Historische Fahrzeuge in Aufnahmen (Foto und Film)

Guten Morgen,

da wir hier bereits einen Thread haben, der sich mit Unfallbildern historischer Fahrzeuge befasst und sogar einen, der sich um "Autos in Songtexten" dreht, dachte ich, dass es auch einen für zeithistorische Aufnahmen von Fahrzeugen geben müsste. Da das aber scheinbar eine Fehleinschätzung war, eröffne ich jetzt einfach selber einen.

Also worum soll es gehen? Vor allem um Aufnahmen (und wer hat auch Bilder) von früher, die Autos in "ihrer" Zeit zeigen. Egal ob 50er oder 90er, wichtig ist das das Fahrzeug im Mittelpunkt steht oder zumindest ein deutlicher Anteil der Aufnahme von Fahrzeugen belegt wird.

Kein Hochglanzvideo von 2020 wo ein Wagen "schöner als neu" aufgebaut durchs Video fährt, sondern wirklich zeithistorische Aufnahmen, die die Fahrzeuge in den jeweiligen Zuständen zeigen und der damaligen Umgebung. Um das ganze mal etwas plastischer zu machen, hier ein paar Beispiele was mir so vorschwebt.

Transit Westberlin 1989 mit einem historischen Doppeldecker aus GB

Leipzig - Eine Zeitreise von 1931 bis 1992

Köln 1978

Natürlich kann man über der Zeitstempel auch Ausschnitte aus Videos nehmen 😉

Eine zeitliche Obergrenze was das "jüngste mögliche Video" angeht, möchte ich hier nicht setzen, den die Zeit schreitet vorran und selbst Aufnahmen von 2001 sind mittlerweile schon 19 Jahre alt und somit fast voller Old- und Youngtimer 🙂

Viel Spaß beim posten

1984 Antworten

Man muss aber auch bedenken, dass es bis zur Wende insgesamt drei Verbindungen zwischen Deutschland und Dänemark in ziemlich direkter Nachbarschaft zueinander gab.

Puttgarden - Roedby
Travemünde - Gedser
Warnemünde - Gedser

Letztere war ja hauptsächlich für den Transitverkehr BRD - Dänemark interessant,
auch beim Preis, dafür halt mit dem Prozedere an der Grenze verbunden.
Großer Haken an Warnemünde war nach der Wende einfach die Straßenanbindung.
GT witterte da ganz schnell Morgenluft und startete in direkter Konkurrenz vom Seehafen aus nach Gedser. Dieser Parallelverkehr endete 1995, als die älteste deutsche Fährverbindung endgültig die Segel streichen musste, zuletzt war sie auch nur noch für den Eisenbahnbetrieb von Bedeutung.

Rostock - Gedser 1992

Inkl. zweier Veteranen, der Kong Frederik IX im alten Fährhafen Warnemünde und der Warnemünde in Gedser.
Die Rostock Link hatte dafür aber schon eine sehr bewegte Vergangenheit hinter sich.

Zitat:

@Christian8P schrieb am 7. Februar 2022 um 17:45:17 Uhr:


Rostock - Gedser 1992

Inkl. zweier Veteranen, der Kong Frederik IX im alten Fährhafen Warnemünde und der Warnemünde in Gedser.
Die Rostock Link hatte dafür aber schon eine sehr bewegte Vergangenheit hinter sich.

Das Geier nach Warnemünde war damals sicher auch einer der Haupt KO-Punkte. Wenn man Puttgarden und Travemünde hat, die von Westen (von wo sicher die meisten Kunden kamen) her via Autobahn gut erschlossen und erreichbar sind, ist natürlich Warnemünde was damals noch nicht mal die A20 in Entfernung hatte völlig abgeschrieben. Selbst heute noch mit der Autobahn ist man immer noch ein ganzes Stück unterwegs bis man am Fährhafen wäre.

Dazu wurde z.B. die von dir verlinkte Warnemünde 2003 verschrottet. Die Schiffe die damals im Einsatz waren, hatten also ein gewisses Alter und hätten ersetzt werden müssen. Noch mal also gewaltige Investitionen für einen Fährhafen, der der schlecht erreichbar ist und in Konkurrenz mit gut erreichbaren Häfen steht.

