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Horrortrip G-Klasse Kauf

Mercedes
Themenstarteram 1. Juni 2018 um 7:34

Liebe G-Klasse Fahrer,

ich möchte euch kurz meine Erfahrungen zum Kauf eines gerbrauchten G500 von einem Händler schildern:

Nach 2-jähriger Internetrecherche glaubte ich endlich, mein Traumfahrzeug, einen G500 mit wenig Kilometern und Gasanlage gefunden zu haben. Der einzige Wehrmutstropfen war die weite Entfernung von 650 km, im tiefsten Sueden. Aber die gemailten Bilder und die Aussagen des Händlers hörten sich vielversprechend an und wir kamen telefonisch ueberein, den Wagen zu kaufen. Der Wagen hatte niegelnagelneuen TUEV ohne Mängel. Also Mietwagen geordert und los... Als wir ankamen, die erste Hiobsbotschaft: Wagen steht noch bei Mercedes in der Werkstatt, angeblich lassen sich die Bremsen vom "Mechaniker" des Händlers nicht entlueften. Anruf bei Mercedes: Bremsleitungen falsch installiert, neue Teile muessen bestellt werden, Wagen erst in 2-3 Tagen fertig, toll!!!

Spätestens zu dem Zeitpunkt hätte ich vom Kauf zuruecktreten sollen, aber ich wollte den Wagen unbedingt haben, und liess mich auf den Deal ein, dass der Händler den Wagen zu uns nach Hause liefern wuerde.

Dies funktionierte dann auch nach einigen Tagen, dann jedoch begann der Horror:

An dem Auto funktionierte eigentlich gar nichts, außer dass er fuhr. Es war im tiefsten Winter (-6-8 Grad),

Sitzheizung vorn rechts und links ohne Funktion, Heizung rechts ging gar nicht, links gerade mal so, Scheibenwischer machten, was sie wollen, in Stellung aus gingen sie beim Tuer öffnen an u.s.w.

Weiterhin ließ sich das Schiebedach nicht öffnen, Zentralverriegelung ging nicht richtig, Scheinwerfer ohne EU-Zulassung, Elektroniklfehler beim Blinken, Motor ging sporadisch in Notlauf, diverse Ölflecken unter dem Motor und Lenkgetriebe, Außenspiegel nicht original, Navi ohne Funktion, Handschuhfach defekt. Rueckfahrscheinwerfer lose in der Stoßstange, Motorabdeckung im Motorraum teilweise defekt bzw. klapperten. Ich war dann in einer Meisterwerkstatt um zu fragen, was die Instandsetzung der Mängel kosten wuerde. Der Meister riet mir, das Auto schnellstmöglich an den Händler zurueckzugeben und lehnte die Reparaturen ab.

Ähnlich äußerte sich auch der Meister bei der Mercedesniederlassung (wenn wir ihn ueberhaupt annehmen, Kosten deutlich ueber 12000€)

Ich habe mich dann umgehend mit dem Verkäufer des Autos in Verbindung gesetzt. Nach langen hin und her und zahllosen Mails bzw. Telefonaten erklärte er sich dann bereit, den Wagen zurueckzunehmen.

Unser Geld bekamen wir dann "scheibchenweise" zurueck, unter Androhung von Anwalt und Gericht. Insgesamt hat das ganze gut 2 Monate gedauert.

Ich empfehle jedem, der sich so ein Auto kaufen will, einen Fachmann mitzunehmen oder sich in einer unabhängigen Werkstatt beraten zu lassen.

Inzwischen sind wir glueckliche Besitzer eines ML W166, den wir jedoch in einer Mercedes Werksvertretung mit 2 Jahre Junge-Sterne- Garantie gekauft haben und das ganz ohne Mängel.

Uebrigens geistert dieses Fahrzeug immer noch auf einer einschlägigen Internetplattform herum, also Augen auf beim Kauf!!!!

