Handyakkus besser als Bleiakkus?
Hey ihr,
Ich bin nun dabei mir Solar aufs Dach zu bauen und bin am überlegen, mir Handy Akkus zu kaufen, diese in Reihe bzw parallel zu schalten und dann mit einem Wechselrichter aus 220V zu kommen.
Was meint ihr?
Li-Ion sind doch um einiges besser als Blei bzw. Blei-Gel Akkus.
Und ein Akku kostet um die 1-2 Euro und liefert schon 3,8 Volt.
Lg der Alex
33 Antworten
Sehr fanatsievoller Vorschlag...und wie viele Handy-Akkus willst du dafür insgesamt verwenden?
400, 500?
Wie willst du die Handyakkus anschließen?
Warum nimmst du nicht gleich eine fertige Li-Batterie-Lösung, die für die übliche Kfz-Spannung gedacht ist....?
Für eine Stromversorgung in geschlossenen Räumen, zu dem auch ein WoWa oder Wohnmobil zählt, wird die Verwendung einer AGM Batterie dringend empfohlen... und das aus gutem Grund. Einfach mal ausführlich informieren.
3,8 V pro Akku ist ja richtig, aber was ist mit der Kapazität ? So ein Handyakku liefert 2,5-3,5 Ampere... bei maximaler Entnahme von 500mAh...
Sorry aber da fehlt es deutlich an Basiswissen !
und die Spannung muss auch noch stimmen.... welche Lichtmaschine könnte 4 in Reihe geschaltete Handyakkus vollständig laden...?
Außerdem wäre ein Balancer nötig, wenn man mehrere in Reihe geschaltete Li-Zellen laden will.
Kleine Rechnung:
Um 100Ah Kapazität zu erreichen (100Ah ist eine übliche Caravan-Batteriegröße) wären 100 Handy-Akkus mit einer Kapazität von jeweils 1000mAh nötig.
Um auf die erforderliche Spannung für den Wechselrichter (Nennspannung z.B. 12V) zu kommen, bräuchte man daher 4 x 100 = 400 Handyakkus.
Selbst bei 1 € pro Stück keine günstige Geschichte und die 400 nötigen Anschlüsse plus der balancer wären da auch noch nicht drin.
Von daher: Möglichst AGM- oder Gel-Batterien verwenden...
Finger weg, die üblichen Lithium Akkus sind allzu explosiv. Dein Fahrzeug würde zur rollenden Zeitbombe ohne entsprechende Sicherheitstechnik. Solche Berichte gibt es in großer Zahl:
http://www.sueddeutsche.de/.../...n-tod-durch-handy-explosion-1.794513
Nutzbar und sicher sind LiFePo4 Akkus. Deren Energiedichte ist etwas geringer, aber dafür explodieren sie auch nicht. Die Ladetechnik muss natürlich angepasst sein. Passende Solarlader gibt es aber schon bei den besseren Anbietern. Normale Bleiakku Lader sind ungeeignet. Bei gleicher Nutz-Kapazität im Vergleich zu Bleiakkus sparst du erheblich Platz und Gewicht, zahlst aber auch erheblich mehr.
Hier mal ein Bericht:
http://www.computer-und-technik-im-wohnmobil.de/neue-aufbau-batterie/
Im Netz gibt es mittlerweile sehr viele Infos dazu und Händler wie Reimo verkaufen auch entsprechende Systeme. Selber bauen ist billiger, aber dann sollte man schon sehr genau wissen, was man tut.
Bernhard
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Lass bloss die Fingen von allem was so heisst:
LiIon, LiFeNM, LiPo.
Hochexplosives, leichtbrennbares, gefährliches Zeug selbst bei richtiger Behandlung.
Die Ladetechnik ist nicht so einfach.
Hallo
LiFe Zellen werden schon als Starterbatterie im Motorrad eingesetzt. Und zwar als 4s Packs.
Eine Zelle hat eine Nennspannung von 3,2 Volt.
Ladeendspannung 3,6 Volt.
Die LiFe Batterien sind leider noch viel teurer als eine AGM oder Gel Batterie. Vom Gewicht her aber deutlich leichter.
Gruß Volker
Zitat:
@roomster5 schrieb am 26. Februar 2016 um 21:43:21 Uhr:
Hallo
LiFe Zellen werden schon als Starterbatterie im Motorrad eingesetzt. Und zwar als 4s Packs.
Eine Zelle hat eine Nennspannung von 3,2 Volt.
Ladeendspannung 3,6 Volt.
Die LiFe Batterien sind leider noch viel teurer als eine AGM oder Gel Batterie. Vom Gewicht her aber deutlich leichter.Gruß Volker
die LiFe, die als Vergleichstyp für mein Motorrad gelistet ist (z.B. von Fa. Intact) hat zwar fast den gleichen Kälteprüfstrom, wie meine Intact Gel-Batterie, aber nur 1/3 der Nennkapazität.
Von daher reicht sie zum Starten, aber im Stand würde ich es mit an die 12V-Dose angeschlossenen Verbrauchern nicht gerade übertreiben...
ca 3kg würde das Ganze sparen, aber deutlich über das Doppelte kosten.
Beim WoWa brauche ich aber Kapazität und weniger einen relativ hohen Kaltstartprüfstrom und dann wird es eben richtig teuer und lohnt sich m.E. nicht.
Hallo
das kann man so nicht sehen.
Einen LiFe Akku kann man zu 80% entladen ohne das dieser Schaden nimmt.
Das funktioniert mit einer Gel Batterie nicht.
Aber es stimmt einen WoWa oder WoMo damit auszurüsten wird deutlich teurer.