"Nachdem Wijsmuller etwa eine Million Dollar in die Bergung des Schiffes investiert hatte, erklärte die Schiffsversicherung die European Gateway zum versicherungstechnischen Totalverlust. Am 3. Mai 1983 kaufte die Clorinda Navigation Company aus Limassol das Wrack und brachte es nach umfangreicher Instandsetzung und Umbau auf der griechischen Perama Werft als Flavia wieder in Fahrt."

Wer weiß wie der Kahn wieder zurecht gedengelt wurde.... Wenn man sieht wie schnell das Schiff dann immer wieder verkauft wurde und das es noch zweimal strandete, kann man es sich fast vorstellen.

Zitat:

Das Geier nach Warnemünde war damals sicher auch einer der Haupt KO-Punkte. Wenn man Puttgarden und Travemünde hat, die von Westen (von wo sicher die meisten Kunden kamen) her via Autobahn gut erschlossen und erreichbar sind, ist natürlich Warnemünde was damals noch nicht mal die A20 in Entfernung hatte völlig abgeschrieben. Selbst heute noch mit der Autobahn ist man immer noch ein ganzes Stück unterwegs bis man am Fährhafen wäre.

Einer der Gründe, warum GT-Link schon sehr früh nach der Wende nach Rostock wechselte.

Zum Seehafen Rostock gab es bereits eine Autobahn (heutige A19), während es von und nach Warnemünde quasi nichts gescheites gab. Guck dir die Straße zum Bahnhof in Warnemünde an und jetzt stell dir das mit ein paar hundert LKWs am Tag vor...

Zitat:

Dazu wurde z.B. die von dir verlinkte Warnemünde 2003 verschrottet. Die Schiffe die damals im Einsatz waren, hatten also ein gewisses Alter und hätten ersetzt werden müssen. Noch mal also gewaltige Investitionen für einen Fährhafen, der der schlecht erreichbar ist und in Konkurrenz mit gut erreichbaren Häfen steht.

Es gab Anfang der 2000er tatsächlich nochmal Pläne, den Fährbetrieb von/nach Warnemünde wieder aufzunehmen, allerdings nur für den Eisenbahnverkehr.

Die dänische "Gumminase" sollte auf eine Art Katamaran fahren und Reisende auch während der Überfahrt im Zug sitzen bleiben. Also quasi eine Art Priwallfähre in groß, ohne irgendwelche Serviceeinrichtungen an Bord. Zerschlug sich dann aber auch sehr schnell wieder und man erhöhte die Taktdichte zwischen Rostock und Gedser,

natürlich nur für den Straßenverkehr.

Zwischenzeitlich versuchte sich noch eine weitere Reederei im Verkehr
Rostock - Gedser, allerdings mit mäßigem Erfolg, was auch an der eingesetzten Tonnage gelegen haben mag...
KLICK
Man hätte eigentlich auch lieber einen Zugang zur Vogelfluglinie gehabt,
aber Scandlines (und Vorgänger) konnte bis heute ihre Allleinstellung immer wieder behaupten, so auch damals und man blieb in Puttgarden und Roedby allein auf weiter Flur. Beide Häfen dürfen eigentlich nur von Scandlines Schiffen angelaufen werden, kann man auch auf den Kaimauern lesen, wenn man mit der Fähre ankommt.

Stena Line hat auch immer wieder mal Anstrengungen unternommen, um ein Stück vom Kuchen abzubekommen und einige weitere Reedereien auch, aber es hat nie einer geschafft dazwischen zu kommen und mit der FBQ hat sich das Thema ja eh erledigt.

Zitat:

Wer weiß wie der Kahn wieder zurecht gedengelt wurde.... Wenn man sieht wie schnell das Schiff dann immer wieder verkauft wurde und das es noch zweimal strandete, kann man es sich fast vorstellen.

Warum man sich diese Mühe mit dem Havaristen überhaupt noch gemacht hat...

aber irgendwer wird da schon einen monetären Vorteil gehabt haben.

