dazu?
Und dann hat es im Kofferraum noch etwas komisch gerochen, jedoch habe ich die Vermutung das dieser Geruch eher von den Sommerreifen kommt, die anscheinend die ganze Zeit im Kofferraum lagen oder können Reifen keinen Gestank verursachen. Oder könnte es von der leicht angefeuchteten Reserveradmulde kommen?
Außerdem waren an den beiden Säulen der Rücksitze, also an der C-Säule, an der Stoffverkleidung der Säulen oben Flecke zu erkennen, die leichte schwarze Ränder hatten. Der Stoff war außerdem abgelöst. Mein Vater meinte, dass versucht wurde den Stoff wieder an die Säule zu kleben, was die Flecken am Stoff erklären würde. Aber müsste der Stoff dann nicht auch an der Säule kleben? Der Verkäufer konnte uns dazu nämlich nichts sagen, weil er das Auto für jemand anderen verkauft, der Aufgrund eines Trauerfalls nicht anwesend sein konnte. Hat jemand vielleicht sogar Erfahrung mit diesen Autos. Ist das vielleicht eventuell doch ein Zeichen für Wassereinfluss mit dem befleckten Stoff oder kann sich die Verkleidung wirklich irgendwann mal ablösen, schließlich ist der Wagen halt auch schon gut 11 Jahre alt. Der Stoff an der Säule war in dem Moment aber trocken, jedoch hat es auch nicht geregnet. Zur Sicherheit habe ich auch nochmal den Boden abgetastet, aber hier war alles trocken im ganzen Auto.
Das hört sich vielleicht ein bisschen peinlich an, aber ich war erst echt überzeugt von dem Auto, doch als ich Zuhause war, wurde ich irgendwie nachdenklich und deshlab möchte ich mir nochmal ein paar Meinungen zu dem Auto einholen, bevor ich es mir wirklich kaufe. Was denkt ihr darüber, nachdem Ihr euch die geschilderten Fakten durchgelesen habt. Ich würde mich echt freuen, wenn sich jemand die Mühe macht und auf meinen Text detailliert eingehen würde. Mir ist das nämlich wirklich wichtig, denn es soll mein erstes Auto sein und ich habe Angst davor einen Fehlkauf zu landen. Das Auto gefällt mir nämlich immer noch richtig gut und die Laufleistung ist mit 126.000 km auch Spitze, denn das findet man eigentlich kaum noch bei einem Golf IV, aber trotzdem verunsichern mich die anderen Fakten und deswegen würde ich mich über die Hilfe von ein paar Auto-Experten freuen. Ich soll für das Auto mit TÜV nämlich 3600€ bezahlen, ist der Preis gut für die Laufleistung von 126.000 km. Mir ist es nämlich wichtig ein ordentliches Auto zu haben, denn ich fahre bald 400 km in der Woche.
MfG.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Der Verkäufer konnte uns dazu nämlich nichts sagen, weil er das Auto für jemand anderen verkauft, der Aufgrund eines Trauerfalls nicht anwesend sein konnte. Hat jemand vielleicht sogar Erfahrung mit diesen Autos. Ist das vielleicht eventuell doch ein Zeichen für …
Auf jeden Fall ist das ein Zeichen dafür, das der Händler versucht, die Gewährleistung zu umgehen.
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8 Antworten
Dass der Händler den Wagen jetzt noch zum Festpreis durch den TÜV bringt, finde ich blöde. Das könnte heißen, dass er die TÜV kosten begrenzen will. Was ist wenn noch was auftaucht?
Der Feuchtigkeit würde ich auf den Grund gehen. Wenn es ein Wassereinbruch ist, sollte er behebbar sein. Und nicht dass dort seit Jahren schon alles durchfault. Ein Beispiel wie Wasser eindringen kann ist wenn im Übergang zur Klappe der Wischwasserschlauch abgeht. Dann läuft beim Sprühen hinten evtl. das Wasser innen an der Heckklappe runter.
So eine kleine Stelle an der Tür halte ich für vollständig irrelevant. Nach meinem persönlichen Geschmack.
Wichtig ist dass keine tragenden Teile rosten. Der Golf4 ist ja verzinkt und da nicht so extrem anfällig. Mach nur vorne den Dreck aus den Radhausschalen raus (googeln).
Und dass der Motor in Ordnung ist, dass er keinen Ölverbrauch oder Motorschaden hat! Als erstes würde ich sehen, ob er die eingetragene Beschleunigung und Endgeschwindigkeit erreicht!
Und dass sonst keine zentralen schwer zu behebenden Defekte sind. Also Getriebeschaden, kaputte Kupplung ist auch schon teuer.
Mit dem Radio und Glühbirne deutet ja auch auf leichte Wackelkontakte hin. Kann ich aber nicht einschätzen, würde ich Sicherungen und Kabel sichtprüfen und evtl. mit dem Voltmeter messen und dran wackeln.
