Hybrid-Forschung in Deutschland

Unter der Überschrift "Deutsche Hersteller drücken aufs Tempo" schreibt der Spiegel-Online über den derzeitigen Entwicklungsstand der Firmen Porsche und Mercedes in bezug auf die Hybrid-Technik:

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,345944,00.html

Mercedes-Vertriebschef Schmidt wird sich in Zukunft wortwörtlich "den Wünschen der Kunden nicht verschließen - egal wie rational oder irrational diese auch sind."
Porsche prüft derzeit, ob sich ein Hybrid-Antrieb in der SUV-Klasse umsetzen lässt.

Angesichts dieser Aussagen geht mir die sprichwörtliche Hutschnur hoch.

Während Mercedes den Trend zum Hybridantrieb noch für eine irrationale Verhaltenweise der Kunden hält, hat Toyota bereits 260.000 Hybride verkauft. Natürlich dürfen die Mercedes-Vorstände stolz auf ihre Dieselmotoren sein und an deren Zukunft glauben. Ihr Glaube wird jedoch nicht verhindern können, dass auch der sparsamste Diesel-PKW seine Energie beim Bremsen in Wärme umwandelt und damit vernichtet. Porsche sieht im Hybridantrieb eine "diskussionswürdige Antriebsalternative für die Zukunft" und diskutiert noch die Umsetzbarkeit in der SUV-Klasse. Die bevorstehende Auslieferung des Lexus RX 400h wird den Porsche-Ingenieuren die Frage nach der Machbarkeit mit recht einleuchtenden Zahlen beantworten. Der Lexus absolviert den Sprint von 0 auf 100 in nur 7,6 Sekunden und ist somit glatte 2 Sekunden schneller als der günstigste Porsche Cayenne mit 250 PS. Sein Verbrauch von 8,1 Litern im Drittelmix steht dem von 13,2 Litern des Porsche gegenüber, der in vergleichbarer Ausstattung auch noch fast zehntausend Euro mehr kostet. Nachdem in den USA bereits über 9000 Bestellungen für den RX 400h vorliegen und Filmstars im Prius zur Oscar-Verleihung fahren, ist ein Transfer des Konzepts auf andere Fahrzeuge nur eine Frage von wenigen Monaten.

Mit ihrer Kritik am Hybrid-Antrieb versuchen Porsche und Mercedes ihre eigene Versäumnisse bei dessen Entwicklung weniger gravierend erscheinen zu lassen. Sie sollten langsam mal die Ärmel hochkrempeln und sich an die Arbeit machen, statt zu versuchen, den nachweislich sparsameren Antrieb schlecht zu reden.

78 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von Rotherbach


Und in diesen Bereichen wird ein Hybride in der Tat PROBLEME mit seiner Wartung kommen (Ich rede von Wartung, Pflege und Knowledge, nicht davon, das da mal eine Batterie kaputt geht, die Statistik sagt, es geht immer bei einem gewissen Prozentsatz Dinge etwas früher kaputt).

Du wirst zugeben müssen, dass dieser Prozentsatz bei Toyota relativ klein ausfällt.

Zitat:

Original geschrieben von Rotherbach


Ferrari verkauft auch keine Fahrzeuge in der Golfklasse, und hat keine Probleme seine Autos an den Mann oder die Frau zu bringen.

Dieser Vergleich hinkt, weil Mercedes und Porsche sehr wohl auf den amerikanischen Mart für SUV angewiesen sind.

