HU Messwerte Betriebsbremse
Hallo zusammen,
ich bekomme in diesem Monat meinen Leasing-Golf 8 TDI 150 PS als junger Gebrauchtwagen. Ich habe für die Zulassung nun die HU bekommen. Ich kenne mich nicht wirklich gut mit Messwerten für die Bremsen aus, jedoch kommen mir die Messwerte der Betriebsbremse etwas gering vor. Es wurden von offizieller Seite keinerlei Mängel festgestellt.
Über eine kurze Erklärung wäre ich dankbar.
Vielen Dank und liebe Grüße
Max
10 Antworten
Nö, die sind völlig in Ordnung.
Wahrscheinlich erwartest du noch Bremswerte wie "früher". Da wurde gebremst bis die Räder auf dem Prüfstand blockiert haben. Seit einigen Jahren gibt es auch beim PKW die Bezugsbremskräfte ähnlich wie beim LKW. Über das ABS wird ausgelesen mit viel viel Druck man auf das Pedal tritt (der "bar" Wert bei den Bremswerten) und ob die gemessenen Bremswerte zu dem Pedaldruck passen. So kann man beispielsweise auch überprüfen ob die Bremskraftverteilung vorne/hinten passt oder auch bei nassem Wetter wo man keine hohen Werte auf einem Prüfstand hinbekommt trotzdem eine gute Aussage über die Wirkung der Bremse treffen.
Danke dir erstmal.
Der Wert der Hinterachse ist jedoch nur knapp über dem Mindestwert mit 225, daher war ich hier etwas verwundert. Vielleicht wurde mit dem Auto ja auch vorher über die Nordschleife o.ä. gefahren, dachte dass man sowas vielleicht bei den Werten bei einem noch jungen Auto "rauslesen" kann.
Dementsprechend sagen die Werte ja auch allgemein wenig über den Bremszustand aus oder?
Mich hat es dazu auch verwundert, dass ein Polo aus meinem Bekanntenkreis an der Vorderachse Werte um 300 hat. Die HU war erst vor kurzem
Hier meine Werte. Ggf. mal beim Händler/der Werkstatt nachfragen ob deine Werte so passen?
Zitat:
@MaxM95 schrieb am 3. November 2023 um 18:10:41 Uhr:
Dementsprechend sagen die Werte ja auch allgemein wenig über den Bremszustand aus oder?
Doch, weit mehr als die Messung früher. Man weiß zum einen ob die Verteilung vorne/hinten passt, man weiß ob die Abbremsung auch bei richtiger Pedalkraft ermittelt wird.
Als nur die Maximalwerte ermittelt wurden kann ja keiner sagen ob der Prüfer jetzt mit 20kg oder 100kg auf das Pedal gedrückt hat, wie hoch der Reibwert des Rollenprüfstandes war, ob es nass oder trocken war, ob es ein Platten- oder Rollenprüfstand war, ... da war eigentlich mit den Prüfstandswerten nur zu entscheiden ob links/rechts gleichmäßig gebremst wurde, ob die Bremsung in Ordnung war entschied allein der Prüfer nach dem Bauchgefühl. Der Reibwert Prüfstand/Reifen sagt ja nichts über den Zustand der Bremse aus, ist aber der entscheidende Faktor gewesen was man für Bremswerte ermittelt hat.
Da man jetzt die Werte in Relation zum Bremsdruck erfasst spielt der Reibwert des Prüfstandes, nass/trocken, subjektiver Eindruck wie kräftig man auf das Pedal drückt usw.. keine Rolle mehr.
Zitat:
@walterwhite99 schrieb am 4. November 2023 um 08:13:08 Uhr:
Hier meine Werte. Ggf. mal beim Händler/der Werkstatt nachfragen ob deine Werte so passen?
