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Holhlraumkonservierung Test 1

Dacia
Themenstarteram 10. November 2012 um 23:24

Nachdem ich mich schon viele Jahre mit Rostschutzkonservierung beschäftige, möchte ich euch heute einen Testbeginn vorstellen, der 1 Jahr andauern soll.

Nach dem die Oldtimer-Zeitschrift die letzten Jahre schon mehrfach Testreihen veröffentlicht hatte, möchte ich sie mit diesem Test nochmals erweitern.

Zum Test kommen ausschließlich Öle und Fette zur Hohlraumkonservierung, da Wachse mitunter bis zu 50% Testbenzin enthalten, was nach Trocknung schnell zu Schrumpfrissbildung und Kapillarwirkung gegenüber Feuchtigkeit führt. Heißwachse sind schwieriger zu verarbeiten, zumal sie nur dann ihre Kriechfähigkeit entfalten können, wenn das Fahrzeug nachträglich in eine 80 Grad heiße Wärmekammer kommt. Für Laien ohne Wärmekammer leider nur eine "halbe Sache".

Verwendet wurden von links nach rechts: Elaskon 60 ML, Fluidfilm NAS und ein Seilfett von Liqui Moly, mit dem ich seit Jahren, auch zur Unterbodenkonservierung sehr gute Erfahrungen bezüglich Kriechfähigkeit, gleichmäßige Benetzung, Abriebfestigkeit und Korrosionsschutz gemacht habe.

Die Produkte wurden auf einer Blechplatte aufgetragen, die jetzt ein Jahr inklusive Salztest der Witterung ausgesetzt wird.

Ausserdem wurde ein Kriechtest durchgeführt, wie er in der Schmierstoffforschung Anwendung findet:

Schrauben werden in gleicher Höhe in Schmierstoff gesetzt und nach einer Woche Verweildauer kontrolliert, welches Öl oder Fett kriechfähiger ist. Dasjenige Gewinde, an dem am höchsten der Schmierstoff von selbst hinaufgekrochen ist, weist den Schmierstoff mit der besten Kriechfähigkeit auf. Ein wichtiges Kriterium für Falzdurchdringung.

Die Bezeichnungen: E=Elaskon 60 ML, FF=Fluidfilm NAS, SF=Seilfett von Liqui Moly.

Zusätzlich werden die Tests noch fortgesetzt mit Hohlraumgel Fluidfilm AR und Hohlraumgel der Fa. Biesdorfer Hohlraumfette, welches sehr gut fließt und glasklar ist. Hohlraumgele werden etwa bei 45 Grad verarbeitet und kriechen bereits ab 20 Grad in den Blechen. Bilder erfolgen in Kürze.

Am besten kriecht in diesem Test bei Öle/Fette: 1. Fluidfilm NAS, 2. Seilfett Liqui Moly, 3. Elaskon 60 ML

Bei genauer Betrachtung ist Fluidfilm etwa 50% der Gewindelänge hinaufgekrochen, Seilfett etwa 1/3 und Elaskon nur wenige Gewindegänge.

Elaskon wurde zum Vergleich in den Test mit aufgenommen, weil es als eine Hohlraumkonservierung auf Wachsbasis mit Ölanteile definiert wird, hat jedoch beim Oldtimertest im Gegensatz zu Fluidfilm-Produkte, die in der Spitzenwertung lagen, ziemlich negativ abgeschnitten, dennoch möchte ich es zum Vergleich in die Testreihe mit einbringen.

Gruß Toni

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6 Antworten

Solche Test´s sind immer recht interessant. Da ich mir gerade nen Youngtimer vom Typ BMW E30 Coupe zugelegt und auch schon so gut wie zerlegt habe, will ich den natürlich auch entsprechend aufbereiten und konservieren. Trotz meiner fast lebenslangen Erfahrung mit Autos (beruflich wie privat), habe ich dennoch kaum Ahnung was Restauration und Langzeitstabilisierung angeht. Nach monatelangem Gelese, Gefrage usw., kommt man am Ende fast immer auf die Produkte von Mike Sanders und Fluidfilm. Die sind zwar teuer, aber in Anbetracht des Gesamtprojektes mit all seinen Kosten (neu aufbereiteter 6 Zylinder, Getriebe, Diff mit Sperre usw.) ist das egal.