.Obwohl ich prinzipiell den ausführungen Kesters wieder beipflichte, möchte ich an dieser stelle den Prius noch mal als entwiclung herausstellen .Es ist ein hybrid hybrid, also ein hybrid aus seriellen und paralellen hybrid, und damit ist er von der konzeption her nach wie vor einzigartig (effektiv) (natürlich für einen bestimmten anwendungsbereich) .Ich denke das sollte man würdigen, da es eben mehr ist als die anwendung bestehender systeme

Zitat:

Original geschrieben von JacobKane


wenn die Entwicklung eines serientauglichen Hybriden wirklich ein sprichwörtlicher Spaziergang im Park sein soll, weil man ja NUR Batterie, Dynamo und Elektromotor verbinden muss, dann würde DC sicher nicht eine Serienproduktion in 5 Jahren anpeilen, sondern ihn zumindest auf dem US-Markt schneller anbieten.
Ein Hybrid-SUV wie der RX 400h ist bestimmt kein Low-Tech-Produkt und Porsche ist gut beraten, die Technik von Toyota zu übernehmen.

Damit hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. Es geht eben NICHT nur darum, auf dem Markt vorhandene Komponenten mit einem Steuerprogramm zu verbinden - und fertig ist der Hybride. Ganz im Gegenteil: Batterie und E-Motoren sind von Toyota bzw. seinen Tochterfirmen über lange Jahre ganz wesentlich für den Hybridzweck weiterentwickelt worden. Die haben eben KEINE fertigen Industrieprodukte eingekauft, sondern eigenen Gehirnschmalz investiert, um das zu einem runden Produkt zu machen.

Toyota hat auf seine Hybridtechnologie soviele Patente, dass es anderen Firmen schon ziemlich schwer fallen dürfte, darum herumzukommen. Vielleicht ist DAS ja auch der wahre Grund, warum Porsche mit Toyota verhandelt und warum Mercedes mit Hybrid nicht zu Potte kommt. Toyota hat seit Anfang der 90er Jahre die Claims abgesteckt.

Zitat:

Rotherbach hat sicher recht mit der Aussage, die Hybrid-Technik sei derzeit "en vogue" und werde dies nicht immer bleiben. Auch den Einwand, dass sich das Antriebskonzept auf afrikanischen Wüstenpisten nicht bewähren wird, kann ich nicht widerlegen.

Genauso gut könnte man sagen, dass Diesel-Fahrzeuge in Europa derzeit "en vogue" sind. Das muss auch nicht ewig zu bleiben, vor allem, wenn Dieselmotoren mit den steigenden Umweltanforderungen nicht mehr Schritt halten können. Ich sag nur: Feinstaubbelastung durch Diesel, drohende Fahrverbote im Großstädten etc.

Was die so genannten "Entwicklungsländer" angeht, so ist Afrika sicher keine ideale Hybrid-Region. Ich habe auch nie behauptet, dass an Hybrid die ganze Welt genesen soll. Hybridautos erfordern einen gewissen technischen Mindeststandard bei der Infrastruktur.

Aber wenn wir mal nach China gehen, so ist Toyota gerade dabei, dort eine eigene Prius-Fabrik aufzubauen, die schon 2006 produzieren soll. Da die Wirtschaft dort explodiert, wird es auch in China immer mehr Leute geben, die sich auch einen Prius leisten können. Und das ist mir ehrlich gesagt lieber, als wenn sie sich einen Stinkediesel kaufen würden ... außerdem wird's die Stückzahlen nach treiben und die Kosten senken.

Moin,

Ich bin auch kein Dieselfreund ... und auch der Diesel ist derzeit en vogue ... wobei es gerade beim Ottomotor noch viele Punkte gibt, wo und wie man Ihn optimieren kann.

Es geht bei dieser Diskussion nicht darum, ob ein Hybride der letzte "Müll" ist, sondern wo und wie er sinnvoll einsetzbar ist und ob eine Firma ZWANGSLÄUFIG verlieren muss, wenn sie keinen Hybriden im Angebot hat.

