Ist das wirklich spritsparender?

Ich weiß, die Frage hat eigentlich nichts mit Sicherheit zu tun, da sie aber allgemein und Herstellerunabhängig sein soll, stell ich sie hier rein.

Aus aktuellem Anlass hab ich mich mal wieder mit dem Thema Spritsparen beschäftigt. Neben den mir schon bekannten und leicht nachvollziehbaren Tipps kam mir auch dieser hier unter:

"Mit viel Gas beschleunigen - dann ist die Drosselklappe weit geöffnet, und der Motor kann frei und sparsam atmen - und möglichst früh hochschalten. Wer schon unterhalb von 2000 Umdrehungen den höheren Gang einlegt und kräftig aufs Gaspedal tritt, spart am meisten. Wer den Motor mit wenig Gas auf hohe Touren bringt, feuert das Geld zum Auspuff hinaus."

Nun meine Frage: Ist es wirklich benzinsparendender, untertourig Vollgas zu geben, anstatt mit wenig Gas in etwas höhere Drehzahlbereiche zu kommen?

Vielleicht liegt es ja an mir, aber ich habe eigentlich das Gefühl (und die Verbrauchsanzeige bestätigt das), dass ich mehr Sprit verbrauche, wenn ich aus niedrigen Drehzahlen kräftig beschleunige, als wenn ich einen Gang runterschalte und im drehfreudigeren Bereich wenig Gas gebe. Immerhin tritt man in dem Moment ja fast ins Leere (ein nur durchschnittlich motorisierter Benziner mal vorrausgesetzt). Da kommt einem doch schnell der Gedanke "weniger Gas hätte auch gereicht" und die laienhafte Einschätzung "mehr Gas=mehr Spritverbrauch".

Wenn ich beispielsweise auf der Autobahn im 5. Gang überholen will und das Gaspedal ordentlich durchdrücke, steigt der angezeigte Verbrauch erheblich an. Oftmals mehr, als wenn ich in den 4. zurückschalte und dann viel besser beschleunigen kann. Liegt das nur daran, dass der Bordcomputer davon ausgeht, dass ich die nächsten 100 km so fahre? Oder ist diese Spritspar-Weisheit tatsächlich Unsinn?

Interessieren würde mich auch, ob man tatsächlich alle neuen Motoren problemlos untertourig fahren kann, und dann auch Vollgas geben sollte. Gilt für Fahrzeuge ohne E-Gas eigentlich weiterhin nur 3/4 Gas wegen des fetteren Gemischs?

61 Antworten

Genau so mach ich es auch.

Die günstigste Geschwindigkeit liebt bei jedem Auto wo anders.
Je stärker der Motor, desto höher die Idealgeschwindigkeit.
Bei mir liegt sie bei 120 km/h.
Aber dafür schaffe ich die 5 Ltr.-Grenze niemals 😁

Vor 15 Jahren hatte ich mal einen Golf 2 mit 90 PS-Zentraleinspritzer. Mit dem hatte ich 4,5 Ltr. erreicht.

Zitat:

Je stärker der Motor, desto höher die Idealgeschwindigkeit.

Leider sind auch starke Motoren häufig so kurz übersetzt, daß sie ab 120 km/h anfangen zu saufen.

Gruß

In der längsten Übersetzung (=im höchsten Gang) so fahren, dass der Motor es gerade noch schafft. Dies entspricht ca 60 - 80 km/h je nach Fahrzeug.
Beim Beschleunigen kräftig durchdrücken, aber nicht überfett (lambda größer 1) fahren. Das entspricht oft ca 80% des Gaspedals.

Viel Gas geben zum Beschleunigen um Sprit zu sparen ist deshalb wirksam, weil man eher die konstante Reisegeschwindigkeit erreicht. Beim Beschleunigen selber verbraucht man natuerlich viel mehr. Auch mit Automatik und im Gebirge ist es sinnvoller, wenn man gefuehlvoll Gas gibt, da die Automatik den Motor hochtreibt, anstatt ihn bei niedrigen Drehzahlen zu belassen. Es gibt einen interessanten Artikel darueber unter http://www.edmunds.com/ownership/driving/articles/106842/article.html

Ich habe mit meinem Ford Taurus 3.0L V6 einen Durchschnitt von 7,5 L/100km auf dem Highway rausgeholt, das sind 28,5 Meilen pro Gallone.

