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Ist das wirklich spritsparender?

Themenstarteram 5. September 2005 um 15:50

Ich weiß, die Frage hat eigentlich nichts mit Sicherheit zu tun, da sie aber allgemein und Herstellerunabhängig sein soll, stell ich sie hier rein.

Aus aktuellem Anlass hab ich mich mal wieder mit dem Thema Spritsparen beschäftigt. Neben den mir schon bekannten und leicht nachvollziehbaren Tipps kam mir auch dieser hier unter:

"Mit viel Gas beschleunigen - dann ist die Drosselklappe weit geöffnet, und der Motor kann frei und sparsam atmen - und möglichst früh hochschalten. Wer schon unterhalb von 2000 Umdrehungen den höheren Gang einlegt und kräftig aufs Gaspedal tritt, spart am meisten. Wer den Motor mit wenig Gas auf hohe Touren bringt, feuert das Geld zum Auspuff hinaus."

Nun meine Frage: Ist es wirklich benzinsparendender, untertourig Vollgas zu geben, anstatt mit wenig Gas in etwas höhere Drehzahlbereiche zu kommen?

Vielleicht liegt es ja an mir, aber ich habe eigentlich das Gefühl (und die Verbrauchsanzeige bestätigt das), dass ich mehr Sprit verbrauche, wenn ich aus niedrigen Drehzahlen kräftig beschleunige, als wenn ich einen Gang runterschalte und im drehfreudigeren Bereich wenig Gas gebe. Immerhin tritt man in dem Moment ja fast ins Leere (ein nur durchschnittlich motorisierter Benziner mal vorrausgesetzt). Da kommt einem doch schnell der Gedanke "weniger Gas hätte auch gereicht" und die laienhafte Einschätzung "mehr Gas=mehr Spritverbrauch".

Wenn ich beispielsweise auf der Autobahn im 5. Gang überholen will und das Gaspedal ordentlich durchdrücke, steigt der angezeigte Verbrauch erheblich an. Oftmals mehr, als wenn ich in den 4. zurückschalte und dann viel besser beschleunigen kann. Liegt das nur daran, dass der Bordcomputer davon ausgeht, dass ich die nächsten 100 km so fahre? Oder ist diese Spritspar-Weisheit tatsächlich Unsinn?

Interessieren würde mich auch, ob man tatsächlich alle neuen Motoren problemlos untertourig fahren kann, und dann auch Vollgas geben sollte. Gilt für Fahrzeuge ohne E-Gas eigentlich weiterhin nur 3/4 Gas wegen des fetteren Gemischs?

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61 Antworten

Re: Ist das wirklich spritsparender?

 

Zitat:

Original geschrieben von razor23

Nun meine Frage: Ist es wirklich benzinsparendender, untertourig Vollgas zu geben, anstatt mit wenig Gas in etwas höhere Drehzahlbereiche zu kommen?

Meiner Erfahrung und Meinung nach nicht.

Bei Vollgas wird das Gemisch angefettet. Mehr Verbrauch. Und bei niedrigen Drehzahlen macht es eh kaum einen Unterschied, ob man viel oder wenig Gas gibt.

Kommt natürlich drauf an, was "etwas höherer Drehzahlen" sind.

Dann lieber wenig Drehzahl, wenig Gas.

Zitat:

Nun meine Frage: Ist es wirklich benzinsparendender, untertourig Vollgas zu geben, anstatt mit wenig Gas in etwas höhere Drehzahlbereiche zu kommen?

Ich gebe auf diese Spritspar-Weisheit auch nicht so viel, da sie sich nicht mit meinen Erfahrungen deckt. Untertourig ja, aber kein Vollgas. Und ob ich im Gebirge im 5. Gang den Berg hoch beschleunige oder im 3. mit viel Gas und dann in den 5. schalte - da habe ich beim Verbrauch keinen Unterschied feststellen können. Aber der 3. macht mehr Spaß...

