Im Straßenverkehr bedroht - Was hättet Ihr getan?

Ich gebe Euch mal Diskussionsstoff, denn das neue Jahr hat gut begonnen 🙁

Ich befuhr am frühen Nachmittag des heutigen Neujahrstags die Hauptstraße durch eine kleinere geschlossene Ortschaft. Keine weiteren fahrenden Verkehrsteilnehmer. Vor einer unübersichtlichen Rechtskurve parkte ein Fahrzeug, insofern fuhr ich langsam daran vorbei. Kurz danach kam mir ein Fahrzeug entgegen, gelenkt von einem männlichen Fahrer, in meiner Wahrnehmung zu schnell, die Kurve schneidend und somit teils auf meiner Fahrbahnseite. Ich erhob die linke Hand, mein Unverständnis für das Fahrverhalten ausdrückend. Der Fahrer des anderen Fahrzeugs zeigte mir daraufhin den zum Stinkfinger ausgestreckten Mittelfinger. Ich bremste und hielt. Auch das andere Fahrzeug stoppte, setzte zurück und stoppte auf meiner Fensterhöhe. Beide Scheibe runter. Ich freundlich: "Dafür kann man eine Anzeige erhalten", dabei den Stinkefinger meinend. Er irgendetwas Unflätiges gepoltert, dabei sehr erregt. Ich immer noch freundlich: "Hey, was ist denn los? Was ist Ihr Problem?" Er mich anschreiend: "Ich zeig' Dir gleich was Dein Problem ist. Ich steig' gleich aus und schlag' Dir die Zähne ein!" Mit Blick auf seinen erröteten Gesichtsausdruck konnte ich einen alkoholisierten Zustand nicht ausschließen. Ich begab mich aus die Gefahrensituation, indem ich kommentarlos meine Fahrt fortsetzte.

In meinem Fahrzeug befanden sich neben mir noch drei weitere Erwachsene (zwei Familienmitglieder, ein Nicht-Familienmitglied), die den Vorfall im Detail bestätigen könnten, sowie zwei Kleinkinder.

Im anderen Fahrzeug befand sich auf dem Beifahrersitz ein etwa 5 Jahre altes Kind, aufgrund der Sitzhöhe allem Anschein nach ohne entsprechenden Kindersitz. Kennzeichen und Typ des Fahrzeugs sowie detaillierte Personenbeschreibung vorhanden.

Was hättet Ihr getan?

Beste Antwort im Thema

Das dümmste was man machen kann ist anhalten und sich noch um irgendwelche Spinner kümmern. Damit lässt man den Stress erst mal richtig an sich ran.

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Zitat:

@birscherl schrieb am 2. Januar 2017 um 13:27:30 Uhr:



Zitat:

@azrazr schrieb am 2. Januar 2017 um 11:47:02 Uhr:


LOL, zu Silvester hat niemand Alk getrunken. Abgesehen davon, dass Silvester kein Grund ist, Alkohol zu trinken (sondern höchstens die Geschmackskombination mit einigen Gerichten), waren von sieben Personen vier völlige Antialkoholiker. Dazu kommen noch Drei personen, eine davon ich, die eine Flasche Wein im Jahr leeren - in der Summe.

Und ja, Alkohol macht mich aggressiv: genau dann, wenn Andere unter Alkoholeinfluss Dritte bedrohen. Ich sehe da Null Toleranz meinerseits.

Dann ist es noch viel weniger verständlich, warum du hier so ausfällig wirst.

Wo genau findest Du Ausfälligkeit?

Zitat:

@azrazr schrieb am 2. Januar 2017 um 13:33:53 Uhr:



Zitat:

@birscherl schrieb am 2. Januar 2017 um 13:27:30 Uhr:


Dann ist es noch viel weniger verständlich, warum du hier so ausfällig wirst.

Wo genau findest Du Ausfälligkeit?

Körperliche Gewalt ist zum Beispiel eine Ausfallerscheinung.

Ich würde die Sache auf sich beruhen lassen.

Man kann das vielleicht meinem Alter (58) und weit mehr als 1 Million gefahrene Kilometer zuschreiben, aber ich sehe solche Vorfälle recht gelassen. Manchmal läuft´s halt einfach nur doof, weil sich die jeweiligen Wahrnehmungen von einander unterscheiden und man sich vielleicht auch nur ein klein wenig erschreckt hat.

Und für mich selbst gesprochen: Ich bin mir manchmal gar nicht so sicher, dass ich keine Fehler beim Fahren gemacht habt. Um so dankbarer bin ich dann denen, die -wie ich eben auch- einfach nur mit der Schulter zucken.

