Ist der Reifenschlupf allein für die steigende Tachovoreilung verantwortlich?

Siehe Frage. Oder gibt es andere Faktoren?

Beste Antwort im Thema

Um das Thema "Schlupf bei Konstantfahrt" etwas zu verdeutlichen mache ich mal einen kleinen Ausflug in die Motorradwelt.

Die Zeitschrift Motorrad hat hierzu mal interessante Betrachtungen angestellt. so kann man dort beispielsweise Folgendes lesen:

Zitat:

Hohes Tempo stellt Fahrer wie Reifen unter enormen Stress. Die kleine Kontaktfläche am Hinterreifen muss für mehrere Minuten die volle Leistung von über 180 PS übertragen. Das führt zu Schlupf: Der Reifen rutscht permanent leicht durch und legt somit eine größere Strecke zurück als das gesamte Motorrad – ein aufreibender Job. So zeigt das Datarecording bei echten 306 km/h eine Umfangsgeschwindigkeit am Hinterradreifen von 314 km/h.

Quelle

Es gab dort auch mal einen Artikel, der sich mit der Frage beschäftigte, was die Technik bei Tempo 300 so alles leisten muss. Auch dort wurde der Schlupf bei diesem Tempo gemessen, allerdings finde ich den entsprechenden Artikel leider nicht mehr.

Vielleicht noch zur Klärung: Schlupf bedeutet nicht, dass ein Rad haltlos durchdreht sondern beschreibt lediglich die Differenz zwischen dem Weg, der mit einer Radumdrehung theoretisch möglich wäre und der mit einer Radumdrehung tatsächlich zurückgelegten Strecke. Und diese beiden Werte unterscheiden sich auch bei Konstantfahrt. Je höher die Geschwindigkeit, desto größer im Allgemeinen auch die Differenz.

47 weitere Antworten
47 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von Moers75



Zitat:

Original geschrieben von Warkanoid


Reifenschlupf ist für das durchdrehen der Räder verantwortlich 😁
Nochmal: Auch ein nichtdurchdrehendes Rad hat Schlupf sobald es eine Kraft übertragen muss. Der kommt nicht vom Durchdrehen sondern ensteht durch elastische Verformung des Reifens wodurch sich der effektive Abrollumfang ändert.

Na das ist klar. Aber dieser Effekt erzeugt keine 7% Voreilung 😉 😁

Jetzt dürft ihr 3 bei mir auch auf den "Grünen Daumen" klicken 😛

Edit:

Ich fuhr mal mit dem LKW hinter einem anderen LKW mit 59 km/h laut mein Tacho auf der Landstraße her. Habe ihn angefunkt: Mensch, fahr doch wenigstens mal 60 km/h. Er: Ich fahre 60 km/h. Ich: nein, du fährst 59 km/h. Er: In Ordnung, ich erhöhe meinen Tempomat auf 61 km/h.. so, fahre jetzt 61 km/h. Ich: Mensch, ich will auch 61 km/h fahren, mach ma 62 draus 😉
Tja, nicht mal die LKWs haben Perfekt geeichte Tachos 😛

Zitat:

Original geschrieben von Hyperbel


Er schmiert ständig leicht über den Untergrund.

Neeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeein.

Zitat:

Original geschrieben von flatfour



Darüber hinaus kommen eben die Ungenauigkeiten der Messung, der Anzeige die der Gesetzgeber auch nicht ändern kann, aber die +7% Abweichung als max. Wert gesetzlich geregelt und technisch machbar vorgibt:
a)die Änderung des dynamischen Abrollumfanges, der bei 200km/h etwa 1 -2% beträgt
b) die Änderung des Abrollumfanges béi Verwendung gleicher Reifengrössen aber einer Sorte( VR statt HR , oder Winterreifen z.B.) und/oder einer anderen Firma. Oder hin zur noch vom Hersteller zugelassenen aber nicht serienmässigen Reifenänderung evt. sogar noch mit Felgenänderung, bis zum Zubehörmarkt angebotenen möglichen Reifengrössen.
Das ist der größte Batzen der Ungenauigkeiten.
c) Schlupf liegt in der Genauigkeit unterhalb der dyn. Abrollumfanges.
d) Reifendruckänderungen ( 1,8bar oer 2,3bar) tragen schon mehr als 2% dazu bei.
-

Ungenauigkeit der Anzeige rührt u.a. auch von unterschiedlichem Abrieb bei sonst gleichen Reifen.

5 mm Unterschied in der Profiltiefe ergibt einen von der Reifengröße unabhägigen, ca. 3cm größeren Abrollumfang, was z.b. bei einem Reifen der Größe 195/65 R15 eine Geschwindigkeitsänderung von ca. 1,5 % ergibt.

