IS-F im Supertest. Sportauto 9/'08
Hallo,
Deutschland's "Supertester" hat im Supertest der Sportauto 9 /2008 sein Urteil über den
"M 3 aus Japan" geprochen:
Das Fazit:
"Das Herzstück des Lexua IS-F ist seine Antriebseinheit..,die es im wahrsten Sinne des Wortes in sich hat. Der Motor ist Prachtexemplar seiner Gattung: stark, kultiviert, drehfreudig und unter Last mit einer Akustik präsent, die einem das Wasser in die Augen treibt. Die Automatik präsentiert sich als ein Universalgenie, das alles kann und alles möglich macht: Das gepflegte Cruisen im klassischen Automatikmodus gehört ebenso zum Portfolio wie die Bereitstellung eines extrem sportlich geprägten manuellen Modus, der die Gangwechsel wahrhaftig im Schnellschussverfahren möglich macht. Technisch eleganter geht´s praktisch nicht. Generell ist der Umgang mit dem Lexus IS F von hoher technischer Reife geprägt, die sich sowohl in der Bedienung als auch im Fahrverhalten bemerkbar macht. Wenngleich die Sportlimousine mit den gewohnt praktischen Eigenschaften eines veritablen Familientransporters vorstellíg wird, dominieren schon optisch die sportlichen Aspekte. In einem Punkt haben die IS F-Entwickler allerdings übers Ziel hinausgeschossen: Das deutlich zu straff geratene Fahrwerk-Setup sorgt infolge der stößigen Karosseriebewegungen zwar für beiläufiges Kopfnicken der Besatzung. Allerdings gilt ihre Zustimmung weniger dem Fahrkomfort, als vielmehr der besonderen Aura, die die japanische Sportlimousine umgibt.
Gesamtpunkte: 61. Zum Vergleich Gesamtpunkte M 3 E 92: 65.
Einzelwertung Rundenzeit Norschleife: 8,18 min. (M 3 8,05 min mit Sportreifen).
Kommentar zur Ringrundenzeit:
"Die mit normalen Straßenreifen (Michelin Pilot Sport) gefahrene Rundenzeit ist sichtbares Indiz für die doch sehr ausgeprägten Sporttalente des 1,7-Tonners. Wären da nicht die Traktionsverluste wegen der fehlenden Sperre in den Ausgängen der langsameren Kurven, hätte sich die japanische Limousine ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit M3 und Co. liefern können. Vom Antrieb her bringt der Lexus jedenfalls alles mit, was man dafür braucht. Die Motorgetriebeeinheit ist ein Glanzstück des Maschinenbaus."
Einzelwertung Rundenzeit Hockenheim(kleiner Kurs): 1.15,8 min. (M3 mit Sportreifen
1.14,3 min.).
Kommentar zur Rundenzeit:
"Die Traktionsschwächen sind es auch hier, die dem Lexus IS F in seinem energischen Vorwärtsdrang etwas behindern - anders ausgedrückt: Seitens des Motors und des Fahrwerk-Setups wäre durchaus mehr drin. Auf der anderen Seite offenbart der Japan-Sportler eine Narrensicherheit im Grenzbereich, die fast sprichwörtlich zu nehmen ist."
Weitere Einzelwerte:
Beschleunigung 0-100 km/h: 4,9 Sek., 0-200 km/h 16,2 Sek.,Bremsweg kalt aus 100 km/h:38,4 m, warm 35,8 m, Slalom 130 km/h, Ausweichtest 138km/h, Leergwicht vollgetankt: 1726 kg, Testverbrauch 16,3 l Super 100 km.
