In guten wie in schlechten Zeiten

Mercedes E-Klasse W210

Hallo liebe Leute,

habe mich in letzter Zeit etwas rar gemacht, weil ich mit vielen Dingen beschäftigt war (bin). Jetzt möchte ich aber mal eine Geschichte erzählen..

W210 zu fahren ist ja manchmal ein emotionales Auf-und-Ab. Manchmal ist es auf-auf-auf-auf-ab, manchmal auf-ab-auf-ab-auf. Das Auto fasziniert irgendwie. Wer als 210er-Liebhaber in einen 212er einsteigt (so wie ich heute mal wieder), mag sich kopfschütteln abwenden (so wie ich heute mal wieder) und sich fragen, wieso man so viel Geld für diesen halben Schritt nach vorn bezahlen sollte. Andererseits locken neue Autos auch mit einer relativen Problemlosigkeit, die für eine entsprechende Sorglosigkeit beim Halter führt. Jedenfalls, so lange das Auto neu ist oder eh nach 36 Monaten wieder abgegeben wird. Abnutzungserscheinungen gibt es bei neuen Autos nun mal nicht. Das verlockt schon.

Bei mir stand jetzt mal wieder allerhand auf dem Plan. Letztes Jahr und im ersten Teil dieses Jahres bin ich recht viel gefahren, etwas über 40.000 km. Anfang letzten Jahres war die Batterie schlapp, sonst gab es zwei oder drei Birnchen, ein Wischerblatt, einen Schlüssel so wie zwei Sätze Reifen (Winter + Sommer). Dazu gab's ne Assyst A und ne Assyst B direkt bei MB, einen Ölwechsel bei McOil. Eigentlich eine sehr gute Bilanz, wie ich finde. Das Auto hat mich ja auch sonst sehr zuverlässig überall hingebracht.

Letztes Jahr bin ich mit dem Auto nach Deutschland gezogen, wofür eine Vollabnahme beim TÜV notwendig war. Nachdem der norwegische TÜV bereits im Frühjahr drübergeschaut hat und der deutsche TÜV dann mit der Vollabnahme noch ein bisschen tiefer eingestiegen ist und ich zudem bei Daimler war zur Assyst B, fühlte ich mich ganz gut kontrolliert. Da beim Fahren nichts aufgefallen ist, bin ich stets von einem technisch einwandfreien Fahrzeug ausgegangen. Da die Korrosion sich bei mir einigermaßen im Zaum hält, habe ich auch von der Seite wenig befürchtet.

Ich bin also sehr glücklich mit meinem Auto!

Jetzt war es mal wieder so weit: Assyst B war an der Reihe. Dafür bin ich direkt zu MB gegangen, weil ich zum Aufsuchen meiner Lieblingswerkstatt, die etwas weit entfernt ist, keine Zeit hatte und mir die Laune nicht nach Experimenten stand. Zudem sind die Herren recht flott und ich hab einen kostenlosen Leihwagen (wahlweise W212 oder W205 - habe ersteren gewählt) bekommen.

Außer der Assyst B waren zuletzt noch ein paar Dinge angefallen, die ich alle in einem Abwasch erledigen wollte. Irgendein Arschloch, möge ihm oder ihr das Auto zerkratzt werden, hat mir eine Delle in den Kofferraum gefahren und dabei ist ein Vormopf-Osterei gebrochen. Außerdem, das schrieb ich bereits einmal, war meine Klimaanlage dieses Jahr nun funktionslos. Seit einigen Wochen habe zudem ich ein leichtes, aber sehr nervenden Jaulen/Zwitschern beim Fahren in bestimmten Geschwindigkeitsbereichen, insbesondere zwischen 30 und 60 km/h, dessen Ursache ich gerne geklärt hätte. Dann ist mir noch ein H7-Lämpchen durchgeknallt und zu guter Letzt wollte ich langsam gern mal wieder auf Sommerreifen fahren 😉. Also Einiges zu tun, aber vermeintlich nix Wildes.

Und dann der Anruf vom Meister: "Herr X, wo soll ich anfangen?" Er hat heute sogar zwei Mal angerufen und wählte für beide Anrufe die gleiche Einleitung. Es folgte dann eine Mischung aus Fragen und Bekenntnissen zum Zustand des Fahrzeugs. Heute Abend habe ich das Auto geholt und wir haben uns unterhalten über die Punkte, die er mir zuvor schon am Telefon nannte.