Es geht nicht darum, die Technologie zu verteufeln oder zu Lobpreisen. Hybride haben Nachteile, und zwar in den Bereichen wo KOSTENGÜNSTIGE Mobilität nötig ist. Und wenn in Europa saubere und sparsame Autos rumfahren, und in Afrika die gleiche Anzahl dreckiger Autos mit hohem Verbrauch rumdüst ... haben wir, um es mit Verlaub zu sagen, NIX gewonnen. Es ist kurzsichtig zu sagen, was VOR unserer Haustür passiert interessiert mich nicht. Die Abgase und Schadstoffe interessieren Staatsgrenzen absolut nicht. Das weht, so wie der ein oder andere Saharasturm, einfach zu uns rüber.

Hybride haben Ihre Vorteile in Ballungszentren mit hoher technischer Infrastruktur. Solche Bereiche gibt es nur nicht überall. Sollte man berücksichtigen.

Und ... logisch, Ich hatte es auch erwähnt, Toyota hat die Teile allesamt fürs Auto adaptiert ... aber sie nicht NEU erfunden. Ich hatte vor kurzem einen Bericht in einem der 3. gesehen, wo tatsächlich jemand aus einem einfachen Fiesta einen funktionsfähigen milden Hybriden gebaut hat. Wenn ein Bastler sowas hinbekommt, ich bitte euch, wird auch ein Hersteller der aufs Produzieren von Autos spezialisiert ist dies hinbekommen. Wenn DC sagt, es dauert 5 Jahre bis das Teil serienreif ist ... dann heißt das, das Teil ist nach 1 Jahr fertig, macht 1-2 Jahre interne Tests durch und wandert durch diverse Karosserien, macht dann die lustigen Tests in Lappland und dann noch ein halbes Jahr bis 1 Jahr Praxistests. Diese Punkte sind Pi mal Auge ... Es geht doch nur darum, das es keine 20 Jahre dauert, weil man irgendwas aus dem NIRGENDWO erschaffen muss.

Zu dem Beispiel mit B&O ... klar ... Trend verpennt und nicht früh genug erkannt was der Kunde will. Aber wer hält B&O davon ab, ein qualitativ hochwertiges Produkt ZUZUKAUFEN und in Ihre Fernseher zu integrieren ?! Ich denke niemand tut dies. Ist der gleiche Fall wie Porsche. Für Porsche lohnt die Eigenentwicklung nicht, also kaufe ich das interessanteste oder beste System ein.

MFG Kester

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Du willst doch nicht ernsthaft ein Bastler mit einem Automobilunternehem vergleichen? Es ist doch wohl ein gewaltiger Unterschied, ob man sich ein einzelnes Fahrzeug zusammenschustert, oder ob man ein Fahrzeug entwickelt, das serienmässig auf einer Produktionsstrasse produziert wird und sich ausserdem noch zu marktgerechten Preisen verkaufen lässt.
20 Jahre sind dafür wohl nicht nötig, aber es ist auch nicht realistisch, so etwas innert wenigen Monaten (< 1 Jahr) zu realisieren. Selbst für ein gewöhnliches neues Modell wird in der Regel über 1 Jahr gebraucht.

Grüsse
Fabio

1Mio Diesel-Hybride von Toyota?

Da hab ich doch gerade etwas interessantes im Netz gefunden, das zum Thema passt:

http://www.finanztreff.de/.../news.htm?...

Zitat:

Toyota will "in einigen Jahren" eine Mio Hybrid-Autos verkaufen

TOKIO (Dow Jones-VWD)--Die Toyota Motor Corp, Toyota City, will "in einigen Jahren" eine Mio Autos mit einem Diesel-Elektro-Hybridantrieb verkaufen. Dies teilte Fujio Cho, Präsident des Unternehmens, auf einer Pressekonferenz zur Markteinführung der Hybrid-Geländewagen "Harrier" und "Kluger" mit. Dieses Ziel liegt mehr als dreimal so hoch wie die Verkaufsplanung von 300.000 Hybrid-Fahrzeugen für das laufende Jahr. Die steigenden Ölpreise hätten bisher keinen größeren Einfluss auf Toyotas Verkaufszahlen in den USA gehabt, erklärte Cho weiter.
- Von Yoshio Takahashi, Dow Jones Newswires, +49 (0) 6196 4056 395,
unternehmen.de@dowjones.com
(ENDE) Dow Jones Newswires/22.3.2005/DJN/gjl/smh

Ob die wirklich Diesel-Hybrid meinten?