Zum Schluss des Artikels kommt Saurma auf folgendes zu sprechen:
"Das mit begrenztem Schlupf arbeitende, elektronisch gesteuerte Bremsdifferenzial bleibt zwar auch bei deaktiviertem Sicherungssystem aktiv, zeigt sich aber bei rennstreckentypischer Handhabung doch überfordert. In den langsameren Kurven kommt es also zuweilen vor, dass das entlastete kurveninnere Antriebsrad die Haftung verliert, der Beitrag an Vortrieb also partiell einseitig ausfällt. Wie hoch die daraus resultierenden zeitlichen Verluste bei den Rudenzeiten in Hockenheim und auf der Nordschleife sind, ist schwer zu beziffern. Andererseits kann man davon ausgehen,dass dem japanischen Herausforderer die Annäherung an die vom aktuellen M 3 vorgelegten Rundenzeiten besser gelungen wäre,wenn er auch mit Sportreifen unterwegs gewesen wäre."
"So gesehen verfügt der Lexus IS F also durchaus noch über weitere wertvolle Ressourcen, wenn es darum geht, nicht nur Anschluss an die europäische Sportlimousinen-Elite zu finden, sondern vielleicht auch deren Demontage zu bewerkstelligen."
Persönliche Anmerkung:
Mein Fahreindruck hat Saurma weitestgehend bestätigt. Motor-Antriebeinheit ist gigantisch. (Leider habe ich die Doku-Version des M 3 noch nicht gefahren).Im Alltag wäre er mir zu hart und poltrig. Auf der Rennstrecke fehlt ihm ein richtiges Sperrdifferenzial. Das Thema Sperrdifferential habe ich hier schon ganz am Anfang als Problemfeld angesprochen.
Mag das auch in den USA kein großes Thema sein.Dort fahren sie lieber im Powerslide
mit qualmenden Reifen über den Kurs,hier bei uns zählt für Sportkompetenz nun mal N-Schleife und HH-Ring. Wenn man die Parole ausgibt, den IS-F gegen den M 3 zu positionieren, dann sollte Lexus ein Supertestauto auch mit Sportreifen ausliefern. Vielleicht hat man es bewusst nicht gemacht. So kann auch ein Saurma nicht feststellen, wieviel der verlorenen Rundenzeiten auf die Reifen bzw. auf das fehlende Sperrdifferenzial geht.
Gruß Kühli
Beste Antwort im Thema
Hallo,
Deutschland's "Supertester" hat im Supertest der Sportauto 9 /2008 sein Urteil über den
"M 3 aus Japan" geprochen:
Das Fazit:
"Das Herzstück des Lexua IS-F ist seine Antriebseinheit..,die es im wahrsten Sinne des Wortes in sich hat. Der Motor ist Prachtexemplar seiner Gattung: stark, kultiviert, drehfreudig und unter Last mit einer Akustik präsent, die einem das Wasser in die Augen treibt. Die Automatik präsentiert sich als ein Universalgenie, das alles kann und alles möglich macht: Das gepflegte Cruisen im klassischen Automatikmodus gehört ebenso zum Portfolio wie die Bereitstellung eines extrem sportlich geprägten manuellen Modus, der die Gangwechsel wahrhaftig im Schnellschussverfahren möglich macht. Technisch eleganter geht´s praktisch nicht. Generell ist der Umgang mit dem Lexus IS F von hoher technischer Reife geprägt, die sich sowohl in der Bedienung als auch im Fahrverhalten bemerkbar macht. Wenngleich die Sportlimousine mit den gewohnt praktischen Eigenschaften eines veritablen Familientransporters vorstellíg wird, dominieren schon optisch die sportlichen Aspekte. In einem Punkt haben die IS F-Entwickler allerdings übers Ziel hinausgeschossen: Das deutlich zu straff geratene Fahrwerk-Setup sorgt infolge der stößigen Karosseriebewegungen zwar für beiläufiges Kopfnicken der Besatzung. Allerdings gilt ihre Zustimmung weniger dem Fahrkomfort, als vielmehr der besonderen Aura, die die japanische Sportlimousine umgibt.
Gesamtpunkte: 61. Zum Vergleich Gesamtpunkte M 3 E 92: 65.