Zitat:

@Diedicke1300 schrieb am 2. Januar 2017 um 13:41:19 Uhr:



Zitat:

@azrazr schrieb am 2. Januar 2017 um 13:33:53 Uhr:


Wo genau findest Du Ausfälligkeit?

Körperliche Gewalt ist zum Beispiel eine Ausfallerscheinung.

Damit muss man nun mal bei alkoholisierten Menschen rechnen. Das ist mitnichten ein Aufruf zur Gewalt. Man hat aber in manchen Fällen die Wahl, eine Straftat zuzulassen, oder es zu riskieren, sich Gewalt auszusetzen. Ein Mann in halbwegs körperlicher Verfassung sollte jedenfalls nicht weglaufen, wenn Dritte in Gefahr sind, und er helfen kann, die Gefahr abzuwenden. Allein dazu möchte ich ermutigen, weil ich das Risiko als sehr gering kennengelernt habe. Die Alkoholisierten sind einfach zu langsam, um gefährlich zu sein.

Meist reicht es, einfach wegzugehen. In dem Fall, dass ein Kind mit im Auto des Alks saß, ist weggehen/wegfahren angemessen? Ich würde niemals Gewalt befürworten oder anwenden wollen. Aber ich renne nicht weg, wenn eine Gefahrensituation für Dritte vorliegt und wenn die Androhung der Gewalt nicht Ernst zu nehmen ist, nur darüber schreibe ich im Bezug auf Alkoholisierte,

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Zitat:

@Harig58 schrieb am 2. Januar 2017 um 13:50:20 Uhr:


Ich würde die Sache auf sich beruhen lassen.

Man kann das vielleicht meinem Alter (58) und weit mehr als 1 Million gefahrene Kilometer zuschreiben, aber ich sehe solche Vorfälle recht gelassen. Manchmal läuft´s halt einfach nur doof, weil sich die jeweiligen Wahrnehmungen von einander unterscheiden und man sich vielleicht auch nur ein klein wenig erschreckt hat.

Und für mich selbst gesprochen: Ich bin mir manchmal gar nicht so sicher, dass ich keine Fehler beim Fahren gemacht habt. Um so dankbarer bin ich dann denen, die -wie ich eben auch- einfach nur mit der Schulter zucken.

Wenn Du stark annehmen darfst, dass ein alkoholisierter Mensch ein Kind durch die Gegend fährt, und dabei ausfällige Manöver fährt, ist das ein "ich bin 58 und erfahren, das geht mich nichts an"?

Leute, BITTE! Es gibt GAR keinen Grund darüber zu diskutieren, ob man jemandem, mit dem man im Straßenverkehr in Streit gerät, irgendwelche (nachträgliche) Beachtung schenken möchte. Das Thema ist lächerlich.

Wenn es aber stimmt, dass ein vermutlich ungesichertes Kind im Wagen eines mutmaßlichen Besoffenen saß - da nichts zu tun, erachte ich schon fast als strafbar.

Zitat:

@Diedicke1300 schrieb am 2. Januar 2017 um 12:33:07 Uhr:



Zitat:

@Schwarzwald4motion schrieb am 2. Januar 2017 um 12:14:08 Uhr:


Weiterfahren kann man auch nicht immer, falls der gegnerische Fahrer ignoriert wird fühlt er sich bestätigt im Recht zu sein.

Ich denke aber auch das es für viele ein Bürfnis ist anderen zu zeigen das sie im Recht sind. Hört man ihnen nicht zu, ignoriert man sie, lässt man sie nicht auf die Bühne um ihre Show abzuziehen.....das ist für sie eine Strafe.

Meine Lebenserfahrung sagt mir auch, das ich wenn ich in die Show mit eingestiegen bin, die Hauptakteure nie davon überzeugen konnte, das sie im Unrecht sind. Das kann einfach nicht sein, das steht nicht in ihrem Drehbuch.

Genau so schwer wie es für viele ist, nicht auf eine Provokation zu reagieren, genauso schwer ist es für den Provokateur, wenn er es nicht schafft jemanden zu provozieren.

Dies zu Erkennen kann ich erst bei einer Kommunikation, dann kann ich meine Schlussfolgerung ziehen.
Ein Ignorieren schafft die Probleme u.U. erst.
Einige der vermeintlichen Pöbler sind dann doch nur gehetzte, sich gerade im Recht fühlende Mitmenschen, eine klärende Information, mit einem Lächeln wirkt manchmal Wunder.

