Heckantrieb bei Nässe und Schnee. Wie sicher im alltäglichen Verkehr ?
Hallo Leute
Ich habe seit diesem Jahr meinen Führerschein (momentan noch BF17) und suche zur Zeit nach meinem ersten Auto. Ich interessiere mich da sehr für die BMW E46 reihe; gefällt mir wirklich gut.
Nur der Heckantrieb macht mir etwas sorgen. Kann man im Winter wirklich nur mit guten Winterreifen ala Michelin oder Conti die Straßen sicher befahren oder müssen solche Maßnahmen wie Zementsack im Kofferraum wirklich sein?
Ich meine das man, wenn man an einer Ampel abbiegen will und da mit massig Gas anfährt, natürlich einen Dreher kassieren kann. Aber das ist mir schon klar das man mit viel Gefühl und rationalem Denken im Winter fahren muss.
Ich habe auch von einem bekannten gehört das man sich auch bei Nässe drehen kann wenn man nur mit etwas mehr Gas losfährt bzw. abbiegt. Dreht man sich wirklich so schnell oder ist das eher ein Mythos? Also ein Kumpel hat es leider auf nasser Straße schon erleben müssen...
Würde mich freuen wenn ihr mich zu diesem Thema etwas beraten könntet da ich mir doch nen paar Sorgen mache als Fahranfänger einen Heckantrieb zu nutzen somal ich im Mittelgebirge wohne und dort in einer etwas bergigeren Gegend (Thüringer Wald; Richtung Rennsteig). Und unser Winterdienst ist nicht immer der Zuverlässigste.
P.S bei dem E46 denke ich so an einen 318i, ist von Leistung auf jeden Fall ausreichend, denk ich. ein Traum wäre natürlich 320i aber der verbraucht dann doch bissel mehr 😉
P.P.S Gibts es Kurse in denen man den Umgang mit Heckantrieb im Winter lernt? Oder hilft da schon ein normales Fahrsicherheitstraining?
mfg 🙂
Beste Antwort im Thema
BMW Fahrer erzählen immer gerne die Mär vom problemlosen oder "vergnüglichem" Hinterradantrieb bei Schnee und Eis. Meiner Meinung nach handelt es sich bei diesen Ausführungen um Selbstbetrug.
Ich wohne seit meiner Kindheit an einer steilen Straße, die im rechten Winkel von der flachen Hauptstraße abbiegt.
Ländlicher Raum, 60 Häuser, ich kenne die Autos und kenne die Fahrer.
Schon als Kind war es mein größtes Vergnügen bei einsetzendem Schneefall am Küchenfenster zu sitzen und die Autos beim Hochfahren zu beobachten.
Früher war der Anteil der heck- und hinterradangetriebenen Wagen höher und die Anzahl der gescheiterten Fahrer entsprechend größer, aber damals wie heute, für BMW und Mercedes ist am ersten kleinen Knick der Straße Schluss.
Und ja, auch ich durfte meinen BMW schon unten parken, trotz der nagelneuen Winterreifen.
Natürlich hat der Hinterradantrieb auch Vorteile, aber sicher nicht im Winter, da ist er einfach nur Scheiße.
40 Jahre Beobachtung und 25 Jahre persönliche Erfahrung mit unterschiedl. Antrieben kann mir niemand schönreden.
Und am Driften auf öffentlichen Straßen hat auch nicht jeder Freude.
Ich denke den meisten ist es wichtiger heil und gesund nachhause zu kommen.
202 Antworten
Zitat:
@Mr. Driveyanuts schrieb am 2. November 2014 um 17:44:33 Uhr:
Der von Dir angepeilte BMW E46 318i sollte über ESP (Anti-Schlupf-Regelung) verfügen.
ESP ist keine Anti-Schlupf-Regelung!