Einzelwertung Rundenzeit Norschleife: 8,18 min. (M 3 8,05 min mit Sportreifen).
Kommentar zur Ringrundenzeit:
"Die mit normalen Straßenreifen (Michelin Pilot Sport) gefahrene Rundenzeit ist sichtbares Indiz für die doch sehr ausgeprägten Sporttalente des 1,7-Tonners. Wären da nicht die Traktionsverluste wegen der fehlenden Sperre in den Ausgängen der langsameren Kurven, hätte sich die japanische Limousine ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit M3 und Co. liefern können. Vom Antrieb her bringt der Lexus jedenfalls alles mit, was man dafür braucht. Die Motorgetriebeeinheit ist ein Glanzstück des Maschinenbaus."
Einzelwertung Rundenzeit Hockenheim(kleiner Kurs): 1.15,8 min. (M3 mit Sportreifen
1.14,3 min.).
Kommentar zur Rundenzeit:
"Die Traktionsschwächen sind es auch hier, die dem Lexus IS F in seinem energischen Vorwärtsdrang etwas behindern - anders ausgedrückt: Seitens des Motors und des Fahrwerk-Setups wäre durchaus mehr drin. Auf der anderen Seite offenbart der Japan-Sportler eine Narrensicherheit im Grenzbereich, die fast sprichwörtlich zu nehmen ist."
Weitere Einzelwerte:
Beschleunigung 0-100 km/h: 4,9 Sek., 0-200 km/h 16,2 Sek.,Bremsweg kalt aus 100 km/h:38,4 m, warm 35,8 m, Slalom 130 km/h, Ausweichtest 138km/h, Leergwicht vollgetankt: 1726 kg, Testverbrauch 16,3 l Super 100 km.
Zum Schluss des Artikels kommt Saurma auf folgendes zu sprechen:
"Das mit begrenztem Schlupf arbeitende, elektronisch gesteuerte Bremsdifferenzial bleibt zwar auch bei deaktiviertem Sicherungssystem aktiv, zeigt sich aber bei rennstreckentypischer Handhabung doch überfordert. In den langsameren Kurven kommt es also zuweilen vor, dass das entlastete kurveninnere Antriebsrad die Haftung verliert, der Beitrag an Vortrieb also partiell einseitig ausfällt. Wie hoch die daraus resultierenden zeitlichen Verluste bei den Rudenzeiten in Hockenheim und auf der Nordschleife sind, ist schwer zu beziffern. Andererseits kann man davon ausgehen,dass dem japanischen Herausforderer die Annäherung an die vom aktuellen M 3 vorgelegten Rundenzeiten besser gelungen wäre,wenn er auch mit Sportreifen unterwegs gewesen wäre."
"So gesehen verfügt der Lexus IS F also durchaus noch über weitere wertvolle Ressourcen, wenn es darum geht, nicht nur Anschluss an die europäische Sportlimousinen-Elite zu finden, sondern vielleicht auch deren Demontage zu bewerkstelligen."
Persönliche Anmerkung:
Mein Fahreindruck hat Saurma weitestgehend bestätigt. Motor-Antriebeinheit ist gigantisch. (Leider habe ich die Doku-Version des M 3 noch nicht gefahren).Im Alltag wäre er mir zu hart und poltrig. Auf der Rennstrecke fehlt ihm ein richtiges Sperrdifferenzial. Das Thema Sperrdifferential habe ich hier schon ganz am Anfang als Problemfeld angesprochen.
Mag das auch in den USA kein großes Thema sein.Dort fahren sie lieber im Powerslide
mit qualmenden Reifen über den Kurs,hier bei uns zählt für Sportkompetenz nun mal N-Schleife und HH-Ring. Wenn man die Parole ausgibt, den IS-F gegen den M 3 zu positionieren, dann sollte Lexus ein Supertestauto auch mit Sportreifen ausliefern. Vielleicht hat man es bewusst nicht gemacht. So kann auch ein Saurma nicht feststellen, wieviel der verlorenen Rundenzeiten auf die Reifen bzw. auf das fehlende Sperrdifferenzial geht.