 

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 1. Juni 2018 um 7:34

Liebe G-Klasse Fahrer,

ich möchte euch kurz meine Erfahrungen zum Kauf eines gerbrauchten G500 von einem Händler schildern:

Nach 2-jähriger Internetrecherche glaubte ich endlich, mein Traumfahrzeug, einen G500 mit wenig Kilometern und Gasanlage gefunden zu haben. Der einzige Wehrmutstropfen war die weite Entfernung von 650 km, im tiefsten Sueden. Aber die gemailten Bilder und die Aussagen des Händlers hörten sich vielversprechend an und wir kamen telefonisch ueberein, den Wagen zu kaufen. Der Wagen hatte niegelnagelneuen TUEV ohne Mängel. Also Mietwagen geordert und los... Als wir ankamen, die erste Hiobsbotschaft: Wagen steht noch bei Mercedes in der Werkstatt, angeblich lassen sich die Bremsen vom "Mechaniker" des Händlers nicht entlueften. Anruf bei Mercedes: Bremsleitungen falsch installiert, neue Teile muessen bestellt werden, Wagen erst in 2-3 Tagen fertig, toll!!!

Spätestens zu dem Zeitpunkt hätte ich vom Kauf zuruecktreten sollen, aber ich wollte den Wagen unbedingt haben, und liess mich auf den Deal ein, dass der Händler den Wagen zu uns nach Hause liefern wuerde.

Dies funktionierte dann auch nach einigen Tagen, dann jedoch begann der Horror:

An dem Auto funktionierte eigentlich gar nichts, außer dass er fuhr. Es war im tiefsten Winter (-6-8 Grad),

Sitzheizung vorn rechts und links ohne Funktion, Heizung rechts ging gar nicht, links gerade mal so, Scheibenwischer machten, was sie wollen, in Stellung aus gingen sie beim Tuer öffnen an u.s.w.

Weiterhin ließ sich das Schiebedach nicht öffnen, Zentralverriegelung ging nicht richtig, Scheinwerfer ohne EU-Zulassung, Elektroniklfehler beim Blinken, Motor ging sporadisch in Notlauf, diverse Ölflecken unter dem Motor und Lenkgetriebe, Außenspiegel nicht original, Navi ohne Funktion, Handschuhfach defekt. Rueckfahrscheinwerfer lose in der Stoßstange, Motorabdeckung im Motorraum teilweise defekt bzw. klapperten. Ich war dann in einer Meisterwerkstatt um zu fragen, was die Instandsetzung der Mängel kosten wuerde. Der Meister riet mir, das Auto schnellstmöglich an den Händler zurueckzugeben und lehnte die Reparaturen ab.

Ähnlich äußerte sich auch der Meister bei der Mercedesniederlassung (wenn wir ihn ueberhaupt annehmen, Kosten deutlich ueber 12000€)

Ich habe mich dann umgehend mit dem Verkäufer des Autos in Verbindung gesetzt. Nach langen hin und her und zahllosen Mails bzw. Telefonaten erklärte er sich dann bereit, den Wagen zurueckzunehmen.

Unser Geld bekamen wir dann "scheibchenweise" zurueck, unter Androhung von Anwalt und Gericht. Insgesamt hat das ganze gut 2 Monate gedauert.

Ich empfehle jedem, der sich so ein Auto kaufen will, einen Fachmann mitzunehmen oder sich in einer unabhängigen Werkstatt beraten zu lassen.

Inzwischen sind wir glueckliche Besitzer eines ML W166, den wir jedoch in einer Mercedes Werksvertretung mit 2 Jahre Junge-Sterne- Garantie gekauft haben und das ganz ohne Mängel.

Uebrigens geistert dieses Fahrzeug immer noch auf einer einschlägigen Internetplattform herum, also Augen auf beim Kauf!!!!

 

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Servus,

das klingt wirklich nicht schön, ABER warum habt ihr euch das Fahrzeug nicht einfach erstmal angeschaut? Ich habe eine E-Klasse auch erstmal angeschaut, dann Geld überwiesen, anschließend abgeholt. War ca. 550 km von meinem Wohnort entfernt. Damit schafft man Klarheit.