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Moin,

Bei einem einigermaßen modernen Auto (ruhig so ab 1990) gibt es in der Regel sogenannte Volllastsperren ... Das heißt, der Wagen fettet nur bis zu einem gewissen Grad an. Bekanntes Fahrzeug, bei dem dies mal geändert wurde, Mercedes 500E, der wegen einer Modifikation der Volllastsperre ... 6 PS einbüßte 😉

MFG Kester

Zitat:

Original geschrieben von ]{laus


In der längsten Übersetzung (=im höchsten Gang) so fahren, dass der Motor es gerade noch schafft. Dies entspricht ca 60 - 80 km/h je nach Fahrzeug.
Beim Beschleunigen kräftig durchdrücken, aber nicht überfett (lambda größer 1) fahren. Das entspricht oft ca 80% des Gaspedals.

Jepp, sobald sie einen geregelten Kat haben, wird nicht mehr besonders fett eingespritzt, aber leider auch nicht mehr besonders mager (ausnahme sind da wieder die ganz modernen gdi's)

Zitat:

Original geschrieben von Rotherbach


Moin,

Bei einem einigermaßen modernen Auto (ruhig so ab 1990) gibt es in der Regel sogenannte Volllastsperren ... Das heißt, der Wagen fettet nur bis zu einem gewissen Grad an. Bekanntes Fahrzeug, bei dem dies mal geändert wurde, Mercedes 500E, der wegen einer Modifikation der Volllastsperre ... 6 PS einbüßte 😉

MFG Kester

 

Bei Fahrzeugen, die mit Kat ausgerüstet sind, sollte man nicht nur wegen des aussetzenden Bremskraftverstärkers nicht unbedingt den Motor abstellen, sondern auch, weil beim Rollen Kraftstoff unverbrannt in den Kat kommen und diesen dadurch zerstören kann.

Kraftstoffsparen ist gut, aber Kraftstoffsparen auf Teufel komm raus kann sehr teuer werden 😉 😁

Zitat:

Original geschrieben von ]{laus


Jepp, sobald sie einen geregelten Kat haben, wird nicht mehr besonders fett eingespritzt, aber leider auch nicht mehr besonders mager (ausnahme sind da wieder die ganz modernen gdi's)

...oder diverse andere Magermix-Motoren - z.B. 90er-Jahre-Toyota-Carina.

Das Problem an magerer Verbrennung ist aber: Die Temperatur wird höher. Dadurch steigt der Carnot'sche Wirkungsgrad (gewollt) aber es entstehen auch deutlich mehr Stickoxide (NOx) und an diesen Grenzwerten ist Toyota dann irgendwann (mit Euro 3 soweit ich weiß) gescheitert.

MfG, HeRo

Insgesamt gesehen kommt es auch drauf an, wann ich welche "Strategie" zum Beschleunigen anwende. Im Stadtverkehr würde z.B. das schnellstmögliche Beschleunigen mehr Sprit durch die Kolben jagen, da hier meist der eigentlich danach erfolgende Sparefekt durch die gleichmässige Geschwindigkeit fehlt. Im Stadtverkehr ist es eher ratsam, einen Kompromiss zu finden aus zügigem und gemächlichen Anfahren. Mein derzeitiger Wagen ist im Stadtverkehr mit ca. 12 Litern Diesel angegeben. Ich fahre ihn im Schnitt (laut BC) mit knapp über 9 Litern (nicht Momentanverbrauch).

Je länger die zu erwartende Strecke für eine gleichmässige Geschwindigkeit ist, um so stärker lohnt es sich, zu beschleunigen. Nein...für eine Strecke von Bremen nach München muss deswegen kein Raketenantrieb nachgerüstet werden 😁 Ich meine damit nur, dass der kurzzeitige Mehrverbrauch um so besser ausgeglichen wird, je länger die sparsame Strecke ist. Neben dem Wirkungsgrad des Motors spielt auch der Fahrtwiderstand eine bedeutende Rolle - ein schwerwiegender Faktor darin ist der Luftwiderstand.