Gruß Kühli
17 Antworten
na na na, liebster HIPPO,
auch wenn ich sonst eher auf Deiner Linie schwimme.... 😁
Aber auch der Filou fährt übrigens eine 1000er Honda (Reiseenduro) mit rund 230 KG Leergewicht. Wie zuvor bereits beschrieben, müssen wir (Du / Ich) aber diese Leistung auch erstmal umsetzen können. Mit dem einfachen Drehen am Griff vorne rechts ist das nicht getan. Und da kann so ziemlich jeder einäugige mit dem IS-F hinter uns her, bzw. auch vorbeibrettern. Wobei ich da keinesfalls Deine möglichen Qualitäten als Racer anzweifeln möchte....., es ist mit einem solchen Wagen halt nur um einiges einfacher! Und einfach nur 200 Meter geradeaus geht es ja nun leider nicht allzu oft.....
Linke Hand zum Gruß
Filou 🙂
Zitat:
Original geschrieben von filou00
auch wenn ich sonst eher auf Deiner Linie schwimme.... 😁
Linke Hand zum Gruß Filou,
es freut mich, hier auf einen Honda Varadero*-Fahrer zu treffen.
Es trifft ja auch alles zu, was Du über die erforderlichen Fähigkeiten des Motorrad-Fahrers geschrieben hast. Aber die langjährige Praxis zeigt doch, dass diese Voraussetzung für den Lenker des zweispurigen Fahrzeugs ebenso gilt. Wie oft kommt es denn vor, dass man auf einer Passstraße einen stark motorisierten „Sportwagen“ vor sich hat, dessen Fahrer einen ausgeprägten „Bolzstil“ pflegt: Vollgas, sobald es geradeaus geht, aber mit viel Respekt in jede Kurve – und das obwohl doch das zweispurige Fahrzeug in Relation zum nachfolgenden Motorrad in den Kurven seine Stärken hätte.
Dieses für Fahrer zweispuriger Fahrzeuge repräsentative Verhalten hatte ich diesen Sommer erst einmal wieder auf dem Weg zum Lago Maggiore in der Auffahrt zum Flüela-Pass erlebt: Ein stark motorisierter V8-Mercedes verzögert ganz massiv vor jeder Kurve um es anschließend auf der Geraden „krachen“ zu lassen. Das nervt auf die Dauer, wenn man hinterher fahren muss. – Und es gibt sie doch, die 200 Meter langen Geraden! An dieser Stelle würde ich gerne aus Happycrocos Bericht seiner diesjährigen Alpenrundfahrt zitieren, der beschrieben hat, wie er mit seinem GSh auf Passstraßen mit Leichtigkeit überholen konnte. Ich kann mir vorstellen, dass der Fahrer des 500 SL V8 nicht weniger überrascht war, als das nachfolgende Motorrad an der ersten längeren Geraden, die sich anbot, mühelos an ihm vorbeigezogen ist.
Gruß, HIPPO
*Produktbezeichnung für ein Motorrad des Herstellers Honda
Zitat:
Denn wenn man sich den Originaltext durchlest, meint man, durch eine fehlende Sperre sei der IS-F allen (!) Konkurrenten unterlegen. Mit dieser Aussage verdrängt man also den IS-F von Platz 2 (nach BMW) nach ganz hinten. (also hinter C63, RS4, und alle weiteren Co`s). 🙂
Aber ich glaube der M3 ist der einzige, der das Sperrdifferential serienmäßig hat. Beim C63 ists optional und beim RS4 weiß ichs nicht genau... Wobei der ja zum Teil stark über die Vorderräder schieben soll, was den Vorteil des Sperrdifferentials dann erstmal etwas verringern dürfte.
Ich sehe hier eigentlich die Aufgabe seitens TTE's ein entsprechendes Differential anzubieten.