Zitat:
@norto schrieb am 2. November 2014 um 19:15:22 Uhr:
Ich würde mir daher keinesfalls nur wegen ein paar wenigen Schneetagen im Jahr ein frontgetriebenes Fahrzeug mit mutmaßlich besseren Wintereigenschaften anschaffen, welches mir dafür im restlichen Jahr nur tatsächliche Nachteile bereitet. 😉
Ein solches FWD-Fahrzeug würde ich mir tatsächlich auch nicht kaufen. Und bin sehr froh, daß es für meins nicht zutrifft.
Ich wohne auch im Thüringer Wald. Hier lag 2013/14 in Oberhof (850m) maximal 15 Tage Schnee. Die fetten Jahre sind vorbei.
ESP ist nur eine Software-Erweiterung zu ASR/Traktionskontrolle, soweit ich weiß. Beim Smart 450 oder Corsa kann man die nicht deaktivieren. Daß die schmalen Reifen auf dem Smart im Schnee damit nicht gerade zur schnellen Fortbewegung beitragen, sollte klar sein.
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Zitat:
@martins42 schrieb am 2. November 2014 um 19:57:51 Uhr:
Aber jedes ESP bringt auch eine ASR mit.
Richtig, sind aber trotzdem zwei Assistenten mit grundsätzlich unterschiedlichen Aufgaben.
Wenn beim Anfahren das ESP eingreift muß man es schon derb Übertreiben.
Zitat:
@HairyOtter schrieb am 3. November 2014 um 01:23:18 Uhr:
Ich wohne auch im Thüringer Wald. Hier lag 2013/14 in Oberhof (850m) maximal 15 Tage Schnee. Die fetten Jahre sind vorbei.
ESP ist nur eine Software-Erweiterung zu ASR/Traktionskontrolle, soweit ich weiß. Beim Smart 450 oder Corsa kann man die nicht deaktivieren. Daß die schmalen Reifen auf dem Smart im Schnee damit nicht gerade zur schnellen Fortbewegung beitragen, sollte klar sein.
Das stimmt. Letzten Winter war hier nicht viel los aber das Jahr davor war glaube ich heftig. Da hatten wir 2m hohe Schneeberge vorm Haus... Oder war das noch ein jahr davor??
Also der letzte richtig harte Winter an den ich mich erinnern kann, ist wirklich Jahre her. Und selbst da hab ich mich mit meiner "Bergziege" 320 compact jeden Berg hochgeqäult und bin angekommen.
Zitat:
@HairyOtter schrieb am 3. November 2014 um 01:23:18 Uhr:
ESP ist nur eine Software-Erweiterung zu ASR/Traktionskontrolle, soweit ich weiß.
Das stimmt so nicht. ESP benötigt zusätzliche Sensoren (z.B. Gierraten- und Lenkwinkelsensor).
Leute, entspannt Euch!
Ich wollte eigentlich einen "/" setzen, anstatt "()".
Hat der Wagen ESP, also einen "elektronischen Schleuderschutz", hat man ein paar Sicherheitsreserven für evtl. Fahrfehler.
Ein "Anti-Schlupf-System" wirkt nur auf die Antriebsräder. Es kann eine mechanische Differenzialsperre oder ein elektronisches System sein.
Die Physik tricksen beide Systeme nicht aus. Ist man zu fix, fliegt man ab. Gilt für alle Antriebsarten und elektronische Ausrüstungsstände.
Das "wintertauglichste" Auto, das ich bislang fuhr, war ein aufgemotzter Rally-Subaru. Mit einstellbarem Allradantrieb. Wenn man das Ding mal verstanden und gute WInterreifen hat, kann man damit eine Skipiste mit 160 Km/h hochbrettern... ;-)
Für den Normalfahrer im Winter reicht aber durchaus auch ein 318i.