EDIT: Habe noch etwas auf Toyotas-Homepage gefunden: http://www.toyota.co.jp/en/tech/harrier_hybrid/messege/index.html
Da spricht Fujio Cho, zwar von 1 Mio-Hybriden, aber von Diesel kein Wort. (Vorausgesetzt, die englischen Untertitel stimmen überein)

Grüsse
Fabio

Was haben es manche bloß mit Afrika-Autos ?

Auf dem gesamten Kontinent fahren gerademal so viele Fahrzeuge wie in Deutschland allein, aber hier wird es als wichtiger Aspekt der globalen Umweltverschmutzung dargestellt.

Die größten Umweltverschmutzer sind die Industrienationen und nicht die armen Afrikaner! Platz 1 geht an die Amis, dann folgen Europa und Asien. Afrika spielt noch keine nennenswerte Rolle.

Zitat:

Original geschrieben von Data[GW]


Was haben es manche bloß mit Afrika-Autos ?

Warum hier ständig von Afrika die Rede ist?

Es geht bestimmten Teilnehmern in dieser Diskussion in erster Linie darum, auf jeden Fall Recht zu behalten. Ich finde das auch absurd.
Die Erfolge von Toyota sind nachweisbar, der Vorwurf der Mängelbehaftung des Systems unsinnig und der Verbrauchsvorteil messbar.

Die mangelnde Serviceabdeckung afrikanischer Steppen ist das einzige übrig gebliebene und nicht widerlegbare Argument gegen den Hybrid-Antrieb.

Grüsse, Jacob

Re: Was haben es manche bloß mit Afrika-Autos ?

Zitat:

Original geschrieben von Data[GW]


Auf dem gesamten Kontinent fahren gerademal so viele Fahrzeuge wie in Deutschland allein, aber hier wird es als wichtiger Aspekt der globalen Umweltverschmutzung dargestellt.

Global vielleicht nicht, aber durch den Auto-Boom in Westafrika haben die in den Städten inzwischen eine Schadstoffbelastung, die man sich bei uns überhaupt nicht vorstellen kann.

Zitat:

Platz 1 geht an die Amis, dann folgen Europa und Asien.

China ist inzwischen der zweitgrößte Ölverbraucher nach den USA, Tendenz steigend.

Gruß

Moin,

Warum ist es Blödsinnig Global zu denken ?! In Asien, Afrika, Südamerika und Indien besteht ein Bedarf an PKW. Da dort WENIGER Geld vorhanden ist, auch ein Bedarf an GÜNSTIGEREN Fahrzeugen.

Nicht umsonst werden unmengen an ausgedienten Autos aus Europa dorthin verfrachtet. Dort besteht ein Bedarf an Autos ... an Mobilität.

Das ist NICHT zu widerlegen. Und muss bedacht werden, ansonsten sinkt hier die Schadstoffbelastung und woanders steigt sie ... Das ist völlig fehlgeleitete Denkweise. Der Fahrzeugbestand Weltweit steigt, und das Fahrzeugschnittalter ebenfalls.

Leider ist es schwer verlässliche Zahlen zu finden, die den PKW Bestand nach Kontinenten aufschlüsseln, jedoch sagt die Deutsche Aussenhandelsbilanz das seit 1985 im Schnitt JÄHRLICH 250.000 Fahrzeuge nach Afrika exportiert wurden (In Germany gibt es derzeit rund 60 Mio. Fahrzeuge), vergleichbare Zahlen sind für das restliche Europa zu erwarten. Bis 2010 wird prognostiziert, das sich der Fahrzeugbestand in den Dritte Welt Ländern verdreifacht. Und Ich finde es sehr fahrlässig dies zu ignorieren. Denn einen Golf V oder VI werden sich die wenigsten dort leisten können, wahrscheinlich auch keinen Prius oder Corolla. Also wird es ein 10 Jahre altes Auto sein ... oder ein 15 Jahre altes Auto ... Oder halt ein BILLIGES neues.