Gruß Volker
Zitat:
@roomster5 schrieb am 27. Februar 2016 um 10:56:27 Uhr:
Hallo
das kann man so nicht sehen.
Einen LiFe Akku kann man zu 80% entladen ohne das dieser Schaden nimmt.
Das funktioniert mit einer Gel Batterie nicht.
Aber es stimmt einen WoWa oder WoMo damit auszurüsten wird deutlich teurer.Gruß Volker
Stimmt so.
ABER die LiFe kostet bei halber Kapazität (45Ah) 3-4 mal so viel, plus die dazugehörige Ladetechnik die sich auch nicht ohne weiteres in vorhandene Systeme integrieren lässt.
Hallo
alles was man benötigt ist ohne Probleme verfügbar. Nur das mit dem deutlich teureren Preis hatte ich ja auch schon geschrieben.
Gruß Volker
Zitat:
@roomster5 schrieb am 27. Februar 2016 um 10:56:27 Uhr:
Hallo
das kann man so nicht sehen.
Einen LiFe Akku kann man zu 80% entladen ohne das dieser Schaden nimmt.
Das funktioniert mit einer Gel Batterie nicht.
Aber es stimmt einen WoWa oder WoMo damit auszurüsten wird deutlich teurer.Gruß Volker
Konkretes Beispiel bei meinem Moped:
der von der Fa. Intact für mein Motorrad angebotene LiFe-Akku mit integrierter Schutzelektronik kostet 140€ und hat 4Ah.
Wenn ich dem 80% an Kapazität entnehme wären das 3,2Ah.
Soweit würde ich es bei theoretischen 0,8Ah-Restkapazität aber nicht kommen lassen...
mein Gel-Akku der selben Firma hat 12Ah und kostet 60€.
Dem kann ich in jedem Fall die Hälfte, also 6Ah entnehmen, ohne Probleme, auch bei schwierigeren Startverhältnissen zu befürchten.
Ich finde das ca die doppelte, real entnehmbare Kapazität bei ca dem halben Preis durchaus ein Argument für den Standard-Akku ist.
Für Fahrzeuge, bei denen es aufs Gramm ankommt, es aufs Geld weniger ankommt und bei denen es ausschließlich um das Starten geht, ist so ein LiFe-Akku sicherlich die erste Wahl.
Als angemessen großer Versorgungsakku für einen WoWa (60Ah sollte der als LiFe-Version schon haben, wenn er einen 100Ah-Gel/AGM-Akku ersetzen soll), ist das momentan noch ein sehr teurer Spaß, der daher meist wenig Sinn macht.
Bevor man sich für eine Solaranklage entscheidet, sollte man sich gründlich informieren, das spart am Ende eine Menge Geld. Zur Frage von Sinn und Unsinn von LiFePo4 rate ich, erst mal die Basisinformationen zu lesen und dann können wir gerne weiter reden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lithium-Eisenphosphat-Akkumulator
Ich habe meine Solaranlage in der Wohnkabine 2011 wegen der damals noch sehr hohen Preise für LiFePo4 und Ladetechnik konventionellmit zwei 75 Ah Yellow Top gebaut, heute würde ich stattdessen eine 80Ah LiFePo4 einbauen. In 3 bis 7 Jahren werden die Optima so langsam ihre EOL erreichen, dann werde ich auf LiFePo4 oder LiFeYPo4 umstellen. Über die gesamte Lebensdauer rechnet sich das.
Bernhard
Zitat:
@unpaved schrieb am 27. Februar 2016 um 14:12:25 Uhr:
Bevor man sich für eine Solaranklage entscheidet, sollte man sich gründlich informieren, das spart am Ende eine Menge Geld. Zur Frage von Sinn und Unsinn von LiFePo4 rate ich, erst mal die Basisinformationen zu lesen und dann können wir gerne weiter reden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lithium-Eisenphosphat-AkkumulatorIch habe meine Solaranlage in der Wohnkabine 2011 wegen der damals noch sehr hohen Preise für LiFePo4 und Ladetechnik konventionellmit zwei 75 Ah Yellow Top gebaut, heute würde ich stattdessen eine 80Ah LiFePo4 einbauen. In 3 bis 7 Jahren werden die Optima so langsam ihre EOL erreichen, dann werde ich auf LiFePo4 oder LiFeYPo4 umstellen. Über die gesamte Lebensdauer rechnet sich das.
Bernhard
Was kostet denn eine einbaufertige 80Ah LiFe mit integriertem Balancer und BMS?
Du benötigst auch neue Regler! Viele Regler von Votronic sind mittlerweile LiFePo4 tauglich. Die Akkus sind noch richtig teuer, gerade im Camping Handel.
Wenn man weiß, was man tut oder jemanden kennt, der bei der Auswahl der Teile und beim Bau der benötigten Elektronik qualifiziert helfen kann, läßt sich viel Geld sparen. Hier 12V Akkus, die zum Teil auch ohne BMS und Balancer auskommen, auf Kosten der Lebensdauer:
http://www.nothnagel-marine.de/index.php?...
Diese 90Ah für 629 Euro würde ich aktuell kaufen, wenn meine Bordakkus schlapp machten. Die perfekteren Versionen kosten noch das Doppelte und mehr.
Die 20 Ah Version zu 149€ oder die 40Ah zu 280€ wären für Handy-Akku-Zusammenschalter vielleicht eine Alternative? Ich denke darüber nach, die 40Ah für unseren Sommerurlaub als Notstromreserve zu kaufen. Die passt gerade eben in die Hülle einer alten Starthilfe-Powerbox. Die Ladeelektronik müsste ich natürlich umbauen.
Bernhard