Gruß,
M. D.
Ich habe bisher ausschließlich Fahrzeuge mit Standardantrieb besessen und bin mit diesen, immer problemlos durch den Winter gekommen. Obs jetzt mein erstes Auto, ein 2.0L Sierra mit 120PS, oder der Mustang mit knapp 500PS. ESP hat keins der Autos gehabt. Gut, ich wohne an der Mosel, hier halten sich die Schneetage in Grenzen, aber a) wenn ich wo hin muß geht immer bergauf, der Fluß ist nunmal in Tal 😁 und b) gibts auch wenig Gelegenheiten um Erfahrungen im Schnee zu sammeln. Vorrausschauendes fahren und etwas Gefühl im rechten Fuß ist eigentlich alles was man braucht.
Zitat:
@tomato schrieb am 2. November 2014 um 09:17:22 Uhr:
Für die meisten Schwierigkeiten, in die man als Autofahrer gerät, ist der Hornochse vorne links verantwortlich.
Mir wollte auch schon Jemand erzählen, dass Hinterradantrieb saugefährlich ist, weil er sich damit unerwarteterweise gedreht hat. Auf meine Frage, wie es denn dazu kam, wurde mir einiges klar. Er hatte auf nassem Kopfsteinpflaster bei dem Versuch eines Überholmanövers gleichzeitig im zweiten Gang Vollgas gegeben und die Lenkung eingeschlagen. Damit leitete er unbewusst eine 1A Pirouette ein.
Ich hatte daraufhin keine Fragen mehr.
Im Mustang Forum gabs auch so einen Spezialisten, dieser hat bei hoher Geschwindigkeit vom 6. in den 3. Gang zurückgeschaltet während er gleichzeitig auf die linke Spur wechseln wollte und Vollgas gegeben wollte. Brauchte er aber garnicht mehr, denn das Schleppmoment beim Zurückschalten des 700PS Shelbys hat ihm schon die Hinterachse weggerissen, das ESP und der Umstang das die 3 Spuren sonst frei waren hat ihm haarscharf den Arsch gerettet.
Mal meinen Senf dazu: Bei vielen Leuten die sich über "Antriebseinflüsse in der Lenkung" mokieren frage ich mich, ob die überhaupt mal einen modernen Fronttriebler gefahren sind oder ob sie permanent auf der Rennstrecke unterwegs sind.
Zum Winter: Ich lebe in einer Region, die nicht unbedingt schneereich ist. Aber zu meinem Wohngebiet führen nur zwei Strassen: Eine steile und eine sehr steile. Und auch der Winterdienst hört irgendwann mal auf zu arbeiten. Wenn dies der Fall ist und es frisch geschneit hat, dann hat man schon mit dem Fronttriebler arge Probleme den Berg bzw. die Strasse hochzukommen. Dann rutscht man einfach rückwärts wieder runter - egal wie gut man das Gaspedal im Griff hat. Da hilft dann einfach nur Traktion und möglichst viel Gewicht auf der Antriebsachse - und das ist bei einem Hinterradantrieb meist nicht der Fall. Deswegen kommt für mich ein reines RWD-Fahrzeug nicht in Frage - weil ich definitiv weiss, dass ich im Winter im Falle des Falles dann mit dem Auto nicht mehr zu Wohnung komme.
Zitat:
@Kai R. schrieb am 3. November 2014 um 15:05:06 Uhr:
Die drei Mal im Jahr macht man auch beim FWD besser Ketten drauf
Bis ich im dunklen die Ketten montiert und wieder abgenommen hab...da lasse ich das Auto lieber unten am Berg stehen und laufe hoch. Geht schneller.
Zitat:
@jottlieb schrieb am 3. November 2014 um 14:57:19 Uhr:
Mal meinen Senf dazu: Bei vielen Leuten die sich über "Antriebseinflüsse in der Lenkung" mokieren frage ich mich, ob die überhaupt mal einen modernen Fronttriebler gefahren sind oder ob sie permanent auf der Rennstrecke unterwegs sind.