* Ursache für Funktionslosigkeit der A/C ist ein defekter Klimakompressor; der ist fest. Der kann einfach getauscht werden (ca. 500€, er schaut aber nochmal nach und ruft mich an), wenn er nicht schon Späne geworfen hat. (Ich Depp hätt ja auch mal die Klimaanlage ausmachen können, als ich gemerkt habe, dass sie nicht geht. Aber darauf bin ich nicht gekommen..). Gut, damit hatte ich gerechnet, stand auch so im Fehlerspeicher. Nur die möglichen Späne hatte ich nicht auf dem Radar.

* Servoölverlust Lenkgetriebe

* Ölverlust Motor

* Ölverlust Getriebe

* Wischergetriebe ausgeschlagen (wörtlich: "das wäre der nächste Tausender"😉

* beide Auspuffschellen gerissen

* Feststellbremse einseitig

* hintere Scheibenbremsen waren auch einseitig, hat sich beim zweiten Test aber wohl gelegt..

Der Meister hat sich sehr viel Mühe gegeben, mich nicht zu beleidigen, während er mir erklärt hat, dass sich das alles wohl nicht lohnt. Er zitierte den ökonomischen Restwert; ich zitierte ihm Götz von Berlichingen, wenn auch nicht wörtlich.

Achja, das Highlight war natürlich: Das jaulende Geräusch komme vom Getriebe. Wenn er Gas gibt/hält in dem genannten Geschwindigkeitsbereich, sei das Jaulen da, wenn er den Fuß herunternimmt, sei es weg. Daher eindeutig Antriebsstrang. Und es komme von vorne, nicht von hinten.

Nun ja.. die Spülung des Getriebes ist seit ein paar Tausend KM überfällig; hatte keine Zeit und die KM sind nur so verflogen. Ob das die Strafe ist? Allerdings schaltet das Getriebe, das sagte auch der Meister, tadellos, und so ein Geräusch kenne er vom Getriebe auch nicht. Allerdings ist es nicht so, dass das Geräusch sofort verstummt, wenn ich vom Gas gehe, definitiv nicht. Ich werde aber morgen nochmal probieren. (Ich rede mir Hoffnung ein).

Mal ganz abgesehen davon, dass ich mich freue, wenn ihr mir auch ein bisschen Hoffnung macht - nicht zuletzt wurde das Auto bereits einmal für tot erklärt und ist, seit ein heiliger Meister seines Faches den Motor entkokt hat, noch sehr gut gefahren - frage ich mich doch: Wie kann das alles sein? Wie kann innerhalb von acht oder neun Monaten von einer TÜV-Vollabnahme und großem Kundenservice bei MB (allerdings eine andere Werkstatt) das Fahrzeug von "einwandfrei" auf "ich würd's nicht machen" abgestuft werden? Ich bin ja kein Drag Race gefahren in der Zwischenzeit. Dass ein altes Auto ein paar Wehwehchen hat - einverstanden.

Ein Jahr vor allem auf-auf-auf - und nun aaab. (War im vorherigen Jahr genau so: völlige Problemfreiheit, bis mir der Motor fast abgeraucht ist mit ein paar Händen voll Ölkohle).

Ich fragte den Meister zum Schluss, ob er der Meinung sei, dass ich das Auto noch zwei Jahre fahren kann. (Die Klimaanlage mach ich, die brauch ich, aber der ganze andere Kram?...) Darauf meinte er, die Mechanik sei eigentlich nicht klein zu kriegen. (Immerhin!).

Wenn dieser W212 E220 CDI, den ich als Leihwagen hatte, nicht total die Gurke gewesen wäre, hätte ich heute ja ins Grübeln kommen können. Aber mit der Baureihe komm ich echt nicht klar. Ich sehe keine Alternative. Ich hoffe, ich kann jetzt noch zwei, drei Jahre meinen Glubschi fahren. Dann bekomm ich bestimmt eh nen Skoda Superb als Firmenwagen (schönen Gruß ins 212er-Forum 🙂) und kann mir einen C126 zum Kompensieren in die Garage stellen.

Viele Grüße
ES

Beste Antwort im Thema

Hallo liebe Leute,

habe mich in letzter Zeit etwas rar gemacht, weil ich mit vielen Dingen beschäftigt war (bin). Jetzt möchte ich aber mal eine Geschichte erzählen..