Wobei man fairerweise sagen muss, dass es bei genauerer Betrachtung gar nicht so viele Verkäufe waren.
GT benannte sich irgendwann in Europa Linien um, logischerweise, denn das Kürzel GT stand ja immer noch für Gedser - Travemünde, wurde dann von der DSB geschluckt, die ihrerseits später zu Scandlines wurde.
Dadurch haben sich DB/DR und Dänische Staatsbahn am Ende quasi doch erfolgreich gegen den Konkurrenten aus der Lübecker Bucht durchgesetzt, zumindest wenn man es historisch betrachtet.😉

Ähnliche Themen

Mit ein paar hundert LKW am Tag wäre das kein Seebad, sondern eher eine dauerhafte LKW-Parade und das wollte man sicher nicht für Warnemünde 😉 Zumal man den bereits erwähnten Seehafen hat und dort der ganze Frachtverkehr niemanden stört.

Und einen Sonderschiffsbau für eine sehr schmale Zielgruppe an möglichen Fahrzeugen (die dänischen Gummibahnen), scheiterte mit Recht. Einmal die hohen Anfangskosten für die speziellen Schiffe, dann die direkte Konkurrenz durch den Seehafen Rostock und wusste man damals eigentlich schon, was aus dem bestehenden und wesentlich größerem Eisenbahnfährhafen Mukran wird? Wer will den die drei Gleise in Warnemünde für einen Typ von Zug weiter betreiben, inklusive Schiffsneubau, wenn Mukran mit wesentlich mehr Größe und Optionen damals immer noch im Rennen war?

Was Scandlines angeht, kann man sich nach deiner Erzählung auch vorstellen, wer im Hintergrund mächtig gegen den FQB gearbeitet hat. So leicht lässt sich niemand aus einem Revier vertreiben, was er über Jahrzehnte verteidigt hat. Ähnlich wird es sicher auch mit der A20 sein. Sollte die einmal in voller Pracht bestehen, werden die Karten auf dem deutschen Hafenmarkt gründlich neu gemischt.

Eigentlich mit das wichtigste Bild für den norddeutschen Straßenraum

Da kann man sich schon ganz leicht abzählen, wer wo lang fährt, welche Städte profitieren und wie effizient auf ein mal der Verkehr hier oben laufen würde, wenn alle bezeichneten Autobahnen einmal existieren.

Zitat:

Und einen Sonderschiffsbau für eine sehr schmale Zielgruppe an möglichen Fahrzeugen (die dänischen Gummibahnen), scheiterte mit Recht. Einmal die hohen Anfangskosten für die speziellen Schiffe, dann die direkte Konkurrenz durch den Seehafen Rostock und wusste man damals eigentlich schon, was aus dem bestehenden und wesentlich größerem Eisenbahnfährhafen Mukran wird? Wer will den die drei Gleise in Warnemünde für einen Typ von Zug weiter betreiben, inklusive Schiffsneubau, wenn Mukran mit wesentlich mehr Größe und Optionen damals immer noch im Rennen war?

Mukran ersetzte ab Anfang 1998 den Stadthafen in Sassnitz, was auch eine richtige Entscheidung war, denn bis dahin musste sich der ganze Verkehr zur Fähre bis nach (und durch) Sassnitz quälen, während Mukran mehr oder weniger ungenutzt in der Gegend lag, wenn man von den Breitspurfähren ins Baltikum absieht.

Mukran spielt aber schon aus geographischer Sicht keine große Rolle für den Verkehr nach Dänemark. Das ist ganz klar auf Schweden und das Baltikum ausgerichtet.

Zitat:

Was Scandlines angeht, kann man sich nach deiner Erzählung auch vorstellen, wer im Hintergrund mächtig gegen den FQB gearbeitet hat. So leicht lässt sich niemand aus einem Revier vertreiben, was er über Jahrzehnte verteidigt hat

Ich kann mich noch an Plakataktionen 2001 in Puttgarden erinnern, wo sich auch Scandlines offiziell gegen eine feste Querung aussprach. Klar, der Platzhirsch wollte sein Revier verteidigen, damals war Scandlines noch eine der größten Reedereien in der südlichen Ostsee.