Nimm doch das Beispiel China ... Im Moment Massenmotorisierung in den Ballungszentren. Da kann man die Infrastruktur für Hybride sicher aufbauen ... aber meint Ihr, die restlichen 500.000 Mio. Chinesen auf dem Land wollen weiter Fahrrad fahren ?! Die wollen auch früher oder später mobil werden. Können sich aber sicher keinen Hybriden für 20.000 Dollar leisten. Das kann Ich im Moment auch nicht.

Ich finde, wer DAS nicht berücksichtigt ... ist auf dem falschen Dampfer ...

Swissprius ... mache Ich z.B. aus der C-Klasse einen Hybriden ... dann ENTWICKEL ich kein ganzes neues Auto ... Sondern nur den Antriebsstrang neu (Und da auch nur einen Teil, der Motor iss ja auch schon da). Das ist ein GANZ SCHÖNER Unterschied. Und ein Automodell wird heutzutage in 3-5 Jahren entwickelt. Nicht mehr in 10 wie vor 30 Jahren.

Und auch wenn Ihr möglicherweise ein "Sendungsbewußtsein" habt ... Müsst Ihr bei Kritik am Hybriden nicht immer gleich zu Fanatikern werden. Das Teil ist nicht schlecht, hat seinen Sinn. Es ist nur nicht richtig, einen Hybriden als ALLHEILMITTEL darzustellen, wie es von vielen Priusfahrern leider gemacht wird. Die Vorteile des Autos sind UNBESTRITTEN, Ich denke nur halt 1 oder 2 Schritte weiter und bin der Meinung, das NICHT jeder Hersteller einen Hybriden haben muss, und das dieser Hersteller deshalb NICHT blind, doof, ignorant oder sonstwas sein muss.

Der wird seine Gründe haben (insbesondere bei öffentlichen Äusserungen, die nunmal der Politik zuzurechnen sind), das ist zu akzeptieren, diese Entscheidungen sind auch nicht, wenn es euch vielleicht keine Bankrotterklärung, das es diesem Hersteller technologisch nicht möglich wäre ein solches Auto zu bauen und ein Hybride ist auch NICHT der Quantensprung als der er gerne von Fahrern dargestellt wird. Toyota nennt den Prius, die logische Fortsetzung der Entwicklung. Das trifft es auf den Punkt. Es ist ein Auto, das PUNKTUELL verbessert wurde. Nicht mehr, nicht weniger als eine Spielart der Evolution des Automobils. Der Hybride besetzt eine Sparte des Automobilbaus, und wird da auch sitzen bleiben, denn für SEINE Nische ist der Hybride eine nahezu ideale Lösung.

MFG Kester

@Rotherbach
Nein, der Prius ist sicher kein "ALLHEILMITTEL" und ich muss dir auch in den meisten Punkten recht geben. Allerdings scheinst du in meinen Augen den Aufwand für eine Entwicklung eines Hybrid-Antriebes zu unterschätzen. Wäre es so einfach, gäbe es mindestens in Amerika sicher schon mehr Hybrid-Konkurenz zu Toyota. Bis jetzt beschränkt sich die Konkurenz nur auf Honda und Ford, wobei Ford auf Toyota-Patente zurück greift.

Aber ich glaube dieses Thema können wir jetzt abhaken. Die Zukunft wirds zeigen, wie schnell andere Hybridfahrzeuge auf den Markt kommen.