O.

Ich denke, es sollte klar sein, die Frage ist nicht, woher kommt die Tachoabweichung ansich, sondern welche Faktoren sorgen für einen nicht linearen verlauf bzw. mittlerweile sogar, warum scheint der Verlauf bei manchen Fahrzeugen linear, obwohl zb durch steigenden Reifenschlupf bei steigender Geschwindigkeit sich eine Änderung einstellen sollte.

Ähnliche Themen

Zitat:

Original geschrieben von go-4-golf



Zitat:

Original geschrieben von flatfour



Darüber hinaus kommen eben die Ungenauigkeiten der Messung, der Anzeige die der Gesetzgeber auch nicht ändern kann, aber die +7% Abweichung als max. Wert gesetzlich geregelt und technisch machbar vorgibt:
a)die Änderung des dynamischen Abrollumfanges, der bei 200km/h etwa 1 -2% beträgt
b) die Änderung des Abrollumfanges béi Verwendung gleicher Reifengrössen aber einer Sorte( VR statt HR , oder Winterreifen z.B.) und/oder einer anderen Firma. Oder hin zur noch vom Hersteller zugelassenen aber nicht serienmässigen Reifenänderung evt. sogar noch mit Felgenänderung, bis zum Zubehörmarkt angebotenen möglichen Reifengrössen.
Das ist der größte Batzen der Ungenauigkeiten.
c) Schlupf liegt in der Genauigkeit unterhalb der dyn. Abrollumfanges.
d) Reifendruckänderungen ( 1,8bar oer 2,3bar) tragen schon mehr als 2% dazu bei.
-
Ungenauigkeit der Anzeige rührt u.a. auch von unterschiedlichem Abrieb bei sonst gleichen Reifen.
5 mm Unterschied in der Profiltiefe ergibt einen von der Reifengröße unabhägigen, ca. 3cm größeren Abrollumfang, was z.b. bei einem Reifen der Größe 195/65 R15 eine Geschwindigkeitsänderung von ca. 1,5 % ergibt.

O.

---------------
Dazu noch der allgemeine Verschleiß im Reifenleben. 
@ diabolomk :- die Lösung steckt in der Aufzählung der Messungenauigkeiten einer, hier dieser Messung und die Angabe der Fehlerquote in %ten.

Zitat:

Original geschrieben von Diabolomk


Warum es bei 100 nur 5kmh sind und bei 200 fast 10. Liegt das am Schlupf, oder ist es hauptsächlich programmiert oder gar Berechnungsbedingt. Weil Auto bauen ansich habe ich nicht studiert!

Bei 100 km/h sind es in Deinem Beispiel 5 % Vorlauf, bei 200 km/h nur noch 4.5 %. Der Vorlauf ist also geringer geworden, üblich ist sogar eine noch deutlichere Abweichung des Vorlaufes, z.B. 5 % bei 100 km/h und z.B. nur noch 3 % bei 200 km/h.

Der Grund hierfür ist schlicht die Tatsache, dass sich ein Reifen bei steigendem Tempo aufgrund der Fliehkraft ausdehnt und seinen Umfang vergrößert. Das sieht man gut bei Leistungsprüfständen, da hebt sich das Fahrzeug ab einem gewissen Tempo deutlich sichtbar. Vor allem die heute selten verbauten "Ballonreifen" (z.B. 175/80/14) neigen dazu.

Ich kopier mich der Einfacheit mal selber: zulässige Tachovoreilung .

So long

Ghost

Zitat:

Original geschrieben von Moers75


Der Reifenschlupf hat natürlich auch einen Einfluss, aber den könnte man ja zumindest bei ebener Strecke herausrechnen. Und nein, Reifenschlupf hat nicht zwangsweise was mit durchdrehenden Rädern zu tun. Jeder Reifen der eine Kraft übertragen muss hat Schlupf, da die nötige Antriebskraft mit höherem Tempo steigt wird auch der Schlupf größer.

Ich habe jetzt mal Moers Aussage nur exemplarisch zitiert, ich hätte auch gefühlte 100 andere nehmen können:

Was habt Ihr eigentlich ständig mit dem Reifenschlupf im Zusammenhang mit der Tachovoreilung??

Wer von Euch hat denn schon einmal beobachtet, dass der Tacho bei durchdrehenden Antriebsrädern eine höhere Geschwindigkeit anzeigt?

Zitat:

Wer von Euch hat denn schon einmal beobachtet, dass der Tacho bei durchdrehenden Antriebsrädern eine höhere Geschwindigkeit anzeigt?

