Helm-Erfahrungen
Hi,
nachdem meine SB in black denim nun aber auf keinen Fall mit dem bisher benutzten bunten Arai Quantum F (nebenbei: superbequem wie eine Pudelmütze, aber erst mit eingeklebter Antifog-Folie beschlagfrei zu kriegen, ziemlich hohe Windgeräusche, lästiges Pfeifen bei Fahrt mit offenem Visier) harmoniert, habe ich mich die letzten Wochen nach Alternativen umgesehen.
Komfort und Sicherheit sollten genauso gegeben sein wie hohe Alltagstauglichkeit, u.a. fand ich die integrierte Sonnenblende ganz nützlich. Das ganze dann noch garniert mit einem erträglichen Aussehen.
Der verchromte Stahlhelm kam also ebensowenig in die engere Wahl wie das marienkäfer-Braincap von Louis.
Zwei Helme hatte ich in der engeren Wahl:
Airoh TR-1 (s. Bild), ganz neu auf dem Markt, mattschwarz, sehr böser Look und vom Integralhelm zum Jethelm umzubauen. Schön. Bloß gab's das Ding in keinem Laden. Also habe - entgegen sonstiger Gepflogenheiten - übers Internet (ebay) bestellt. Klar, die Wahrscheinlichkeit, daß er paßt, war relativ gering, aber ich wollte es einfach wissen. Rücktritt innerhalb 14 Tagen blieb ja immer noch übrig.
Helm war (für 189,- statt 259 Euronen) nach nur fünf Tagen da.
Paßform war erträglich, aber gemessen am Arai/Shoei-Standard doch etwas hart. Trotzdem war das ganze nicht überzeugend:
Die Sonnenblende ging zumindest für meinen Schädel nicht weit genug runter. Dreht man den Helm so nach vorne, daß es mit der Blende einigermaßen paßt, ist die hintere Helmkante viel zu weit oben.
Der abnehmbare Kinnbügel hat - das offenbart allerdings erst die Bedienungsanleitung - keinerlei Schutzfunktion im Falle des Falles, sondern soll nur gegen Mücken, Steinchen und Regen schützen. Naja... außerdem ist er relativ weit hochgezogen und sitzt (zumindest bei mir) sehr knapp vor dem Mund.
Der kurze Fahrtest offenbarte dann noch heftige WIndgeräusche.
Also, war nix.
Zweite Alternative:
Schubert J1, auch in Mattschwarz lieferbar.
Schuberth-Helme fand ich eigentlich schon immer gut. Gepaßt hat mir leider bislang keiner, außerdem fand ich die Innenausstattung nie besonders gut gemacht. Dieses Geknarze der Styroporteile beim Aufsetzen und bei jeder Kopfbewegung... bäh.
Der J1 hat mir, genau wie der S1 und der C2, überraschenderweise gut gepaßt. Schlußendlich ist es der jetzt geworden. Erste Erfahrungen:
Er ist komfortabel, bietet Jethelmfeeling mit ganz gutem Sicherheitsstandard.
Weniger toll: Der Preis ist heftig, aber anscheinend läuft das Ding so gut, daß man mehrere Läden abklappern muß, bis man überhaupt einen hat (Zitat: "J1? Hammwa nur in silber, und die Lieferzeit sind 5 Monate"😉.
Von der gepriesenen geringen Lautstärke hätte ich mir mehr erwartet. Es ist besser als beim Arai und beim Airoh, aber der Quantensprung ist es auch nicht.
Das Riesenvisier ragt bei voller Öffnung noch ins Blickfeld, macht aber auch geöffnet keine besonderen Geräusche und schützt einigermaßen gut vor Zugluft.
Genial ist die Sonnenblende. Endlich kein Gefummel mehr mit der Sonnenbrille, sondern Wechsel auf Knopfdruck. Schön in Tunnels oder bei spontanem Gegenlicht.
Aufsetzen geht übrigens auch mit montiertem Kinnbügel.
Verwunderlich war für mich, daß die Belüftung in der Helmschale wohl nicht per Schieber, sondern nur durch Abdecken der Luftlöcher durch Versetzen von Polsterteilen bewerkstelligt werden soll.
Bin bisher sehr zufrieden, war allerdings noch nicht damit im Regen. Bin mal gespannt, wie er sich da schlägt.
