Hinterachse am FoFo sannieren

Ford Focus Mk1

An meinem Fofo (DNW) aus 2003 rappelte es gewaltig an der Hinterachse. Hier im Forum hab ich einiges über Buchsen, Querlenker und Co. gelesen. Dazu sehr unterschiedliche Meinungen und Aussagen zum Thema Kosten. Der Eine hat bei ATU nen Fuffi bezahlt, der nächste beim Freundlichen 1500€. Wieder andere haben Teile an der Achse gelöst, soweit wie es geht frei gebogen und Buchsen aus- und wieder eingepresst. Daher möchte ich hier von meiner Aktion berichten:
Ich habe vom Schrott eine komplett Achse geholt (100€ mit Bremsen und guten Scheiben). Ich hatte die leise Hoffnung: aktuelle raus, die vom Schrott rein. Doch beim Detailcheck der Schrottachse fand ich eine Längslenkerbuchse n.IO und eine Buchse vom Querträger (der auf dem die Feder steht) defekt. Also alles zerlegen und die beiden Buchsen neu machen. Ist die Achse einmal raus, wird sie von 20 Schrauben zusammen gehalten. 5 davon waren in den Buchsen festgerostet. Da half nur die Flex. Die oberen Querlenker waren fast alle OK. Bei einer Buchse hätte man diskutieren können. Die Schrauben, die den Stabilisator/Koppelstange mit dem Querlenker verbinden, waren kaum noch zu erkennen, geschweige denn, das man sie hätte lösen können…da musste wieder die Flex ran. Dann müssen ja noch die Federn raus. Nun mussten neue Buchsen her. Im Netz fand ich welche die aus dem Osten kommen sollten (Aserbaidschan) und sollten das Stück 12€ kosten. Man braucht 12 wenn man alle Buchsen neu macht, also 144€. Von MAPCO gibt es den Querlenkersatz für 156€ und die Buchsen sind schon drin. Dazu einen Satz Schrauben, rund 50€. Ich habe mich für den Satz vom Mapco entschieden, dazu zwei neue Längsträgerbuchsen – noch mal 25€. Die sind übrigens orientiert einzupressen. Auch die Einpresstiefe ist zu beachten. Alles easy, wenn man den Längsträger ausgebaut, einen zweiten Mann und eine anständige Presse hat. By the way, die Feder sind orientiert einzubauen, was auch nicht so einfach ist. Oben durch einen Gummi mit Nuten bestimmt, unten durch das Ende der Spiralfeder, zumindest mit meinen Federspannern war das ne echte Aufgabe, weil ich die Feder nicht in alle Positionen drehen konnte und an einem der Federspanner habe ich mir das Gewinde vermackt – musste ich Nachschneiden! Dann habe ich noch die Gewindestangen für den Stabbi nachgebaut. Anschließend alles zusammenschrauben – Vorsicht, Schrauben nur handfest anziehen. Final muss das ganze fest verschraubt werden wenn der Wagen auf den Rädern steht. Anschließend Spur einstellen. Hier muss übrigens auch vorn geprüft werden! Nun kam das Auto auf die Bühne, dann haben wir die Radnabe samt Bremsanlage vom Längslenker getrennt, Bremsleitung müssen dann nicht gelöst werden, Handbremsseil lösen, Halterung für den Pott an der Achse gelöst. Dann kann das ganze Achsset raus – 10 Schrauben!
Danach die frisch renovierte Achse wieder rein, alles in umgekehrter Reihenfolge wieder anbringen. Das hat mich 4 Stunden gekostet – mit zwei Mann. Nur so aus Spaß haben wir an der alten Achse versucht Schrauben zu lösen. Ich habe einen Schlagschrauber der 400Nm kann. Kompressor entsprechen. Nur 3 Schrauben haben sich überhaupt lösen lassen…. Der Rest Flex. Und auch dann ist es echt ätzend weil man nicht den Kopf der Schraube oder die Mutter abflext, sondern man muss zwischen den Querlenker und die Achshalterung, sonst bekommst du das Bauteil nicht raus.

Ich habe also rund 350€ an Material plus 70 für Spureinstellen bezahlt und hab alle Buchse neu, sowie eine frisch lackierte und bestens konservierte Achse drin. Arbeitsaufwand gut 8-10 Stunden. Würde das der Freundliche machen sind die oben erwähnten 1500€ ein fairer Preis. Zahlt man die 50€ bei ATU, dann kann es maximal eine Buchse vom Längslenker oder ein Querlenker gewesen sein.
Und wenn man die eine oder andere Schraube im eingebauten Zustand abflexen muss, dann viel Spaß.
Warum habe ich das hier geschrieben: Nun, je nach dem, was zu machen ist, kann es eben 50€ oder 1500€ kosten. Deshalb muss man für eine faire Diskussion Details kennen. Die werden oft nicht genannt oder sind einfach nicht bekannt. Daher habe ich hier mal den maximal Aufwand beschrieben. Also, beim FoFo an der Hinterachse ist zwischen 50 und 1500 Euronen alles drin!!!