W210 zu fahren ist ja manchmal ein emotionales Auf-und-Ab. Manchmal ist es auf-auf-auf-auf-ab, manchmal auf-ab-auf-ab-auf. Das Auto fasziniert irgendwie. Wer als 210er-Liebhaber in einen 212er einsteigt (so wie ich heute mal wieder), mag sich kopfschütteln abwenden (so wie ich heute mal wieder) und sich fragen, wieso man so viel Geld für diesen halben Schritt nach vorn bezahlen sollte. Andererseits locken neue Autos auch mit einer relativen Problemlosigkeit, die für eine entsprechende Sorglosigkeit beim Halter führt. Jedenfalls, so lange das Auto neu ist oder eh nach 36 Monaten wieder abgegeben wird. Abnutzungserscheinungen gibt es bei neuen Autos nun mal nicht. Das verlockt schon.

Bei mir stand jetzt mal wieder allerhand auf dem Plan. Letztes Jahr und im ersten Teil dieses Jahres bin ich recht viel gefahren, etwas über 40.000 km. Anfang letzten Jahres war die Batterie schlapp, sonst gab es zwei oder drei Birnchen, ein Wischerblatt, einen Schlüssel so wie zwei Sätze Reifen (Winter + Sommer). Dazu gab's ne Assyst A und ne Assyst B direkt bei MB, einen Ölwechsel bei McOil. Eigentlich eine sehr gute Bilanz, wie ich finde. Das Auto hat mich ja auch sonst sehr zuverlässig überall hingebracht.

Letztes Jahr bin ich mit dem Auto nach Deutschland gezogen, wofür eine Vollabnahme beim TÜV notwendig war. Nachdem der norwegische TÜV bereits im Frühjahr drübergeschaut hat und der deutsche TÜV dann mit der Vollabnahme noch ein bisschen tiefer eingestiegen ist und ich zudem bei Daimler war zur Assyst B, fühlte ich mich ganz gut kontrolliert. Da beim Fahren nichts aufgefallen ist, bin ich stets von einem technisch einwandfreien Fahrzeug ausgegangen. Da die Korrosion sich bei mir einigermaßen im Zaum hält, habe ich auch von der Seite wenig befürchtet.

Ich bin also sehr glücklich mit meinem Auto!

Jetzt war es mal wieder so weit: Assyst B war an der Reihe. Dafür bin ich direkt zu MB gegangen, weil ich zum Aufsuchen meiner Lieblingswerkstatt, die etwas weit entfernt ist, keine Zeit hatte und mir die Laune nicht nach Experimenten stand. Zudem sind die Herren recht flott und ich hab einen kostenlosen Leihwagen (wahlweise W212 oder W205 - habe ersteren gewählt) bekommen.

Außer der Assyst B waren zuletzt noch ein paar Dinge angefallen, die ich alle in einem Abwasch erledigen wollte. Irgendein Arschloch, möge ihm oder ihr das Auto zerkratzt werden, hat mir eine Delle in den Kofferraum gefahren und dabei ist ein Vormopf-Osterei gebrochen. Außerdem, das schrieb ich bereits einmal, war meine Klimaanlage dieses Jahr nun funktionslos. Seit einigen Wochen habe zudem ich ein leichtes, aber sehr nervenden Jaulen/Zwitschern beim Fahren in bestimmten Geschwindigkeitsbereichen, insbesondere zwischen 30 und 60 km/h, dessen Ursache ich gerne geklärt hätte. Dann ist mir noch ein H7-Lämpchen durchgeknallt und zu guter Letzt wollte ich langsam gern mal wieder auf Sommerreifen fahren 😉. Also Einiges zu tun, aber vermeintlich nix Wildes.

Und dann der Anruf vom Meister: "Herr X, wo soll ich anfangen?" Er hat heute sogar zwei Mal angerufen und wählte für beide Anrufe die gleiche Einleitung. Es folgte dann eine Mischung aus Fragen und Bekenntnissen zum Zustand des Fahrzeugs. Heute Abend habe ich das Auto geholt und wir haben uns unterhalten über die Punkte, die er mir zuvor schon am Telefon nannte.

* Ursache für Funktionslosigkeit der A/C ist ein defekter Klimakompressor; der ist fest. Der kann einfach getauscht werden (ca. 500€, er schaut aber nochmal nach und ruft mich an), wenn er nicht schon Späne geworfen hat. (Ich Depp hätt ja auch mal die Klimaanlage ausmachen können, als ich gemerkt habe, dass sie nicht geht. Aber darauf bin ich nicht gekommen..). Gut, damit hatte ich gerechnet, stand auch so im Fehlerspeicher. Nur die möglichen Späne hatte ich nicht auf dem Radar.