Gruß

Vollgas beim Benziner nicht unbedingt wegen der Anfettung. Aber schon viel Gas bei wenig Drehzahl. Viel Gas heisst eben genau wenig Verluste durch die Drosselklappe.

Zügig Beschleunigen und schnell auf gleichmäßige Geschwindigkeit hilft auch. Braucht zwar mehr Sprit beim Beschleunigen, dafür ist aber die Beschleunigungszeit kürzer und man kommt schneller ans sparsame Rollen.

Such auch mal im "Alternative Kraftstoffe", da gab´s vor kurzem einen langen Thread zu dem Thema.

Gruß Meik

Re: Re: Ist das wirklich spritsparender?

 

Zitat:

Original geschrieben von Ricky2000

Bei Vollgas wird das Gemisch angefettet.

Bei aktuellen Benzinmotoren nicht mehr - weil man die Kat Regelung außer Kraft setzen würde.

Bei Vollast wird meist die Kat-Regelung kurzzeitig umgangen um durch die Anfettung mehr Leistung zu bekommen.

Gruß Meik

Die Zeiten dürften lange vorbei sein. 1992 ist zB im Mercedes 500 SEL (und allen anderen dort angebotenen Benzinmotoren) die Volllastanreicherung weggefallen - aus Abgasgründen. Der Motor hatte dann gar nicht mal so viel Leistung weniger.

am 5. September 2005 um 16:37

Ja ... bei meinen Fahrzeugen (ausgenommen den manchmal gefahrenen Automatik) scheint das "Vollgasbeschleunigen" und fast untertourig zu fahren Sprit einzusparen. Womit ich mich momentan nicht anfreunden kann ist das Motor ausschalten bei 20 bis 30 Sekunden Pausen ... Meine brauchen eine Gedenksekunde zum anspringen und das kann manchem einem dahinter zu langsam gehen ... bei kurzen Grünphasen auch verständlich.

Vollgasbeschleunigen sollte aber nicht bis zur Drehzahlgrenze praktiziert werden, sondern "Vollgas" bis zur unteren Schaltgrenze hin zum nächsten Gang. Oder halt etwas drüber und Gang/ Gänge überspringen ... beim 330 d halt 1sten und oder 2 Anfahren ... kurz Vollgas ... und in den 4ten schalten ... Momentanverbrauch bei 50% Stadtverkehr zwischen 6,6 und 6,9 Liter Diesel in den letzten 3 Monaten. Vorrasschauende Fahrweise ist dabei allerdings auch die halbe Miete ... solange es andere Teilnehmer zulassen ... Beim Zurollen auf die rote Ampel ist ja bekannter Weise mit menschlich Verständlicher Prügelandrohung zu rechnen :mad:

Gruß

Q

Re: Ist das wirklich spritsparender?

 

Zitat:

Original geschrieben von razor23

"Mit viel Gas beschleunigen - dann ist die Drosselklappe weit geöffnet, und der Motor kann frei und sparsam atmen ... "

Dieser Mist ist dank den Medien weit verbreitet.

Bei älteren Motoren(~Euro1-3) wird bei Vollgas (Volllast) das Gemisch auf Lambda 0,8-0,85 angefettet. Das Steuergerät erkennt je nach Motormanagement anhand eines Drosselklappenpotentiometers/-schalters, Luftmassenmesser, Luftmengenmesser, MAP-Sensor usw. den Lastzustand des Motors.

Bei welcher Drehzahl man schalten sollte, kommt auf den Motor und auf die Triebwerksübersetzung an. Das kann man nicht so pauschal sagen.

Bei meinem alten 2Liter 2-Ventiler mit langer Triebwerksübersetzung(zur besseren Vorstellung, 100km/h im 5.Gang bei ~2200-2300U/min) ist es am sparsamsten die Gänge mit halb getretenem Gaspedal nur bis max.2000U/min zu ziehen. Aufgrund der langen Übersetzung und der 2-Ventiltechnik bei dem der max.Drehmoment von 170Nm bereits bei 2600U/min anliegt, ist der Wagen keineswegs langsamer als der Rest der an der Ampel losfährt.