Zitat:

@Christian8P schrieb am 7. Februar 2022 um 20:08:44 Uhr:



Zitat:

Und einen Sonderschiffsbau für eine sehr schmale Zielgruppe an möglichen Fahrzeugen (die dänischen Gummibahnen), scheiterte mit Recht. Einmal die hohen Anfangskosten für die speziellen Schiffe, dann die direkte Konkurrenz durch den Seehafen Rostock und wusste man damals eigentlich schon, was aus dem bestehenden und wesentlich größerem Eisenbahnfährhafen Mukran wird? Wer will den die drei Gleise in Warnemünde für einen Typ von Zug weiter betreiben, inklusive Schiffsneubau, wenn Mukran mit wesentlich mehr Größe und Optionen damals immer noch im Rennen war?


Mukran ersetzte ab Anfang 1998 den Stadthafen in Sassnitz, was auch eine richtige Entscheidung war, denn bis dahin musste sich der ganze Verkehr zur Fähre bis nach (und durch) Sassnitz quälen, während Mukran mehr oder weniger ungenutzt in der Gegend lag, wenn man von den Breitspurfähren ins Baltikum absieht.
Mukran spielt aber schon aus geographischer Sicht keine große Rolle für den Verkehr nach Dänemark. Das ist ganz klar auf Schweden und das Baltikum ausgerichtet.

Zitat:

@Christian8P schrieb am 7. Februar 2022 um 20:08:44 Uhr:



Zitat:

Was Scandlines angeht, kann man sich nach deiner Erzählung auch vorstellen, wer im Hintergrund mächtig gegen den FQB gearbeitet hat. So leicht lässt sich niemand aus einem Revier vertreiben, was er über Jahrzehnte verteidigt hat


Ich kann mich noch an Plakataktionen 2001 in Puttgarden erinnern, wo sich auch Scandlines offiziell gegen eine feste Querung aussprach. Klar, der Platzhirsch wollte sein Revier verteidigen, damals war Scandlines noch eine der größten Reedereien in der südlichen Ostsee.

„War eine der größten“

Kein Wunder das ein ohnehin schon geschrumpfter Fährbetreiber seine letzte Festung noch so hartnäckig verteidigt. Allerdings vergeben, man kann sich mittlerweile sicher sein das die FBQ durchgezogen wird.

Edith: Dieses historische Foto eben beim wühlen gefunden, der Bahnhof dürftest du kennen 😉

DBakel

Scandlines zur festen Querung des Fehmarnbelts:

KLICK

Hab noch was anderes abgehangen, was wegen technische Fehlfunktion gedauert hat.

Zitat:

@MrMinuteMan schrieb am 7. Februar 2022 um 20:47:50 Uhr:


Hab noch was anderes abgehangen, was wegen technische Fehlfunktion gedauert hat.

Stralsund

Und wann hat die Lok da versucht zu driften als würde sie zur Gruppe B gehören?

Auf jeden Fall vor der Elektrifizierung 1988.

Hier noch ergänzend, wie man sich 2001 eine Schnellfähre Warnemünde - Gedser vorgestellt hat.
Die Mitte sollte großflächig verglast werden, damit man etwas hätte sehen können, wenn man da im Zug auf der Fähre gesessen hätte. 2005 sollte das Ding bereits starten, aber dazu kam es bekanntlich nicht und jetzt, wo man die letzten Reste des alten Fährhafens plattgemacht hat, sind weitere Pläne in diese Richtung obsolet. Heute aus Sicherheitsgründen wahrscheinlich eh unvorstellbar, dass man da während der Überfahrt im Zug sitzt, das hat schon den letzten Nachtzug nach Skandinavien auf den Landweg vertrieben.

Bildquelle: Brückenschlag über die Ostsee - Die Fährverbindung Rostock - Gedser, von Reinhard Kramer und Horst-Dieter Foerster.

20220207

Als Scandlines ab 1997 mit dem großen Aufräumen und Verkaufen begann.

Die Nakskov Ära in mehreren Teilen.

Hier noch was historisch automobiles auf VHS 😉

C7767602-075d-4115-8c9d-158f2733e41a
582429fb-6266-46bc-9928-5eb57b7e6e99
22a77de7-28d9-4e71-bd3a-9c878f099e70
Deine Antwort
Ähnliche Themen