* Servoölverlust Lenkgetriebe

* Ölverlust Motor

* Ölverlust Getriebe

* Wischergetriebe ausgeschlagen (wörtlich: "das wäre der nächste Tausender"😉

* beide Auspuffschellen gerissen

* Feststellbremse einseitig

* hintere Scheibenbremsen waren auch einseitig, hat sich beim zweiten Test aber wohl gelegt..

Der Meister hat sich sehr viel Mühe gegeben, mich nicht zu beleidigen, während er mir erklärt hat, dass sich das alles wohl nicht lohnt. Er zitierte den ökonomischen Restwert; ich zitierte ihm Götz von Berlichingen, wenn auch nicht wörtlich.

Achja, das Highlight war natürlich: Das jaulende Geräusch komme vom Getriebe. Wenn er Gas gibt/hält in dem genannten Geschwindigkeitsbereich, sei das Jaulen da, wenn er den Fuß herunternimmt, sei es weg. Daher eindeutig Antriebsstrang. Und es komme von vorne, nicht von hinten.

Nun ja.. die Spülung des Getriebes ist seit ein paar Tausend KM überfällig; hatte keine Zeit und die KM sind nur so verflogen. Ob das die Strafe ist? Allerdings schaltet das Getriebe, das sagte auch der Meister, tadellos, und so ein Geräusch kenne er vom Getriebe auch nicht. Allerdings ist es nicht so, dass das Geräusch sofort verstummt, wenn ich vom Gas gehe, definitiv nicht. Ich werde aber morgen nochmal probieren. (Ich rede mir Hoffnung ein).

Mal ganz abgesehen davon, dass ich mich freue, wenn ihr mir auch ein bisschen Hoffnung macht - nicht zuletzt wurde das Auto bereits einmal für tot erklärt und ist, seit ein heiliger Meister seines Faches den Motor entkokt hat, noch sehr gut gefahren - frage ich mich doch: Wie kann das alles sein? Wie kann innerhalb von acht oder neun Monaten von einer TÜV-Vollabnahme und großem Kundenservice bei MB (allerdings eine andere Werkstatt) das Fahrzeug von "einwandfrei" auf "ich würd's nicht machen" abgestuft werden? Ich bin ja kein Drag Race gefahren in der Zwischenzeit. Dass ein altes Auto ein paar Wehwehchen hat - einverstanden.

Ein Jahr vor allem auf-auf-auf - und nun aaab. (War im vorherigen Jahr genau so: völlige Problemfreiheit, bis mir der Motor fast abgeraucht ist mit ein paar Händen voll Ölkohle).

Ich fragte den Meister zum Schluss, ob er der Meinung sei, dass ich das Auto noch zwei Jahre fahren kann. (Die Klimaanlage mach ich, die brauch ich, aber der ganze andere Kram?...) Darauf meinte er, die Mechanik sei eigentlich nicht klein zu kriegen. (Immerhin!).

Wenn dieser W212 E220 CDI, den ich als Leihwagen hatte, nicht total die Gurke gewesen wäre, hätte ich heute ja ins Grübeln kommen können. Aber mit der Baureihe komm ich echt nicht klar. Ich sehe keine Alternative. Ich hoffe, ich kann jetzt noch zwei, drei Jahre meinen Glubschi fahren. Dann bekomm ich bestimmt eh nen Skoda Superb als Firmenwagen (schönen Gruß ins 212er-Forum 🙂) und kann mir einen C126 zum Kompensieren in die Garage stellen.

Viele Grüße
ES

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da muss man als Autofahrer aber teilweise aus leidensfähig sein...
Als Neufahrzeugkäufer wg. dem Kundendienst in Köln und deren Inkompetenz, und als Altwagenbesitzer wegen den evtl. entscheidend fehlenden Ersatzteilen (z.B. bei einem XM kann das lt meinem Händler schon passieren)

@austriabenz schrieb am 5. Juni 2016 um 17:41:19 Uhr:

Zitat:

Ich wollte nicht in die, in diesem Forum ausgelegten Emotionsfallen🙂 geraten,

Wirklich? 😁

Die einzige mir ersichtliche Falle in diesem Forum ist höchstens die, sich sein Auto nachhaltig schlechtreden zu lassen. Das Einlullen und Umschmeicheln erledigt Dein Auto schon ganz von alleine. OK, jedenfalls tut ein 210 das 😉

Die Wahrheit liegt natürlich weder in fortgesetzt übertriebener Lobhudelei, noch im pauschalen Schlechtreden. Wobei die Lobhudelei deutlich mehr Spass macht und massiv besseres Karma gibt.