Und egal ob es sich um einen Oldtimer oder 2005er Modell handelt, viel Gas bedeutet viel Sprit.

Gruß

Ercan

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er

Zügig Beschleunigen und schnell auf gleichmäßige Geschwindigkeit hilft auch. Braucht zwar mehr Sprit beim Beschleunigen, dafür ist aber die Beschleunigungszeit kürzer und man kommt schneller ans sparsame Rollen.

Bringt das wirklich was?

Laut Energieerhaltungssatz ist es ja egal, wie lange es dauert, etwas auf eine bestimmte Geschwindigkeit zu beschleunigen.

Stimmt beim Auto so allgemein natürlich nicht, da der Motor nicht in jedem Drehzahl- und Lastbereich gleich effizient arbeitet.

Ausserdem steigt durch den schlechten Wirkungsgrad des Motors mit der geforderten Leistung die Verlustleistung deutlich stärker an.

Demnach sollte sanftes Beschleunigen weniger Energie brauchen, als rasantes Beschleunigen, auch wenn letzteres schneller geht.

Themenstarteram 5. September 2005 um 16:50

Re: Re: Ist das wirklich spritsparender?

 

Zitat:

Original geschrieben von Ricky2000

Kommt natürlich drauf an, was "etwas höherer Drehzahlen" sind.

Dann lieber wenig Drehzahl, wenig Gas.

Naja, ich dreh die Gänge halt schon gern bis 3000-3500. Sonst hat man ja auch keine spürbare Motorleistung. Das gilt natürlich nur fürs Beschleunigen. Zum Halten der Geschwindigkeit fahre ich auch etwas niedertouriger.

Wenig Drehzahl, wenig Gas klingt für mich auch am logischsten. Hohe Drehzahlen sorgen für einen hohen Benzinverbrauch, das muss fürs Vollgas geben im niedrigen Drehzahlbereich doch auch gelten.

Müsste es für den Verbrauch nicht sogar egal sein, wo der Motor seine Energie reinsteckt? Ob nun in das "Rauskommen" aus dem Drehzahlkeller oder das Beschleunigen im hohen Drehzahlbereich. Oder hab ich da Unrecht?

Ideal wäre es den Motor beim Beschleunigen möglichst nah am idealen Punkt zu halten. Der liegt bei fast allen Motoren etwa im Bereich des Drehmomentmaximums und bei relativ viel Gas.

Und ob der Punkt jetzt bei 80% Gas bei Autos oder etwas mehr bei Autos ohne Vollastanreicherung liegt ist in der Praxis nicht so relevant.

Niedrige Drehzahlen und hohe Last hat den Vorteil geringer Reibungs- und Wärmeverluste. Die hohe Last zudem bei Motoren mit Drosselung die reduzierten Strömungsverluste an der weit offenen Drosselklappe.

Wo genau die idealen Schaltpunkte genau liegen muss man bei jedem Auto einfach mal austesten. Aber Tendenziell geht das immer in die gleiche Richtung.

Gruß Meik

Wie ist das bei einer altmodischen Zentraleinspritzung, wie ich sie an meinem Auto habe?

Wirkt sich das weite öffnen der Drosseklappe bis 75% (also viel Gas und hoher Gang, statt wenig Gas und kleiner Gang) nicht zu negativ auf die Gemischbildung und die Gleichmäßigkeit der Benzinverteilung auf die Zylinder aus?

Die Gemischbildung wird bei der Drosselklappengehäuseeinspritzung erleichtert durch die hohe Luftgeschwindigkeit und den Unterdruck hinter der Drosselklappe. Wenn ich die weit aufmache, dann nimmt beides stark ab. Ganz besonders bei niedrigen Drehzahlen.