Bis denn,
mantra
22 Antworten
Hi,
beschäftige mich gerade mit dem Gedanken, einen Caberg Justissimo in die engere Wahl einzubeziehen . Klapphelme sind zwar eigentlich nicht so mein Ding, aber dieser bietet tatsächlich einige Features, die ihn interessant machen. Da ich auf langen Strecken bevorzugt mit einem Integralhelm unterwegs bin, fehlte mir in der Vergangenheit immer der leichte, luftige Helm am Zielort (manchmal schleppe ich ihn auch mit). Beim Justissiomo ist ein Conversion-Kit dabei, der es erlaubt, das Kinnteil zu demontieren. Feine Sache. Darüber hinaus ist er mit einer integrierten Sonnenblende ausgerüstet. Da er insgesamt nicht zu futuristisch gestylt ist, denke ich, dass es eine akzeptable Optik auf der Harley ist.
Alternativ kommt auch ein Caberg DownTown in Betracht. Da dieser ein großes Visier hat (Sonnenblende natürlich auch), ist auch ausreichender (Wind)Schutz auf langen Transportetappen gegeben. Ich kann mich nur nicht so recht mit der fülligen Optik anfreunden.
Gruß, silent
Also irgendwie ist das doch schizoklick mit den Bikern,
Helm zu laut - aber den Auspuff manipulieren das dem Teufel graust.
Ist mir echt ein Rätsel.
Gruss Peter (E605)
@silent grey
Hi,
ich habe den Justissimo vom Vormopped, umbauen ist ne elende Frickelei, aber als Integralhelm für lange Strecken ist er echt klasse. Für Brillenträger super, man kann die Sonnenbrille dank einschiebbarer Blende zuhause lassen.
Für Kurzstrecke hab ich mir den Takai Continental classic zugelegt, sieht einfach leckerer aus.
Gruß
Helme
Hallo Leute,
...das scheint ja tatsächlich ne Wissenschaft zu sein,...Visiere, Protektoren, Lüftungsschlitze etc. Ich habe mir, mit dem Hobel vor neun Jahren ebenfalls bei HD eine Halbschale gekauft, ich glaube die hieß - Modell Eagle-, die benutze ich seitdem. Ich habe noch einen ähnlichen Ersatz falls ich mal jemanden mitnehme, ansonsten genieße ich den Lärm der beim Fahren entsteht, incl. meiner lauten Auspuffanlage, - wenn ich meine Ruhe haben will gehe ich in den Wald.😁
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@E605:
Thema Windgeräusche und Auspuffsound:
Ich will meinen Auspuffsound pur genießen! Blödes Windgepfeife und -gerausche schon ab 50 km/h gehört zum Ätzendsten, was Mopedfahren zu bieten hat.
Deshalb naked oder - wenn Verkleidung - was ganz großes, das den Wind über mich drüberlenkt. So wie bei der guten alten US-Goldwing.
Aber noch lieber nackt wie Streetbob. Wenn's schifft, hab ich halt Pech gehabt.
Und den Unterschied zwischen Auspuffbollern und Windgeräusch muß ich jetzt nicht noch explizit erklären, oder?
Gruß mantra
Wat ne coole Runde. Ich fahre ganzjährig den Gensler Jet oder German (Stahlhelm).Autobahn natürlich auch was geschlossenes. Jeder so wie er möchte. Muss man hier ja immer sagen damit nicht gleich die Gemüter explodieren.
nn
Für mich war entscheidend, was ich fahren will.
Ich bin Anfang April durch Oberhof gefahren bei 5°C oder bei Schneetreiben durch Oberfranken. Da sind geschlossene Helme einfach super. Ich kann den Schneematsch schnell abwischen.
Ich habe mir eine Nolan N101 geholt. Das ist mein erster Helm. Als Brillenträger ist ein Klapphelm echt super.
Da ich gleich zu Beginn auf Touren mit Tourenfahrern ging, wurden die Ausflüge eher länger und zügiger. 2-3-400km sind am Tag nicht selten.
Gerade im Sommer sind geschlossene Helme bei den Insekten nicht zu verachten. Wozu ein offener, wenn der Mund ein Tuch bekommt und eine fette Brille das Gesicht verdeckt?
Meine Shovel