Wenn man mal verstanden hat, dass die Kunst wie überall sonst auch im Leben darin besteht, sich sein eigenes Urteil zu bilden und dass man den ganzen anderen Quatsch getrost ignorieren kann, ist es doch eigentlich sehr nett hier!

meine Zauberformel(n) heißt / heißen: realistisch bleiben und anderen auch ihre Meinung lassen, auch wenn diese (in den eigenen Augen) noch so falsch ist. Man kann nicht alle bekehren (wollen) und vom eigenen Wohl überzeugen.

@ ES
Zumindest das Erstzulassungsdatum kann man sich ja schön merken, ein 08/15 Passat mit EZ 08/2015 😁 😁

Möge er Dir lange Freude bereiten 🙂. Schaltung wäre jetzt zwar nicht so mein Ding, aber die VW Automaten sollen jetzt ja auch nicht soo dolle sein...

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Leider Gottes ist das so, dass diese DSG-Getriebe sehr problembehaftet sind.
Einige Motorentypen bei VAG sind ebenfalls ziemliche Sorgenkinder.
Das gilt auch für Audi und Skoda.
Da nehme ich lieber einen gewissen Mehrverbrauch in Kauf und genieße eine komfortable und zuverlässige Wandlerautomatik, spare Geld und schone vor Allem meine Nerven.
Schlussfolgerung für mich persönlich:
Icjh fahre meinen Polo weiter, so lang es irgendwie geht.
Das nächste Auto wird dann leider kein VW mehr, es sei denn, dass sie bis dahin wieder gute und zuverlässige Automaten anbieten.
Schaltung - Njet!

Zitat:

@dickschiffsdiesel schrieb am 3. Juni 2016 um 00:05:58 Uhr:


"Lustobjekt und Sorgenkind mit Perspektive"?! Beides war anscheinend einmal!🙁 Wenn dir der Verbrauch
Bei vielen Dingen im Leben merkt man erst, was man an ihnen hatte , wenn man sie nicht mehr hat!😎

.....sehr schöner Spruch.....

Nach der SCheidung von meiner ersten Frau dachte ich aber das Gegenteil.......

...wie gut dass es mir geht, dass ich sie nicht mehr habe.....

😁

Die Anzeige ist ja schon wieder raus? Wie lief denn der Verkauf?

Habe sie noch gar nicht geschrieben!? 😉

Upps, hatte ne Prüfung, da ist das mit dem genauen Lesen so ne Sache^^

Hallo liebe Leute,

ich hab vor ein paar Wochen meinen - fast - neuen Passat abgeholt. Wie ich dazu gekommen bin, ist ja hier im Forum ausreichend dokumentiert. Es war jedenfalls nicht, weil ich meinen 210er, den ich sehr liebe, nicht mehr wollte. Und es war mir klar, dass es schwer werden wird, das Niveau zu halten, ohne nochmal deutlich mehr Geld draufzulegen, als ich ohnehin schon für den ja auch nicht gerade günstigen Passat zahlen musste. (Unter der Bedingung natürlich, dass das Auto einigermaßen neu und mit Herstellergarantie sein soll). Anders ausgedrückt: ne S-Klasse konnte ich mir nicht leisten.

In vielerlei Hinsicht ist mein Passat ein völlig anderes Auto als mein 210er: Automatik vs. Handschaltung, Hinterradantrieb vs. Frontantrieb, seidenweicher V6-Benziner vs. Vierzylinderdiesel-Knattermotor, Basisaustattung vs. Gadgets wie ACC, digitaler Tacho, Keyless Go, großes Navi, Memorysitze (mit Massage)...

