Hilfe: Auspuffknallen!
Da ich nun etwa zwei Jahren ein Problem habe mit meinem Käfer, wofür ich bis jetzt keine Lösung gefunden habe, bitte ich Euch um Rat. Zuerst möchte ich mich entschuldigen für meinem Deutsch, ich wohne in Holland.
Das Problem ist folgendermaßen: Der Motor lauft sonst OK, aber beim zurückschalten ist ein ‚patschen‘ im Auspuff zu hören. Bei Bergabfahrt im Schiebbetrieb wird das dann noch lauter mit Auspuffknallen. Das Problem hat vor etwa vier Jahren angefangen, nachdem das Saugrohr entfernt würde und die Heizungskanale vom Saugrohr gereinigt wurden (Doppelkanal Saugrohr, Saugrohr war noch OK). Dabei habe ich auch ein neuer Auspuff montiert. Bei der Einbau sind grundsätzlich neue Dichtungen und neue Manschette verwendet.
Zuerst trat das Problem zur sehr begrenzt auf, ist aber in den letzten zwei Jahren schlimmer geworden. Da dieses Problem beim Käfer häufig auftritt (Ansaugsystem oder Auspuffanlage undicht), habe ich alle notwendige Kontrollarbeiten durchgeführt, aber keine Fehler gefunden.
Fahrzeugdaten:
• VW 1303 Cabrio, EZ '76, mit Wahlautomatik
• Motor: 1600 / 50 PS (Bleifrei Rumpfmotor '97), Laufleistung 35.000 km
• Vergaser: Solex 34 PICT-4
• Zündverteiler: noch Original (für Wahlautomatik), Verteilerkappe und Verteilerfinger sind vor fünf Jahren erneuert worden.
Einstellungen:
• Zündzeitpunkt: -10 Grad (Motor lauft dann runder als bei -7,5 Grad)
• Unterbrecher Schließwinkel: dynamisch, innerhalb Toleranz (44 – 50 Grad)
• Ventilspiel: alle Ventile 0,15 mm
• CO-Wert: wo der Motor noch gut rund lauft, ich schätze etwa 4 % (jedenfalls nicht zu Mager).
Kontroll- und Reparaturarbeiten:
1. Neuer Zündspule eingebaut.
2. Neue Zündkabel und Zündstecker eingebaut.
3. Neue Zündkerzen eingebaut (Bosch W8CC auf 0,7 mm).
4. Unterbrecherkontakt erneuert.
5. Neuer Kondensator am Verteiler montiert.
6. Die ganze Auspuffanlage ausgebaut und kontrolliert, Wärmetauscher und Auspuff noch ganz in Ordnung.
7. Neue Unterdruckschlauche montiert (zwischen Saugrohr, Steuerventil, Unterdruckbehälter und Servomotor). Neue Klemmschellen verwendet.
8. Unterdruckbehälter kontrolliert, keine Schäden oder Durchrostungen festgestellt.
9. Alle Dichtungen (O-Ringe) im Steuerventil erneuert, Membran in Ordnung.
10. Vergaser demontiert und gereinigt, Spiel zwischen die Welle der Drosselklappe und das Vergasergehäuse ist noch im Grenzen, Düsen kontrolliert und durchgeblasen, Vergaser aufgebaut mit neuer Dichtungen und Membrane, Dichtung zwischen Vergaser und Saugrohr erneuert.
11. Sämtliche Teile im Ansaugsystem kontrolliert auf Undichtheit (besprüht mit Bremsreiniger, Spezial die Manschette), keine undichte Stellen gefunden.
Al diese Arbeiten haben keine Besserung gebracht. Bevor ich im letzten End das ganze Ansaugsystem demontiere (z.B. um die Dichtungen zwischen Ansaugkrümmern und Zylinderköpfe zu erneuern), bitte ich Euch um Rat. Welche Kontrollarbeiten soll ich sonst noch durchführen? Wie könnte ich das Problem beseitigen? Soll ich z.B. der ganze Zündverteiler auswechseln?
MfG, vwhans.
14 Antworten
Oh man,du hast schon so so ziemlich alles gemacht was geht.
Mir würde noch einfallen mal einen Kompressionstest zu machen bei warmem Motor ,denn richtig eingestellte Ventile bedeuten nicht unbedingt das sie dicht sind.
Mal einen anderen Auspuff montieren ,je nach zustand kann das knallen auch damit zusammenhängen,hatte ich auch schon mal.
Und du schreibst ja "noch ganz in ordung"was bedeutet das er schon einige Jahre hinter sich hat aber eben noch nicht völlig im Eimer ist. Genau da könnte der Hund begraben liegen der ist ja in den letzten Jahren in denen dein knallen mehr und mehr wurde auch immer älter geworden und innerlich weiter vergammelt.
Ev.ist er sogar zu fett eingestellt so das unverbrannte reste beim schieben im Auspuff verbrennen,also mal CO am Tester prüfen.
Vari-Mann
Sach mal kann das sein das der Verteiler um 180 Grad verdreht ist?