Grüsse
Fabio

Moin,

Ich denke nicht, das die REINE Entwicklung das Problem ist. Das Problem ist die Erprobung und die Zulassung, und das benötigt nunmal Zeit. In dem Fall hier, wahrscheinlich mehr Zeit als das Grundprinzip zusammenzustricken.

Ich würde sagen, in 1-2 Jahren wird die Konkurenz sowas auch haben. Die Frage ist ja, wie weit andere Hersteller intern sind, ohne das man es weiß. Und möglicherweise wollen einige dieser Hersteller auch noch nicht auf den Markt damit, weil sie halt gerne den Diesel in den USA durchdrücken möchten.

Ich denke, das ist derzeit die Hauptlast, die die meisten Hersteller, insbesondere Europäer haben. Sie haben einen immensen Vorsprung in der Dieseltechnik, können damit aber nicht auf den US Markt, solange die Politik dort nicht vom "Diesel" überzeugt werden kann. Das gleiche gilt doch für Toyota, ich denke das Toyota sich derzeit in Bezug auf Ihr Diesel Know How zurückhält. Selbst wenn Toyota 1 Generation in der Dieselkonstruktion zurück ist (was ich nicht mal glaube! Es werden nur Details sein) sollte damit deutlich mehr möglich sein, als Toyota derzeit zeigt. Und Toyota hat einen rein praktischen Erfahrungsvorteil mit Hybriden, der es ihnen ermöglicht derzeit ganze Fahrzeugklassen damit auszurüsten. Diesen möchte Toyota sicher ungern aufgeben, indem sie der Konkurenz Wasser auf die Mühlen gibt, indem Toyota sich lustig am Diesel-Wettrüsten beteiligt. Mit dem D-CAT hat Toyota schließlich schon ein Ausrufezeichen gesetzt, was man mit einem Diesel ANSTELLEN kann. Und in dieser Form, würde man auch mit der zu erwartenden strengen kommenden US-Norm beikommen, und damit möglicherweise den US Markt für Diesel öffnen.

Und der US Markt ist nunmal für viele Hersteller ein zentraler Markt, und da ist Toyota sicher darauf bedacht, das man nicht leichtfertig gewonnenes Terrain abgibt. Und selbst wenn in 1-2 Jahren ein Mercedes Hybrid auf den Markt käme, weiß Toyota, unser System funktioniert. Im neuen System von Mercedes könnte der ein oder andere ärgerliche Bug drin sein. Und um DAS zu vermeiden, wird DC vermeiden, den Hybriden VORSCHNELL auf den Markt zu bringen. (Alleine schon um sich ein Desaster wie mit dem nicht wirklich gut funktionierendem Direkteinspritzer zu ersparen).

Never forget the politics behind it ... das ist denke ich das wichtigste. Ganz abgesehen von STÄRKEN und SCHWÄCHEN der einzelnen Ideen und Realisationen. Wie gesagt, technisch und von der Realisation ist gerade der Prius ein echtes Schmuckstück. Keine Revolution, aber eine feine gut funktionierende Show dessen, was machbar ist.

MFG Kester

Kann dir da eigentlich nur zustimmen.
Für mich dauert eine Entwicklung einfach von der Idee bis zur Serienreife und da ist halt die Erprobung usw mit drin. 😉
Aber du hast ja eigentlich recht, ich erlebe es tagtäglich bei uns in der Firma, dass man nur noch am Reisbrett (Computer) entwickelt. Sobald man die ersten Pläne hat, interessiert man sich nicht mehr dafür. Der Kunde wird sich dann schon melden, wenn irgendwas nicht gut ist. Wie mit den Bananen, das Produkt reift beim Kunden. Ich hoffe nur, dass man in der Automobilbranche noch nicht ganz so weit ist.

Grüsse
Fabio

Zitat:

Original geschrieben von Rotherbach


Warum ist es Blödsinnig Global zu denken ?! In Asien, Afrika, Südamerika und Indien besteht ein Bedarf an PKW. Da dort WENIGER Geld vorhanden ist, auch ein Bedarf an GÜNSTIGEREN Fahrzeugen.