Es gibt aber auch Gemeinsamkeiten: Sehr viel Platz haben beide, ebenso ansprechende Materialien im Innenraum (auch mein Passat hat Holz im Innenraum, was doch recht selten ist). Beide verstecken schamvoll ihre Auspuffröhrchen, während ja bei vielen anderen Modellen die rückwärtige Öffnung effektheischend und zum Teil sogar gefaked und optisch vergrößert mit Alu-Blenden allen Verkehrsteilnehmern schamlos ins Gesicht gestreckt wird (...). Mit beiden Autos gleite ich einigermaßen entspannt zur Arbeit, wobei der Passat da bei weitem nicht an den 210er herankommt (schon allein wg. der anachronistischen Handschaltung im Passat, die im morgendlichen Berufsverkehr natürlich ständig bedient werden muss). Mir als Liebhaber der Tugenden des 210ers gefällt vor allem der viele Platz im Innenraum und das ACC, weil es mir erlaubt, den Tempomat häufig und auch bei dichterem Verkehrsaufkommen zu nutzen und damit entspannt zu fahren - wenn auch die Kombination mit Schaltgetriebe nur die zweitbeste Lösung ist. Das große, integrierte Navi ist definitiv ein Gewinn gegenüber dem verblödeten TomTom, wenn sich denn ein Navi schon auf Grund fehlender Ortskenntnis nicht vermeiden lässt.

Ich bin noch nicht so *richtig* viel gefahren, weil ich seit Wochen fast dauerhaft mit Mietwagen unterwegs bin. Genau genommen sind es noch keine 800 km gewesen. Ich musste außer zur Abholung also noch nicht einmal tanken. Und damit ist auch schon ein großer Unterschied zu Glubschi genannt, denn ich hab immernoch über 300 km Restreichweite. Auf meinem Weg zur Arbeit (~20 km) verbrauche ich im Schnitt ab Kaltstart rund 5,5l/100km lt. KI (lasst es 6l oder so real sein...), darin enthalten ist Gegurke im Berufsverkehr von Ampel zu Ampel, Beschleunigen bergauf aus der Stadt heraus und auch gleichmäßiges Gleiten auf der Landstraße. Für ein Auto der Größe ist das schon bemerkenswert niedrig.

Was überhaupt nicht niedrig ist, ist das Innenraumgeräusch auf der Autobahn. Eine Welt Unterschied zum 210er! Der war bei 160 noch leiser als der Passat bei 130. Dennoch ist der Passat deutlich leiser als die elendige Schrottgurke von Golf, die ich als Mietwagen hatte und deren 1,6l-TDI schon bei 130 km/h einen Radau zum Abgewöhnen gemacht hat. Das Motorengeräusch vom 2l-Diesel im Passat ist zwar stets vernehmbar, aber dennoch deutlich leiser als im Golf mit dem kleineren Diesel (der dafür aber NOCH sparsamer ist).

Fährt ein neuer Passat (Bj. 2015) "besser" als ein alter W210 (Bj. 1998)? Auf keinen Fall. Der 210er hat das komfortablere, ruhigere, irgendwie überlegene Fahrwerk. Das Fahrwerk vom Passat ist sicher nicht schlecht; dank des langen Radstands fährt der Wagen auch einigermaßen unaufgeregt. Aber der 210er ist da mindestens eine Klasse besser. Mindestens!

Ich muss dazu sagen, dass mir beim Fahren im 210er eigentlich genau nichts gefehlt hat. Gewisse Features der Moderne wären situationsabhängig zu begrüßen gewesen, wobei es eigentlich alles Wichtige auch schon beim 210er gab, meiner vieles davon aber einfach nicht hatte (Sitzheizung, PTC, Navi, Standheizung, Memorysitze). Der Passat kann dafür Sachen, die zwar nett sind, nach denen ich aber nie verlangt hatte. Einiges, was mir wichtig ist, kann er durchaus schlechter (Innenraumgeräusch, komfortable Federung), wenn dies auch Jammern auf relativ hohem Niveau sein mag.

Das integrierte Soundsystem ist voll für den Arsch. Meine Frontsystem im 210er mit Pioneer Headunit, neuen Pioneer Lautsprechern und einem kleinen Eaton-Verstärker war viel, VIEL besser. Danke an A-D für die Beratung zu dem Thema, hat sich definitiv gelohnt. Man hat auch keinen Equalizer zum Einstellen. Interessanterweise hat das teure Dynaudio-System, das für den Passat auch erworben kann, ebenfalls keinen gescheiten Equalizer. Habe ich extra vor Kauf ausprobiert im Autohaus. Vielleicht hören Passat-Fahrer üblicherweise Radio, dann ist eh alles egal.