Dann läuft der Zylinder voll spritt Sobald Auslassventil offen ist knallts aus dem pott.Ich hatte mal einen Verteiler der 2 makierungen auf dem gehäuse hatte.Das ding hatt mich ganz schön geärgert.
Mach mal den Verteilerfinger auf den ersten zylinder.Nimm die Zyndkerze des 1 ten. Zylinder raus und schau nach ob der kolben wirklich auf OT ist. Kannste einen Holzspieß zum kontrollieren verwenden.Geht
er ganz rein.Ist der Verteiler falsch rum drin.
Du kannst auch den Zyndfunken mit zyndkerze im Kabel testen.Vielleicht kommt da nichts an Kabelbruch!
Aber check mal das erste!
Wenn der Verteiler um 180 Grad verdreht wäre, dann würde er nicht vernünftig laufen.
Ein Fahren wäre undenkbar. Das scheint hier ja nicht zu sein.
Mein Tip wäre auch, das er evtl zu fett eingestellt ist und das sich Benzinreste im Auspuff entzünden.
Gruß
Markus
So 1970 hatte VW mit Auspuffknallen bei einigen Exemplaren extreme Probleme.Hierrauf wurden die Einstecktiefe der Endrohre geändert,was meistens zum Erfolg führte.Daten habe ich nicht mehr im Kopf,abermal verschiedene Einstecktiefen probieren.
hi,
zu fett auf jeden fall, aber ich wundere mich über die zündkerzen.
w8cc sind langgewinde und in standardköpfe gehören w8ac mit kurzgewinde.
von mir aus auch w7ac.
vg vom steini
W8AC fahre ich auch im 1600. Das ist mir auch aufgefallen. Sind die original Zylinderköpfe montiert? Kennst du die History vom Motor?
Zitat:
Original geschrieben von alles.klar56
Wenn der Verteiler um 180 Grad verdreht wäre, dann würde er nicht vernünftig laufen.
Ein Fahren wäre undenkbar. Das scheint hier ja nicht zu sein.Mein Tip wäre auch, das er evtl zu fett eingestellt ist und das sich Benzinreste im Auspuff entzünden.
Gruß
Markus
Hallo,
wenn der Zündverteiler um 180° verdreht eingebaut ist dann müssen im prinzip nur die Zündkabel entsprechend umgesteckt werden damit er läuft. Der Zündzeitpunkt würde dann am 3. Zylinder eingestellt werden, was ja nicht richtig ist und man auch je nach Verteiler bedenken muß das er etwas später zündet als die anderen Zylinder. Aber laufen würde der Motor, zündet halt nur zu früh was zu Motorschäden führen kann. Um aber wieder aufs Thema zurück zu kommen, hatte bei meinem 1600er auch mal Probleme mit Auspuffknallen. Vorallem beim bergabfahren im Schiebebetrieb wenn der Motor noch nicht warm war. Hab dann die Endrohre etwas gekürzt und nicht so tief reingesteckt, dann noch die Saugrohre neu abgedichtet und den Vergaser etwas magerer eingestellt. Seitdem kommt es nur noch ganz selten vor.
Gruß Stefan
Zitat:
Original geschrieben von steini1075
hi,
zu fett auf jeden fall, aber ich wundere mich über die zündkerzen.
w8cc sind langgewinde und in standardköpfe gehören w8ac mit kurzgewinde.
von mir aus auch w7ac.
vg vom steini
Hallo Steini,
Vielen Dank, ich werde Mal der Vergaser etwas mager einstellen.
Was betrifft den Zündkerzen: der Motor hat bleifreie Zylinderköpfe und da sollen langgewinde Zündkerzen hinein. Original waren W7CC eingeschraubt aber meine Käfer Werkstatt sagte mir W8CC wären besser. Habe mal nach eine Autobahnfahrt die Zündkerzen ausgeschraubt: das Kerzengesicht war schön grau/braun.
Zitat:
Original geschrieben von vw_hans
...... aber beim zurückschalten ist ein ‚patschen‘ im Auspuff zu hören. Bei Bergabfahrt im Schiebbetrieb wird das dann noch lauter mit Auspuffknallen..
Ich habe das selbe Problem bei meinem Buggy- AD-Motor
Jetzt habe ich in einem Link (von Safrane) die mögliche Erklärung gefunden
http://www.kaefer63.de/motor04.html
Die beschriebene Überfettung im Schiebebetrieb in Verbindung mit zu magerer Einstellung (Luftüberschuß) oder undichtem Auspuff scheint die Ursache zu sein.
Uwe
hallo,
ich hatte bei meinem Typ4 mit 44er Weber Doppelvergaser auch das Problem, dass im Schiebbetrieb es im Auspuf ab und zu geknallt hat.
Alles auf Dichtigkeit überprüft, Ansaugstutzen neu abgedichtet, keine Veränderung.
Am Ende war es ein Weber Vergaser, der zu mager eingestellt war.
Dieser hatte sich bei Arbeiten im Motorraum verstellt.
Nach neuerlichem Einstellen des CO-Wertes war das Knallen weg.
Vielleicht hilft es.