Ich - allerdings bei einem frontgetriebenen Fahrzeug auf Glatteis. Bei hoher Geschwindigkeit auf trockener Straße dürfte der Schlupf meiner Meinung nach nicht relevant sein.

Das kommt auf das Fahrzeug an.
Ein Motorrad hat bei Tempo 300+ über 5% Schlupf am Hinterrad, denke bei Leistungsstarken Hecktrieblern wird das Ähnlich sein.

Zitat:

Original geschrieben von snooopy365


Das kommt auf das Fahrzeug an.
Ein Motorrad hat bei Tempo 300+ über 5% Schlupf am Hinterrad, denke bei Leistungsstarken Hecktrieblern wird das Ähnlich sein.

Du hast das Ziel meiner Frage nicht verstanden.

Meint Ihr nicht, die Hersteller wären schlau genug, um das Geschwindigkeitssignal von den nicht-angetriebenen Rädern zu nehmen???

Zitat:

Original geschrieben von Rael_Imperial


Meint Ihr nicht, die Hersteller wären schlau genug, um das Geschwindigkeitssignal von den nicht-angetriebenen Rädern zu nehmen???

Wie erwähnt, ich kenne derartige Fälle...

Zitat:

Original geschrieben von Rael_Imperial


Was habt Ihr eigentlich ständig mit dem Reifenschlupf im Zusammenhang mit der Tachovoreilung??

Wer von Euch hat denn schon einmal beobachtet, dass der Tacho bei durchdrehenden Antriebsrädern eine höhere Geschwindigkeit anzeigt?

Nun Ja Die Hersteller haben ueber die Jahre den Tacho an verschiedenen Stellen angeschlossen.

Kaefer: linkes Vorderrad (kein Schlupf)
Opel: Getriebe (Schlupf)
DKW: Getriebe (Schlupf)
LKW: Vorderrad (kein Schlupf)
LKW: Getriebe (Schlupf)

In der Regel kann man sagen das der Tacho entweder Vorderrad oder Getriebe abliest, nie von der Hinterachse.

In der Mehrheit der Fahrzeuge duerfte der Schlupf wenig zur Voreilung beitragen. Abgefahrene Reifen dagegen schon eher.

Gruss, Pete

Zitat:

Original geschrieben von Reachstacker



Zitat:

Original geschrieben von Rael_Imperial


Was habt Ihr eigentlich ständig mit dem Reifenschlupf im Zusammenhang mit der Tachovoreilung??

Wer von Euch hat denn schon einmal beobachtet, dass der Tacho bei durchdrehenden Antriebsrädern eine höhere Geschwindigkeit anzeigt?

Nun Ja Die Hersteller haben ueber die Jahre den Tacho an verschiedenen Stellen angeschlossen.

Kaefer: linkes Vorderrad (kein Schlupf)
Opel: Getriebe (Schlupf)
DKW: Getriebe (Schlupf)
LKW: Vorderrad (kein Schlupf)
LKW: Getriebe (Schlupf)

In der Regel kann man sagen das der Tacho entweder Vorderrad oder Getriebe abliest, nie von der Hinterachse.

Hallo Pete,

wir sind im Jahr 2013 angekommen. Jetzt verfügen alle aktuellen Fahrzeuge über ABS und somit über einen Drehzahlsensor an jedem Rad. Somit spricht absolut nichts dagegen, bei einem Fronttriebler das Geschwindigkeitssignal für den Tacho von den Hinterrädern zu nehmen, bei einem Hecktriebler hingegen von den Vorderrädern.

Deine Beispiele klingen sehr nach mechanischer Tachowelle. Ist eine Weile her 😉

So, ich habe es heute extra für Euch auf Schotter ausprobiert. Testobjekt: Mercedes A-Klasse, also Fronttriebler.

Anfahren mit durchdrehenden Rädern -> Geschwindigkeitsanzeige im Tacho steigt nicht überproportional an

Während der Fahrt schlagartig die Handbremse ziehen, so dass die Hinterräder blockieren -> Geschwindigkeitsanzeige im Tacho fällt auf Null

Also, die Aussage von Pete "In der Regel kann man sagen das der Tacho entweder Vorderrad oder Getriebe abliest, nie von der Hinterachse" darf somit als widerlegt betrachtet werden.

Bevor Ihr Euch seitenweise über Reifenschlupf auslasst, solltet Ihr Euch mal ein paar grundlegende Gedanken zur aktuellen Automobiltechnik machen.

Deine Antwort
Ähnliche Themen