Ja, der Verkäufer wollte nochmal den Prüfer fragen. Deine Werte sind ja auch "besser" als meine, hier würde ich gern schon eine Info dazu haben
Zitat:
@Moers75 schrieb am 4. November 2023 um 08:18:48 Uhr:
Zitat:
@MaxM95 schrieb am 3. November 2023 um 18:10:41 Uhr:
Dementsprechend sagen die Werte ja auch allgemein wenig über den Bremszustand aus oder?Doch, weit mehr als die Messung früher. Man weiß zum einen ob die Verteilung vorne/hinten passt, man weiß ob die Abbremsung auch bei richtiger Pedalkraft ermittelt wird.
Als nur die Maximalwerte ermittelt wurden kann ja keiner sagen ob der Prüfer jetzt mit 20kg oder 100kg auf das Pedal gedrückt hat, wie hoch der Reibwert des Rollenprüfstandes war, ob es nass oder trocken war, ob es ein Platten- oder Rollenprüfstand war, ... da war eigentlich mit den Prüfstandswerten nur zu entscheiden ob links/rechts gleichmäßig gebremst wurde, ob die Bremsung in Ordnung war entschied allein der Prüfer nach dem Bauchgefühl. Der Reibwert Prüfstand/Reifen sagt ja nichts über den Zustand der Bremse aus, ist aber der entscheidende Faktor gewesen was man für Bremswerte ermittelt hat.
Da man jetzt die Werte in Relation zum Bremsdruck erfasst spielt der Reibwert des Prüfstandes, nass/trocken, subjektiver Eindruck wie kräftig man auf das Pedal drückt usw.. keine Rolle mehr.
Kann es also sein, dass die geringeren Werte dadurch zustande kommen, dass mit weniger Druck gebremst wurde? Die Werte von @walterwhite99 sind ja wesentlich höher.
Zitat:
@MaxM95 schrieb am 4. November 2023 um 09:26:20 Uhr:
Deine Werte sind ja auch "besser" als meine, hier würde ich gern schon eine Info dazu haben
Äh, nein. Der Zusammenhang ist anscheinend noch nicht klar. Es ist egal wie hoch die Werte sind, sie müssen zum jeweiligen Druck passen.
Den Druck kann man auch nicht direkt auf die Pedalkraft übertragen, es sei denn es sind indentische Fahrzeuge. Zwischen Pedalkraft und Druck stehen immer noch Hebelübersetzung des Bremspedals, Bremskraftverstärkung und Kolbenfläche des Hauptbremszylinders. Im System der Prüfer sind für (fast) alle Autos entsprechende Sollkurven hinterlegt welche Bremswerte bei welchem Druck gemessen werden müssen. Da ist es nochmal völlig egal ob mäßig oder sehr kräftig gebremst wird, das macht keinen Unterschied in der Beurteilung der Bremswirkung.
Zitat:
@Moers75 schrieb am 6. November 2023 um 19:49:48 Uhr:
Zitat:
@MaxM95 schrieb am 4. November 2023 um 09:26:20 Uhr:
Deine Werte sind ja auch "besser" als meine, hier würde ich gern schon eine Info dazu habenÄh, nein. Der Zusammenhang ist anscheinend noch nicht klar. Es ist egal wie hoch die Werte sind, sie müssen zum jeweiligen Druck passen.
Den Druck kann man auch nicht direkt auf die Pedalkraft übertragen, es sei denn es sind indentische Fahrzeuge. Zwischen Pedalkraft und Druck stehen immer noch Hebelübersetzung des Bremspedals, Bremskraftverstärkung und Kolbenfläche des Hauptbremszylinders. Im System der Prüfer sind für (fast) alle Autos entsprechende Sollkurven hinterlegt welche Bremswerte bei welchem Druck gemessen werden müssen. Da ist es nochmal völlig egal ob mäßig oder sehr kräftig gebremst wird, das macht keinen Unterschied in der Beurteilung der Bremswirkung.
Danke für die Erklärung. Wie kommt es aber dazu das die weiter oben genannten Werte wesentlich höher sind?
Kann es trotzdem sein, dass beide Fahrzeuge „gleich gut“ bremsen?
Einfach weil der Prüfer fester auf‘s Pedal getreten hat