Dass ich den Passat, den ich jetzt fast neu habe, im zarten Alter von 15 Jahren aus dritter Hand erwerbe und er so gut beinander ist wie es mein 210er anno 2011 war, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Was ein Auto nicht hat, geht nicht kaputt - und wird auch nicht alt. Innerhalb von 15 Jahren kann man den Sensor vom ACC vermutlich zwei Mal entsorgen (falls es dann überhaupt ein Ersatzteil gibt), das DAB+ geht sicher auch nimmer, Naviupdates wird es eh keine mehr geben, der Klavierlack wird völlig hinüber sein. Es klappert jetzt schon aus der Fahrertür (auf Würzburger Straßen; vergleichbare Straßenqualität findet sich außerhalb Würzburgs innerhalb Europas so aber eh nur noch am Donau-Delta oder in Sizilien), was kein gutes Zeichen für "Langzeitqualität" ist.

Ist ein neuer Passat also ein besseres Auto als ein alter 210er? Nennt mich verblendet (naja.. ihr vielleicht nicht 🙂, aber andere würden es womöglich tun), aber meiner Meinung nach, wenn ich mit wenniger als 10 Sätzen antworten soll: nein! ganz sicher nicht! Es ist im Bereich bis ~40.000 Euro aber womöglich das beste Auto, zumindest aber eines der besten, das man kaufen kann, wenn es ein sehr junger Gebrauchter mit niedriger Laufleistung und wenigstens zwei Jahren Garantie sein soll. Audi A6 und 212er sind wohl besser, kosten mit Ausstattung und Motor (beim 212er eh ein Problem! Da gibt es ja fast nur Problem-Motoren) in fast neu aber auch mehr. Mein Passat hat mich ~30.000€ gekostet, Neupreis ~46.000€.

Weitere Berichte folgen bestimmt. Es ist noch viel zu früh, um irgendetwas abschließend zu beurteilen; alles bisher gesagte gibt meinen Ersteindruck nach wenigen Wochen wieder, in denen ich eh kaum zu Haus fahr und das Auto kaum (~800 km) gefahren bin.

Pflegt Eure 210er!

Viele Grüße
ES

🙂

Du wolltest ja keinen Mondeo ... *duck und wech*

Schöner Bericht, in weiten Bereichen nachvollziehbar. Warum ein hangerührter TDI-Passat 46.000 Euro kosten muss ist mir noch immer schleierhaft. Um 40.000 Neupreis nach Rabatt hätte ich einen sehr, sehr fett ausgestatteten Mondeo 4x4 mit 200 Diesel-PS und Automatik haben können.

Der klappert vermutlich im Donaudelta auch, aber schaltet zumindest autonom. 😉

Hm, nach nicht mal einer Tankfüllung schon gewisse Unzufriedenheiten... Ich bin sehr gespannt, wie lange Du dem Wagen treu bleibst 😉
Danke für den ehrlichen Bericht.

Sehr interessant zu lesen.

Und danke für die Bestätigung. Dieses ganze Gerede von wegen heute kann ein Mittelklassewagen alles besser als ein 20 Jahre alter Mercedes kann man manchmal gar nicht mehr lesen. Das Gegenteil bestätigst Du ja jetzt auch.

Vorausgesetzt das Fahrwerk ist tadellos, läuft alles ab W124 und neuer deutlich besser als Passat, Mondeo etc.

Ich bin gespannt wann Du den Passat verkaufst 😉

Zitat:

@Higgi schrieb am 21. Juli 2016 um 21:56:40 Uhr:


Hm, nach nicht mal einer Tankfüllung schon gewisse Unzufriedenheiten... Ich bin sehr gespannt, wie lange Du dem Wagen treu bleibst 😉
Danke für den ehrlichen Bericht.

Naa, Unzufriedenheit wäre das Ergebnis enttäuschter Erwartungen. Das ist hier nicht der Fall. Fahre viele verschiedene Autos und habe nicht erwartet, durch den Passat plötzlich erleuchtet zu werden 😉

Wenn mir der Wagen auf die Nerven geht, kriegt ihn der Händler in 3 Jahren wieder. In 3 Jahren kann viel passieren; vll fährt man demnächst auch besser in einer gepanzerten G-Klasse.

Viele Grüße und schönes Wochenende
ES

Ich bin immer noch der Meinung das ein Junge Sterne besser gewesen wäre. Da wäre auch Garantie drauf gewesen und man hätte ein Auto gehabt und kein Fortbewegungsmittel.

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