Gruss Karlheinz
Zitat:
Original geschrieben von Vari-Mann
Oh man,du hast schon so so ziemlich alles gemacht was geht.Mir würde noch einfallen mal einen Kompressionstest zu machen bei warmem Motor ,denn richtig eingestellte Ventile bedeuten nicht unbedingt das sie dicht sind.
Mal einen anderen Auspuff montieren ,je nach zustand kann das knallen auch damit zusammenhängen,hatte ich auch schon mal.
Und du schreibst ja "noch ganz in ordung"was bedeutet das er schon einige Jahre hinter sich hat aber eben noch nicht völlig im Eimer ist. Genau da könnte der Hund begraben liegen der ist ja in den letzten Jahren in denen dein knallen mehr und mehr wurde auch immer älter geworden und innerlich weiter vergammelt.Ev.ist er sogar zu fett eingestellt so das unverbrannte reste beim schieben im Auspuff verbrennen,also mal CO am Tester prüfen.
Vari-Mann
Hallo Vari-Mann,
Vielen Dank für den Auskunft, einen Kompressionstest lässt sich leicht machen. Das habe ich übrigens vor einen Jahr überprüft bei handwarmen Motor. Ergebnisse: 1 = 9,2 / 2 = 8,7 / 3 = 8,7 / 4 = 9,0. Ich glaube diese Werte waren damals akzeptabel.
Den Auspuff habe ich vor knapp 4 Jahren erneuert (Fabrikat Ernst), Laufleistung dieser Auspuff etwa 10.000 km. Ich habe neulich den ganzen Auspuffanlage demontiert und überprüft. Der Aussenhaut der Auspuff habe ich einen (kleinen) Hammer kontrolliert: das war noch alles solide Metall. Auch habe ich die Heizbirnen kontrolliert: die Innenröhren auch in Ordnung und überhaupt keine Korrosion am Aussenhaut.
Dank Ihre und andere Ratschläge werde ich den Vergaser mit CO Tester überprüfen lassen.
MfG, vw_hans.
aber pass auf das dir die werkstatt den vergaser nicht zu mager einstellt. heutige werte sind zu wenig co.
wünsch dir einen wert um die 2,5% co.
dann sollte dein vergaser wieder richtig schön laufen.
die bleifreiköpfe brauchen in der tat langgewinde, das mit dem bleifrei hatte ich überlesen.
aber da kannst du auch ruhig w7cc fahren.
bei dem co wert würde mich mal interessieren was der käfer verbraucht hat? 15 Liter/100km? hat dich das nicht stutzig gemacht?? 🙂)
vg vom steini
Der CO wert der mit der Schraube eingestellt wird ist nur für den LL zuständig.
Im Fahrbetrieb bei Teil oder Volllast ist da die Bedüsung dran schuld wenn er zu hoch oder zu niedrig ist.
Wenn er im LL auf 6% steht wird der Verbrauch nur unwesentlich größer da du ja nicht 100 km im LL machst. Da ist nix mit 15 L/100km.
Du stellst somit den CO nur für Drosselklappe zu ein(oder fast zu) ,eben genau wie der Vergaser im Schiebebetrieb steht wenn er knallt.
3-4 % ist meiner meinung nach sehr gut da da du dem Motor durch das nicht zu magere LL-Gemisch eine vorteilhafte Innenkühlung gibst.
Vari-Mann
Ein ähnliches Problem hatte ich auch. Bei mir war das Gemisch zu fett. Iregendwann war das Abschaltventil defekt. Da es sich bei mir um einen 30 PICT-2 handelt ist die Leerlaufdüse auf das Abschaltventil aufgeschraubt. Ventil mit Düse gewechselt und von da ab knallte der erst richtig. Vor 30 Jahren hätte mir das Spaß gemacht, aber jetzt nicht mehr. Leerlaufgemischschraube etwas reingedreht (1/4), keine Wirkung. Nochmal eine 1/4 und der lief sogar noch schneller. Erst nach über 2 Umdrehungen wurder er langsamer und ereichte dann einen Punkt, wo man noch eine 1/4 Umdrehung macht und er bleibt stehen.
Dann habe ich die alte Düse untersucht und die war zugesetzt. Feiner schwarzer Dreck der nicht rausgeht.
Klar, durch die gemischschraube wurde dann dieses Defizit versucht zu kompensieren. Aber: Das Gemisch stimmt nicht. Die haben ja bei VW keine 55-er Düse reingebaut, wenn eine 35-er mit rausgedrehter Gemischschraube auch ginge.
Durch die neue Düse war der dann total überfettet und knallte erst richtig.
Schraube mal eine neue Leerlaufdüse rein und magere anschließend ab. So abmagern, daß etwa 30 Upm reduziert wird. Also von 850 auf 820. Anschließend mit der Zusatzgemischschraube des 34 PICT-3 wieder auf 850 erhöhen.
Die 4 % besagen nicht viel. In einer Solex Anleitung laß ich, daß die vorgeschriebenden 4,5% immer eingehalten werden. Egal wie weit Du die Leerlaufgemischschraube rausdrehst. Da sind nämlich fest eingestellte weitere Begrenzerschrauben im Vergaser. Die Leerlaufgemischschraube beschreibt nur einen vorgegebenen Bereich.
Wolf