PS: dass du noch 1000 in den Wagen reinstecken musst, kann im schlimmsten Fall eh fast immer passieren. Es sei denn man hat jemanden zur Begutachtung der sich wirklich auskennt.
Von den km und vom Motor könnte das Auto ja prinzipiell interessant sein. Der Preis wäre bei ordentlichem Zustand wohl auch OK.
Jedenfalls hast du das Auto jetzt schon gekauft. Wenn der Händler sich querstellt bist du wohl in einer Position der Schwäche.
Man kann das Auto auch evtl. vom TÜV, Dekra, GTÜ begutachten lassen! In deiner Situation mit wenig Erfahrung wäre das vielleicht am sichersten.
Ist der TÜV jetzt schon gemacht?
Zitat:
Der Verkäufer konnte uns dazu nämlich nichts sagen, weil er das Auto für jemand anderen verkauft, der Aufgrund eines Trauerfalls nicht anwesend sein konnte. Hat jemand vielleicht sogar Erfahrung mit diesen Autos. Ist das vielleicht eventuell doch ein Zeichen für …
Auf jeden Fall ist das ein Zeichen dafür, das der Händler versucht, die Gewährleistung zu umgehen.
das auto hört sich nicht schlecht an. was du zu bemängeln hast ist zuvernachlässigen.
was mich stört ist das er den wagen im auftrag verkauft ( also ohne garantie ) aber er den händlerpreis haben will. preis kannst du bei dat nachsehen.
das der verkäufer aus einem trauerfall nicht kann halte ich für eine faule ausrede. also auf den verkäufer bestehen und den nach prüfung der personalien nach dem km stand fragen. letzte werkstatt im checkheft aufsuchen oder anrufen und km stand überprüfen ,haben die gespeichert.
nicht vergessen den fehlerspeicher auslesen nachdem du gefahren bist und dabei nicht so zimperlich sein richtig durchbeschleinigen um zu sehen ob er in den notlauf geht.
Zitat:
@hass schrieb am 1. Mai 2015 um 15:34:27 Uhr:
nachdem du gefahren bist und dabei nicht so zimperlich sein richtig durchbeschleinigen um zu sehen ob er in den notlauf geht.
Und nicht vergessen vorher nachsehen ob noch Öl drinne ist :)
Zitat:
@Eierlein2 schrieb am 1. Mai 2015 um 15:25:36 Uhr:
Zitat:
Der Verkäufer konnte uns dazu nämlich nichts sagen, weil er das Auto für jemand anderen verkauft, der Aufgrund eines Trauerfalls nicht anwesend sein konnte. Hat jemand vielleicht sogar Erfahrung mit diesen Autos. Ist das vielleicht eventuell doch ein Zeichen für …
Auf jeden Fall ist das ein Zeichen dafür, das der Händler versucht, die Gewährleistung zu umgehen.
Jaja die Falle mit dem ,,Kundenauftrag,, bei so was Abhauen:D Gruß.
Die Beschreibung zum Auto klingt gut, die Mängel die du aufgezählt hast sind größtenteils PillePalle. Glaube mir, es werden noch viele Kleinigkeiten am Golf kaputt gehen!
Vielleicht wird ja das schrauben für dich zum Hobby, dann ist der Golf 4 ein guter Kandidat zum basteln. *g*
Klingt alles nicht so schlimm.
Die Ursache für die Feuchtigkeit würde ich suchen.
Beim 4er meiner Frau ist die Steckverbindung an der Heckklappe auseinander gegangen. Dadurch ist das ganze Wischwasser hinter die Verkleidung gesabbert.
Ansonsten halt mal alle Dichtungen an Fenstern, Türen, Heckklappe usw. prüfen. Falls vorhanden auch die Schiebedachabläufe.
Feuchtigkeit hat im Auto nichts zu suchen.
Wird aber relativ sicher nur ne Kleinigkeit sein.
Da da ja scheinbar Flecke an der C-Säulenverkleidung sind, würde ich in dem Bereich suchen.
Der Steckverbinder ist hinter der C-Säulenverkleidung auf der Fahrerseite. Das Wasser sabbert auf den hinteren Radkasten und läuft in den Bereich hinter der Rückleuchte. Da sammelt es sich. Da gibt es einen Stopfen im Boden, da kann man das Wasser gut ablassen. Die Undichtigkeit sollte man natürlich trotzdem beheben.
Der Lackschaden ist zu vernachlässigen. Eigentlich eher ein kosmetisches Problem.
Wenn der Wagen TÜV hat, würde ich mir da nicht ganz so große Sorgen machen.
Wenn man selbst schrauben kann und will, dann ist so ein Golf ein ganz dankbares Auto. Die meisten Verschleißerscheinungen haben recht geringe Materialkosten, kosten nur etwas Zeit.