Als Beispiel hab ich mal einfach ein Diagramm angehängt. Es beruht auf tatsächlich gemessenen Werten aufgrund eines ähnlichen Themas in einem anderen Forum. Da ist sehr deutlich zu sehen, wie stark der Verbrauch bei steigender Geschwindigkeit zunimmt. Die Verbräuche sind jeweils bei der entsprechenden Geschwindigkeit gemittelte Momentanwerte. Also nach Erreichen der Messgeschwindigkeit wurde der Verbrauch im BC resettet. Dementsprechend erheben sie keinen Anspruch auf wissenschaftliche Genauigkeit. Als Verdeutlichung eines Trends sollte dies aber reichen.

Als kleinen Tipp kann ich noch mitgeben: Ich beschleunige immer soviel, wie ich am Ende nicht bremsen muss. Wenn also 2 Dörfer nicht weit außeinanderliegen, dann wird nicht schneller als 70 oder 80 beschleunigt. Wieso auch? Den Zeit"verlust" mache ich wieder wett, wenn es an die nächste Ampel rankommt. Ich hab schon sehr viele Drängler und auch Überholer an der nächsten Ampel wieder eingeholt gehabt. DAS geht dann runter wie Öl, wenn man sieht, dass er mit bestimmt 10 Litern fährt und ich die hälfte 😁

Das sind dann die 80 Km/Std auf Landsrtraße Fahrer :-(. Sogenannte "Opas mit Hut" oder auch "Sonntagsfahrer" im Allgemeinen genannt. Man "sollte" auf Landstraße nunmal 100Km/Std fahren, wenn es möglich ist. Für einige 100 Meter ist es nicht schlimm, aber bei 1Km ist es Ärgerlich für mich. Ich bin weis Gott kein Raser, aber 80 oder 90Km/Std auf Landstraße- oder Bundesstraßenfahrer sind das "letzte". Spritsparen in allen Ehren witklich, aber nicht auf kosten der Sicherheit von anderen. Denn so "wird" der "Rest" der Autofahrer "genötigt" um "Ordentlich" zu fahren zu überholen. Und schon sind wir die "Raser" vom Dienst. Aber wie Alles im Leben, hat vieles 2 Seiten. Und wie schon auf geschrieben, darf sich jeder an die eigene Nase zuerst packen.

MfG

Bei 1km ist ja wohl sehr viel Rollpotential da. Ich hab von Ortschaften gesprochen, die nicht weit auseinander liegen. Da gibts hier sehr viele Distanzen von nur 100m oder 200m.

Du scherst gleich wieder alle über einen Kamm. Ich fahre effektiv und nicht verschwenderisch. Das erlaubt es mir nunmal nicht für 200m auf 100 km/h zu beschleunigen. Die andere Frage ist, ob ich das für die Strecke mit meinem 1.4er überhaupt schaffe ohne in 3. zu schalten.......

auf gerader strecken kannste ein auto über mehrere kilometer ausrollen lassen..dabei vermindert sich die geschwindigkeit nur langsam...

Kommt bei mir immer darauf an ob einer hinter mir ist oder nicht. Wenn ja halte ich mich aus Sicherheitsgründen und um den anderen nicht unnötig zu ärgern mit dem Ausrollen zurück. Es provoziert halt oft Drängeln oder Überholen.

Für 200m beschleunige ich nicht auf 100, aber wenn es länger ist schon. Und wenn eben möglich sollte man auf der Landstrasse schon die 100 fahren, sparen hin oder her. Man sollte den Verkehr nicht unnötig behindern.

Gruß Meik

Das hat mir gar keine Ruhe gelassen jetzt.

Wenn ich mit dem 5. aus dem Ort herausbeschleunige (Ausgangsgeschwindigkeit 55), dann brauch ich ca. 250m bis 90 km/h. De facto müsste ich wirklich in 3. schalten um in 200m auf 100km/h zu kommen.

Im übrigen übertreib ich es mit meiner "herumrollerei" nicht, wenn jemand hinter mir ist. Da wird allerhöchstens 100m vor dem Ort vom Gas gegangen und gar reingerollt..

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