Zitat:

@AS60 schrieb am 2. Januar 2017 um 13:25:46 Uhr:


Wobei natürlich niemand auf Grund einer Beleidigung ( Stinkefinger ) aus dem Verkehr gezogen wird.

Meine Meinung: Warum hält man an, macht einen auf dicke Hose und wundert sich über die Reaktion? Kennzeichen und Gesicht merken und eventuell wegen Beleidigung auf der nächsten Wache anzeigen.

Ich hab mir nochmal den Eingangspost durchgelesen.

Im nachhinein wäre es in der Tat besser gewesen, einfach eine Anzeige aufzugeben, statt zu versuchen, mit dem zu diskutieren - naja, hinterher ist man immer schlauer. Allerdings seh ich jetzt nicht, wo der TE hier "auf dicke Hose" gemacht hätte?

Und die Beleidigung wird sicher nicht dazu führen, daß so jemand aus dem Verkehr gezogen wird - als wesentlich gravierender erachte ich da insbesondere das Kurvenschneiden. Ich sehe das absolut nicht als Kavaliersdelikt an; gab dazu hier auf V & S ja auch schon mal eine Diskussion dazu. Je nachdem ist das Verkehrsgefährdung.

Danke für Eure Rückmeldungen. Einige sind interessant, andere nur unterhaltsam.

Für manche Verkehrsteilnehmer mögen Beleidigungen und Bedrohungen mittlerweile alltäglich sein. Ich persönlich bin jedoch grundsätzlich nicht gewillt diese allgemeine Verrohung im Straßenverkehr hinzunehmen.

Nun war es so, dass ich kurz nach dem Vorfall noch weitere Personen auflesen wollte, anschließend hatten wir uns mit Freunden für einen Nachmittagsausflug verabredet. Diesen Plan zu stören, um stattdessen sofort die nächstgelegene Polizeidienststelle aufzusuchen, hätten mir mindestens neun mir nahestehende Menschen sicherlich Übel genommen. Was habe ich also getan?

(1) Verdacht auf Alkohol am Steuer? Daneben ein Kind, zudem eventuell nicht ordnungsgemäß gesichert? Ich habe die Polizei angerufen, etwa 15 Minuten nach dem Vorfall, und den Sachverhalt in den wesentlichen Zügen geschildert. Ich wurde informiert, dass die Polizei mit Blick auf meinen bloßen Verdacht hin, dass der Fahrer alkoholisiert sein könnte, nichts unternehmen würde. Außerdem wäre zwischenzeitlich zu viel Zeit verstrichen, eine Fahrerermittlung in dem Gebiet somit eher aussichtslos.

(2) Am späten Abend habe ich dann die Polizeidienststelle aufgesucht und den Sachverhalt im Detail geschildert. Nach Belehrung durch die Beamten habe ich die Beleidigung angezeigt. Die Gewaltandrohung war strafrechtlich nicht anzeigbar, da es sich nur um ein Vergehen, nicht aber um ein Verbrechen handeln würde (wieder etwas dazugelernt).

Das nächste Mal würde ich es wieder so machen, allerdings die Polizei zeitnaher anrufen.

Zitat:

@newt3 schrieb am 2. Januar 2017 um 11:34:30 Uhr:


[...................................................................]
weitergefahren bin ich übrigens nicht aus böswilligkeit sondern weil er halt noch ausweichmäglichkeiten hatte. draufankommen gelassen haben wir es sicherlich beide da muss ich nichts beschönigen
platzgemacht als wir uns gegenüberstanden habe ich nicht, weil das rangieren mit dem fahrzeug schwieriger ist und mein weg viel viel weiter gewesen wäre als seiner.

Warum hast Du dich nicht freundlich für Dein Fehlverhalten entschuldigt und ihn gebeten, Dich bei der Rückwärtsfahrt zur nächsten Lücke einzuweisen? Dabei hättest Du Dich dann besonders dämlich anstellen können, damit es schön lange dauert.😁

Vermutlich hätte er aber dazu keine Lust gehabt und hätte seine Olle angewiesen, wieder zurückzufahren.

Zitat:

Was hättet Ihr getan?

Entweder gar nicht erst die Hand im Auto erheben,
was aber sicher im Frust vielen schnell passiert.
Aber ganz sicher nicht anhalten und den
Verkehrsteilnehmer zur Rede stellen.
Da es heutzutage viele Psychos gibt, ist
eine konfrontation immer zur eigenen
Sicherheit zu vermeiden.
Viele sehen dies auch als Oberlehrertum an,
auch wenn es dies sicher meist nicht ist.