Aber wie bei so vielen Sachen, sollte man eben zeitwertgerecht instandsetzen und da reicht es eben manchmal auch, wenn es billig ist und noch 2-4 Jahre hält. Wenn man aber, so wie ich es vorhabe, eher auf weitere 30 jahre plant, muß man eben für eine gute Versiegelung Geld ausgeben. Interessant fand ich auch diesen Test hier: http://www.autobild.de/artikel/rostschutzmittel-im-test-35817.html , welcher meiner Recherche im beruflichen und privaten Umfeld in etwa gleich kommt.

So wie ich es sehe, kommt es eben auf die Kriechfähigkeit und auf die Langzeitwirkung drauf an. Das es sowas nicht für 3,80 im Baumarkt gibt, sollte jedem Benutzer solcher Waren klar sein.

Themenstarteram 11. November 2012 um 3:52

Hallo Kaufbruno,

der Link an sich ist, was Ergebnisse anbelangt, etwas spärlich. Kennst du die Produkte und die Reihenfolge?

Sanders ist gut, aber sehr umständlich zu verarbeiten, es muss auf fast 100 Grad erhitzt werden. Fluidfilm ist da schon deutlich leichter zu handhaben.

Die Hersteller für Fett wie MS oder auch Hohlraumwachse (ohne Lösungsmittel) geben meist eine Haltbarkeit von ca. 10 Jahre an, Fluidfilm hat, je nach Produkt, recht interessante Haltbarkeitsdaten angegeben (bis 30 Jahre):

http://fluidfilm.de/produkte/

Sehr überrascht hat mich eine Probe vom Biesdorfer Hohlraumgel: Es läuft erwärmt (ca. 40 Grad) wie Wasser, hat eine sehr gute Penetrationseigenschaft, ist glasklar und schließt nach Erkalten alles sehr sauber ab. Angegeben haben sie 5 Jahre, kann sein, dass das in geschlossenen Hohlräumen länger sein kann.... ich hab noch diesbezüglich eine Anfrage laufen.

Eine kostenlose Bemusterung gibts unter biskor.de.

Gruß Toni

Ja, der Link war nur das letzte was ich so gelesen hatte, der war noch in meiner umittelbaren Browserchronik :). Naja, noch bin ich eh nicht soweit und kann mir über den Winter noch lange genug den Kopf zerbrechen was fürn Zeugs ich nehme. Ich möchte nur nicht ein Mittel nehmen, das nach 5 Jahren seine Wirkung verliert, der Wagen soll nämlich auch fahren und nicht nur zum angucken da stehen. Aber wie gesagt, ich habe ja noch Zeit.

Was meint ihr, lohnt es sich bei älteren Fahrzeugen, die im Winter eh nicht bewegt werden eine neue Hohlraumkonservierung, oder rosten Fahrzeuge nur wegen dem Wintersalz?

Themenstarteram 11. November 2012 um 9:53

Zitat:

Original geschrieben von sportivo

Was meint ihr, lohnt es sich bei älteren Fahrzeugen, die im Winter eh nicht bewegt werden eine neue Hohlraumkonservierung, oder rosten Fahrzeuge nur wegen dem Wintersalz?

Fahrzeuge rosten auch in Verbindung mit normaler Luftfeuchtigkeit, durch Streusalz, was dann (vereinfacht beschrieben) zur "Salzsäure" wird, natürlich massiver.

Insofern rentiert sich grundsätzlich bei JEDEM Fahrzeug eine Nachkonservierung. Der Sinn bei den diversen Produkten ist sehr einfach der, das Blech von Lufteinflüssen und Feuchtigkeit durch die Schutzschicht abzuschirmen, deshalb wird dann Rost verhindert.

Je besser die Penetrationsfähigkeit des Produktes ist (Reihenfolge Öle > Fette > Wachse), umso besser dringt es in vorhandenen Rost ein, unterwandert ihn und schützt vor neuem Rostansatz, sofern es sich um Öle, die tatsächlich zur Hohlraumkonservierung geeignet sind, handelt. Alle Öle, Fette und Wachse hierfür müssen deshalb säurefrei sein.