Viel Spaß mit deinem W166

Viele Grüße Marcel

Die Füße brechen ab, wenn das gestänge schwergängig ist-auf jeden Fall checken und ggf. auch tauschen...

gruss

mark

Hallo,

zunächst einmal vielen Dank für den ausführlichen und authentischen Bericht bezüglich Deiner Leiden. Ganz vorsichtig möchte ich sagen, dass etliche Mängel im Falle einer sinnvollen Probefahrt hätten erkannt werden können. Wahrscheinlich wärst Du dann nach der Probefahrt bereits "geflohen". Und wenn (!) es der G ist, den man online nach Deiner Beschreibung finden kann, so schreit dieser G einen als (Japan?)-Bastelbude ja förmlich an. Insoweit bist Du nun mit einem JS-166er auf der sicheren Seite und Dein Verlangen nach einem W463 scheint ja so nachhaltig nicht gewesen zu sein...

Beste Grüße und allzeit knitterfreie Fahrt!

Hallo,

zu so einem Ablauf kann ich nur sagen : " Dummheit muß bestraft werden "

Zitat:

@MH-Husky schrieb am 1. Juni 2018 um 10:19:11 Uhr:

...angeschaut, dann Geld überwiesen, anschließend abgeholt. War ca. 550 km von meinem Wohnort entfernt. Damit schafft man Klarheit....

Nein, das schafft keine Klarheit, sondern bringt nur das Risiko, daß der Verkäufer mit dem Geld abtaucht. Gebrauchtwagen kauft man ausschließlich mit Zeugen und gegen Bargeld. Geld gegen Papiere und Schlüssel.

Ach warum denn? Also bei einem Autohaus welches seit etlichen Jahren besteht und der Aston Martin hinten verstaubt kann man das ruhig so machen. Genauso bei Mercedes.

Würde es sonst nie so machen, allerdings bei solchen Händlern schon. Privatkauf mache ich so oder so nicht.

Dann könnte man es ja umgekehrt machen: du holst das Auto mit Papieren ab und überweist nachher. So wie beim Handwerker, der irgendwann seine Rechnung schickt, nachdem er seine Leistung erbracht hat. Damit könnte ich mich anfreunden.

Themenstarteram 1. Juni 2018 um 9:23

Danke fuer die mitfuehlenden Antworten, ja, hinterher ist man ja bekanntlich immer schlauer. Habe in meinem Leben schon diverse Autos, sowohl von privat als auch von Händlern gekauft. Aber sowas habe ich bisher noch nie erlebt.

Ich habe auch deshalb alles so detailliert beschrieben, damit andere vielleicht nicht denselben Fehler machen.

Wer meint, seine Häme und Schadenfreude zum Ausdruck bringen zu muessen, bitte schön...

Mein Anliegen war vordergruendig, den einen oder Anderen vor solchen Erfahrungen zu bewahren, nichts weiter.

Ich finde die G-Klasse nach wie vor genial, jedoch werde ich zumindest von gebrauchten G-s die Finger lassen

Themenstarteram 1. Juni 2018 um 9:48

[qja, hinterherist man immer schlaueruote]

@HDZ822 schrieb am 1. Juni 2018 um 10:30:35 Uhr:

Hallo,

zunächst einmal vielen Dank für den ausführlichen und authentischen Bericht bezüglich Deiner Leiden. Ganz vorsichtig möchte ich sagen, dass etliche Mängel im Falle einer sinnvollen Probefahrt hätten erkannt werden können. Wahrscheinlich wärst Du dann nach der Probefahrt bereits "geflohen". Und wenn (!) es der G ist, den man online nach Deiner Beschreibung finden kann, so schreit dieser G einen als (Japan?)-Bastelbude ja förmlich an. Insoweit bist Du nun mit einem JS-166er auf der sicheren Seite und Dein Verlangen nach einem W463 scheint ja so nachhaltig nicht gewesen zu sein...