Für einen modernen Motor wäre dagegen eine offene Drosseklappe kein Nachteil für die Gemischbildung. Die Luftgeschwindigkeit an den Düsen hängt nur von der Drehzahl ab, und als Gegenmittel verengen neuere Motoren bei niedrigen Drehzahlen den Querschnitt.

am 5. September 2005 um 22:03

wie schon gesagt, immer schön zwischen 1500 -2000u/min fahren.

die untere grenze is die, an der das auto das wackeln anfängt, reicht meist einfach etwas last wegnehmen bis der motor wieder einigermaßen auf touren is.

die obere grenze is je nach motor und hubraum verschieden, eben das man gut wegkommt.

=> kleinere reibungsverluste

kein vollgas geben, wegen der genannten vollastanreicherung. also etwa 3/4gas geben.

=>geringere pumpverluste & höhere verdichtung

kleines beispiel...

an bergen kann man das gas vorher "feststellen". Also vorher den punkt suchen, an dem angereichert wird, meist merkt man dasser bisl besser zieht und das brummen anfängt, von diesem punkt wieder leicht gas wegnehmen und diese stellung halten. jetzt kommts drauf an, wie steil der berg is. je nach steigung fährst du mit höherer oder niedriger drehzahl in den berg rein. da du deine last ja "festgestellt" hast, regelst du dein drehmoment nur über die drehzahl. idealerweise würdest du dann den gesamten berg mit gleicher drehzahl und last im höchstmöglichen gang hinauffahrn. was meiner meinung nach das idealste wäre... ;-) und das beste daran, mit ein wenig übung klappt das auch!

auch das beim max. drehmoment der motor am effektivsten läuft ist falsch. dieser punkt gibt nur den punkt mit der größten zylinderfüllung an.

Moin,

Die Aussage ist RICHTIG ! Physikalisch belegbar, und trifft auf sämtliche Fahrzeuge zu, die eine Drosselklappe haben (Also NICHT auf Diesel und Benzindirekteinspritzer). Ich fahre seit Jahren auf diese Weise, und liege im Vergleich mit Fahrern gleicher Fahrzeuge, ähnlicher Fahrprofile in der Regel 0.5-1 Liter unterhalb deren Verbräuche.

Meinen Corsa bin Ich im Schnitt mit 6 Litern gefahren (1.2i, 4 Gang), meinen Panda fahre Ich fast ausschließlich Kurzstrecke (5 km *grmpf*) innerstädtisch mit 6.8 Litern auf 100 km.

Das "starke Anfetten" wird durch den Drosselklappenverlust deutlich überkompensiert.

Am nächsten am Verbrauchsideal läuft ein Motor bei rund 2000/min., ohne das man Ihm Last abringt, geht man mit der Drehzahl weiter runter, dann sinkt der Verbrauch nur noch marginal. Das was Ihr als IDEALE Schaltpunkte bezeichnet, sind nicht die IDEALEN Schaltpunkte fürs Spritsparen, sondern die idealen Schaltpunkte um "schnell" Voran zu kommen. Ich schalte bei ~2500/min.

Und nur für den Fall ;) Die jeweiligen Gegenexperimente habe Ich auch schon gemacht. Bin Ich meinen Corsa UNAUFMERKSAM gefahren, also so wie es jeder im Grunde macht ... dann kam Ich auf meinen Strecken auf rund 7 Liter Verbrauch.

Der Knackpunkt ist ... man muss EINIGES üben, bis man das alles drin hat. Zu Beginn habe Ich AUCH NICHT dran geglaubt, und meine ersten 2 Tankrechnungen haben mich da im Grunde erst bestätigt. Der Grund war aber, das Ich viel zu lange beschleunigt hatte, bis Ich den Dreh raus hatte.

Im übrigen ... ist es auch so ... das ein Motor seinen besten Wirkungsgrad ausschließlich bei VOLLLAST hat ;) Auch das ist Physik, und die läßt sich nicht umstoßen.

MFG Kester

P.S.: Wer es nicht glaubt, sollte ein ADAC Spritspartraining machen. Da wird einem EXAKT diese Fahrweise beigebracht ... kann also nicht so falsch sein.

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