Genau dasselbe habe ich mich früher auch immer gefragt. Dann bin ich zwei Jahre BMW gefahren weil die im Leasing damals sehr günstig waren, und bin seitdem "verdorben" was Fronttriebler angeht. Ich bin auch schon verschiedene Neufahrzeuge Probegefahren immer wenn ein Fahrzeugwechsel anstand (A3, A4, Mini, Mazda6), aber das Lenkgefühl in Kurven raubt einem jeden Spaß - auch dann wenn noch sehr viel Luft bis zur Haftgrenze der Reifen ist. Selbst ein Schiff wie der 5er BMW (welchen ich aus verschiedenen Gründen nie haben wollte) macht mir in Kurven noch mehr Spaß als jeder Mini oder A3. Ich rede wohlgemerkt nicht über die möglichen Kurvengeschwindigkeiten - ich habe keinen Zweifel dass ein talentierter Fahrer mit einem guten Fronttriebler sein Auto schneller um die Kurve bringt als ich meinen RWD. Mir geht es tatsächlich nur um das Lenk- und Fahrzeuggefühl in Kurven. Es ist ein gefühlter Unterschied wie rumlaufen in holländischen Klompen und italienischen Lederschuhen. Wenn man es mal gewohnt ist, fällt es schwer drauf zu verzichten.
Ansonsten: Das mit der steilen Zufahrt wäre mich auch ein Grund auf den RWD zu verzichten - die beste Lösung wäre für mich dann aber ein Allradler eben aus den von dir genannten Gründen (dass auch ein FWD in solchen Situationen oft Probleme hat).
1.) Klar ist es ungewohnt, wenn Du mit Hinterradantrieb im Winter fährst, aber es ist kein Ding wovor Du Dich fürchten musst - es ist einfach nur anders.
2.) Du brauchst keinen Zementsack im Kofferraum, da der E46 von Haus aus eine optimale Gewichtsverteilung von 50:50 hat (bedeutet, dass das Fahrzeuggewicht ziemlich perfekt auf Vorder- und Hinterachse ausgeglichen ist). -das mit den Zementsäcken war eher ein Ding aus den 80igern und Anfang 90igern, wo das noch nicht so war.
3.) Wenn Du beim Anfahren merkst, dass das Heck etwas "schwammig" wird, dann einfach etwas runter vom Gas, durch die gute Gewichtsverteilung merkst Du mit viel Sicherheitsreserven, dass etwas "nicht stimmt" und hast noch genügend Spielraum, um vom Gas zu gehen. -klar, außer Du beschleunigst was geht.
4.) Fährst Du gleichmäßig um eine Kurve und bist hier zu schnell dran (bedeutet, Du beschleunigst nicht massiv), dann ist es egal, ob Du Heckrad- oder Vorderradantrieb hast.
5.) Wenn Du ein Fahrersicherheitstraining machen willst, dann mach es einfach, um Dein Fahrzeug besser kennenzulernen. -man könnte sich theoretisch, nachts auf einem ganz leeren, zugeschneiten Aldiparkplatz ganz vorsichtig (hin und wieder) üben - aber eben nur, wenn niemand gestört wird oder jemand in Gefahr ist - nur um das Auto kennenzulernen, was passiert, wenn man "zu viel Gas gibt". -Aber nur theoretisch, soll nicht heißen, dass ich jemanden jetzt dazu animieren möchte.
6.) Oh, und was auch klar ist: Spare NIEMALS an gescheiter Winterausrüstung - sprich Winterreifen! Geh lieber 2mal weniger weg oder so warte ein halbes Jahr länger auf ein neues Telefon.
Sicherheit sollte immer an erster Stelle stehen! Es macht durchaus einen Unterschied, ob Du 2m vor einer Mauer zum stehen kommst oder theoretisch 1m nach der Mauer stehen würdest. Und 4 sehr gute Winterreifen kosten auch immer noch weniger, als eine lackierte Stoßstange oder Motorhaube! -von schlimmeren Dingen ganz abgesehen!