Gruß Toni

Themenstarteram 11. November 2012 um 10:21

Heute hatte ich noch einen Kriechtest Wärmetest mit Flaschen unternommen. Er sollte zeigen, ab welcher Temperatur die Produkte (gemessen mit einem Infrarotthermometer) zu fließen beginnen.

Zuerst das Grundsätzliche: Auch Wachse, die als fertige Flüssigwachse (Hohlraumwachs) verkauft werden, lassen sich hervorragend ohne nachträgliche Rissbildung verwenden, wenn sie vorher ERWÄRMT(!) werden! :D

Das Testbenzin als Lösungsmittel entweicht dadurch und es gibt später keine Risse, es verhält sich also genau so wie von vornherein festes Wachs, was zu erwärmen ist. Das feste Wachs ist im Grunde nur der Grundrohstoff, der entweder zum Erwärmen verkauft wird oder mit Testbenzin flüssig gehalten wird. So einfach ist das. Jeder "kocht" als nur mit Wachs!

Insofern werden also Tests, die Rissbildung zeigen, nicht ganz diesen Produkten gerecht, weil, würde man sie genau so nachträglich durch eine Wärmekammer behandeln, käme das gleiche Ergebnis zustande, wie bei von Haus aus festem Wachs, das erst geschmolzen wurde, es verteilt sich wie Wasser ohne weitere Rissbildung (kann jeder mit einer Flasche oder einem Gurkenglas mal selbst testen, sobald es hart geworden ist).

Zum Kriechtest: Man nimmt ene alte leere Glasflasche und führt den Sprühschlauch in der gleichen Geschwindigkeit durch wie durch einen Holm. Dabei sieht man schon sehr leicht, in welcher Geschwindigkeit und mit welchem Druck man sprühen muss, um das beste Ergebnis zu erreichen.

Ferner aber sieht man auch sehr schön die Benetzungsfähigkeit und Anhaftungsfähigkeit des Produktes. Glas an sich ist ja dazu schon ein wirklicher "Härtetest"!

Sobald die diversen Produkte ausgehärtet sind, kann man durch Warmluftzufuhr per Warmluftpistole und Infrarotthermometer auch gut feststellen, ab welcher Temperatur das Produkt sich allmählich wieder verflüssigt, also erneut zu Kriechen beginnt.

Fette benötigen meist 60 Grad, Wachse ca. 80 Grad.

Erwartet man also, dass durch sommerliche Wärme so mancher Falz oder Rost wieder verschlossen wird, benötigt man ein Produkt, das ab etwa 30 Grad oder darunter läuft (z.B. FluidFilm oder entsprechendes Gel. Wachse eignen sich nur zur Fixierung oder Oberflächenschutz (Thema Neufahrzeug), haben aber keine Kriechwirkung.

Durch den Flaschentest ergab sich übrigens (auch Geruchs- und Farbtest), dass Elaskon nichts anderes ist, als (teuer) eingedicktes Seilfett! Es fließt und penetriert auch nach Wärmezufuhr ohne Ende. Genau das hat bei den Blechtests der Zeitschriften gefehlt. Wäre erkannt worden, dass es sich tatsächlich um nichts anderes als Seilfett handelt (aber welcher Hersteller gibt das schon zu) und hätte man es in erwärmten Zustand von nur 40 Grad (entgegen der üblich vorgesehenen Verarbeitung bei Zimmertemperatur) eingebracht, hätten die Ergebnisse sicher anders ausgesehen.

Wenn man die eigentlichen Rohstoffe und deren Eigenschaften kennt, kann man mit den Produkten effektiver umgehen und so manches "werbetechnisch" hochgelobte und überteuerte Hart-Wachs oder Fett ist dann nichts anderes mehr, als genau das was jeder verwendet, der Fehler ist eben nur, dass Testbenzin die "Kaltprodukte" verflüssigt, erwärmt man sie aber vor der Verarbeitung, hätte man das gleiche Ergebnis.

Die Versuche werden fortgeführt, Neues demnächst. ;)

Gruß Toni

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