Beste Grüße und allzeit knitterfreie Fahrt!

am 1. Juni 2018 um 10:38

Sorry aber selbst schuld . Wie kann man so blauäugig durchs Leben gehen ? Am besten draus lernen

am 1. Juni 2018 um 11:19

Bringt doch nichts, dem armen Kerl, der vermutlich noch ein echter Enthusiast ist, noch eine aufzubraten. Ich kann es schon verstehen, man sucht einen G, dann soll er doch auch günstig sein, natürlich nicht zuviel km .... und dann kommt "so" einer.

Der G500 hat schon irgendwie das ewige Leben, aber dann muss auch die Vorgeschichte dazu passen. Sprich durchgestempeltes Service Heft, wenn das 'verloren' wurde, gleich den Rückwärtsgang einlegen.

Ist einfach so. Mittlerweile weiß jeder Händler, wenn man den Tacho um 100tkm zurückdreht, dass der G das wegsteckt, wenn der Rest passt.

Ich glaube mittlerweile, die Schnäppchen sind seit langem vorbei (Opa gestorben...stand 10 Jahre in Mallorca in der Garage Blabla). Wenn der G wirklich sauber ist, kann er einfach nicht unter den billigsten 10 sein. Aber es gibt sicher auch teuer und trotzdem Mist... wie bei anderen Autos auch.

 

Eine Möglichkeit zur Absicherung wäre, dem Händler zu erklären, man wolle einen aktuellen Servicebericht/Check von einem MB Autohaus, egal was das kostet und dieser Betrag wird bei Kauf erstattet. Oder offizieller TÜV neu, keinesfalls aber einen vom Hof --> Also, echte TÜV Niederlassung.

Das ist eigentlich überhaupt kein Akt, da dieser Check auch für den Händler ein mehrfaches wert ist. Wenn er nicht will, obwohl ihm Geld angeboten wird, na ja (zu weit weg, grad keine Zeit und überhaupt)...da braucht man dann nicht mehr gross weitermachen.

(Einem seriösen Händler ist klar, dass man nicht einfach mal so 1200km in der Gegend herumfahren will....)

@eckhardleder ...sorry für diese Geschicht, danke dennoch dafür.

@Pleakley ... sehe ich ähnlich.

Zudem muss man auch einige Grundregeln beim Autokauf einhalten. Selbst wenn ein Auto

weit entfernt steht - erst selber anschauen oder einen Fachmann so gut kennen, dass der sich den Wagen anschaut.

Des weiteren kann man nur Pleakley zustimmen, dass die "rosaroten" Zeiten mit den günstigen Autos, egal welches Model, vorbei sind.

Also ... lieber vorsichtig an die Autos ran gehen, gut kontrollieren, und lieber das "Traum-Auto" stehen lassen, bevor ein "Albtraum" - Auto daraus wird.

Nochmals Danke für diese Geschichte, und Glück gehabt wenn du wirklich das ganze Geld zurück bekommen hast.

Zitat:

@Handschweiß schrieb am 1. Juni 2018 um 10:46:41 Uhr:

Zitat:

@MH-Husky schrieb am 1. Juni 2018 um 10:19:11 Uhr:

...angeschaut, dann Geld überwiesen, anschließend abgeholt. War ca. 550 km von meinem Wohnort entfernt. Damit schafft man Klarheit....

Nein, das schafft keine Klarheit, sondern bringt nur das Risiko, daß der Verkäufer mit dem Geld abtaucht. Gebrauchtwagen kauft man ausschließlich mit Zeugen und gegen Bargeld. Geld gegen Papiere und Schlüssel.

Schwachsinn! Der Verkäufer meines Mercedes-Autohaus wird sicher nicht mit meiner Kohle abhauen - und einen G kauft man nicht beim Fänchen- oder Kiesplatzhändler!

Nur, dass man einen 15 Jahre alten G nicht im MercedesHaus bekommt. Da ist man gezwungen, Kompromisse einzugehen.

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