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An meinem Fofo (DNW) aus 2003 rappelte es gewaltig an der Hinterachse. Hier im Forum hab ich einiges über Buchsen, Querlenker und Co. gelesen. Dazu sehr unterschiedliche Meinungen und Aussagen zum Thema Kosten. Der Eine hat bei ATU nen Fuffi bezahlt, der nächste beim Freundlichen 1500€. Wieder andere haben Teile an der Achse gelöst, soweit wie es geht frei gebogen und Buchsen aus- und wieder eingepresst. Daher möchte ich hier von meiner Aktion berichten:
Ich habe vom Schrott eine komplett Achse geholt (100€ mit Bremsen und guten Scheiben). Ich hatte die leise Hoffnung: aktuelle raus, die vom Schrott rein. Doch beim Detailcheck der Schrottachse fand ich eine Längslenkerbuchse n.IO und eine Buchse vom Querträger (der auf dem die Feder steht) defekt. Also alles zerlegen und die beiden Buchsen neu machen. Ist die Achse einmal raus, wird sie von 20 Schrauben zusammen gehalten. 5 davon waren in den Buchsen festgerostet. Da half nur die Flex. Die oberen Querlenker waren fast alle OK. Bei einer Buchse hätte man diskutieren können. Die Schrauben, die den Stabilisator/Koppelstange mit dem Querlenker verbinden, waren kaum noch zu erkennen, geschweige denn, das man sie hätte lösen können…da musste wieder die Flex ran. Dann müssen ja noch die Federn raus. Nun mussten neue Buchsen her. Im Netz fand ich welche die aus dem Osten kommen sollten (Aserbaidschan) und sollten das Stück 12€ kosten. Man braucht 12 wenn man alle Buchsen neu macht, also 144€. Von MAPCO gibt es den Querlenkersatz für 156€ und die Buchsen sind schon drin. Dazu einen Satz Schrauben, rund 50€. Ich habe mich für den Satz vom Mapco entschieden, dazu zwei neue Längsträgerbuchsen – noch mal 25€. Die sind übrigens orientiert einzupressen. Auch die Einpresstiefe ist zu beachten. Alles easy, wenn man den Längsträger ausgebaut, einen zweiten Mann und eine anständige Presse hat. By the way, die Feder sind orientiert einzubauen, was auch nicht so einfach ist. Oben durch einen Gummi mit Nuten bestimmt, unten durch das Ende der Spiralfeder, zumindest mit meinen Federspannern war das ne echte Aufgabe, weil ich die Feder nicht in alle Positionen drehen konnte und an einem der Federspanner habe ich mir das Gewinde vermackt – musste ich Nachschneiden! Dann habe ich noch die Gewindestangen für den Stabbi nachgebaut. Anschließend alles zusammenschrauben – Vorsicht, Schrauben nur handfest anziehen. Final muss das ganze fest verschraubt werden wenn der Wagen auf den Rädern steht. Anschließend Spur einstellen. Hier muss übrigens auch vorn geprüft werden! Nun kam das Auto auf die Bühne, dann haben wir die Radnabe samt Bremsanlage vom Längslenker getrennt, Bremsleitung müssen dann nicht gelöst werden, Handbremsseil lösen, Halterung für den Pott an der Achse gelöst. Dann kann das ganze Achsset raus – 10 Schrauben!
Danach die frisch renovierte Achse wieder rein, alles in umgekehrter Reihenfolge wieder anbringen. Das hat mich 4 Stunden gekostet – mit zwei Mann. Nur so aus Spaß haben wir an der alten Achse versucht Schrauben zu lösen. Ich habe einen Schlagschrauber der 400Nm kann. Kompressor entsprechen. Nur 3 Schrauben haben sich überhaupt lösen lassen…. Der Rest Flex. Und auch dann ist es echt ätzend weil man nicht den Kopf der Schraube oder die Mutter abflext, sondern man muss zwischen den Querlenker und die Achshalterung, sonst bekommst du das Bauteil nicht raus.

Ich habe also rund 350€ an Material plus 70 für Spureinstellen bezahlt und hab alle Buchse neu, sowie eine frisch lackierte und bestens konservierte Achse drin. Arbeitsaufwand gut 8-10 Stunden. Würde das der Freundliche machen sind die oben erwähnten 1500€ ein fairer Preis. Zahlt man die 50€ bei ATU, dann kann es maximal eine Buchse vom Längslenker oder ein Querlenker gewesen sein.
Und wenn man die eine oder andere Schraube im eingebauten Zustand abflexen muss, dann viel Spaß.
Warum habe ich das hier geschrieben: Nun, je nach dem, was zu machen ist, kann es eben 50€ oder 1500€ kosten. Deshalb muss man für eine faire Diskussion Details kennen. Die werden oft nicht genannt oder sind einfach nicht bekannt. Daher habe ich hier mal den maximal Aufwand beschrieben. Also, beim FoFo an der Hinterachse ist zwischen 50 und 1500 Euronen alles drin!!!

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Mike Sanders ist zu sehr Butter, da kann Feuchtigkeit unterwandern und dann fault es darunter. Für feine Spalten würde ich Leinölfirnis nehmen (vor allem wenn schon Rost vorhanden, da es mit diesem reagiert), sonst Seilfett.

Ich danke euch für die Tipps!

Mit Leinölfirnis arbeite ich in der Tat sehr oft, allerdings eher im Holzbereich oder wie geschrieben - im Metallbereich - bei schon vorhandenem Rost. Da die Teile incl. Schrauben aber alle neu sind, wird wohl Kupferpaste das Mittel der Wahl werden. Ist ja auch nur für den Fall, dass ich in ein paar Jahren da nochmal ran muss.

Euch allen ein unwetterfreies Wochenende!

Ich würde dennoch mit Seilfett (kann ja auch zusätzlich sein) die Stellen versiegeln, schützt auch den Gummi vor Alterung, bzw. besser gesagt vor Einwirkungen von Außen...

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