Niemand in diesem Thread hat sich gegen eine globale Betrachtungsweise des Energieproblems gewendet. "Global denken, lokal handeln" ist doch schon seit Jahrzehnten eine Forderung der Umweltbewegung. Also im Prinzip ein ziemlich alter Hut, den du hier wieder auffrischst. Es ist doch eine recht triviale Erkenntnis, dass jede Region ihre eigenen Erfordernisse hat.

Unabhängig davon bleibe ich bei der zentralen These, dass die Hybrid-Technologie die Energie-Effizenz JEDER Antriebstechnik um 10 bis 30 Prozent - je nach Technik-Aufwand - verbessern kann. Das reicht vom einfachen Starter-Generator (http://www.automobilindustrie.de/.../ai_fachartikel_437732.html), der Anlasser und Lichtmaschine in EINEM einzigen E-Motor integriert, bis hin zu ausgefuchsten Lösungen wie beim Hybrid Synergy Drive von Toyota.

Allein das automatische Abschalten des Verbrennungsmotors im Stand würde gerade in den Ballungszentren eine drastisch verminderte Schadstoffbilanz bewirken, wenn so etwas breitflächig eingeführt würde. Außerdem würden erhebliche Treibstoffkosten eingespart. Wäre das etwa kein Anreiz gerade für "arme" Länder?

Selbst einfache Hybridkonzepte wie Starter-Generatoren mit Anfahrunterstützung führen zu einer Vereinfachung des Antriebsstranges, sind also durchaus "Afrika-geeignet", weil sie mechanische Fehlerquellen eliminieren und damit Wartungskosten reduzieren helfen.

Weil das so ist, und weil Grenzwerte (Partikel, NOx, CO2) immer weiter verschärft werden, kommen wir nicht umhin, die Energieeffizienz unserer Fahrzeuge mit ALLEN verfügbaren Mitteln zu steigern, mit Hybrid als Sahnehäubchen immer oben drauf ...

Moin,

bestreitet niemand, das Hybridtechnik das Sahnehäubchen darstellt. Wie Ich oben schon geschrieben habe, ein nettes Stück Technik, das zeigt, WAS möglich ist.

Eine Start Stopp Funktion kann man übrigens in nahezu jedes Auto einbauen. Erfreulicher Nebeneffekt ... der Spritverbrauch sinkt, gerade bei innerstädtischem Fahren um bis zu 20%. Zur Not kann man es auch, so wie Ich derzeit, manuell machen.

Mein nächstes Auto (Das wird dann etwas größer als derzeit werden) wird von mir eh diesbezüglich optimiert werden und mit Flüssiggas, Start-Stopp-Funktion, Energiesparreifen (diese 3 bar sonstwas Teile), Euro 2 oder D3 Kat, sowie Tagfahrlicht ausgerüstet werden. So dass auch mit einem alten Auto möglichst viel für Ökologie und Sicherheit getan wird. Es ist leider so, das viele Menschen it älteren Autos nicht wissen, welches zum Teil günstig zu erwerbendes Sparpotential Ihre Autos noch haben.

Der Einwand mit dem globalen Denken kam ja auch nur, weil in vielen Beiträgen zum Teil direkt gesagt wurde, was interessiert es mich, was woanders abgeht. Und datt ist falsches Denken, das muss uns nunmal auch interessieren. Schließlich haben wir die Mittel zur Verfügung, um in der dritten Welt, sowie Schwellenländern zumindest den Grundstein für eine nachhaltige und möglichst ökologische Entwicklung zu legen. Mittel, die in diesen Ländern zum Teil nicht da sind, oder für andere Zwecke (Was ich auch nicht sinnvoll finde!) verwendet werden.

Sicher wird die Entwicklung nicht stehen bleiben und dann muss man halt wieder sehen was machbar ist.

MFG Kester

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