Wie im normalen Leben wenn möglich vermeidbaren
Ärger so weit es geht immer umgehen,
keiner kennt den Unbekannten gegenüber
und gestörte Typen laufen bekanntermaßen
sehr viele draußen rum.🙄

Zitat:

@HHH1961 schrieb am 2. Januar 2017 um 16:05:30 Uhr:


Danke für Eure Rückmeldungen. Einige sind interessant, andere nur unterhaltsam.

Für manche Verkehrsteilnehmer mögen Beleidigungen und Bedrohungen mittlerweile alltäglich sein. Ich persönlich bin jedoch grundsätzlich nicht gewillt diese allgemeine Verrohung im Straßenverkehr hinzunehmen.

Nun war es so, dass ich kurz nach dem Vorfall noch weitere Personen auflesen wollte, anschließend hatten wir uns mit Freunden für einen Nachmittagsausflug verabredet. Diesen Plan zu stören, um stattdessen sofort die nächstgelegene Polizeidienststelle aufzusuchen, hätten mir mindestens neun mir nahestehende Menschen sicherlich Übel genommen. Was habe ich also getan?

(1) Verdacht auf Alkohol am Steuer? Daneben ein Kind, zudem eventuell nicht ordnungsgemäß gesichert? Ich habe die Polizei angerufen, etwa 15 Minuten nach dem Vorfall, und den Sachverhalt in den wesentlichen Zügen geschildert. Ich wurde informiert, dass die Polizei mit Blick auf meinen bloßen Verdacht hin, dass der Fahrer alkoholisiert sein könnte, nichts unternehmen würde. Außerdem wäre zwischenzeitlich zu viel Zeit verstrichen, eine Fahrerermittlung in dem Gebiet somit eher aussichtslos.

(2) Am späten Abend habe ich dann die Polizeidienststelle aufgesucht und den Sachverhalt im Detail geschildert. Nach Belehrung durch die Beamten habe ich die Beleidigung angezeigt. Die Gewaltandrohung war strafrechtlich nicht anzeigbar, da es sich nur um ein Vergehen, nicht aber um ein Verbrechen handeln würde (wieder etwas dazugelernt).

Das nächste Mal würde ich es wieder so machen, allerdings die Polizei zeitnaher anrufen.

Im nachhinein bringt das nix. Die Polizei hätte gleich gerufen werden ssen, an Ort und Stelle.

Und ja, wenn man im Auto sitzt, hat man immer einen Grund dazu, der scheinbar keinen Aufschub duldet - je nach Prio.

Last but not least: dass die Polizei in diesem Fall wieder "Rechtsauskünfte" gibt, anstatt ihren Job zu machen, ist erneut peinlich. Anzeige aufnehmen und die Entscheidung der nächsten Instanz überlassen wäre korrekt gewesen.

Das Thema Aggressivität im Verkehr ist wohl in Deutschland nicht neu. Der Journalist Alfons Goldschmidt (1879-1940) schrieb 1928 im Buch "Deutschland heute":

"Berlin ist nicht kühn, es ist eine kommandierte Stadt. Die Zeit- und Verkehrsregelung kommt von oben und trifft auf Servilität [Anm.v.Mischko: Unterwürfigkeit] mit der Faust in der Tasche. Da der Bürger unfrei ist [sic!], tobt er gegen den Mitbürger, duldet aber die Schrift- und Wortpeitsche auf Polizeiplakaten und aus Polizeimund. Er murrt häßlich, er opponiert, aber er fordert nicht."

Ähnlichkeiten mit unserer Zeit sind durchaus erkennbar.

Zitat:

@azrazr schrieb am 2. Januar 2017 um 14:05:32 Uhr:


… Wenn es aber stimmt, dass ein vermutlich ungesichertes Kind im Wagen eines mutmaßlichen Besoffenen saß - da nichts zu tun, erachte ich schon fast als strafbar.

Genau strafbar ist es nichts zu tun, wenn ein vermutlicher Gewalttäter [= azrazr, ruft zur Gewalt auf] mit einer mutmaßlichen Waffe [= Auto, kann als Waffe eingesetzt werden] unterwegs ist.

Aufgrund irgendwelcher Vermutungen gewalttätig werden zu wollen, ist lächerlich.

Zitat:

@azrazr schrieb am 2. Januar 2017 um 16:28:54 Uhr:


Last but not least: dass die Polizei in diesem Fall wieder "Rechtsauskünfte" gibt, anstatt ihren Job zu machen, ist erneut peinlich. Anzeige aufnehmen und die Entscheidung der nächsten Instanz überlassen wäre korrekt gewesen.

Ich glaube die Anzeige ist aufgenommen worden, oder was soll dieser sinnfreie Kommentar?😕

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